AW: Bringt ein M.2 Kühler dem normalen Nutzer etwas?
Ich nutze die Samsung SSD 950 PRO in der 512GB-Variante. Weiterhin nutze ich eine Samsung SSD 840 PRO in der 256GB-Variante. Vorweg: Der gefühlte Geschwindigkeitsvorteil einer NVME-SSD zur SATA-SSD als Systemplatte hat mich nicht wirklich umgehauen. Da war der Umstieg damals von SATA-HDD auf SATA-SSD deutlich spürbarer. Zurück zum Thema Temperatur: Als ich die NVME-SSD in mein neues System einbaute war klar, dass ich diese erst mal auf Herz und Nieren teste. Und dabei ist mir beim benchen aufgefallen, dass sie gegen Ende der Tests immer deutlich an Übertragungsrate verlor. Erst als ich parallel die Temperaturen mitloggte, viel mir auf, dass die NVME-SSD sehr schnell sehr heiß wird. Bei 74 Grad Celsius fängt meine an sich zu drosseln. Und diese erreicht sie recht flott. Meine anfängliche Begeisterung war dahin. Natürlich kann man behaupten, in normalen Lastszenarien wird dies kaum bzw. nicht zu spüren sein. Aber mal im Ernst - wir sind doch Enthusiasten, warum sonst kaufe ich mir ne M.2-SSD oder auch meine 1080Ti????? Da passt es einfach nicht ins Bild, dass ein absolutes High-End-Produkt (auch preislich gesehen) nicht im Stande ist, seine Leistung dauerhaft abzugeben. Auch gefällt mir da der kürzlich erschienene Artikel in der (von mir abonnierten) PCGH-Zeitschrift zum Thema SSD-Kühlung nicht wirklich. O-Ton von mc: Wenn eine M.2-SSD eine Kühlung nötig hätte, wäre sie anders gebaut. Hier muss ich Veto einlegen - Einspruch Euer Ehren! Bestes Gegenbeispiel: X299-Boards! Ich selbst habe jetzt die kryoM.2 micro auf die NVME geklippt und siehe da, ich schaffe es auch in Dauerläufen von Benchmarks nicht, die SSD zum Drosseln zu bewegen. Und das alles mit nem 10-Euro-Kühler. Mir wären diese 10 Euro beim Kauf völlig Bockwurst gewesen. Ob die SSD nun 310 oder 320 Euro gekostet hätte - egal. Was gab es kürzlich für einen Aufschrei, als man feststellte, dass die Spannungswandler bei den neuen X299-Boards zu heiß wurden. Zwar erst beim Übertakten, aber die ganze Welt schien sich darüber zu entzürnen. Der8auer schimpfte und z.B. ASUS reagierte. Schön so... Warum wird es aber bei den NVME-SSDs so einfach abgetan??? Auch ein X299-Board läuft mit gedrosselten CPUs noch mehr als schnell genug, nur da will man es nicht akzeptieren??? Darüber hinaus ist doch jedem Hardware-Fan klar, dass kühlere Bauteile auch länger halten. So zeigt es PCGH doch immer wieder auf. Und darum war ich das erste Mal über die Äußerungen eines Mitarbeiters der PCGH auch enttäuscht, als das Thema Kühlung bei NVME-SSDs nicht praxisrelevant sein sollte. Ich für meinen Teil bin froh, dass es endlich solche Kühllösungen gibt und die SSD nun - wenn auch nur beim Benchen - voll ausgefahren werden kann. Von High-End-Hardware erwarte ich nichts anderes. Weder von einem X299-Board, ner 1080Ti oder aber einer NVME-SSD. Und meine Meinung ist, dass eine Kühlung einer NVME-SSD in Anbetracht des Preises überhaupt nicht zur Diskussion stehen sollte. Man hätte zumindest die Desktop-Versionen mit Kühlern versehen sollen - ab Werk. Zwar läuft die SSD nie wirklich dauerhaft unter Volllast, jedoch erwärmte sie sich in BF1 z.B. deutlich mehr als jetzt mit passivem Kühler. Einfach mal drüber nachdenken, ob man auch mit ner gedrosselten CPU, ner gedrosselten Grafikkarte genauso leben wollen würde. "Ne Vega drosselt sich nach ca. 15 Minuten Dauerlast" - was gäbe es da wohl für Kommentare??? Man soll ja sowieso Bildschirmpausen einlegen - die Zeit also zum Runterkühlen der Hardware...
Vergleichen wir das doch mal mit einem PKW: Nach 15 Minuten Vmax drosselt sich das Auto automatisch. Wer fährt schon länger Vollgas auf der Autobahn? Also auch da nicht praxisrelevant? Genug der Vergleiche. Ich für meinen Teil kühle die M.2 - ob praxisrelevant oder nicht...