The Witcher auf Netflix: Kostüm-Designer verteidigt kritisierte Nilfgaard-Rüstung

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Ja, ist schon bestätigt.


Zum Thema: Katastrophe, sowohl die Rüstung an sich als auch die Begründung. Thema komplett verfehlt, daher auch zurecht gefeuert. Schade um die Serie.



Betrifft aber nur Geralts Schwertkämpfe, da bin ich völlig bei dir. Alle anderen Kämpfe und gerade die großen Schlachtszenen sind richtig schlecht gemacht.

Übrigens lustig, dass du GoT erwähnst. Der Schwertkampf-Choreograph von The Witcher ist Vladimír Furdík. Der hat nicht nur den Weißen Wanderer in GoT in Staffel 6 und 7 gespielt, sondern war in mehreren GoT-Episoden auch als Stuntman im Einsatz... ;)


Welche Sexszenen? Eigentlich werden nur ab und zu mal weibliche Brüste gezeigt - damit man weibliche Brüste sehen kann.

Hups,

ich meinte nudity, nicht Sex. Lost in translation.

Fellschwanz äh Furdik hat doch den White Walker in Hartheim/Hardhome gespielt, der sich mit Jon Schnee duelliert hat, oder? Das war meiner Meinung nach auch der einzig echte Kampf in der Serie. Neben „Rains of Castamere“ auch die beste Folge aller 7 Staffeln.

@Alreech,

das ist richtig. Bei Troja erlitten Pitt aber primär Eric Bana einige Wunden davon. Man muss sich vielleicht erinnern, 2004 waren Emmerich (Regie), Benioff (ja, DER GoT-Benioff beim Drehbuch), Horner (Musik) sowie Pitt, Bana und quasi der halbe Cast der Nebenrollen auf dem Zenit ihrer Karriere.

So einen Pitt - heute wäre das wohl Chris Hemsworth oder Chris Pratt oder Chris Evens oder Jesus Chris - würde man heute von eine Double spielen und digital verwunden lassen. Also großes Kompliment an Henry Cavill, der hat nämlich alle Schwertkämpfe alleine gemacht.
 
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Und das Requisite muss dann wie ein aus einem Hodensack geschnitten aussehen ? ;-)

Ich bin ernstaunt, wie extrovertiert du mit der Textur deiner Hodensäcke umgehst, muss aber anmerken, dass das nicht meine erste Assoziation war. :D

Meine erster Gedanke war eher: "Okay, dieser Tüll ist zwar ein Stilmittel einiger spätmittelalterlicher/frühneuzeitlicher Kleidungen, aber warum zur Hölle sollte man *Rüstungen* damit überziehen? Die sollen doch möglichst glatt sein, damit Hiebe abgleiten?"

So eine verschrumpelte Struktur auf die Oberfläche zu bekommen ist aufwendiger als einfach einen glatten Kürsass aus eine Plastikplatte zu pressen und den schwarz zu lackieren.

Strukturiertes Gewebe kommt an laufenden Metern aus der Maschine. Aber Kürasse aus Kunststoff erkennt man sofort als solche; spätestens dann, wenn der Träger sich darin bewegt. Zudem muss ein Kürass aus Kunststoff sogar *stärker* ausgeführt sein als einer aus Stahlblech, wenn man nicht gerade Verstärkungskanten einbauen will, die doch etwas auffällig wären - sprich, noch beschwerlicher zu tragen oder noch bescheuerter aussehend.

Die Idee einer eng anliegenden Montur ist schon gar nicht dumm, wenn man auf beschwerliche Rüstungsteile verzichten und schnell große Stückzahlen produzieren will. Aber eine etwas weniger extravagante Textur, eventuell an Lamellenpanzer angelehnt, wäre sicherlich sinnvoll gewesen.
 
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Wo Du es ansprichst, Mahoy, Rüstungen sind überhaupt geschichtlich sehr interessant. Weil sie quasi DAS Gegenargument für (oder gegen?) alle die Leute sind, die behaupten, es müsse doch immer Beweise geben für Geschichte, die nicht sooo alt ist.

Von den italienischen Condottieri, die über die besten Plattenrüstungen des endenden Mittelalters verfügten, existieren weltweit nur noch etwa zwei Dutzend vollständige Rüstungen. In der Hochzeit, die je nach Historiker 50-150 Jahre betrug, wurden zwischen 20.000-30.000 Rüstungen pro Jahr gefertigt! Von der Lorica Segmentata, dem römische Schienenpanzer, existiert rund 1.500 Jahre später kein einziges Modell mehr. Es geht sogar soweit, dass der lateinische Name eine Erfindung von Schriftgelehrten des 16ten Jahrhunderts ist. Obwohl das Römische Reich wohl in seiner Aktenbesessenheit erst vom 12jährigen Reich abgelöst wurde.
 
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Keine Ahnung, der Designer muss sich verteidigen, um sich nicht komplett zum Fraß vorzuwerfen, aber die Rüstungen verfehlen einfach komplett das Edle eines Königreichs, wie es Nilfgaard nun mal ist. Die Ritter sehen nicht aus wie Kämpfer, sondern wie Hau-drauf-Trupps. Keine Schilde, nur die komischen verformten Schwerter und Äxte. Ich glaube sie haben hier Nilfgaard mit der Wild Hunt verwechselt. Neben dem Triss cast allerdings der einzige komplette Flopp in einer insgesamt ausgezeichneten Serie.
 
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Keine Ahnung, der Designer muss sich verteidigen, um sich nicht komplett zum Fraß vorzuwerfen, aber die Rüstungen verfehlen einfach komplett das Edle eines Königreichs, wie es Nilfgaard nun mal ist. Die Ritter sehen nicht aus wie Kämpfer, sondern wie Hau-drauf-Trupps. Keine Schilde, nur die komischen verformten Schwerter und Äxte. Ich glaube sie haben hier Nilfgaard mit der Wild Hunt verwechselt. Neben dem Triss cast allerdings der einzige komplette Flopp in einer insgesamt ausgezeichneten Serie.
Keine Schilde macht nur Sinn mit guten Rüstungen (und selbst da sind Schilde zusätzlich zur Rüstung z.B. gegen Bolzen und Pfeile sinnvoll).
Gegen gute Rüstungen sind aber Schwerter weniger effektiv als Äxte, Streitkolben oder Kriegshämmer...
Passt also alles nicht zusammen.
 
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Ich gebe Dir bei Triss Recht. In den Büchern im Gegensatz zu den Spielen ist Triss‘ Haarfarbe als „Kastanienbraun“ beschrieben. Da Sapkowski aber nicht grad ein Meister der Sprache ist, ist nicht ganz klar ob er das Rotbraun junger Kastanien oder das satte Dunkelbraun alter Kastanien meint.

Ich vermute mal die Macher der Serie haben unterschätzt, dass viele Spieler das verliebte, unterwürfige Naivchen Triss gewählt haben, anstatt Yennefer, die viel eher zu seinem gebrochenen Mitläufer-Charakter (!) passt.

@Alreech, Sapkowski ist kein Tolkien. Er war nicht nur Soldat im 1. Weltkrieg, sondern auch sehr geschichts-affin. Gerade in Herr der Ringe bzw. dem Silmarillion wird das klar. Die Uruk-Hai haben lange Lanzen und Schwerter mit Dornen, um Pferde zu töten oder Reiter aus dem Sattel zu ziehen. Die Orks in der Belagerung von Gondor haben leichte Rüstungen und Kurzschwerter und Keulen, um bei einer Belagerung lange durchhalten zu können. Die Reiter von Rohan haben kurze, schwere Speere und kopflastige Äxte und Schwerter, um Gegner auf mittlere Distanz zu töten.

Da haben Leute gearbeitet, die sich wirklich auskannten. Es hat schon einen Grund, warum die Hobbit-Trilogie schon heute altmodisch aussieht, während ich und viele andere über das veraltete CGI hinweg sehen können.
 
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Ich bin ernstaunt, wie extrovertiert du mit der Textur deiner Hodensäcke umgehst, muss aber anmerken, dass das nicht meine erste Assoziation war. :D
man muss solche Assoziationen setzen damit sie sich festsetzen... :D
Hab ich schon erwähnt das die Helme wie Penise aussehen ?

Strukturiertes Gewebe kommt an laufenden Metern aus der Maschine. Aber Kürasse aus Kunststoff erkennt man sofort als solche; spätestens dann, wenn der Träger sich darin bewegt. Zudem muss ein Kürass aus Kunststoff sogar *stärker* ausgeführt sein als einer aus Stahlblech, wenn man nicht gerade Verstärkungskanten einbauen will, die doch etwas auffällig wären - sprich, noch beschwerlicher zu tragen oder noch bescheuerter aussehend.
Das Material muß bei den Statisten nur dick genug sein das es sich nicht biegt.

Die Idee einer eng anliegenden Montur ist schon gar nicht dumm, wenn man auf beschwerliche Rüstungsteile verzichten und schnell große Stückzahlen produzieren will. Aber eine etwas weniger extravagante Textur, eventuell an Lamellenpanzer angelehnt, wäre sicherlich sinnvoll gewesen.
Lamellenpanzer nach römischer Vorlage hätte dann dafür gesorgt das Nilfgard mehr wie Rom rüberkommt.
Ob die aber billiger geworden wären als das Zeug was jetzt in der Serie ist... ?
 
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Von den italienischen Condottieri, die über die besten Plattenrüstungen des endenden Mittelalters verfügten, existieren weltweit nur noch etwa zwei Dutzend vollständige Rüstungen. In der Hochzeit, die je nach Historiker 50-150 Jahre betrug, wurden zwischen 20.000-30.000 Rüstungen pro Jahr gefertigt! Von der Lorica Segmentata, dem römische Schienenpanzer, existiert rund 1.500 Jahre später kein einziges Modell mehr. Es geht sogar soweit, dass der lateinische Name eine Erfindung von Schriftgelehrten des 16ten Jahrhunderts ist. Obwohl das Römische Reich wohl in seiner Aktenbesessenheit erst vom 12jährigen Reich abgelöst wurde.
NaJa, 400 vs 1700 Jahre + eine Völkerwanderung... das so viele Rüstungen aus der Zeit ab 1500 erhalten sind hängt auch damit zusammen da es seit damals in Europa keine solchen großen Umwälzungen gab.
Zum größten Teil wurden die Rüstungen auch noch lange für zeremonielle Dienste verwendet.
Die Schweizer Garde z.B. hat ja bis vor kurzen auch noch uralte Helme und Rüstungen verwendet (wobei mich nicht wundern würde wenn unter dem alten Zeug Kevlar getragen wurde...)
Swiss Guard - Wikipedia
 
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Es gibt auch andere Beispiele. Vom Tiger H oder Tiger 1 gibt es nur zwei funktionsfähige Modelle. Gleiches gilt für viele Flugzeuge, die teilweise tausendfach produziert wurden.

Ich hab den Urheber vergessen, aber er sagte: „Soldaten im Frieden sind wie Schornsteine im Sommer.“ Zum Glück haben die allermeisten von uns nur Sommer erlebt.
 
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Wo Du es ansprichst, Mahoy, Rüstungen sind überhaupt geschichtlich sehr interessant. Weil sie quasi DAS Gegenargument für (oder gegen?) alle die Leute sind, die behaupten, es müsse doch immer Beweise geben für Geschichte, die nicht sooo alt ist.

Von den italienischen Condottieri, die über die besten Plattenrüstungen des endenden Mittelalters verfügten, existieren weltweit nur noch etwa zwei Dutzend vollständige Rüstungen. In der Hochzeit, die je nach Historiker 50-150 Jahre betrug, wurden zwischen 20.000-30.000 Rüstungen pro Jahr gefertigt! Von der Lorica Segmentata, dem römische Schienenpanzer, existiert rund 1.500 Jahre später kein einziges Modell mehr. Es geht sogar soweit, dass der lateinische Name eine Erfindung von Schriftgelehrten des 16ten Jahrhunderts ist. Obwohl das Römische Reich wohl in seiner Aktenbesessenheit erst vom 12jährigen Reich abgelöst wurde.

Eine Erklärung dafür könnte - neben den Wirren der Geschichte selbst - auch sein, dass mittelalterliche Rüstungen sehr anfällig für Verschleiß und die Träger bzw. die Rüstkammer ständig am Ausbessern war. Rüstungen wurden nicht nur in Kämpfen beschädigt, sondern vom Tragen und vom Lagern. Das wird um so plausibler, wenn man bedenkt, dass welche Materialien verwendet wurden: Alles Natur, keine synthetischen Verbundstoffe. Witterung, die Ausdünstungen des Trägers, Mikroorganismen und Lagerung in nicht klimatisierten Räumen haben alles daran gesetzt, den Rüstungen zuzusetzen. Die dauerhaften Bestandteile wurden natürlich weiter verwertet - entweder für neue Rüstungen, aber auch für gänzlich andere Dinge.
Zudem war Recycling im Mittelalter und in der frühen Neuzeit paradoxerweise ein größeres Ding als heute; weil die benötigten Materialien nicht so gut verfügbar waren. Es gab schlichtweg kaum Interesse, obsolet gewordene Rüstungen aufzubewahren.

Keine Schilde macht nur Sinn mit guten Rüstungen (und selbst da sind Schilde zusätzlich zur Rüstung z.B. gegen Bolzen und Pfeile sinnvoll).

Exakt. Keinen Schild zu verwenden macht genau in einem einzigen Fall Sinn: Wenn man keinen Arm frei hat, um einen zu tragen. Das ist mir besonders unverständlich, weil Schilde als Requisiten unglaublich gut zu fertigen sind (keine komplexe Struktur, eine Größe passt für alle, keine Passform, müssen keinen echten Kampf aushalten) und durch aufgemalte Wappen und Symbole einen ungeheuren Wiedererkennungswert haben. Mit Schert und Schild hätten auch die Nilfgaarder gleich viel mehr wie eine richtige Armee und weniger wie eine Knüppelgarde ausgesehen.

Gegen gute Rüstungen sind aber Schwerter weniger effektiv als Äxte, Streitkolben oder Kriegshämmer...
Passt also alles nicht zusammen.

Zumal in Fantasy-Filmen und -Serien zumeist Schwerter auftauchen, die damals eher nicht als Kriegswaffe oder allenfalls als Zweitwaffe gegolten hätten. Mittelalterliche Schwerter waren teilweise nur an der Spitze ordentlich scharf geschliffen, um damit zustoßen zu können, ansonsten dienten sie als Hiebwaffe. Von Infanterie geführt wurden die Klingen mit der Zeit immer länger gefertigt, um die Reichweite gegen Reiterei zu erhöhen.

Und grundsätzlich ist das Schwert nicht die erste Wahl für Massenheere. Zu teuer und aufwendig in Fertigung und Pflege, zu viel Ausbildungsaufwand, um es effektiv führen zu können. Spieße sind viel universeller gegen Infanterie und Reiterei, billiger zu fertigen und wo das spitze Ende hingehört begreift jeder Rekrut, selbst wenn er nicht von Kindesbeinen an als Kämpfer trainiert wurde.

man muss solche Assoziationen setzen damit sie sich festsetzen... :D
Hab ich schon erwähnt das die Helme wie Penise aussehen?

Ja, ebenso wie ich erwähnte, dass das durchaus passt, weil die Nilfgaarder die Dickheads der Geschichte sind. :D
Abgesehen davon entspricht die Helmform durchaus real existierenden, deshalb kritisiere ich sie auch nicht.

Das Material muss bei den Statisten nur dick genug sein das es sich nicht biegt.

Ich glaube, du hast eine komplett falsche Vorstellung davon, wie dick und schwer normales Plastik in Form eines Brustpanzers sein muss, damit er in Form bleibt - und wie bekloppt das aussehen würde. Natürlich gibt es Kunststoffe, welche eine mit Stahl vergleichbare Steifigkeit bei gleicher (oder sogar geringerer) Materialstärke haben, aber deren Verarbeitung wäre noch aufwendiger und teurer, als würde man mit Stahlblech arbeiten.

Lamellenpanzer nach römischer Vorlage hätte dann dafür gesorgt das Nilfgard mehr wie Rom rüberkommt.
Ob die aber billiger geworden wären als das Zeug was jetzt in der Serie ist... ?

Lamellenpanzer waren nicht exklusiv römisch und waren/sind *vergleichsweise* einfach und billig zu fertigen. Um so mehr, wenn es nur darum geht, eine daran angelehnte Struktur aufzutragen. Tatsächlich als solche gefertigt werden müssten nur Rüstungen, die von Akteuren in Zweikämpfen getragen werden - also dort, wo man im Detail sehen könnte, wie sich Rüstungsteile verschieben.
 
AW: The Witcher auf Netflix: Kostüm-Designer verteidigt kritisierte Nilfgaard-Rüstung

Zumal in Fantasy-Filmen und -Serien zumeist Schwerter auftauchen, die damals eher nicht als Kriegswaffe oder allenfalls als Zweitwaffe gegolten hätten. Mittelalterliche Schwerter waren teilweise nur an der Spitze ordentlich scharf geschliffen, um damit zustoßen zu können, ansonsten dienten sie als Hiebwaffe. Von Infanterie geführt wurden die Klingen mit der Zeit immer länger gefertigt, um die Reichweite gegen Reiterei zu erhöhen.

Und grundsätzlich ist das Schwert nicht die erste Wahl für Massenheere. Zu teuer und aufwendig in Fertigung und Pflege, zu viel Ausbildungsaufwand, um es effektiv führen zu können. Spieße sind viel universeller gegen Infanterie und Reiterei, billiger zu fertigen und wo das spitze Ende hingehört begreift jeder Rekrut, selbst wenn er nicht von Kindesbeinen an als Kämpfer trainiert wurde.
Schwerter sind vor allem eine Standeswaffe. Neben den Kosten ist es auch die nötige Übung die dafür sorgt das nur die Angehörigen der jeweiligen Kriegerschicht (Ritter, Samurai, ect...) diese Waffen tragen.
Zur Selbstverteidigung gegen Angreifer die meist nur mit Dolchen, Messer oder Knüppeln bewaffnet sind oder als Duellwaffe mit der man seine eigene Wehrhaftigkeit gegen Angriffe auf das eigenen Ansehen von sozial Gleichgestellten verteidigt sind Schwerter recht effektiv.

Ich glaube, du hast eine komplett falsche Vorstellung davon, wie dick und schwer normales Plastik in Form eines Brustpanzers sein muss, damit er in Form bleibt - und wie bekloppt das aussehen würde. Natürlich gibt es Kunststoffe, welche eine mit Stahl vergleichbare Steifigkeit bei gleicher (oder sogar geringerer) Materialstärke haben, aber deren Verarbeitung wäre noch aufwendiger und teurer, als würde man mit Stahlblech arbeiten.
Zur Not kann man auf der Innenseite eine Struktur anbringen die dafür sorgt das der Kunsstoff in Form bleibt, es gibt genügen Halbzeug das z.B. eine hexagonale Wabenstruktur hat und sich für sowas eignet.
Ein Großteil der Rüstungen ist eh nie lange genug im Bild als das sowas auffallen würde.


Lamellenpanzer waren nicht exklusiv römisch und waren/sind *vergleichsweise* einfach und billig zu fertigen. Um so mehr, wenn es nur darum geht, eine daran angelehnte Struktur aufzutragen. Tatsächlich als solche gefertigt werden müssten nur Rüstungen, die von Akteuren in Zweikämpfen getragen werden - also dort, wo man im Detail sehen könnte, wie sich Rüstungsteile verschieben.
Die römischen Lamellenpanzer mit langen Bändern sind schon was anderes als z.B. die Japanischen die aus vielen kleinen Lamellen bestanden haben.
Ist halt die Frage in welche Richtung Netflix mit dem Design von Niflgard gehen wollte: römisches Reich vs Japan vs Dickheads...
 
AW: The Witcher auf Netflix: Kostüm-Designer verteidigt kritisierte Nilfgaard-Rüstung

Schwerter sind vor allem eine Standeswaffe. Neben den Kosten ist es auch die nötige Übung die dafür sorgt das nur die Angehörigen der jeweiligen Kriegerschicht (Ritter, Samurai, ect...) diese Waffen tragen.

Das ist allerdings auch schwer zeit- und ortsabhängig und natürlich müsste man auch klären, was jeweils als Schwert durchgeht. Das Gladius wird als Schwert bezeichnet und war keine Standeswaffe, sondern die Standardwaffe der Legionäre und wurde eher wie ein größeres Stoß- und Haumesser in Formation und natürlich in Kombination mit dem Scutum eingesetzt. Im Zweikampf wäre eine so kurze und für ihre Länge recht schwere Waffe und auch der sperrige Scutum eher unpraktisch.

Gegen Ende des römischen Reiches wurden die Legionen häufiger in symmetrische Gefechte verwickelt, in denen die Formation öfter aufgebrochen wurde und sich der einzelne Legionär öfter Mann gegen Mann behaupten musste. Die neue Waffe war die Spatha, ein Vorgänger des späteren Breitschwerts, welches auch "industriell" gefertigt werden konnte.
Da hatte sich aber die römische Waffenproduktion schon seit Jahrhunderten professionalisiert und auch die Legionen bestanden inzwischen überwiegend aus Berufssoldaten, bei denen sich der höhere Trainingsaufwand lohnte. Für einen Legionär, der sich nach Ende seiner Dienstzeit (manchmal nur ein einziger Feldzug) wieder verabschiedet, wäre das gar nicht machbar gewesen.

Die römischen Lamellenpanzer mit langen Bändern sind schon was anderes als z.B. die Japanischen die aus vielen kleinen Lamellen bestanden haben.
Ist halt die Frage in welche Richtung Netflix mit dem Design von Niflgard gehen wollte: römisches Reich vs Japan vs Dickheads...

Die richtige Frage wäre doch gewesen, was Sapkowski im Sinn hatte. Und da waren die Nilfgaarder - abgesehen von ihrem Sendungsbewusstsein - kulturell nicht anders als ihre Nachbarn. Sprich, die hätten eigentlich die selben Rüstungen tragen müssen wie beispielsweise Citra, nur in anderen Farben.

Okay, Nilfgaard hat eventuell eine größere Zahl an Reisigen aufgestellt, um seine Schlagkraft gegenüber alle Anderen aufzustocken, da sich auch dort der Adel sicherlich nicht schneller vermehrt und waffenfähig wird als anderswo.
Aber damit wären wir wieder bei der Basisausstattung für Fußtruppen: Als Rüstung ein Steppwams, verstärkt im Bereich des Torsos, ggf. noch mit Arm und Beinschienen und Helm; als Bewaffnung entweder kurzer Spieß und Schild oder eine beidhändig geführte Langwaffe. Möglich wäre auch noch das sogenannte Falchion, eher eine Art Machete, die entweder als Zweitwaffe oder als Hauptwaffe (dann natürlich wieder mit Schild) geführt wurde.
Oder halt Fernkämpfer mit Pfeil und Bogen bzw. Wurfspießen oder Steinschleudern, je nachdem, welche Epoche und Region das Vorbild sein soll.

Aber nur mit so einer gezackten Machete wie in der Serie? Eher nicht.
 
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