AW: Aktionsbündnis Winnenden fordert Verbot von Killerspielen
Naja, öfter's mal was neues....
Und mal wieder:
Jugendschutz ist wichtig. Sehr wichtig. Es ist wichtig, das Jugendliche nicht einfach so an Alkohol und Zigaretten kommen (tun sie aber trotz toller Gesetze trotzdem). Es ist auch in gewissem Maße wichtig, das Kindern, Heranwachsenden und Jugendlichen gewisse Medieninhalte versperrt werden. Aber leider gibt da seit einiger Zeit was neues, das "I-n-t-e-r-n-e-t", in dem die o.g. (ich zähle jetzt nicht alle Gruppen nochmal auf) leicht auf alles zugreifen können, was Ihnen Jugenschützer verwehren wollen. Die bösen Anbieter in aller Welt halten sich einfach nicht an deutsche Gesetze...
Kurz gesagt: Jugendschutz hat sich überlebt. Ist nicht in allen Belangen schön und erstrebenswert. Aber ist halt so. Kann man nicht ändern. Es sei denn, man führt das "Deutsch-Netz" ein. Titten nur noch nach 23.00 Uhr. Reglementiert von der Medienaufsicht. Zugang nur noch mit elektronischem Personalausweis. Und Fingerabdruckscanner, sonst leiht sich der kleine Racker den Perso vom großen Bruder.
Computerspiele dürfen noch veröffentlicht werden, wenn sie vorher von der katholischen Medienkongregation als "Pädagogisch wertvoll" eingestuft worden sind. Besser noch: Vor Herstellung der Computerspiele muß ein Entwurf zur Genehmigung vorgelegt werden. Wir wollen ja die geistige Volksgesundheit sicherstellen.
Und zum Mitschreiben: Wir reden hier größtenteils über ERWACHSENENUNTERHALTUNG. Spiel ist nicht Deckungsgleich mit Kinderspiel!
Was einen wirklich fertig machen kann, ist die "echte Welt" (TM). Kindergarten, Schule, alles o.k. Der zweitschnellste beim Laufen im Sportunterricht? Gut gemacht. Die zweitbeste Klassenarbeit? Sehr schön. Aber wie ist es, wenn sich 20 Jugendliche für einen Ausbildungsplatz bewerben? Kriegt der zweitbeste einen Blumenstrauß? Nein, er ist der erste Verlierer. Was ist, wenn ich mich um einen Auftrag bewerbe, in die Endrunde komme, mir gesagt wird "Sie waren unter den letzten 2 Bewerbern. Sie haben ein sehr gutes und fachlich hervorragendes Angebot vorgelegt. Leider haben wir uns doch für ein anderes Angebot entschieden" - Kann ich mir dafür was kaufen? Außerhalb von Schule und Kindergarten ist der 2. immer der erste Verlierer. Das schafft Frust. Wer damit nicht klar kommt hat ein Problem. Und manchmal kriegt man sogar im Schutzraum Schule einen Tritt in den Allerwertesten, der einen direkt in eine Sackgasse ohne Rückweg führt - siehe Erfurth. Diese Sackgasse war natürlich Subjektiv. Es gibt hunderte von anderen Betroffenen, die dann einen anderen Weg gewählt haben. Die Ursache für solche Katastrophen ist nie eine Einzige - es muß vieles zusammenkommen. Aber es ist so viel einfacher, Computerspiele und Waffen dafür verantwortlich zu machen.
Gibt es demnächst eine Petition mit dem Inhalt "Scheren mit scharfen Spitzen müssen verboten werden. Wir wollen nur noch Scheren mit abgerundeten Spitzen. Denk doch an die Kinder!"
Das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Und kein Kinderspielplatz. Jedenfalls nicht nur. Es ist gut, wenn es "Schutzräume" in jeder Hinsicht für Kinder, Heranwachsende und Jugendliche gibt. Aber das ist nicht das ganze Leben und die ganze Gesellschaft.
Zum Thema Waffen:
Ich besitze keine Waffe, ich will auch keine besitzen. Ich habe aber keine Vorbehalte gegen Waffen. Ab und zu gehe ich gerne mit Freunden (Sportschützen) auf den Schießstand. Ich kann es immer noch
, so als ehemaliger Zetti. 9mm auf 25 m, Matchrifle auf 150 und 300 m. Klappt richtig gut. Gelernt ist halt gelernt, beigebracht haben es mir staatliche Beauftragte.
Nur mal zum Nachdenken:
- Großbritanien hat eines des strengsten Waffengesetze der Welt. Waffen in Privatbesitz sind verboten. In den Jahren nach Einführung des Gesetzes haben Morde mit Schusswaffengebrauch deutlich Zugenommen.
- Erfahrungen aus den USA: In Gegenden, wo strenge Waffengesetze aufgehoben wurden, hat die Gewaltkriminalität mit Waffen deutlich ABGENOMMEN.
- Verbrecher besitzen keine legal erworbenen Waffen. Sie würde so ein Gesetz in keiner Art und Weise treffen.
- Verbrechen mit legal erworbenen Waffen sind statistisch irrelevant. So schlimm jeder Einzelfall für die Betroffenen ist, es spielt für die Statistik keine Rolle, wenn alle derzeit legalen Waffen eingesammelt würden.
Es ist sehr schwer, zu diesem Thema vernünftige und anführbare Links zu finden. Sehr oft landet man in braunen Ecken. Ich konnte einen Link finden, der sich lohnt
Waffenurteil in den USA: Auf Knopfdruck Vorurteile - Jörg Janssen - eigentümlich frei. Die EF ist eine konservativ-libertäre Monatsschrift. Der Artikel hat den Vorteil, das alle aufgezählten Fakten belegt sind. Die Quellenangabe hat mE wissenschaftliches Niveau, wer will kann also den Quellen folgen und sich sein eigenes Bild machen.