Man kann die Reichweite von WLAN-Signalen allerdings durchaus auch bidirektional vergrößern, ohne auf eine beidseitige Erhöhung der nominellen Sendeleistung zurückzugreifen, wenn man eine Richtfunkstrecke aufbaut. Das kann entweder durch aufeinander ausgerichtete Richtantennen beim Sender und beim Empfänger erfolgen, oder auch einseitig beim Empfänger, indem dessen Sende und Empfangsleistung gleichermaßen durch eine entsprechende Richtantenne erhöht wird. In letzterem Fall lässt sich die Reichweite nicht so stark erhöhen aber etwas mehr ist auch damit drin. Zusätzlich lässt sich die Antennen-Charakteristik auch noch durch einen geeigneten Reflektor verstärken.
Habe früher während des Studiums mal eine einfache Richtantenne und die verspiegelte Glasfassade eines benachbarten Gebäudes dazu genutzt, um trotz zu großer Entfernung für normalen WLAN-Empfang eine einigermaßen stabile WLAN-Verbindung zum Uni-WLAN aufzubauen (die Verbindung war aber etwas wetterfühlig). Wenn das Empfangsgerät aber ein Handy oder Smartphone sein soll , fehlen i. D. die nötigen Anschlussmöglichkeiten, um eine alternative WLAN-Antenne zu nutzen. Nutzt man aber z. B. einen Rechner mit WLAN-Stick, welcher mit einem SMA Anschluss für die Antenne ausgestattet ist, kann man so durchaus die Reichweite erhöhen. Allerdings muss man dafür die Antenne relativ genau in Richtung der Gegenstelle ausrichten bzw. in Richtung eines ausreichend effektiven Reflektors, der das Signal zurückwirft. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Antennengewinn durch die Richtcharakteristik erhöht wird.
Taugliche Richtantennen für WLAN-Signale kann man übrigens mit einfachen Mitteln selbst bauen. Eine sehr einfache aber durchaus zur moderaten Reichweitenerhöhung taugliche Bauweise ist z. B. eine einfache BiQuad-Antenne aus einem Stück Hochfrequenz-Koax-Leitung, einem Reverse SMA-Stecker, einer CD-Spindel mit einer alten CD, einem Stück Kupferdraht, etwas Lötzinn und etwas Heißkleber (
Bauanleitung). Mit so einer einfachen Eigenbau-Antenne habe ich damals brauchbare Ergebnisse erzielt. Es gibt jedoch noch weit ausgefeiltere Modelle, mit höherem Antennengewinnen und sehr starker Richtcharakteristik - z. B. eine Yagi-Richtantenne die auf die WLAN-Trägerfrequenz abgestimmt sind. Mit etwas Geschick und know how (oder einer guten Anleitung) kann man auch solche Richtantennen leicht selber bauen.