Hatred: Umstrittenes Amoklauf-Spiel bei Steam Greenlight erfolgreich

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Das umstrittene Spiel Hatred von Destructive Creations hat bei Steam Greenlight genügend Interesse erzeugt und damit "grünes Licht erhalten". Das bedeutet, dass sich Valve nun mit den Entwicklern in Verbindung setzt, damit der Titel bei Steam veröffentlicht werden kann. Dabei hatte Steam den Titel wegen seines Inhalts kurzfristig sogar entfernt.

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Wieso wird eigentlich immer Postal 2 als Vergleich herangezogen? Hatred ist doch quasi eine 1:1 Adaption vom ersten Postal. Damaliges Spielziel war es, erst alle Menschen in der Stadt und dann sich selbst zu töten. Auch wenn die Grafik deutlich pixeliger war, ist das Spielprinzip selbst nix anderes gewesen. Beide Spiele sind in isometrischer Perspektive und beide sind ziemlich krank.
 
"... in dem man als Mitglied der islamistischen Miliz ISIS Menschen köpft und Kinder ermordet oder in Indien in den Slums so viele Frauen wie möglich vergewaltigen und anschließend töten muss." Das sind auch tolle "Spiel" Ideen. Nee, mal ehrlich, wer so einen kranken Sch**ß gut findet oder mit "ist nur ein Spiel" abtut, hat ernste Probleme mit seiner Psyche. Es gibt Moralische Grenzen, die einem der normale menschliche Verstand verbietet zu überschreiten.
 
Schon mal ein "Killerspiel" gespielt?

Die Natur des Menschen ist nunmal ziemlich gewalttätig. Normal ist es, evolutionsbedingt, gewaltbereit zu sein. Das hat einem früher öfter mal das Leben gerettet, und tut es auch heute noch oft genug. Funfact: In Steinzeitlichen Kulturen wurde in etwa die Hälfte aller Männer erschlagen. Eigentlich kann man aufgrund dessen froh sein, dass einige Menschen nicht blind die Moralkeule schwingen, und anderen die Möglichkeit geben, ihre Lust an Gewalt auszuleben, ohne das jemand dabei zu Schaden kommt.
 
"... in dem man als Mitglied der islamistischen Miliz ISIS Menschen köpft und Kinder ermordet oder in Indien in den Slums so viele Frauen wie möglich vergewaltigen und anschließend töten muss." Das sind auch tolle "Spiel" Ideen. Nee, mal ehrlich, wer so einen kranken Sch**ß gut findet oder mit "ist nur ein Spiel" abtut, hat ernste Probleme mit seiner Psyche. Es gibt Moralische Grenzen, die einem der normale menschliche Verstand verbietet zu überschreiten.
Solange ein Kontroller oder WSAD bzw Maus zur Steuerung herhalten ist es ein Spiel. Es kann nie mehr sein.
Anders könnte sowas mit VR-Brillen werden und echten Bewegungen.
Versteh das gezetere um so ein Spiel nicht. Macht kein unterschied ob Soldaten, Zombies, Aliens, Tiere(Morhuhn) oder Zivilisten auf dem Screen sind, alles nur Virtuell, das meiste sogar Menschen. Alles nur geklicke...
 
"Mit Postal 2 sei Hatred nicht zu vergleichen, da es nicht den kleinsten Hauch von Humor oder Sarkasmus gäbe. Es gehe nur darum, so viele unschuldige Leute wie möglich zu ermorden."

Kann man das Spiel schon irgendwo kaufen/runterladen oder woher wissen diese Erleuchteten das so genau? Oder basiert diese Annahme einzig auf einem zweiminütigen Trailer und der Beschreibung auf der Greenlight Seite? Bevor man das Spiel nicht komplett durchspielen kann, würde ich mit solchen Aussagen sehr vorsichtig sein. Vielleicht ist das Spiel ja gar nicht so böööööööööse? Vielleicht gibt es ja eine Auflösung, die so gar nicht gewaltverherrlichend ist? Ein American Psycho von Eastin Ellis stellt auch einen bösen Charakter dar, einen sadistischen, gestörten Mörder. Erst im Verlauf der Handlung verwischen die Ebenen zwischen Fiktion und Realität, zwischen realer Handlung und reiner Einbildung. Am Ende ist sich der Leser bzw. Zuschauer nicht mal mehr sicher, ob überhaupt irgendwelche bösen Taten statt gefunden haben oder ob sie nur in der Fantasie der Hauptfigur "real" waren...

Das ist auch eine schöne Überleitung zu Hatred. Für mich ist das Spiel bzw. der Umgang damit exemplarisch für den Kulturkrieg, der seit Jahrzehnten im Medienkosmos tobt und erst kürzlich in der "Gamergate-Affäre" gipfelte, zwischen sozialen Aktivisten, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Spielinhalten und der Realtität sehen, und Leuten, die keinen direkten oder messbaren Zusammenhang sehen. Dabei hat die Psychologie bereits in mehreren Studien keinen Nachweis für eine kausale Wirkkette zwischen dem Wahrnehmen von Spielinhalten und daraus resultierenden Handlungen feststellen können. Die Frage bleibt natürlich, ob der Konsum kultureller Güter wie Spiele unsere Wahrnehmung der Realität bzw. unser generelles Wertesystem ändern können. Auch dafür gibt es zumindest keinerlei direkten wissenschaftlichen Beleg, wobei das natürlich naturgemäß schwierig zu messen ist. Die generelle Frage dahinter ist, ob wir davon ausgehen, dass ein "normaler" erwachsener Mensch in der Lage ist, zwischen Realität und Spiel zu unterscheiden. Leute, die Spiele wie Hatred generell verbieten lassen wollen, sehen das in der Regel nicht so (mir fällt zumindest kein anderer Grund für ein generelles Verbot ein). Damit spricht man aber prinizipiell erst mal jedem erwachsenen Zocker diese Möglichkeit zur Differenzierung ab, schlimmer noch, man beleidigt ihn oder sie sogar direkt, da das im Prinzip nichts anderes aussagt, dass derjenige, der Gewalt in Spielen mag, auch in der Realität schon gewalttätig ist oder es bald werden könnte. Die praktische Erfahrung vieler Menschen widerspricht dem aber grundlegend, was auch in den psychologischen Studien nachgewiesen wurde. Spieler, die auf gewalttätige Spiele stehen und bereits viele davon konsumiert haben, neigen eben nicht zu mehr Gewalt als diejenigen, aus der jeweiligen Kontrollgruppe, die in der Regel keine derartigen Spiele zocken.

Und selbst wenn sich irgendwann doch noch herausstellen sollte, dass ein genereller (sehr wichtig: zu unterscheiden vom Einzelfall!) kausaler Zusammenhang zwischen dem Konsum gewisser Spielinhalte und dem Verhalten in der realen Welt besteht (was der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntis klar widersprechen würde), dann müssten wir uns immer noch fragen, wo wir eigentlich die Grenze ziehen wollen zwischen Freiheit und Zensur. Was ist uns unsere Freiheit wert und wie weit sind wir bereit sie einzuschränken? Freiheit (und darunter zentral auch "Freiheit des Ausdrucks") ist ein zentraler Welt unserer westlichen Gesellschaft und das mit gutem Grund. Nach dem Entzug von Leben und Würde (was beides laut unserem Grundgesetz verboten ist), ist der Entzug der persönlichen Freiheit die höchste Strafe, die unsere Gesellschaft für schwere Regelverstöße vorsieht. Daran sieht man, wie wichtig uns generell Freiheit ist. Wir müssen uns in der Tat fragen, ob wir bereit sind Freiheit einzuschränken und in wie weit, nur um etwaigen Regelverstößen vorzubeugen (man verhindert sie nicht, sondern verringert praktisch nur die Chance). Das ist ein sehr heikles bzw. diffiziles Thema, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen können. Aber das ist wie gesagt überhaupt erst dann relevant, wenn es überhaupt erst einen generellen kausalen Zusammenhang geben würde. Soziale Aktivisten (von gamergate Anhängern schmählich "Social Justice Warriors" genannt, darunter fallen z.B. auch extreme Feministen) glauben zumindest daran und große Teile der US-Spielepresse wurde regelrecht von derartigen Leuten unterwandert (unter anderem bei Polygon, Gamespot, GiantBomb, Kotaku, usw). Derartiger Glauben führt z.B. dazu, dass GTA V in Australien verboten wurde, oder dass dort generell Spiele verboten sind, in denen man virtuell Drogen konsumieren kann (da auch hier der reine Glaube vorherrscht, dass virtueller Drogenkonsum zu realem Drogenkonsum verleiten könnte).

Als Anhänger von Wissenschaft und Forschung, der an den freien Willen und den Wert der Freiheit glaubt und sich selbst in der Lage sieht, zwischen virtuellen Inhalten und realem Verhalten zu unterscheiden, kann ich das alles nur ablehnen. Hatred sollte das Recht zu existieren nicht abgesprochen werden. Als kulturelles Gut kann und sollte es kritisch behandelt werden, keine Frage, aber es zu verbieten oder zu zensieren widerspricht sowohl der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis als auch dem Geist der Freiheit bei der Erstellung und Verbreitung kultureller Güter.


P.S.: An alle, die an kausale Zusammenhänge zwischen Spielinhalten und realen Verhalten glauben, empfehle ich darüber hinaus auch mal die Recherche zu Katharsis und generell zur psychologischen Theorie. So führt z.B. der Boxunterricht gewalttätiger Jugendlicher nicht etwa zu mehr "wilder" Gewalt sondern zu weniger. Boxen wird ein Substitut für wilde Gewalt. Mit einiger Berechtigung könnte man das auch auf virtuelle Inhalte übertragen. So könnte das Zocken von z.B. gewalttätigen Spielen dazu führen, dass man seine Wut in unschädlicher Weise kanalisiert. Es steht hier mit Absicht könnte, da es dazu noch zu wenige psychologisch relevante Studien gibt. Es ist jedoch bezeichnend, dass man mit einem leicht abgeänderten Ansatz das prinzipiell absolut gegenteilige Ergebnis bzw. die gegenteilige ursprüngliche Wirkrichtung erzielen kann... ;)
 
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Schon mal ein "Killerspiel" gespielt?
Mein erstes hieß Blood. Ist, glaube ich, immer noch auf dem Index. Ich liebe Ballerspiele. Meide aber Militär-Shooter. Die soll spielen wer will. Das was Du über die menschliche Evolution geschrieben hast, sehe ich genauso. Nur macht es schon einen "... unterschied ob Soldaten, Zombies, Aliens, Tiere(Morhuhn) oder Zivilisten auf dem Screen sind, " Wenn es heißt "Du wirst schießen, du wirst verletzten, du wirst töten, du wirst sterben. Es gibt keine Regeln, kein Mitgefühl, keine Gnade, keinen Weg zurück. Du bist der Herr über Leben und Tod und hast die volle Kontrolle über das Leben des wertlosen menschlichen Abschaums" hat das nichts mehr mit einem spaßigen Zeitvertreib zu tun.
 
" Wenn es heißt "Du wirst schießen, du wirst verletzten, du wirst töten, du wirst sterben. Es gibt keine Regeln, kein Mitgefühl, keine Gnade, keinen Weg zurück. Du bist der Herr über Leben und Tod und hast die volle Kontrolle über das Leben des wertlosen menschlichen Abschaums" hat das nichts mehr mit einem spaßigen Zeitvertreib zu tun.
Ah ja, und warum genau nicht? Wer bist du, um mir sagen zu können, was Spaß macht und was nicht?

Das ist genau das, was Millionen von Spielern regelmäßig in Spielen wie GTA machen. Einfach virtuelle Leute abmetzeln, bis man selbst den Löffel abgibt...
 
"... in dem man als Mitglied der islamistischen Miliz ISIS Menschen köpft und Kinder ermordet oder in Indien in den Slums so viele Frauen wie möglich vergewaltigen und anschließend töten muss." Das sind auch tolle "Spiel" Ideen. Nee, mal ehrlich, wer so einen kranken Sch**ß gut findet oder mit "ist nur ein Spiel" abtut, hat ernste Probleme mit seiner Psyche. Es gibt Moralische Grenzen, die einem der normale menschliche Verstand verbietet zu überschreiten.

Mensch, ich freue mich. Ich habe soeben erfahren dass ich ''ernste Probleme mit meiner Psyche'' habe und ebenso wenig ein moralisches Empfinden, tolle Sache :daumen:

Bei solchen Kommentaren wird mir echt schlecht :klatsch:
:stupid:
 
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Mensch, ich freue mich. Ich habe soeben erfahren dass ich ''ernste Probleme mit meiner Psyche'' habe und ebenso wenig ein moralisches Empfinden habe, tolle Sache :daumen:

Bei solchen Kommentaren wird mir echt schlecht :klatsch:
:stupid:
Das Problem ist, das genau das viele Leute aktuell (und immer noch) von Spielen denken, darunter viele Spielejournalisten selbst, speziell in den Staaten. Die Message ist: Spielst du Spiele mit "dummen Inhalten", bist du auch dumm. -> "The gamer is dead" und Konsorten.
 
Mein erstes hieß Blood. Ist, glaube ich, immer noch auf dem Index. Ich liebe Ballerspiele. Meide aber Militär-Shooter. Die soll spielen wer will. Das was Du über die menschliche Evolution geschrieben hast, sehe ich genauso. Nur macht es schon einen "... unterschied ob Soldaten, Zombies, Aliens, Tiere(Morhuhn) oder Zivilisten auf dem Screen sind, " Wenn es heißt "Du wirst schießen, du wirst verletzten, du wirst töten, du wirst sterben. Es gibt keine Regeln, kein Mitgefühl, keine Gnade, keinen Weg zurück. Du bist der Herr über Leben und Tod und hast die volle Kontrolle über das Leben des wertlosen menschlichen Abschaums" hat das nichts mehr mit einem spaßigen Zeitvertreib zu tun.
Ist doch scheiß egal worauf du schießt, es ist ein Spiel.
Kannst dir ein Mod machen, das du auf Kinder schießt, auf nackte Frauen, auf dich selbst, auf Zombies, auf irgendeine Nationalität, auf Steine!
Es ist immer das selbe, nur andere Skins!
Ich spiele gerne Gott, zb in Black and White oder auch in Strategiespielen:nicken:
 
Cool ich hab jetzt total einen an der klatsche weil, es mich nicht juckt was und wie ich jemanden in einem Spiel töten kann, sondern mir mehr ums echte Leben sorgen mache ala, Tiere die Gequält werden usw. Aber das ist natürlich was ganz anderes, in einem Spiel sterben Virtuelle Leben was so verdammt tragisch ist, dagegen ist es doch scheiß egal was mit Menschen in Afrika und Hunden ist die einfach so aus Spaß getötet werden. Tolle Welt, tolle User hier :)
 
Gegen das Spiel selbst habe ich nichts, ist mir auch schnuppe wer sowas spielan mag, aber ihr wisst ja passiert wenn wieder einer Amok läuft.:wall:
Ich sehe es schon kommen, Amokläufer hatte Gewaltspiele auf dem PC:schief:
 
Gegen das Spiel selbst habe ich nichts, ist mir auch schnuppe wer sowas spielan mag, aber ihr wisst ja passiert wenn wieder einer Amok läuft.:wall:

Man braucht immer einen Sündenbock, der möglichst keine große und starke Lobby hat. Videospiele bieten sich da an, wobei diese in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt sind und somit nicht mehr ganz so einfach verantwortlich gemacht werden können (alleine schon deshalb, weil die ersten Gamer älter wurden und jetzt zwei bis drei Generationen regelmäßig zocken...). Und wenn es nicht Hatred ist, dann eben Counter-Strike oder CoD oder GTA. Ich sehe da jetzt keinen großen Unterschied...
 
"Mit Postal 2 sei Hatred nicht zu vergleichen, da es nicht den kleinsten Hauch von Humor oder Sarkasmus gäbe. Es gehe nur darum, so viele unschuldige Leute wie möglich zu ermorden."

Kann man das Spiel schon irgendwo kaufen/runterladen oder woher wissen diese Erleuchteten das so genau? Oder basiert diese Annahme einzig auf einem zweiminütigen Trailer und der Beschreibung auf der Greenlight Seite? Bevor man das Spiel nicht komplett durchspielen kann, würde ich mit solchen Aussagen sehr vorsichtig sein. Vielleicht ist das Spiel ja gar nicht so böööööööööse? Vielleicht gibt es ja eine Auflösung, die so gar nicht gewaltverherrlichend ist? Ein American Psycho von Eastin Ellis stellt auch einen bösen Charakter dar, einen sadistischen, gestörten Mörder. Erst im Verlauf der Handlung verwischen die Ebenen zwischen Fiktion und Realität, zwischen realer Handlung und reiner Einbildung. Am Ende ist sich der Leser bzw. Zuschauer nicht mal mehr sicher, ob überhaupt irgendwelche bösen Taten statt gefunden haben oder ob sie nur in der Fantasie der Hauptfigur "real" waren...

Das ist auch eine schöne Überleitung zu Hatred. Für mich ist das Spiel bzw. der Umgang damit exemplarisch für den Kulturkrieg, der seit Jahrzehnten im Medienkosmos tobt und erst kürzlich in der "Gamergate-Affäre" gipfelte, zwischen sozialen Aktivisten, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Spielinhalten und der Realtität sehen, und Leuten, die keinen direkten oder messbaren Zusammenhang sehen. Dabei hat die Psychologie bereits in mehreren Studien keinen Nachweis für eine kausale Wirkkette zwischen dem Wahrnehmen von Spielinhalten und daraus resultierenden Handlungen feststellen können. Die Frage bleibt natürlich, ob der Konsum kultureller Güter wie Spiele unsere Wahrnehmung der Realität bzw. unser generelles Wertesystem ändern können. Auch dafür gibt es zumindest keinerlei direkten wissenschaftlichen Beleg, wobei das natürlich naturgemäß schwierig zu messen ist. Die generelle Frage dahinter ist, ob wir davon ausgehen, dass ein "normaler" erwachsener Mensch in der Lage ist, zwischen Realität und Spiel zu unterscheiden. Leute, die Spiele wie Hatred generell verbieten lassen wollen, sehen das in der Regel nicht so (mir fällt zumindest kein anderer Grund für ein generelles Verbot ein). Damit spricht man aber prinizipiell erst mal jedem erwachsenen Zocker diese Möglichkeit zur Differenzierung ab, schlimmer noch, man beleidigt ihn oder sie sogar direkt, da das im Prinzip nichts anderes aussagt, dass derjenige, der Gewalt in Spielen mag, auch in der Realität schon gewalttätig ist oder es bald werden könnte. Die praktische Erfahrung vieler Menschen widerspricht dem aber grundlegend, was auch in den psychologischen Studien nachgewiesen wurde. Spieler, die auf gewalttätige Spiele stehen und bereits viele davon konsumiert haben, neigen eben nicht zu mehr Gewalt als diejenigen, aus der jeweiligen Kontrollgruppe, die in der Regel keine derartigen Spiele zocken.

Und selbst wenn sich irgendwann doch noch herausstellen sollte, dass ein genereller (sehr wichtig: zu unterscheiden vom Einzelfall!) kausaler Zusammenhang zwischen dem Konsum gewisser Spielinhalte und dem Verhalten in der realen Welt besteht (was der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntis klar widersprechen würde), dann müssten wir uns immer noch fragen, wo wir eigentlich die Grenze ziehen wollen zwischen Freiheit und Zensur. Was ist uns unsere Freiheit wert und wie weit sind wir bereit sie einzuschränken? Freiheit (und darunter zentral auch "Freiheit des Ausdrucks") ist ein zentraler Welt unserer westlichen Gesellschaft und das mit gutem Grund. Nach dem Entzug von Leben und Würde (was beides laut unserem Grundgesetz verboten ist), ist der Entzug der persönlichen Freiheit die höchste Strafe, die unsere Gesellschaft für schwere Regelverstöße vorsieht. Daran sieht man, wie wichtig uns generell Freiheit ist. Wir müssen uns in der Tat fragen, ob wir bereit sind Freiheit einzuschränken und in wie weit, nur um etwaigen Regelverstößen vorzubeugen (man verhindert sie nicht, sondern verringert praktisch nur die Chance). Das ist ein sehr heikles bzw. diffiziles Thema, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen können. Aber das ist wie gesagt überhaupt erst dann relevant, wenn es überhaupt erst einen generellen kausalen Zusammenhang geben würde. Soziale Aktivisten (von gamergate Anhängern schmählich "Social Justice Warriors" genannt, darunter fallen z.B. auch extreme Feministen) glauben zumindest daran und große Teile der US-Spielepresse wurde regelrecht von derartigen Leuten unterwandert (unter anderem bei Polygon, Gamespot, GiantBomb, Kotaku, usw). Derartiger Glauben führt z.B. dazu, dass GTA V in Australien verboten wurde, oder dass dort generell Spiele verboten sind, in denen man virtuell Drogen konsumieren kann (da auch hier der reine Glaube vorherrscht, dass virtueller Drogenkonsum zu realem Drogenkonsum verleiten könnte).

Als Anhänger von Wissenschaft und Forschung, der an den freien Willen und den Wert der Freiheit glaubt und sich selbst in der Lage sieht, zwischen virtuellen Inhalten und realem Verhalten zu unterscheiden, kann ich das alles nur ablehnen. Hatred sollte das Recht zu existieren nicht abgesprochen werden. Als kulturelles Gut kann und sollte es kritisch behandelt werden, keine Frage, aber es zu verbieten oder zu zensieren widerspricht sowohl der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis als auch dem Geist der Freiheit bei der Erstellung und Verbreitung kultureller Güter.


P.S.: An alle, die an kausale Zusammenhänge zwischen Spielinhalten und realen Verhalten glauben, empfehle ich darüber hinaus auch mal die Recherche zu Katharsis und generell zur psychologischen Theorie. So führt z.B. der Boxunterricht gewalttätiger Jugendlicher nicht etwa zu mehr "wilder" Gewalt sondern zu weniger. Boxen wird ein Substitut für wilde Gewalt. Mit einiger Berechtigung könnte man das auch auf virtuelle Inhalte übertragen. So könnte das Zocken von z.B. gewalttätigen Spielen dazu führen, dass man seine Wut in unschädlicher Weise kanalisiert. Es steht hier mit Absicht könnte, da es dazu noch zu wenige psychologisch relevante Studien gibt. Es ist jedoch bezeichnend, dass man mit einem leicht abgeänderten Ansatz das prinzipiell absolut gegenteilige Ergebnis bzw. die gegenteilige ursprüngliche Wirkrichtung erzielen kann... ;)

Wow. Elaboriert. Überzeugt mich aber garnicht. Aus zwei Gründen:

- Zum einen weil für eine clevere Rhetorik erst mal nicht mehr und nicht weniger ist, als eben das. Geschickte, eingängige Worte. Nur leider gibt es auch Leute die mit ähnlich gedrechselten Sätzen (Props!) die Atomkraft verteidigen.

- Zum zweiten weil Dein P.S.: genau den eben von mir geschliderten Eindruck stützt: In schönen Worten verkürzt Du Zusammenhänge zu Deinen Gunsten (und die Recherche "generell zur psychologischen Theorie" über die lach ich jetzt einfach mal - hast Du von Kierkegaard bie heute alles gelesen?). Wenn man sich nämlich auch nur ein bißchen mit der Katharsis-Theorie auseinandersetzt, dann kann man feststellen, dass sich dieser Effekt sich eben nicht so einfach von einer körperlichen Betätigung auf eine virtuelle Beschäftigung übertragen läßt. Und zwar weil man im einen Fall tatsächlich körperlich Dampf ablassen kann und (besonders bei Kampfsportarten) unmittelbar mit den Auswirkungen der eigenen Aggression konfrontiert wird (oder auch einfach selbst eine auf die Nase bekommt) und im anderen nicht. Im Gegenteil scheint es - obwohl es noch keine umfassenden Studien gibt - so als würde der Konsum gewalthaltiger Medien kurzfristig eher die Gewaltbereitschaft erhöhen: Debatte: Verbotene Spiele? - Bundeszentrale für politische Bildung

Also check mal die Rhetorik.

Grüße

phila
 
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Braucht kein Mensch so ein Müll, da Teil ich die Meinung des Youtubers.

https://www.youtube.com/watch?v=RZBzl3uLYPU
(ab min 11 gibs auch Spiel Szenen) :daumen2::nene:
Hat meiner Meinung nach auch wenig mit Spiel zu tun, da ist ja Manhunt und Bulletstorm noch Sinnvoll dagegen.
Aber wie immer, wer es Spielen möchte solls tun, wer nicht, lässt es !

Gesundes Neues Jahr erstmal noch an alle! :)
 
Ich werde es mir kaufen. Erinnert an die guten alten GTA Tage, als die Kamera noch oben rumflog.

Das Video hier echt auch echt der Kracher: https://www.youtube.com/watch?v=2Z6hNXsldMU

:lol:

Hat meiner Meinung nach auch wenig mit Spiel zu tun, da ist ja Manhunt und Bulletstorm noch Sinnvoll dagegen.
Aber wie immer, wer es Spielen möchte solls tun, wer nicht, lässt es !

Gesundes Neues Jahr erstmal noch an alle!
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Manhunt war genau das Gleiche, wo ist denn da der Unterschied? Jetzt komm mir nicht mit bösen Leuten und Zivilisten, das sind Pixel.
 
Mein erstes hieß Blood. Ist, glaube ich, immer noch auf dem Index. Ich liebe Ballerspiele. Meide aber Militär-Shooter. Die soll spielen wer will. Das was Du über die menschliche Evolution geschrieben hast, sehe ich genauso. Nur macht es schon einen "... unterschied ob Soldaten, Zombies, Aliens, Tiere(Morhuhn) oder Zivilisten auf dem Screen sind, " Wenn es heißt "Du wirst schießen, du wirst verletzten, du wirst töten, du wirst sterben. Es gibt keine Regeln, kein Mitgefühl, keine Gnade, keinen Weg zurück. Du bist der Herr über Leben und Tod und hast die volle Kontrolle über das Leben des wertlosen menschlichen Abschaums" hat das nichts mehr mit einem spaßigen Zeitvertreib zu tun.

deine meinung in ehren,
aber gleichzeitig slayer hochhalten?
da hagelts aber auch gewaltphantasien en masse,
oft mit dem besonders freundlichen nazi-touch
http://tshirtslayer.com/files-tshir...74fd8bf4cfda915e88a569db4ed.jpg?itok=8bUtnQe7

nix gegen slayer,
im gegenteil
(halte die auch nicht wirklich für rechts)
 
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