Userreview: Corsair Hydro X Series XG7 RGB 30-SERIES auf RTX 3090 Ventus 3X OC + Bilder!

BlubberLord

PC-Selbstbauer(in)
Moin zusammen,
Mit verstärkten Rendering-Workloads bei denen die RTX 3090 auch mal einen Tag durch läuft wuchs mein Wunsch nach meiner ersten Wasserkühlung.
Nach einer kleinen Odyssee mit dem Alphacool-Kühler habe ich pünktlich zu Silvester nun zwei Kühler gleichzeitig erhalten (Lieferzeit Corsair: 3 Tage; Alphacool: 62 Tage) und möchte kurz meine Erfahrungen mit dem Corsair Hydro X Series XG7 RGB 30-SERIES auf einer MSI RTX 3090 Ventus 3X OC schildern (das Modell von Alphacool hat z.B. Igor's Lab ja schon auf Herz und Nieren getestet).
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Boy, that's a beauty! Mir gefällt es: Schlicht, schwarz und solide. Dass der Block auf der Oberseite aus massivem Aluminium ist gibt ordentlich Masse die zusätzlich zum Wasser aufgeheizt werden kann und die Wärme gut verteilen kann.
Das RGB ist Corsairs eigener Standard - immerhin sind die 16 LEDs einzeln steuerbar und um den Block verteilt. Alphacool bietet da nur eine gerade Leiste.
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Das viel kritisierte Anschlussterminal der ersten Generation Corsair-Wasserkühler ist überarbeitet, u.a. halten es nun drei Schrauben am Block fest. Auch bei etwas mehr Zug wackelt nichts oder wird undicht.
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Der Kühlblock selber ist schnörkellos: Flussrichtung egal, Standard-Finnen in der Mitte. Der Wasserstrom geht allerdings nicht weit über die Platine in Richtung Spannungswandler etc.
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Interessant wird es bei eben jenen VRMs: Hier sind extra Heatpipes unter die "Ärmchen" des Blocks gelötet, direkt darüber ist nämlich kein Wasser mehr.
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Die Backplate hat mich auf Anhieb erstmal nicht so begeistert: Optisch passt es super zum Design. Aber extrem dünn (das biegt sich schon von alleine) und keine Pads bei den VRMs und kein Loch unter der GPU selber.
Die Backplate von Alphacool im Vergleich ist dick und schwer. Allerdings hat sie auch keine extra isolierende Beschichtung wie die von Corsair und ist weiter vom Board entfernt. Vielleicht hilft der direktere Kontakt und das dünne Metall ja, dass die Wärme der Speicher schneller abgeführt wird.
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Dank bereits angebrachter Wärmeleitpads und Paste (!) ist die Montage auch für Laien sehr einfach. Allerdings fehlt in der Anleitung eine Beschreibung zur Demontage des alten Kühlers. Es sind viel mehr Schrauben anzubringen als bei Alphacool - die Platte würde sich sonst auch zu sehr biegen.
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Fertig installiert kommt das Ganze an einen MO-RA3 420er Radiator mit 4x200 mm Lüftern und einer D5-Vario. Die Lüfter laufen knapp über der Anlaufgrenze, die Pumpe bei knapp über "2" so dass sie kaum hörbar ist.
Erster Eindruck ist super, die GPU ist im Idle ungefähr bei Raumtemperatur - schonmal den Schweiß abwischen, ist also nichts schrecklich schief gelaufen beim Zusammenbau.

Unter Renderinglast (Redshift in Houdini) geht die Grafikkarte auf 2025-2050 MHz bei 37-40°C Chiptemperatur (Raumtemperatur ungefähr 21°C).
Zum Testen von Stabilität/Temperaturen nehme ich gerne The Division 2 und Control, die die Grafikkarte wirklich komplett fordern. Hier beginnt es mit ungefähr 43°C Kerntemperatur, nach längerer Zeit auch bis 49°C - hier erwärmt sich vermutlich hauptsächlich das Wasser und nicht zuletzt die Raumluft. Bei allen anderen getesteten Spielen habe ich auch nach Stunden kaum Temperaturen über 40°C beobachtet.
Bei Temperaturen unter 40°C geht auch bei den Undervolting-Kurven noch mal deutlich mehr, für die meisten Spiele brauche ich nicht unbegrenzt viel FPS und GPU-Leistung.
Mir ist klar, dass ein Delta T von 22-28 Kelvin für eine Custom-Wasserkühlung viel ist, allerdings laufen Pumpe und Lüfter am Radiator auch extra auf dem absoluten Minimum. Mit der Geräuschkulisse und den Temperaturen bin ich sehr zufrieden.

Der neue PC ist somit schlicht und schwarz (bis auf ein paar Kabel) und meine erste Wasserkühlung läuft und hat richtig Spaß gemacht zu basteln. Eigentlich selten, dass so etwas auf Anhieb klappt - aber der PC hat nach dem Zusammenbauen sofort gebootet und der Loop hat nicht geleckt oder geblubbert.
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Fazit:
Corsairs Wasserkühler für die RTX 3080/3090 ist rundum gelungen. Haptik und Optik sind phänomenal - viel Metall, viel Schwarz. RGB-Bling-Bling ebenfalls auf hohem Niveau da einzeln ansteuerbar - nutze ich aber nicht.
Die Backplate hinterlässt etwas gemischte Gefühle da sie sehr dünn und biegsam ist, tut ihren Job aber scheinbar sehr gut dadurch, dass sie sehr nah am PCB sitzt.
Hervorzuheben ist vor allen Dingen die einfache Montage dank bereits aufgetragener Wärmeleitpaste und aufgeklebten Pads.
An den Temperaturen gibt es nichts zu meckern, die GPU läuft je nach Wasserdurchfluss mehr oder weniger kühl. Selber habe ich nur sehr sparsame Einstellungen bei Pumpe & Lüftern ausprobiert, laut anderen Reviews bei standardisierten Bedingungen sind bei der Corsair-Lösung aber die VRMs wärmer und der Kern kühler als bei anderen Blöcken.
Ob das Ganze jetzt wirklich 180€ wert ist muss jeder selbst entscheiden - der Kühler bietet für den Preis auch etwas mehr als andere Varianten, ich würde ihn zumindest jederzeit wieder dem Alphacool-Block vorziehen.
 
Schöner Test und vor allem auch tolle Bilder! Vielen Dank ?? Hab gar nicht gewusst dass Corsair schon auf die vorigen Mängel reagiert hat.
 
Schöner Test und vor allem auch tolle Bilder! Vielen Dank ?? Hab gar nicht gewusst dass Corsair schon auf die vorigen Mängel reagiert hat.
Danke!
Igor's Lab hat den Kühler in der Ausführung für die Founder's Edition getestet und für ziemlich unterlegen befunden. Er hat mir auch zu meinem Review dieses Kühlers im dortigen Forum geantwortet, dass er deutlich schlechter als die alphacool-Variante ist. Seit Igor aber null darauf eingeht, dass der Ventus- und der FE-Kühler sich in genau seinen Kritikpunkten fundamental unterscheiden (größere Fläche, die Heatpipes, dickere Stege...) denke ich dass auch er testet was er will ("Corsair war doch schlecht? Der FE-Block ist schlecht? Dann ist alle Wakü bei Corsair noch schlecht." – frei erfundener Gedankengang) und bin ich lieber bei PCGH unterwegs. Was soll's.
 
Danke für den Test und auch die genauen Angaben des Ergebnisses.

Was ich mich öfter frage zu den MO-RA-Radiatoren:

Diese sind natürlich sehr effektiv zur Wärmeabfuhr aber optisch doch nicht wirklich schön anzusehen als das man sich diese auf den Schreibtisch oder darunter o.ä. stellt?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal man hauptsächlich die Lüfter sieht.
Einige User bohren auch ein Loch in die Wand und stellen den Radiator ins Nebenzimmer, den Keller oder nach Draußen – dann ist neben Spulenzirpen wirklich Ruhe im Karton und der PC kann auch in einer Schuhschachtel betrieben werden so dass keine Technik mehr die Zimmeroptik verschandelt.
Bei mir steht der Radiator auch außer Sicht in einer Lücke zwischen Wand und Sofa/Schreibtisch.

Aber es passen auch wunderbar zwei große längliche Radiatoren in große Towercases die auch genug Abwärme verarbeiten können.
 
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