AW: Neuer CPU-Z-Weltrekord - erstmals über 8,2 GHz validiert
Achja, ich hab noch ne Frage und zwar:
Hat Intel nicht vor nen einigen Jahren ne CPU entwickelt, die 10 GHz machen würde, leider aber ne zugroße TDP hatte und deswegen nicht kühlbar war?
Nein.
Die letzte Intel-CPU, die konsequent auf hohe Taktraten entwickelt wurde, war der Prescott-Kern Anfang 2004. Dessen hörbar gestiegene Verlustleistung kam so schlecht bei den Kunden an, das bereits die folgenden Steppings nur noch auf deren Reduzierung abzielte. Alle folgenden Entwicklungen hatten ausschließlich das Ziel, die Effizienz zu steigern, die verkauften Taktraten stagnierten (Prescott2M - mehr Rechen-, aber kaum Verlustleistung durch mehr Cache) oder sanken sogar (alle weitere Kerne seitdem kamen nicht mehr an die 3,8 Ghz der Prescotts ran)
Die Begründung stimmt aber z.T.: Prescott war technisch noch kühlbar und die Nachfolger wären es sicherlich auch gewesen (heutige OC-Prozessoren setzen wesentlich mehr Energie um), aber mit der damaligen Kühlungstechnik (und die heutige ist nur unwesentlich weiter) wäre es zu teuer oder zu laut für den Endkundenmarkt geworden. Das ist einer der möglichen Gründe, warum der Prescott nur bis 3,8GHz ausgeliefert wurde. Bei OC mit guter Kühlung hatte er im Schnitt nämlich mehr Reserven, als die vorrangegangenen Northwood und Gallatin, das heißt Intel ließ einen größeren Abstand zum technisch möglichen. Eine 4GHz Ausgabe (Pentium4 580) wurde kurz vor der Markteinführung (d.h. nachdem Tests von Hardwareseiten veröffentlich und Vorbestellungen bei Händlern möglich waren) ohne Begründung zurückgerufen. Mögliche Ursache: Man wollte nicht auch noch die 115W der alten Modelle überschreiten, konnte aber nicht genug DIEs produzieren, die bei den gesenkten Spannungen den hohen Takt ermöglichen.
In den ursprünglichen Roadmaps sollte Prescott afaik bis 4,5, maximal 5 GHz ausgebaut werden. Ablösung wäre dann Tejas mit iirc bis 8 GHz gewesen und erst Nehalem (ja, das war mal n Netburst-Codename) hätte die 10GHz nehmen sollen. Es gab sicherlich schon Tejas-Testsilizium, als man Netburst abwürgte, aber Nehalem-Prototypen würden mich wundern. Erst recht nicht so ausgereift, dass die geplanten 10GHz möglich waren. Die Netburst-Roadmap stammt ja auch noch aus Vor-Tick-Tock-Zeiten, d.h. Nehalem hätte zur 45nm Fertigung gehören müssen, die erst nach dem Ende von Netburst rauskam.
Statt Tejas kam schließlich Cedar Mill, der konsequent auf Sparsamkeit optimiert wurde (erfolgreich. Von vielen unbeachtet stellten Cedar Mill und Presler nahezu Gleichstand mit dem Athlon64&X2 her, was Leistung und Verbrauch anging) und nur aufgrund der 65nm Fertigung mehr OC-Potential als Prescott hatte, aber mit identischen oder niedrigeren Taktraten in den Handel ging. Darauf folgte nach kurzer Zeit Conroe und der Rest ist Geschichte.