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Ich muss gestehen, dass ich ehrlich gesagt das Lob des "Fallout"-Feelings von New Vegas genausowenig nachvollziehen kann, wie die Kritik an Fallout 3 als Spiel. Die Stimmung von Fallout 1 und 2 resultiert für mich vor allem aus der riesigen Einöde, die zu Erkunden sich trotzdem lohnt und wenigen, verlassen Überresten aus der Vorkriegszeit. Das Spielprinzip wird von bedingt anspruchsvollen Rundenkämpfen dominiert. (Das heißt: Mit den richtigen Begleitern werden sie sehr anspruchsvoll. Aber man muss das Fallout-2-Endgame ja nicht mit Goris und allen drei Hunden angehen
.)
Beide Nachfolgetitel können ersteres und wollen letzteres als Echtzeit-Titel mit kontinuierlicher Welt nicht bieten. Es mag sein, dass die Story von New Vegas eher auf dem Niveau von 1&2 ist, das kann ich nach kurzem Anspielen nicht beurteilen. Aber die Story habe ich bislang in allen Fallouts links liegen gelassen und dafür war der Käse von F3 gut genug
. Wenn ich ein inhaltsgetriebenes Spiel aus den Federn der Fallout-Macher haben will, dann lege ich Bloodlines ein, in Fallout geht's ums Entdecken. Sehr gestört haben mich in F3 dagegen das überlaufene Full-of-Waste-Land und die sich ständig wiederholende Optik von wirklich allem. Spieltechnisch war das Leveldesign ausreichend abwechselnd. Aber ich schlafe irgendwann ein, wenn neue Grundrisse immer wieder aus den gleichen Elementen zusammengesetzt, den gleichen Tapeten zugekleistert und den gleichen Gegenständen dekoriert werden. Und New Vegas hat genau diese meine Hauptkritikpunkte an F3 fortgesetzt, zum Erscheinen war mein Bedarf einfach gedeckt.
Also irgendwie hast du scheinbar ein anderes Fallout 1/2 gespielt als ich.
Ja, in Fallout 1 waren Kämpfe noch häufiger als in Fallout 2, aber selbst in F1 konnte man kaum davon sprechen das Kämpfe das Spiel jetzt dominiert hätten.^^
In Fallout 2 dann konnte man nahezu das komplette Spiel ohne jeglichen Kampf durchspielen.
Und die Kämpfe, nun ja, auf schweren Schwierigkeitsgrad, ohne Begleiter mit Enclave Armor, Bozar und YK-32 Impulsgwehr waren die für mein dafürhalten alles andere als schwer. Der Trick war halt 150% bis 200% auf Energie / Große Waffen und dann immer auf die Augen zielen, da gabs nahezu nichts was nicht nach 1 bis 4 Treffern das zeitliche gesegnet hat. ^^
Inhaltlich hat Fallout nicht nur das entdecken ausgemacht, sondern mMn. vor allem das lösen der vielen Quests die oft unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten boten. Die Story mag da nie der wirklich treibende Motor gewesen sein, das stimmt schon, aber Fallout lebte halt von seinen vielen teils recht umfangreichen Nebenaufgaben, die man überwiegend auch auf verschiedene Arten lösen konnte und in die man fast immer seine Skills, so ausreichend gut, einbringen konnte um sie zu lösen.
Genau das fehlt in F3 und in F4 im besonderen. Quests sind überwiegend nur noch durch schießen und schleichen zu lösen, wobei das Leveldesign durch Schlauchgebäude glänzte die mit Massen und wieder Massen an Gegnern vollgestopft waren. Der Überreden Skill war oft maximal nur noch dafür gut um am Ende eine bessere Belohnung zu bekommen. Auf den Verlauf der Quest haben Skills aber im Grunde nur sehr selten mal überhaupt einen spürbaren Einfluss gehabt, in F4 im Grunde nie, zumindest kann ich mich da nicht erinnern das Charisma mal einen großen Einfluss auf den Questverlauf hatte.
Und genau das ist halt in FNV besser gewesen und orientierte sich wieder mehr an F1 und F2. Skill ich meinen Charakter auf reparieren ist das nicht nur dafür da um meine eigene Waffe in Schuss zu halten, sondern in verschiedenen Quests kann ich manchmal meinen reparieren Skill auch für die Lösung einer Quest einsetzen indem ich Objekte repariere. Genauso kann ich halt mit Wissenschaft nicht nur Terminals hacken, sondern in Dialogen auch bei wissenschaftlichen Themen meinen Skill benutzen um neue Lösungswege zu eröffnen, oder an bestimmte Informationen zu gelangen.
Zudem sind in FNV halt wieder sehr viele Quests nicht nur mit dem Schießprügel lösbar, sondern auch friedlich und auf verschiedene Weise.
Das sorgt halt dafür das die Quests in FNV mehr Abwechslung bieten, wenn sie auch nicht unbedingt immer inhaltlich (story) tiefschürfender ausfallen als in F3, oder F4.
Trotzdem macht das questen mMn. in FNV weit mehr Spaß als in F3, oder F4 und auch die Landschaft war nicht so hoffnungslos überladen mit immer gleich aussehenden Ruinen. Es gab in Summe weniger "erkundbare Locations" und eine dünnere Gegnerpopulation, dafür halt im Vergleich zu F3 auch mehr optische Abwechslung.
Das die optische Grundstimmung natürlich keine komplett andere ist, nun, das liegt halt schlicht im Stil des Spiels geschuldet.