Ich möchte mitnichten irgendwem, dir oder auch mir den Spaß am Spiel verderben. Und ehrlich gesagt, ist das etwas weit hergeholt. Es ging mir lediglich darum, dass Pre-Order aufgrund der gängigen Geschäftspraktiken (Berichtserstattungsembargos, je nach Ort des Kaufs nichtmal ein Rückgaberecht...) den Kunden (die Gamer) entmündigt. Dadurch, dass man immer wieder, immer wieder pre-ordert, sendet man schlichtweg das Signal, dass man die Geschäftspraxis der Publisher gut findet. Und diese, gerade bei Ubisoft, war in den letzten Jahren immer mehr Geld für immer weniger Qualität zu verlangen. Inklusive katastrophale Day-1-Zustände. Und schlechte Zustände bei Release sind leider, leider, leider etwas geworden, was heutzutage viel zu verbreitet und akzeptiert ist. Klar, das hängt auch mit anderen Faktoren zusammen, etwa komplexerer Technik, finanziellem Druck aufgrund des potenziellen Absatzpublikums und auch der Tatsache, dass man einfach nachpatchen kann... Diese akzeptanz von Pre-Order und nachpatchen hat,
viel zu oft dazu geführt, dass ein Spiel weitestgehend selbst Monate nach dem Release immer noch erhebliche Defizitie aufwies. Ich denke, hierzu muss ich keine Beispiele nennen, oder? Unabhängig davon kann ich weder 4 Wochen vor, noch 4 Wochen nach Release in den meisten Fällen einen finanziellen Vorteil beobachten. Leider gibt's etwas wie den Geizhals-Preisverlauf nicht für digitale Vertriebsplattformen aller Art... Abgesehen nun von kleinen Gimmicks, die zur Köderung der Vorbestellung mit abgegeben werden (oft nutzloses Zeugs, mal ehrlich), erreicht der Publisher nur eine höhere Kundenbindung. Denn ist das Spiel schlecht, hat sich oft gezeigt dass genau die Leute, die vorbestellt haben - und oft dadurch etwas mehr bezahlt haben als andere Kunden - oft das Spiel, egal wie schlecht, bis auf's Blut verteidigt haben. Das ist ein psychologischer Effekt, der daher rührt dass Konsumenten, egal welcher Art, ungerne eine Fehlentscheidung zugeben -> daher ein Aggressionsverhalten. Das ist nicht auf dich bezogen - bevor es hier zum Missverständnis kommt. Ich rede allgemein.
Zusammenfassend: Vorbestellungen führen dazu, dass sich der Kunde unmündig macht (und eigentlich ist der Kunde König, nur leider in der Gaming-Industrie scheint das nicht jedem klar zu sein), wodurch Publisher immer höhere Preise und immer absurdere Geschäftspraktiken für immer schlechtere Produkte implementieren. Gleichzeitig werden Gamer als Community als eine Art nie austrocknende Cash-Cow angesehen, die darauf wartet wird, gemolken zu werden. Das ist auch so, aber man muss ja nicht alles zum Fenster hinauswerfen.
Dabei wird doch im Gegenzug ständig dafür gekämpft, dass der Kunde ein paar mehr Rechte erhält, um eben nicht ausgenutzt zu werden. Wenn man mal als Kollektiv auftreten würde, welches konsquent mal nicht den ganzen Marketingmumpitz der Gamingindustrie mitmacht, so würde sich einiges zum positiven beugen. Beweise? Etwa die Einführung von Refunds auf Distributionsplattformen, oder auch die Erstattungspolitik von WB bei Batman: Arkham Knight. Wir sollten auf diesen Erfolgen aufbauen. Aber stattdessen wird wahllos vorbestellt und applaudiert, wenn es bei der E3 heißt "Exklusiv-DLCs werden 30 Tage früher auf der PS4 freigeschaltet als anderswo". Was es da zu beklatschen gab, leuchtet mir immer noch nicht ein.
Ehrlich gesagt wird mir schlecht, wenn ich schon wieder sehe dass Dishonored II in den Steam-Topsellern vertreten ist... Ein Spiel welches erst in 6 Monaten erscheint.
So, da ich jetzt nun immer mehr abweiche, ziehe ich einen Schlussstrich. Falls meine Nachricht, die allgemein bezogen ist, nicht rüberkommt, gehe ich nicht weiter darauf ein.
Ich wünsche dir, mir, und jedem anderen viel Spaß mit "The Fractured But Whole" - der deutsche Titel ist ja einer An- und Aussprache unwürdig