News Steam: Gabe Newell muss in Monopol-Prozess persönlich vor Gericht erscheinen

Nur von Steam und B-Net - bekomm im Supermarkt Guthabenkarten - und jede andere Bezahlform bereitet mir übles "Kopfweh" und muss ich daher ablehnen. Auch das ist ein Grund, warum andere Gamesshop bei mir keine Chane haben.
 
Was ist denn hier überhaupt Gegenstand der Anklage?

Valve hat doch nur eine Monopolstellung, weil sie extrem hohen Martanteil besitzen und sehr beliebt sind.

Es steht doch aber jeden Entwickler frei, die Spiele auch auf anderen Plattformen anzubieten. Und das wird ja auch gemacht.

Ich frage mich also was Valve hier vorgeworfen wird bzw. was die falsch gemacht haben.
Man wird ja nicht einfach angeklagt, nur weil man sehr erfolgreich ist... Da muss doch mehr dahinter stecken.

Es steht den Entwicklern aber meinem Wissen nach nicht vollkommen frei, ihr Spiel auf anderen Plattformen auch zu anderen Preisen zu verkaufen.
 
Es steht den Entwicklern aber meinem Wissen nach nicht vollkommen frei, ihr Spiel auf anderen Plattformen auch zu anderen Preisen zu verkaufen.

Also zunächst: Monopolstellung ist nicht.
Ein Monopol oder Quasi-Monopol setzt eine marktbeherschende Stellung und ein Alleinstellungsmerkmal voraus.

Ein Monopol ist:
  1. ein Vorrecht, alleiniger Anspruch, alleiniges Recht, besonders auf Herstellung und Verkauf eines bestimmten Produktes

  2. ein marktbeherrschendes Unternehmen oder Unternehmensgruppe, die auf einem Markt als alleiniger Anbieter oder Nachfrager auftritt und damit die Preise diktieren kann

Ein Quasi-Monopol ist:
  1. Wenn es auf einem Markt zwar mehr als einen Anbieter gibt, von denen einer aber aufgrund eines sehr starken natürlichen Wettbewerbsvorteils eine marktbeherrschende Stellung hat.

Typische Marktmissbrauchsanzeichen von Monopolen und Quasi-Monopolen sind z.B. Preisdumping (trifft also auch eher auf Epic zu)

Weder tritt Steam als Store mit Alleinvermarktungsrecht mit Exklusivität auf - ein Kriterium, die Sony, Nintendo und Epic auf jeden Fall erfüllen;
Noch geben sie Preise vor. die Preisgestaltung liegen vollkommen in der Hand der Publisher.

Ein Verkaufs-Prämien-Anteil von 30% ist auch nicht übertriieben oder Branchenunüblich. Verglichen mit Nintendo und Sony eher schon human.

Sie haben lediglich in ihren Vetragsbestimmungen drinstehen, dass Produkte, die auf Steam verkauft werden, nicht bei einem Konkurrenten zu einem günstigeren Endpreis verkauft werden dürfen, um durch eine Preisbenachteiligung eine Schlechterstellung und Preisdumping durch Konkurrenten zu verhindern. Rabattaktionen sind davon ausgenommen.
Und natürlich können Publisher auf anderen Plattformen auch andere Preise verlangen - nur halt nicht niedrigere.

D.h., wenn auf Epic ein Spiel zu 19,99 € angeboten wird, darf es auf Steam nicht teurer sein.
Heisst im Umkehrschluss, dass bei gleichem Preis ein Publisher bei Epic mehr Marge behalten darf. Ist doch schön für sie!
Es steht den Publishern darüber hinaus frei, ihr Produkt NICHT auf Steam zu vermarkten.

Steam hat 75% Marktanteil an Softwareverkäufen, weil sie sich das lange erarbeitet haben, ihre Geschäftspartner fair behandeln und unterstützen und einen mit der Zeit verbesserten Service für ihre Kunden anbieten.
niergendwo haben sie sich diesen Anteil durch Exklusivität und Single-Source-Quelle erzwungen.

Die Produkte stehen für alle angebotenen Plattformen auch auf anderen Kanälen und Vertriebsmedien zur Verfügung.
Wenn Valve morgen wegfallen würde, würde jedes der Angebote auch weiterhin auf anderen Vertirebswegen weiterexistieren.

Meines Erachtens vollkommen legitime Vertragsvereinbarungen zwischen zwei Geschäftpartnern, die ein Geschäftverhältnis aushandeln und eingehen.

Es ist auch erwähnenswert, dass ein Monopol oder eine marktbeherrschende Stellung nicht illegal oder per se schlecht ist. Bedenklich wird es, wenn das Unternehmen seine Marktposition zum Nachteil des Wettbewerbs oder der Verbraucher missbraucht.
Der Wettbewerb wird nicht unterbunden oder eingeschränkt. Konkurenten können mit besseren Services und Features punkten; die Kunden profitieren ganz klar.

Für mich schmeckt das eher danach, dass Epic einen Sündenbock vorschickt, um deren dreckige Wäsche zu waschen und selbst schön im Hintergrund zu bleiben.
Verbal machen sie ja schon länger Stimmung solcher Art - wie man sie auch von Tim Sweeney immer wieder hört.

ich bin ja echt immer skeptisch, was Firmeninteressen, wirtschaftliche Profitziele und Digi-Stores mit Launchern angeht.
Aber DAS klingt mir sehr nach "BS". Da schmeisst wer mit Hühnerdreck, um den Kontrahenten durch den Schmutz zu ziehen ...

Was ist denn hier überhaupt Gegenstand der Anklage?

Valve hat doch nur eine Monopolstellung, weil sie extrem hohen Martanteil besitzen und sehr beliebt sind.

Es steht doch aber jeden Entwickler frei, die Spiele auch auf anderen Plattformen anzubieten. Und das wird ja auch gemacht.

Ich frage mich also was Valve hier vorgeworfen wird bzw. was die falsch gemacht haben.
Man wird ja nicht einfach angeklagt, nur weil man sehr erfolgreich ist... Da muss doch mehr dahinter stecken.
Wie oben beschrieben würde ich gar behaupten, dass Valve GARKEINE Monopolstellung hat. Nur einen hohen Marktanteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es steht den Entwicklern aber meinem Wissen nach nicht vollkommen frei, ihr Spiel auf anderen Plattformen auch zu anderen Preisen zu verkaufen.
In den Geschäftsbedingungen für die Steam Keys steht, dass Steam-Käufer "nicht schlechter gestellt werden dürfen". Das bedeutet, dass der Preis eines Steam-Keys überein stimmen muss und Sales auf Keys in nem bestimmte Zeitraum auch auf Steam erfolgen müssen. (Wenn du mal nen Preisvergleich wie istheranydeal oder ggdeals aufrufst, wirst du feststellen, dass es Steam-Keys fast immer irgendwo günstiger gibt als auf Steam - ohne dass Valve irgendwie dagegen vorgeht)

Wolfire Games stört sich daran. Ihr "toller" Plan bestand darin, Steam-Key generell deutlich günstiger anzubieten als auf Steam, weil sie keine Gebühren für die Nutzung Steams zahlen wollten. Hat Valve natürlich nicht akzeptiert, also ging Wolfire vor Gericht. Dabei hamse denn noch einen draufgepackt und behauptet, Valve würde auch die Preise der Spiele in anderen Shops vorgeben, sprich, das Spiel müsste z.B. auf Epic genauso viel kosten wie auf Steam. (man erinnere hierbei mal an Metro Exodus, welches auf Epic 10 $ günstiger war als im Vorverkauf auf Steam, bevor dieser gestoppt werden musste - die Behauptung von Wolfire ist also Käse)
 
Wolfire Games verkauft überwiegend gebündelte Angebote. Für so etwas ist es in allen Branchen üblich, einen Rabatt gegenüber vielen Einzelkäufen zu erhalten. Die Bedingungen für Steam-Keys machen aber genau dies unmöglich; Publisher-übergreifende Aktionen könnte/dürfte man nur über Valve organisieren. Andere Anbieter eines vergleichbaren Service werden also durch das Monopol Steams auf via Steam vertriebene Spiele verhindert.

Ob das legal ist oder nicht, müssen jetzt die Gerichte entscheiden. Bekanntermaßen ist "Monopol haben" gar nicht verboten, nur "Monopol missbrauchen" und ob das schon vorliegt, wenn ein Download- und DRM-System Vorgaben zum Keyverkauf macht oder ob das noch normales Verhalten innerhalb eines natürlichen Monopols innerhalb einer geschlossenen Plattform ist oder ob umgekehrt Vorgaben für "über Steam vertriebene Spiele" einen Monopolmissbrauch für den gesamten Gaming-Markt darstellen, weil da ohne Steam fast nichts mehr geht, dass müssen jetzt Gerichte entscheiden. Offensichtlich sehen diese die Angelegenheit etwas kritischer als ihr, sonst wäre die Sache längst durchgelaufen.

Ähnliches würde ich auch erwarten, wenn ein Publisher oder z.B. CDPR darauf klagen würden, dass Spiele z.B. bei GoG dauerhaft günstiger als auf Steam angeboten werden dürfen, wenn jemand darauf besteht auf nachweisbare Art auf Steam-Startseiten platziert zu werden oder seine bestehenden Kunden von Steam auf eine ander Plattform umziehen zu lassen. Aber bislang wird nur über so etwas geklagt, nicht wegen so etwas angeklagt – Gerichtsverfahren dieser Größe sind teuer und langwierig und damit für kleine Gegner von Steam existenzbedrohend, selbst wenn sie Recht haben. Dennoch schützen Gesetze prinzipiell nicht nur Endkunden und nicht nur Spiele-Entwickler, sondern sollen auch jedem Akteuer in der langen Kette dazwischen eine faire Chance auf Marktteilnahme bieten.

Bezüglich "keine exklusives" möchte ich noch anmerken, dass sich vermutlich bis heute kein zentralisierter Online-Vertrieb hätte etablieren können, wäre Half Life² nicht Steam-exklusiv gewesen respektive Counter Strike es geworden. Nur dadurch und weitere Exklusivtitel wie Portal und Left 4 Dead bekam Steam erst die Verbreitung, die andere Publisher auf diese Plattform gezogen hat und die so zur heutigen "einer für alles, alles nur hier"-Universal-DRM-Fessel geführt haben.
 
Andere Anbieter eines vergleichbaren Service werden also durch das Monopol Steams auf via Steam vertriebene Spiele verhindert.
Steam hat also das Monopol auf Steam-Keys... Merkste selber, ne? :ugly:
Deiner Argumentation nach dürfte es dann keine Bundles außerhalb Steams geben. Da es sie aber doch gibt, wird es wohl eine "Rabattfunktion" geben.Steam ist im Übrigen nicht gezwungen, Publishern/Entwicklern kostenlose(!) Keys zur Verfügung zu stellen.

Ähnliches würde ich auch erwarten, wenn ein Publisher oder z.B. CDPR darauf klagen würden, dass Spiele z.B. bei GoG dauerhaft günstiger als auf Steam angeboten werden dürfen, wenn jemand darauf besteht auf nachweisbare Art auf Steam-Startseiten platziert zu werden oder seine bestehenden Kunden von Steam auf eine ander Plattform umziehen zu lassen. Aber bislang wird nur über so etwas geklagt, nicht wegen so etwas angeklagt – Gerichtsverfahren dieser Größe sind teuer und langwierig und damit für kleine Gegner von Steam existenzbedrohend, selbst wenn sie Recht haben. Dennoch schützen Gesetze prinzipiell nicht nur Endkunden und nicht nur Spiele-Entwickler, sondern sollen auch jedem Akteuer in der langen Kette dazwischen eine faire Chance auf Marktteilnahme bieten.
Wieso sollte Kunden nicht auf eine andere Plattform umziehen sollen? Einfach Accounts verlinken, über die Steam-API ermitteln, ob das entsprechende Spiel im Steam-Account vorhanden ist und wenn ja, dieses dann im neuen Account freischalten. GOG hat das früher sogar mehrmals gemacht, und das nicht nur mit ihren eigenen Titeln. Hier hapert es wohl eher an dem Unwillen mancher Publisher/Entwickler, dem Kunden eine kostenlose Lizenz zukommen zu lassen...

Bezüglich "keine exklusives" möchte ich noch anmerken, dass sich vermutlich bis heute kein zentralisierter Online-Vertrieb hätte etablieren können, wäre Half Life² nicht Steam-exklusiv gewesen respektive Counter Strike es geworden. Nur dadurch und weitere Exklusivtitel wie Portal und Left 4 Dead bekam Steam erst die Verbreitung, die andere Publisher auf diese Plattform gezogen hat und die so zur heutigen "einer für alles, alles nur hier"-Universal-DRM-Fessel geführt haben.
Steam hat sich nicht durchgesetzt, weil Valve ihre eigenen Spiele an Steam gebunden hat. Gerade Microsoft mit Halo 2 (Games for Windows Live) und Epic (EGS) mit Fortnite haben bewiesen, dass erfolgreiche Spiele noch lange keinen erfolgreichen Store nach sich ziehen. Steam hat sich durchgesetzt, weil sie im Gegensatz zu allen anderen kundenorientiert waren, sprich Service und Mehrleistung. Nur Runterladen und Starten kann man auch "kostenlos" bekommen... Des Weiteren versucht Valve auch, den Markt zu erweitern, z.B. durch neue Hardware oder aber die Förderung von Linux.

Und ich habe es dir schon mehrfach geschrieben und ich schreibe es jetzt wieder: kein Publisher/Entwickler ist dazu gezwungen, DRM zu nutzen, um ein Spiel auf Steam zu veröffentlichen. Das machen die freiwillig, weil sie Angst haben, dass die Spiele sonst nur noch raubmordkopiert werden. An deiner Stelle würde ich mir lieber mal Gedanken über Epics DRM EOS (Epic Online Services) machen. Den gibts nämlich nicht nur im EGS sondern auch auf Steam und den Konsolen. Und wie man an der Apple-Geschichte gut sehen konnte, ist Tim Sweeney jederzeit bereit, seine Software als Waffe für seine Ziele einzusetzen, ohne Rücksicht auf evtl. "Kollateralschäden" zu nehmen...
 
Bundles von Steam-Spielen außerhalb Steams? Welcher Laden war da noch mal bekannt und der Gründer von wem klagt gerade gegen Valve? Merkste selber, wa?

Bezüglich Durchsetzung: Ha... was? Willst du gerade ernsthaft die Portierung eines schon drei Jahre lang zuvor für Konsolen verkauften Titels, dessen Vorgänger auf dem PC gründlich gefloppt war (und der selbst ehrlich gesagt auch nicht als Meisterwerk in die Geschichte einging) sowohl als "exklusiv" bezeichnen und dann auch noch fucking Half Life 2 vergleichen? Als sorry, aber bei solchen "Argumenten" spare ich mir sogar eine Gegendarstellung. Und dass Fortnite parallel zu Steam auf den Markt kam, wäre mir auch neu. Dass es maßgeblich daran beteiligt ist, dass der an und für sich lachahfte EGS einem bereits auf breiter Front etablierten Steam Marktanteile abluchsen konnte, sollte aber vielleicht zu denken geben.
 
Und wenn es doch klappt mit Bundles von Steam-Spielen außerhalb Steams (übrigens gibts sowas nicht nur bei Humble), warum dann prozessieren? Weil es in der Klage von Wolfire nämlich nicht um Bundles geht sondern um den Verkauf von einzelnen Keys und dem Verkauf auf anderen Plattformen (wie EGS oder Uplay -> ja, Uplay wurde in der Klageschrift tatsächlich aufgeführt). Im Grunde geht es in der Klage von Wolfire nur darum, dass sie die Vorteile von Steam nutzen wollen, ohne dafür zahlen zu müssen.

Und zu deinem 2. Absatz: jetzt ehrlich? Bist du so sehr in deinem Narrativ "Valve hat alle mit HL2 und CS:S zur Nutzung von Steam gezwungen" und "Steam = DRM = böse!" gefangen, dass du nicht Willens bist, dich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen? Halo 2 gabs nur mit GfWL -> also eine exklusive Bindung. Das Microsoft den PC-Launche viel zu spät und dazu noch verkackt hat passt eigentlich nur zu perfekt zu ihrem geplanten Steam-Konkurrenten. Und es gab ne Menge Spiele, die GfWL vorausgesetzt haben. Da wäre definitiv mehr möglich gewesen.

Und zum Thema Epic:
Der EGS stagniert sein 2020 bei ca. 15% Marktanteil. Auch hier wäre deutlich mehr möglich gewesen. Werfen wir hierfür kurz einen Blick auf die Steam-Nutzerzahlen:

_kurve.jpg


Was fällt auf? Im Jahr 2019 gab es eine Delle in der ansonsten ansteigenden Nutzerzahl. Das war der Einfluss, den der Epic-Store hatte. Dies zeigt deutlich, dass sehr Wohl Potential besteht, Steam Marktanteile abzunehmen. Aber Epic hielt es nicht für nötig, dem zahlenden Kunden ein vernünftiges Produkt zu bieten, welches mit Steam konkurrieren kann. Aber konkurrieren war eh nie das Ziel von Epic. Die wollten Steam einfach nur ersetzen und sind damit auf die Schnauze geflogen. Man könnte schon fast sagen, dass sie damit Steams Position gefestigt haben.
 
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