Die haben doch nichtmal gekreuzte Bienen im Griff, was denkst du was dann erst mit biologischer Kriegsführung los ist, wenn die Erreger mutieren. Dagegen könnte ein Atomkrieg noch das kleinere Übel sein. Z.B. soll man Antibiotika nicht bei jedem Scheiß, da Bakterien eine Resistenz dagegen entwickeln.
Die Ausbreitung von radioaktiver Verseuchung hat auch niemand im Griff, aber auch das hält irgendwie seit über 70 Jahren niemanden ab, entsprechende Arsenale aufzubauen. Mit Vernunft kann man da einfach nicht argumentieren.
So einfach lassen sich mit biologischen Waffen entvölkerte Gebiete auch nicht übernehmen. Wenn der Virus nicht über Nacht zuschlägt hat man interne Unruhen und Chaos, wenn der Virus über Nacht zuschlägt zerstört man effektiv fast das gesamt Land. Wer hat wirklich ein Heer, das schnell genug alle Atomkraftwerke, Chemiefrabriken, etc. übernehmen kann, dass die nicht aus dem Ruder laufen. Zudem hat man Millionen von Autos mit Öl die eine Zeitbombe für das Grundwasser sind ganz zu schweigen die ganzen Häuser mit Ölheizung und den Tanks.
Über Nacht läuft da gar nichts. Man braucht Erreger mit langer Inkubationszeit, um große Teile einer Bevölkerung anzustecken, sonst wird das Ganze viel zu schnell bemerkt und eingedämmt. Der Trick ist es, dass alle glauben, es wäre nur mal wieder Saison für Schnupfen und Grippe, und erst wenn die halbe Nation rotzt, kollabieren die ersten Infizierten.
Und während die Armee ebenfalls betroffen ist und der gesunde Teil in hinderlicher Schutzausrüstung eingesetzt werden muss, um Chaos und Unruhe zu bekämpfen oder einfach nur Leichen einzusammeln, damit es keine sekundären Krankheitsausbrüche gibt, marschiert man mit immunisierten und ungehinderten Truppen ein und erhöht den militärischen Druck, während gleichzeitig auf politischer Ebene "Gegenserum für Kapitualition" angeboten wird.
Ethnische Säuberung und Landnahme sind was für das Agrarzeitalter, in der Moderne ist es sinnlos. Hätte man das Know How und genug Personen um mal eben die Industrie eines gesamten Landes zu übernehmen, dann wäre es einfacher bei sich etwas zu bauen. Daher ist das Konzept der ideologischen Unterwanderung immer so panisch gesehen worden und findet seinen Ausdruck in so Filem wie "Die Körperfresser kommen". Weil der schleichende Austausch der Bevölkerung mit Leuten die dann schlagartig die Loyalität wechseln ist die realistischere Bedrohung.
Du vergisst, dass der Aufbau von Infrastruktur Zeit und Ressourcen verschlingt, die man sich auf diese Weise spart. Entscheidender aber ist, das gerade dann, wenn man den Gegner nicht ausrotten, sondern unterwerfen will, besser ist, man hat einen produktiven Okkupierten anstatt einer Bevölkerung, die man womöglich noch wieder aufpäppeln muss.
Alles Weitere ist eine kleine Übung in Demographie: Die Leistungsträger einer Gesellschaft haben bessere Chancen, eine künstliche Epidemie zu überleben. Sie haben besseren Zugang zu Krankenversorgung und können sich leichter mit genügend Vorräten isolieren, um einer Ansteckung zu entgehen; hinzu kommen aktive Bestrebungen der betroffenen Nation, ihre Eliten zu schützen und für die Zeit nach der Katastrophe zu bewahren. Es bleiben also tendenziell Leute übrig, welche die unbeschädigte Infrastruktur zumindest teilweise gleich wieder in Betrieb nehmen können.
Und da wir in einer globalisierten Welt leben, ist sogar noch wahrscheinlicher, das weder Overkill noch Okkupation geplant sind, sondern gezielte Schwächung der gegnerischen Volkswirtschaft, ohne dass man jemals offen als Verursacher in Erscheinung tritt. Dafür muss man noch nicht einmal Massenmord begehen, eine besonders resistente, langwierige Grippe mit leichtem Verlauf genügt bereits.
Kernwaffen könne eine Volkswirtschaft natürlich auch schwächen, aber nuklear Bombardierte pflegen mit dem Angreifer in aller Regel nicht weiter Geschäfte zu machen, selbst wenn sie es mehrheitlich überleben.