Erfahrungsbericht miniITX Faltserver "Goliath"

Schmicki

Freizeitschrauber(in)
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Goliath goes Sandy Bridge

Der Goliath ist ein kleiner mini-ITX PC, der unbedingt falten wollte. Er fing klein an und faltete sich lustig durch seine Welt. Doch jetzt ist er erwachsen geworden. Der Kleine will ein ganz Großer werden. Werdet Zeuge einer leistungsstarken Verwandlung.


Startschuß am 05.12.2010

Da die kalte Jahreszeit voll zugeschlagen hat und man lieber im Warmen bleibt, habe ich mich entschlossen einen Faltserver zusammen zu basteln. Mir ging schon seit einem halben Jahr die Idee eines miniITX-Gehäuses nicht mehr aus dem Kopf. Das erschwert das ganze Vorhaben natürlich, da man die Komponenten sorgfältig aussuchen muss. Ich betrachte das Ganze als Langzeitexperiment und die verbauten Komponenten können sich im Laufe der Zeit auch noch ändern.


Meine Vorgaben an den Faltserver waren:

Möglichst geringer Stromverbrauch, bei maximalen PPD
Anschaffungskosten gering halten
miniITX Gehäuse

Mein Lösungsansatz:

Nur mit der Grafikkarte falten und einen möglichst sparsamen Untersatz zur Befeuerung der Grafikkarte verwenden.


Direkt vorweg, was bringt die Kiste?

8068 PPD bei einer P6800 WU. Gefaltet wird mit der GTS450 820/1640/1804 MHz
9700 PPD bei einer P6805 WU. Gefaltet wird mit der GTS450 880/1760/1804 MHz

Was verbraucht die Kiste?

130 Watt bei Volllast, 50 Watt im Idle

Was kostet die Kiste?
543 EUR


Meine Komponentenauswahl:

Mainboard: Asrock A330ION ATOM 330 (1x PCIe 2.0 x16, ATOM - stromsparend?)
Grafik: EVGA GTS450 FPB 1 GB (genug Power bei nur 100 W Verbrauch?)
RAM: Kingston 2 GB DDR3-1066 CL7 (2 GB reichen vorerst, da Win XP verwendet wird)
Festplatte: Seagate, 500 GB, 2,5 Zoll, 7200 U/min (macht sich schlank im Gehäuse, schnell und leise)
Netzteil: Enermax Liberty ECO II 400W (Kabelmanagement und 2x PCIe Stromanschlüsse)
Gehäuse: Lian Li PC-Q11B (für ein miniITX Mainboard und der Rest Formfaktor ATX)

Es gibt bestimmt noch eine bessere Komponentenauswahl, aber da ich eine komplette Bestellung bei Alternate gemacht habe, habe ich auf das vorhandene Warensortiment zurückgegriffen.



Am letzten Donnerstag kamen zwei Pakete an, der Inhalt:





Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind an Heiligabend :D. Es macht einfach Spaß die Verpackung aufzumachen und die neuen Errungenschaften zu begutachten.

Zuerst habe ich das Gehäuse ausgepackt und war direkt geschockt. In dieses kleine Gehäuse soll das ganze Geraffel reinpassen? Wenn man sich beim Zusammenbau nicht die Finger brechen will, braucht man Kinderhände. Meine Befürchtungen sollten sich aber glücklicherweise nicht bewahrheiten.

Das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet und macht einen sehr stabilen Eindruck. Dominant ist der 140 mm Lüfter in der Front, der mit Gummipuffern entkoppelt ist und ein Staubgitter hat. Den Lüfter kann man einfach seitlich aus der Halterung schieben – sehr gut zum Saubermachen. Am Boden des Gehäuses finden bequem zwei 3,5 Zoll und zwei 2,5 Zoll Festplatten platz. Die 3,5 Zoll Festplatten werden mit Gummipuffern entkoppelt befestigt.
Ich habe mich für eine 2,5 Zoll Festplatte entschieden, da diese unter der Festplattenhalterung verschwindet. Dadurch hat die Grafikkarte unter sich am meisten Platz.




Das Motherboard von Asrock machte einen guten Eindruck und hat alle wichtigen Anschlüsse. Nur der winzige Lüfter gefiel mir nicht. Darum hatte ich den Lüfter stillgelegt und hoffte darauf, dass der Gehäuselüfter und das Netzteil die Kühlung übernehmen.




Das Netzteil von Enermax wartete mit reichlich Zubehör auf. Neben einer Tasche, um unbenutzte Kabel zu verstauen, enthielt der Karton noch einen 120 mm Gehäuselüfter.





Die Grafikkarte ist eine EVGA GTS450 im Referenzdesign. Ob das Referenzdesign aber eine gute Wahl war hinsichtlich Wärme- und Geräuschentwicklung…





Zusammenbau:

Zuerst habe ich die Festplatte eingebaut. Der Festplattenhalter ist mit zwei Rändelschrauben befestigt und lässt sich leicht ein- und ausbauen. Die 2,5 Zoll Festplatte wird ohne Entkopplung an der Unterseite des Festplattenhalters geschraubt.
Danach habe ich die Rückwand des Gehäuses entfernt, um das Mainboard zu montieren. Als Zwischenschritt wurde das DVD-Laufwerk verbaut, da man an die Verschraubung der Laufwerkshalterung nur ran kommt, wenn die Rückwand entfernt wurde.
Nachdem die Rückwand wieder verschraubt war, kam die Grafikkarte dran. Ein spannender Moment, denn die Grafikkarte ist ja das Herzstück meines Faltservers. Glücklicherweise ließ sich die Grafikkarte wunderbar einbauen.
Zum Schluss war das Netzteil dran. Zuerst alle Komponenten verkabeln und danach das Netzteil in die Halterung schieben. Das Netzteil wird mit vier Rändelschrauben gesichert und lässt sich leicht ein- und ausbauen. Etwas fummelig war es dann schon, da die störrischen Kabel sich nach allen Kräften gewehrt haben. Beim nächsten Mal würde ich den Stromanschluss der Grafikkarte zuerst mit dem Kabel verbinden und dann erst ins Gehäuse bauen. Aber ich habe ja gelenkige Finger.
Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich mir nicht den leisesten Kratzer beim Zusammenbau zugezogen habe :ugly:.
Die Öffnung im Gehäuse für das Netzteil ist sehr eng und so kam es zu leichtem Lackaustausch auf beiden Seiten. Der Gehäuselüfter hat ein Schutzgitter auf der Innenseite, jetzt weiß ich auch warum. Beim Versenken des Netzteils wird der fette Kabelstrang vom Netzteil schön gegen den Gehäuselüfter gedrückt.
Mit einem akkuraten Verlegen des Kabels hat das natürlich nichts zu tun. Dies ist der Tribut den man bei einem miniITX-Gehäuse zollen muss. Aber das war mir auch egal, solange das Seitenteil des Gehäuses zugeht. Danach sieht man ja den Salat nicht mehr.




Beim ersten Anschalten war ich angenehm überrascht. Die Geräuschkulisse war sehr gering. Der Gehäuselüfter dreht mit 800 U/min, bringt aber für meinen Anwendungsfall zu wenig. Der Lüfter der Grafikkarte ist bei 30% Drehzahl auch nicht zu hören. Der Lüfter vom Netzteil ist kaum wahrnehmbar, auch hier würde meinem kleinen Falter etwas mehr Luftstrom guttun. Die Festplatte ist zwar leicht wahrzunehmen, stört aber nicht.
Also im IDLE könnte man das Ding direkt neben das Bett stellen und wunderbar schlafen. Aber dafür habe ich den Goliath nicht erschaffen. Nein, er soll um sein Leben falten.


Danach kam der übliche Installationsmarathon, da will ich euch nicht mit Einzelheiten langweilen.

Nachdem tonnenweise Updates installiert worden sind, wurde es Zeit für den GPU3 Klient.


Die Grafikkarte in äktschn:



Die Temperatur der Grafikkarte steigt auf konstant 59 °C an, bei voller Lüfterdrehzahl. Die Geräuschentwicklung ist entsprechend. Da die Grafikkarte ordentlich Abwärme produziert, wird es dem kleinen Atom ziemlich warm. Der Gehäuselüfter und das Netzteil erzeugen nicht die gewünschte Kühlung im Gehäuse. Daher ist schon ein stärkerer 140 mm Gehäuselüfter auf dem Weg zu mir.


Fazit:

Vom Stromverbrauch und von der Punkteausbeute her bin ich schon zufrieden. Der Goliath erzielt eine Punkteausbeute von 58,4 - ? Punkte/Watt, mein Hauptrechner aus der Signatur schafft 62 – 86 Punkte/Watt. Dies ist natürlich abhängig von den ergatterten WUs.
Die Geräuschentwicklung gefällt mir hingegen weniger. Das schreit nach einer anderen Kühllösung für die Grafikkarte. Ansonsten müsste ich den Kleinen ins Exil (Abstellkammer) schicken. Aber dafür ist das Lian Li Gehäuse viel zu schade.
Der Atom wird durch den GPU-Klienten zu 30% ausgelastet. Ansonsten fühlt sich der Prozessor agil an, flottes Arbeiten und Surfen ist kein Problem. Die Tage werde ich mal den SMP2 Klienten laufen lassen. Mal sehen, was der Prozessor mit eingeschalteten HT so bringt.

Update 06.12.2010: Wechsel des Gehäuselüfters
Wie oben beschrieben, war mir der Lian Li Gehäuselüfter zu schwach auf der Brust. Kurzentschlossen habe ich mir einen Aero Cool Shark 140 mm mit 1500 U/min bestellt. Dies sollte für frischen Wind im Gehäuse sorgen.




Also habe ich flott das Gehäuse aufgeschraubt und den alten Lüfter entfernt. Das vorhandene Schutzgitter und das Staubgitter habe ich natürlich auf den Aero Lüfter geschraubt.




Lobenswert ist die werkzeuglose Befestigung des Lüfters im Gehäuse. Einfach seitlich reinschieben, fertig.




Der Probelauf verlief ohne Zwischenfälle. Der Lüfter erzeugt ordentlich Sturm im Gehäuse. Leider ist es dann doch nicht der erhoffte Kälteschock geworden. Ca. 4 °C kälter ist jetzt der Atom und 1 °C kälter die Grafkkarte. Jedenfalls habe ich ein besseres Gewissen, wenn ich den kleinen Goliath ganz alleine und ohne Aufsicht falten lasse.




Update 23.12.2010: Wechsel des Grafikkartenkühlers
Die Grafikkarte, bzw. die Lautstärke des Grafikkartenlüfters hat mich doch stark gestört. Daher habe ich der Grafikkarte neue Kleider besorgt. Ich habe mich für den Arctic Cooling Accelero Twinturbo Pro entschieden. Auch wenn ich nicht sicher war, ob der Kühler überhaupt auf die GTS450 passt. :ugly:
Nachdem der Kühler gestern angekommen war, habe ich sofort die Abstände der Befestigungspunkte an Kühler und Graka nachgemessen - passt! Also konnte ich beginnen, die Graka zu zerlegen.



Unter dem Referenzkühler verbargen sich gefühlte 10 m³ Wärmeleitpaste. Der Grafikchip wurde von mir erstmal ausgegraben.



Danach habe ich wahllos überall Kühlkörper aufgeklebt, denn es lagen genug Kühlkörper der Packung bei. Vorher wurden die el. Bauteile mit einem Radiergummi bearbeitet. Dadurch sollen die Kühlkörper besser kleben. Weiß einer warum?




Jetzt konnte der neue Kühler mit der Grafikkarte verheiratet werden (Wärmeleitpaste war schon auf dem Kühler vorhanden). Der 4-Pin Stecker der Lüfter an die Graka angeschlossen und die Graka vorsichtig auf den Kühler abgesenkt. Etwas fummelig war es schon, aber es hat auf Anhieb geklappt. Von diesem erhabenen Moment gibt es leider kein Bild - hatte alle Hände voll zu tun. :P

Das Endergebnis:



Der Kühler passt auf den Millimeter, die Verarbeitung ist top.
Hier mal die "Spaltmaße":




Somit wanderte die Grafikkarte zurück in den Goliath. Ein letzter kritischer Moment, da ich nicht wirklich ausgemessen hatte, ob diese wuchtige Kühllösung überhaupt durch die Gehäuseöffnung passt. Viel Spielraum war nicht, ca. 5 mm Luft blieben mir noch. Dabei wollten die Finger, krampfhaft die Graka festhaltent, auch mit ins Gehäuse. :D



Die Graka, das Gehäuse und die Kabelschlangen haben sich nach Kräften gewehrt, letztendlich habe ich gewonnen.

Der Lohn ist eine unhörbare Grafikkartenkühlung bei einer Temperatur von 52 °C unter Volllast. :daumen:

Update 15.01.2011: Versuch mit dem Atom SMP2-WUs zu falten
Auf Wunsch einiger Falter habe ich mich gestern entschlossen den Atom mal so richtig zu quälen. Ich wollte natürlich auch wissen, was der Atom so kann. Also habe ich den SMP2-Klienten eingerichtet.

Hier das Ergebnis vom SMP2-Falten mit einem Atom 330, SMT an:

P6051 / TPF: 34 min / 477 PPD / 1117 Punkte nach 2 Tagen und 6 Stunden :crazy:



Naja, begeistert bin ich von der Performance nicht wirklich. Jetzt war das schon ein "gutes" Projekt, was auf meinem i7 viele Punkte abwirft. Leider ist der Atom zu schwach auf der Brust. Ich könnte den Atom zwar noch auf 2 GHz übertakten, aber eine Dauerbelastung bei über 100 °C will ich dem System nicht zumuten. Dabei lief die GTS450 noch nicht einmal. Die Kühllösung will ich auch nicht verändern, da der Goliath jetzt so schön leise ist und das soll auch so bleiben. Das Ansprechverhalten bei voller Auslastung ist auch nicht so prickelnd. Also bleibe ich, beim Falten, einfach bei der GTS450, damit hat der Atom genug zu tun.

Der Goliath ist ein kleiner, knuffiger Falter. Bis jetzt lief er unauffällig und stabil. Das ist mir sehr wichtig, da nehme ich auch ein etwas geringeres PPD/Watt Verhältnis in Kauf.

Update 03.05.2011: Goliath goes Sandy Bridge

Nachdem der Goliath jetzt schon seit fast 6 Monaten seinen Faltdienst tut, wird es Zeit für einen Ausbau. Die Falteffizienz des Systems ist im Vergleich zu meinem Hauptrechner nicht zufriedenstellend. Zudem verwende ich den Goliath zum Surfen, auch da nervt mit der Zeit das etwas zähe Ansprechverhalten. Da der Goliath sowieso 24/7 läuft, kommen natürlich BIG-WUs in den Sinn. Mit einem Atom ist man natürlich völlig untermotorisiert. Ich brauche einen neuen Ansatz:

Meine Vorgaben an den Faltserver:
more bang for the bucks :D

Lösung:
BIG-WUs falten

Meine Komponentenauswahl:
Neue Komponenten:
Prozessor: i7-2600k
CPU-Kühler: Corsair H60
Mainboard: Asus P8H61-I
RAM: 2 x Corsair 4 GB DDR3-1333

Der Rest bleibt beim Alten:
(Grafik: EVGA GTS450 FPB 1 GB) Grafikkarte wird nicht verbaut!
Festplatte: Seagate, 500 GB, 2,5 Zoll, 7200 U/min
Netzteil: Enermax Liberty ECO II 400W
Gehäuse: Lian Li PC-Q11B

Direkt vorweg, die interessantesten Eckdaten:
Was bringt der neue Goliath?

Da das Mainboard keine Übertaktung zulässt läuft der i7-2600K mit 3,4 GHz:
Normale SMP: P6972 | 20500 PPD | 3:01 TPF | 4300 Punkte

BIG WU: P6900 | 24300 PPD | 34:30 TPF | 58200 Punkte


Wie warm wird die CPU?

Eine spannende Frage, was die Corsair H60 in so einem engen Gehäuse bringt. Zumal der Radiatorlüfter nur mit 1350 U/min und der Gehäuselüfter mit 800 U/min läuft.
IDLE: 28 °C

FOLDING: max. 62 °C bei einer Raumtemperatur von 26 °C




Wie laut ist der Goliath?

Das System ist flüsterleise! Nur ein leichtes Rauschen der Lüfter ist zu hören. Man könnte mit dem Kopf auf der Tastatur direkt neben dem Gehäuse schlafen. :ugly:


Was verbraucht der Goliath?

Mir war schon klar, dass das System eine gutes Punkte/Watt Verhältnis hat. Aber 120 Watt beim Falten ist der Hammer!


So, nun aber zurück zum Werdegang des Goliath:
Update 04.05.2011: Teile sind eingetroffen

Heute ist ein freudiger Tag. So gut wie alle Teile sind für den Umbau eingetroffen!

Die_Lieferung.jpg

Somit kann es losgehen mit der Verwandlung des kleinen Goliath! Heute habe ich schon mal das Gehäuse entkernt.

Goliath_wird_zerlegt.jpg

Somit kann der Goliath zur Zeit natürlich nicht falten, aber ich werde versuchen den Umbau schnellstmöglich über die Bühne zu bringen. Ich muss mir noch Gedanken machen, wie ich die Laufwerksblende an ihrem Platz befestigt bekomme. Da jetzt kein Laufwerkkäfig mehr da ist, ist auch die Halterung für die Laufwerksblende futsch.


Update 07.05.2011: Gehäuse wurde durchlöchert


Vorgestern habe ich mir das Gehäuse geschnappt und zum ersten Mal den Dremel benutzt. Würgt mich, aber ich habe ohne zu üben am Gehäuse rumgedoktort. Dafür ist es gar nicht mal so schlecht geworden! :ugly:



Damit ich diesen Pfusch vertuschen kann, habe ich mir eine Phobia Radiatorblende gekauft. Hierbei ein Dank an p00nage. :)



Mit der Blende sieht es ganz vernünftig aus. Danach war das erste Probesitzen des Radiators angesagt. Dabei kam es zu den ersten Schweißausbrüchen, da ein Gewinde des Radiators schon beim ersten Reinschrauben der Schraube den Geist aufgab. Dabei war die Schraube nur handwarm angezogen worden. Die Materialanmutung der Corsair H60 ist im Ganzen nicht wirklich vertrauenserweckend. Ich befürchte, dass man die Kühlung kein zweites Mal verbauen kann. Egal, der Radiator passt an den angestammten Platz. Somit waren meine Bohr- und Fräßarbeiten erfolgreich.




Goliath wird wieder zusammengesetzt!

Nach dem Probesitzen des Radiators ging es zügig zum Befüllen des Gehäuses. Ich habe mich dem Mainboard zugewendet und vor dem Verschrauben mit der Gehäuserückwand, die Backplate der Corsair H60 montiert.



Dabei geht es verdammt eng zu. Zwischen den Ram-Bänken, Graka-Slot und Montierung für die H60 ist nicht viel Platz. Als nächstes kam das Herzstück an seinen Platz, dicht gefolgt von der Corsair CPU-Kühler-Pumpen-Kombination.



Das war schon eine fummelige Angelegenheit, bis das Ding an seinem Platz war. Die doch sehr störrische Verschlauchung lässt nicht viel Spielraum. Die Schläuche lassen sich nicht in Form bringen. So ist immer Spannung auf dem ganzen System. Gefällt mir überhaupt nicht. Ich habe den Kühlkörper schön fest auf die CPU geschraubt und hoffe, dass trotz Spannung alles an seinem Platz bleibt. Wie man erkennen kann, habe ich auf dem Radiator einen be quiet! Silent Wings 1350 U/min geschraubt, da mir der mitgelieferte Lüfter mit 1700 U/min nicht in mein Silent-Konzept passt.


Update 08.05.2011: Goliath wird zum Leben erweckt!

Gestern war es endlich soweit. Nachdem ich das Mainboard verkabelt und das Netzteil an seinen Platz gezwängt hatte, konnte es mit dem ersten Start beginnen.



Im oberen und mittleren Bereich ist es richtig voll geworden. Die Kabel klemmen zwischen Netzteil und Gehäuselüfter. Jetzt sieht man auch, dass durch die Schläuche des Radiators der Radiator nur an einer bestimmten Stelle in den ganzen Wust passt. Im unteren Bereich des Gehäuses ist dagegen genug Platz für eine Graka. Ich habe mich aber dafür entschieden keine Graka zu verbauen und setze auf die "onchip"-Graka. Zur Installation habe ich das interne DVD-Laufwerk über die Laufwerksöffnung mit dem Mainboard verbunden. Theoretisch könnte man ein Laufwerk im unteren Bereich des Gehäuses einbauen, aber ich wollte mir auf keinen Fall die Vorderseite versauen.
Nach dem ersten Starten begrüßt mich EFI. Sieht schon schicker aus als das olle BIOS. Leider kann man nicht viel bei dem Mainboard einstellen, aber das wusste ich auch schon vorher. Also schnell alle Einstellungen durchgegangen und danach WIN 7 HP 64-bit installiert. Alles lief reibungslos und schon bald konnte ich den SMP-Client einrichten und den ersten Falttest beginnen.




Update 14.05.2011: Die erste BIG WU ist durch!

Der kleine, große Goliath faltet jetzt schon eine Woche in der neuen Ausbaustufe. Heute morgen ist er auch mit der ersten BIG WU fertig geworden. Also wird es Zeit ein erstes Résumé abzugeben:

Bei normalen SMP WUs schwankt die Ausbeute zwischen 15500 - 20900 PPD. Da war aber auch ein grottenschlechtes Projekt dabei: P6951 mit sehr niedrigen Basispunkten.

Bei der ersten BIG WU (P6901) erreichte der Goliath 30300 PPD* mit einer TPF von 34:30 min. Bei den Werten sind gelegentliche Surf-Sessions mit enthalten.
*Achtung! Nach der BIG-WU-Punktereduktion ist die Ausbeute auf 24300 PPD gefallen!

Die Temperaturen sind etwas gesunken auf dauerhaft unter 60 °C. Ich denke, die Wärmeleitpaste braucht ihre Zeit bis sie "eingefahren" ist. Ich bin restlos begeistert, was der i7-2600K@Stock so wegfaltet. Klar, übertaktet würde noch mehr gehen, aber so bleibt das System schön kühl, leise und verbraucht wenig Strom. Was will man mehr? :)



Update 09.09.2011: Goliath undervolting

Heute beschäftige ich mich mal mit dem Herabsetzen der Prozessorspannung. Das Thema hat mich dann doch interessiert, da beim 24/7-Falten jedes Watt zählt. Zudem winkt eine Verringerung der Abwärme.

Zuerst habe ich mich im EFI umgesehen und festgestellt, dass ich den Vcore-offset einstellen kann aber nicht direkt den Vcore.
Los ging es bei einem Vcore von 1,165 V. In kleinen Schritten senkte ich die Vcore und machte einen Falttest.
Angekommen bin ich jetzt bei 1,07 V.



Das bisherige Ergebnis ist beeindruckend.

Hier die Daten bei Standardeinstellungen:
Vcore: 1,165 V
Gesamtverbrauch: 120 W
CPU-Temperatur beim Falten: 57 °C

und nun die Daten beim Undervolten:
Vcore: 1,07 V
Gesamtverbrauch: 95 W
-25 W
CPU-Temperatur beim Falten: 50 °C
-7 °C

Das hat sich doch schon mal gelohnt! :)

Was ich nur ein bisschen komisch finde, sind die Werte die CPU-Z und Core Temp auslesen.

Im Idle sieht es so aus:




Aber achtet mal auf die Vcore beim Falten: :what:




So, wer hat noch Erfahrungen gemacht mit dem Undervolting vom i7-2600(k)? Ich habe gelesen, dass die magische Grenze bei ca. 1,04 V liegt. Wer bietet weniger? :ugly:




Update 25.09.2011: Undervolten Teil II

Gestern und heute habe ich etwas Zeit gefunden, um den i7-2600k spannungstechnisch auf Diät zu setzen. Hier zusammengefasst meine Ergebnisse:

Ausgangslage nach erstem Faltstabilen-Undervolting vom 09.09.2011:
Vcore: 1,07 V ohne Turbo
Gesamtverbrauch: 95 W
CPU-Temperatur beim Falten: 50 °C

Minimal erreichte Spannung:
Vcore: 1,03 V ohne Turbo
Gesamtverbrauch IDLE: 35 W
Gesamtverbrauch LAST: 89 W

Unter 1,03 V gab es direkt beim Starten von Windows einen Bluescreen. Aber auch die 1,03 V ware nicht faltstabil. Nach knapp einen Tag SMP-Falten, gab es einen Bluescreen. Zudem wollte ich auf den Turbo nicht verzichten, der ein Punkteplus von 1000 PPD bedeutet. Also habe ich auf 1,03 V mit Turbo gestellt und wieder auf BIG-WUs gewechselt. Leider gab es sofort einen Absturz des A5-Cores. Auch nach einem Neustart mit 1,04 V mit Turbo verweigerte F@H seine Tätigkeit. Erst bei 1,05 V mit Turbo konnte ich den PC zum falten bewegen. Der Langzeittest läuft.

Die aktuellen Werte sind:
Vcore: 1,05 V mit Turbo
Gesamtverbrauch IDLE: 35 W
Gesamtverbrauch LAST: 95 W
CPU-Temperatur beim Falten: 50 °C




Fazit:

Der kleine Goliath ist groß geworden! Die ersten Testergebnisse bestätigen meine Entscheidung auf CPU-Folding zu wechseln. Die GTS450 war nicht schlecht und ist für Gelegenheitsfalter die Einstiegskarte in die Faltwelt. Die GPU WUs sind meist klein und haben eine lange Deadline. Da ich aber den Goliath sowieso 24/7 laufen habe, war ich mit der Punkteausbeute der Grafikkarte nicht mehr zufrieden. Daher bin ich auf eine potente CPU gewechselt und habe auch keine Probleme mit den langen Faltzeiten einer BIG-WU.



Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Viel Spaß beim Falten!

 

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Nettes kleines System :). hab ich überlesen wieviel die ganze Kiste gekostet hat ;)?
Mit dem SMP2 wirst du keine Deadine einhalten können ;).
 
Da ist ja noch der ION-Chip an Board.
Müsste es nicht möglich sein, den auch noch ins Boot zu holen?
Probier das mal bitte aus.
Ich weiß nicht wo du den Schirm dran hast. Eventuell einfach an den ION-Chip anschließen und hoffen, dass die Karte noch mit eingebunden wird.
 
Nettes kleines System :). hab ich überlesen wieviel die ganze Kiste gekostet hat ;)?

Über die Kosten wollte ich mich eigentlich ausschweigen, aber wenn du so schön fragst:
500 EUR :bier:

Da ist ja noch der ION-Chip an Board. Müsste es nicht möglich sein, den auch noch ins Boot zu holen?

Daran hatte ich auch schon gedacht. Im Bios kann man aber nur zwischen Onboardgrafik oder PCIe-Grafik wählen. Nicht beides gleichzeitig.
 
Hi

Super System und Klasse idee:daumen:

Wie Sparsam die GTS450 ist:wow::wow:
gerade mal 130 bei Vollast davon noch Atom chipsatz und lüfter abziehen bleiben so Ca. 100-110Watt für die GTS450 über, einfach nur Wahnsinn wie effizient die sind.

8000-9000PPD mit gerade mal 110Watt ca.

nee gtx460 macht mit viel OC 12000PPD bei 180-190Watt:(
 
30% s.o.;).

Soweit ich weiß ist es auch nochnicht erfolgreich gelungen nen GPU2 und GPU3 auf einem Sys mit verschiedenen Karten zu koppeln ;).
 
jo...ich danke dir für die links...das pc-v354b kommt deinem sehr nahe, da könnte ich sogar ohne zu basteln meine wakü reinschrauben...aber der preis...hab schon zwei lian tower...
 
Update mit Bilder:

Heute ist der neue Gehäuselüfter für den Goliath gekommen, den musste ich natürlich direkt in Betrieb nehmen! :)
 
Coole sache Schmicki, sieht echt hammer aus und ist dabei echt effizient:daumen:

Dein einsatz für das Team 70335 (PCGH) ist echt Klasse, extra einen mini pc sich zusammen zu bauen fürs Falten. (~500€) Toll wie du dich da reinhängst.:bier:
 
ich würd mal an deiner stelle mir deinen kleinen jetzt zum passiv kühler körper verdonnerten cpu kühler ansehn. ich denke mal wenn du bei dem und bei der graka die wlp durch mx2 oder ac silver 5 ersetzt wirste nen paar grad bekommen ^^ und die graka kannste dann eigentlich per after burner dann regeln. bis so knapp 75 grad oder so darf die locker warm werden.udn den atom cpu kannste vlt wenns bei dem board möglich ist auf 2,2ghz bringen sollte er ansich schaffen . dann haste vlt 10 watt merh verbrauch insgesamt aber auch nen paar ppd mehr ^^
 
@Mr.Ultimo

Wenn ich mich jetzt recht irre, dann hat nur der ION-Chip einen Lüfter verbaut. Da ich die Onboardgrafik ja nicht benutze, sollte das kein Problem sein, wenn der Lüfter abgeklemmt ist.

Das Wärmeleitpad gegen Wärmeleitpaste zu ersetzen ist eine gute Idee. Wird an einem sehr kalten und langweiligen Winterabend in Angriff genommen ;). Bekomme ich vielleicht auch einen größeren Kühlkörper, passend für den Atom und ION-Chip :confused:

Die Graka regel ich mit EVGA Precision. Ich erhoffe mir durch eine geringe Temperatur ein langes Leben der Graka. Aber um die Nerven zu schonen, werde ich die Lüfterdrehzahl etwas zurücknehmen. Gibt es ein passendes Kühlsystem für die GTS450 von Drittanbietern?

Die Möglichkeit beseht im Bios den Atom zu übertakten. Aber da der Atom mit dem GPU3 Klienten schon zu 30% beschäftigt ist, befürchte ich einen PPD Einbruch bei der GPU wenn der Atom mitfaltet. Wird aber noch getestet.
 
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