Disney scheint das natürlich auch nicht entgangen zu sein, denn man hat EA angewiesen die Mikrotransaktionen auszusetzen. Man will nicht, dass das Spiel ein schlechtes Licht auf die Marke "Star Wars" wirft, besonders da ein neuer Film ansteht.
Es ist ja bekannt, dass die Publisher immer tiefer in die Trickkisten greifen um noch mehr Geld aus den Spielen herauszupressen. DLCs waren erst der Anfang. Wenn ich überlege, wie vor einigen Jahren als z.B. der Horse-Armor-DLC für Oblivion kam, darüber geflucht wurde. Hätten wir damals schon geahnt was die Publisher heute anstellen, hätten wir ihnen vermutlich die Bude eingerannt. Inzwischen sind DLCs ganz alltäglich, manche beklagen sich ja schon wenn es keine gibt. Der nächste Aufreger waren dann Vorbesteller-Boni. Auch die werden heute anstandslos hingenommen. Selbst mit Mikrotransaktionen scheinen sich manche schon arrangiert zu haben. Wenn man dann kritisiert, dass ein Vollpreistitel wie Battlefield damit mal schnell über die 100€ kommt, bekommt man teils schon Rechtfertigungen zu hören.
Und genau so wird es sich mit den Lootboxen entwickeln. Die Publisher bringen immer was Neues, DLCs, Vorbesteller-Boni, Mikrotransaktionen, Lootboxen. Sobald was Neues kommt, gewöhnt man sich an etwas, über das man sich erst kürzlich noch aufgeregt hat. Selbst hier im Forum argumentieren schon Leute, dass die Publisher die Einnahmen aus den Mikrotransaktionen und Lootboxen dringend brauchen, weil die Spiele ja so verdammt teuer in der Entwicklung sind.
Dabei beweisen auch kleinere Studios und Indie-Entwickler immer wieder, dass es keine Budgets in zwei, dreistelliger Millionenhöhe braucht, um sehr gute und unterhaltsame Spiele zu entwickeln. Das Argument mit den Entwicklungskosten ist also reine Augenwischerei für die leichtgläubigen und dummen unter den Gamern.
Ich habe ja auch nichts dagegen, dass die Publisher Gewinne machen wollen. Aber dann sollen sie es doch bitte auf vernünftige Art und Weise machen, mit guten Spielen die man gerne kauft und gerne zockt. EA hatte dazu ja viele Gelegenheiten und fast alle davon hat man nicht genutzt. Die haben so viele gute Marken wie NfS, Dead Space, C&C, Dragon Age, usw. und kriegen es nicht auf die Reihe da endlich mal vernünftige Spiele auf den Markt zu bringen. Das Problem ist aber, dass sie den Hals nicht voll genug kriegen können und vor allem nicht schnell genug. Gute Spiele werden casualisiert und verlieren ihren Reiz und obendrauf kommen dann noch Mikrotransaktionen und Lootboxen.
Besonders EA fällt da einfach negativ auf, da sie ja schon soo oft versprochen haben sich zu bessern. Und es wird immer schlimmer mit EA. Wenn die so weiter machen ist der Titel "Worst Company" bald wieder der ihrige.
In diesem Fall denke ich, wird man das System so umstellen, dass die Lootboxen nur noch Inhalte kosmetischer Natur haben werden. Würde man wieder zum alten System übergehen, gäbe es wieder einen Shitstorm und dann käme DIsney wieder und würde dieses mal richtig bei EA auf den Tisch hauen. Wobei es gar nicht mal so verkehrt wäre, wenn EA die Star Wars Lizenz verlieren würde. Vielleicht sollte sie mal an einen anderen Publisher gehen, vielleicht wäre ein Wechsel mal ganz gut. Ich finde sowieso bei einer Marke wie Star Wars, die so viel Potential für Spiele birgt, sollte nicht ein Publisher allein Lizenznehmer sein, sondern möglichst viele. Dann könnte z.B. Creative Assembly ein Stategiespiel entwickeln, CD-Project ein RPG, Activision ein MMO, usw.