Verschiedene Custom Design Taktraten relevant?

Marc004

Schraubenverwechsler(in)
Hallo,

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine neue Grafikarte von AMD zuzulegen. Zur Wahl stehen RX 470 und RX 480. Diese werden von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Taktraten hergestellt bzw. ausgeliefert.


Zum besseren Verständnis meiner Gedankengänge im Folgenden hier mal direkt, worauf die ich hinaus möchte:

Haben diese Hersteller-Taktraten überhaupt eine Bedeutung? Kann ich mir guten Gewissens das günstigste Herstellermodell (HIS) kaufen und dieses manuell übertakten, um Leistungen zu erzielen, die von teureren Modellen (PowerColor) erzielt werden?


Das Übertakten einer Grafikkarte ist heutzutage mit Programmen wie Wattman oder MSI Afterburner leichter denn je. Macht es einen Unterschied bzgl. der Leistung, die Grafikkarte welchen Herstellers ich mir zulege? Letztendlich haben alle denselben Chip verbaut. Das heißt ich sollte doch in der Lage sein mit jedem Branding auf angemessene Frequenzen zu übertakten. Mir ist bewusst, dass sich die Designs durch ihre Kühlsysteme unterscheiden und diese das Maß der Übertaktung beeinflussen. Das kann jedoch kaum die Differenz zwischen einer „RX 470 IceQ X2 OC“ von HIS (926MHz, 200€) und „RX 470 Nitro+ 4G“ von Sapphire (1.143MHz, ~220€) ausmachen.

Was mich jedoch stutzig macht, ist dass HIS bspw. zwei Modelle der RX 470 anbietet, zu unterschiedlichen Preisen mit verschiedenen Boost-Clocks. Was rechtfertigt den Mehrpreis der teureren Karte, wenn ich doch den Clock mit zwei Klicks selber ändern kann?



Ich hoffe ich konnte mich verständlich zum Ausdruck bringen und ihr mich zur Erleuchtung führen ;)
 
Hi und willkommen im Forum! :)

Das ist richtig, du kannst den Takt grundsätzlich auch selber hochschrauben - allerdings sind die Kühllösungen der Partnerkarten nicht alle im selben Masse dafür ausgelegt, das Mehr an Takt auch konstant zu halten. Massgeblich dafür verantwortlich ist halt das Powertarget. So kühlt die ASUS Strixx z.B. sehr gut, kann dafür unter Last ihren Takt nicht halten, da sie ums Verrecken kühl bleiben will.
Die 926MHz der HIS wirken im Vergleich jedoch ein wenig gar mickrig, keine Ahnung was da ausschlaggebend dafür ist.

Wenn ich im Sinn hätte zu übertakten, würde ich mir eine Karte mit einem wirklich guten Kühler holen (MSI z.B.), ansonsten riskiert man gerne einen Brüllwürfel wenn man zu hoch taktet und dennoch irgendwie anständige Temperaturen erreichen will.
Aber die RX400er sind zum übertakten wirklich nicht allzu gut geeignet, bzw. das Potential hält sich in Grenzen. Jemand konnte eine Sapphire rx470 stabil auf 1410MHz bringen (anstatt 1260MHz) - soweit ich das mitgekriegt hab, war das bislang das höchste der Gefühle.
 
Danke!

Also ich habe nicht vor großartig zu übertakten. Wenn überhaupt, dann maximal 1300Mhz. Ich denke das sollte bei allen Custom Designs mit Temperaturen im Rahmen möglich sein. Wenn ein günstigeres Modell 5°C wärmer ist, soll mir das recht sein.

Ich hatte nur die Befürchtung generelle Leistungseinbußen beim Kauf eines günstigen Modells hinnehmen zu müssen. Sodass ich gar nicht an die Leistungen einer bspw. MSI GraKa herankäme.
 
Also rund 1300MHz sind sicherlich möglich, allerdings erhöht sich dann wie gesagt auch die Temperatur und somit die Lüfterdrehzahl - das könnte eine HIS mit 926MHz Standardtakt durchaus an ihre Grenzen bringen.
Eine andere Option wäre es, auf einer Referenzkarte einen alternativen Lüfter anzubringen und danach OC zu wagen.

Ich für meinen Teil würde allerdings gleich zu einer potenteren Karte von MSI, Powercolor oder Sapphire greifen, denn je nach Hersteller erlischt bei zu starkem OC auch die Garantie.
 
Wenn du beim original verbauten Kühler bleibst, dann sind das schon Unterschiede. Ich hatte eine XFX Black Edition (218€) und dann eine Sapphire Nitro + (230€)

Die Kühllösungen sahen auf den ersten Blick ähnlich aus, aber die XFX hat bis 3000RPM gedreht und war dabei recht laut, die Sapphire hat kühlere Temps bei nur 2000RPM realisiert und dabei auch noch den VRAM mitgekühlt.

Die Chips die von Werk ab bereits höher getaktet sind können natürlich vom HErsteller auch schon vorausgewählt worden sein nach Potenzial, um die eingestellten Taktraten auch garantieren zu können.
 
Kann sein das vielleicht noch an ein paar anderen Bauteilen gespart wurde. Ein paar Cent hier und da machen auf die Masse gesehen einiges aus. Im Falle der genannten Grakas wird ein großteil des Unterschieds aber wohl von der verwendeten Kühllösung auf der einen Seite und vom geringeren Aufwand bei der Chip auswahl auf der anderen abhängen.

Wenn man den Chip nur mit Standard clock auf die Platine bringt, ist das weniger Aufwand, als ihn zu übertakten und dann zu testen ob das OC auch wirklich stabil funktioniert. Ein Teil des Mehrpreises ist wohl auch Kalkulation, dass eventuell einige Karten auf Dauer doch nicht 100% mitmachen und ersetzt werden müssen.

Man kann sich nun die 20€ sparen und hat gute Chancen, dass die billigere Karte sich auf das Niveau der teureren übertakten lässt. Nur eine Garantie hast du keine. Wenn nur maximal z.B. 1000 MHz gehen, evtl. auch weil die Kühlleistung nicht ausreicht und der Chip an sich einfach einer der Schlechteren ist, dann hast du an der Stelle Pech gehabt.

Wobei ich persönlich auch die Lautstärke der Kühlung in die Gesamtleistung der Karte miteinbeziehe. Die schönen Bildchen sind einfach nicht ganz so toll, wenn dafür neben mir ein Brüllwürfel für Tinitus sorgt.

Alles in allem würde ich sagen, wenn man sowieso vorhat, nochmal in eine extra Kühlung zu investieren, dann ist es vertretbar, dass man das Grundmodell so günstig wie möglich bekommt, wenn man davon ausgehen kann, das die Karte an sich gleichwertig zu ähnlichen Karten ist. Will man das Risiko nicht eingehen, selbst an der Kühlung rumzubasteln, sollte man durchaus ein paar Euronen mehr ausgeben, um was zu haben das so wies ist gut ist.
 
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