Das Testsystem
Es wurden aktuelle, übliche Komponenten verwendet um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Gigabyte P35-DS3 rev. 1.0
Xeon E3110 (= Xeon-Ableger des E8400
) VID: 1,1125V TDP: 65W
2*1 GiB Cellshock PC8000 @1,8V
Club3D Radeon X1550 256MiB (geringe Abwärme --> keine Verfälschung der Ergebnisse
)
Arctic Silver 5-Wärmeleitpaste
Die Montage
Hierbei muss man ganz klar die Installation des Kühlkörpers von dem Anbringen des Lüfters unterscheiden. Ersteres ist in nicht einmal fünf Minuten spielend erledigt: Einfach die Pushpin-Elemente am Kühlerboden verschrauben und die Plastikstifte mit leichtem Druck fixieren. In der Theorie sollte das ohne Ausbau der Hauptplatine möglich sein, vorausgesetzt man gelangt mit seinen Fingern an alle Pushpins. Bei engen Gehäusen oder ausladenden Chipsatzkühlkonstruktionen ist ein Ausbau im Zweifelsfall der einfachere Weg.
Die vier Antivibrationspropfen haben dagegen im Vorfeld für Frust gesorgt: Nur mit sehr hartnäckigem Ziehen von der Gegenseite ist es möglich, sie im Lüfterrahmen zu fixieren. Dabei entsteht leicht das Gefühl das das Material reißen könnte, was es zum Glück aber nicht tat.
Die Kühlleistung
Um sowohl den Ansprüchen von Spielern ohne OC-Interesse als auch Übertaktern gerecht zu werden, wurden alle Tests jeweils mit zwei CPU-Settings durchlaufen.
Die CPU wurde auf beiden Kernen mit dem Prime95-Test "Small FFTs", der stärker heizt als etwas "Large FFTs" ausgelastet. Änderten sich die von CoreTemp angezeigten Temperaturen zehn Minuten lang nicht, wurden die Werte notiert und die Lüfterdrehzahl mittels Speedfan justiert. Da die Werte für beide Kerne meist um 3-5°C variierten, wurde der Mittelwert berechnet. Die TJunction Max. des E3110 beträgt 105°C.
Setting 1:
3000 Mhz (333*9), VCore "Normal" (BIOS) = 1,17 V Last (CPU-Z)
Drehzahl|Lüfterspannung|Kerntemperatur|Differenz zu TJunction Max.
1480 rpm
|
12 V
|
51°C
|
54°C
1110 rpm
|
9 V
|
51,5°C
|
53,5°C
880 rpm
|
7 V
|
52°C
|
53°C
615 rpm
|
5 V
|
54,5°C
|
50,5°C
290 rpm
|
2,4 V
|
64°C
|
41°C
0 rpm
|
0 V
|
>90°C
|
<15°C
Ein unglaublicher Einbruch lässt sich zwischen 290 rpm und Passivbetrieb erkennen, Temperaturen von 90°C bewogen mich zum vorzeitigen Abbruch des Testes. Als Passivkühler ist der Vendetta 2 also definitiv nicht geeignet, wenn ein aktueller Dual- oder gar Quadcore zum Einsatz kommt. Interessant ist dagegen das gute Abschneiden mit 7V, was effektiv die gleiche Kühlleistung bei 600 rpm weniger bedeutet.
Setting 2:
4005 Mhz (445*9), VCore 1,425V (BIOS) = 1,35V Last (CPU-Z)
Drehzahl|Lüfterspannung|Kerntemperatur|Differenz zu TJunction Max.
1480 rpm
|
12 V
|
65°C
|
40°C
1110 rpm
|
9 V
|
67°C
|
38°C
880 rpm
|
7 V
|
69°C
|
36°C
615 rpm
|
5 V
|
73°C
|
32°C
290 rpm
|
2,4 V
|
85°C
|
20°C
0 rpm
|
0 V
|
kein Test
|
kein Test
Bei einer theoretischen TDP von ~128W zeigt der Vendetta 2 eindrucksvoll, dass er für Übertakter geeignet ist, solange die Drehzahl hoch gehalten wird. Unterhalb von 7V sind die Temperaturen allerdings nur noch schwer in den Griff zu bekommen, bei 300 rpm und 85°C steigt ein CPU-Kern reproduzierbar aus und kann den Prime95-Test nicht bestehen. An einen passiven Betrieb sollte man hier gar nicht erst denken.
Die Lautstärke
Leider stand mir kein Messgerät zur Verfügung, auf Grund meiner subjektiven Einschätzung am offenen Testaufbau soll die folgende Tabelle nur als grobe Richtlinie dienen.
rpm|Frequenzcharakteristik|subjektive Lautstärke
300|-|unhörbar
615|tiefes Brummen|unhörbar
880|mitteltiefes Brummen|leichtes Luft"rauschen"
1110|mittleres Brummen|leicht hörbar
1480|leicht hochfrequent|hörbar, aber nicht störend
Bei 7 V/ 880 rpm sollten wohl die allermeisten Anwender den Lüfter im Gehäsue nicht mehr ausmachen können, niedrigere Drehzahlen machen angesichts von Laufwerken mit mechanischen Komponenten kaum Sinn.
Für Übertakter müssen auf jeden Fall keine Kopfhörer her, wenn sie auf der Jagd nach mehr Leistung sind. Eine intelligente Lüfterregelung ist im Zweifelsfall die beste Lösung für alle lautstärkeempfindliche Zeitgenossen.
Interessantes Detail: Der Lüfter verrichtet auch noch mit knapp über 100 rpm seinen Dienst, die Kühlleistung sollte aber entsprechend schlecht ausfallen.
Fazit
OCZ hat seine Hausaufgaben mit dem Vendetta 2 erledigt, sowohl Silent-Fans als auch OCer können mit dem Produkt etwas anfangen. Positiv fallen die gute Kühlleistung und geringe Lautstärke bei 7 V, so wie generell die Verarbeitungsqualität auf. Spielraum für Verbesserungen lässt die Lüftermontage. Das Gesamtkonzept mit HDT-Technik ist stimmig und prädestiniert den Vendetta 2 als guten Allround-Kühler ohne besondere Auffälligkeiten.
Infos zum Produkt bei OCZ:
OCZ Technology | Products | Cooling Products | OCZ Vendetta 2 CPU Cooler