[Review] MSI R6970 Lightning im PCGHX-Check - Radeon HD 6970 vom Blitz getroffen

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[Review] MSI R6970 Lightning im PCGHX-Check - Radeon HD 6970 vom Blitz getroffen


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Danksagung



An dieser Stelle möchte ich mich beim MSI bedanken, die mich bei diesem Test freundlicherweise unterstützt haben. Auch möchte ich mich bei Caseking, Be Quiet! sowie G.Skill für die freundliche und unkomplizierte Bereitstellung weiterer Komponenten für das Testsystem bedanken.​


Mit der R6970 Lightning stellt MSI das hauseigene Topmodell basierend auf der aktuellen AMD Radeon HD 6970 vor. Doch mit einer normalen HD 6970 hat die Lightning von MSI nicht mehr viel gemeinsam. Neben einem alternativen Kühler spendiert MSI der Karte noch eine Platine, die speziell auf Overclocking ausgelegt ist. Durch die aufgebohrte Spannungsversorgung soll sich die Karte besonders gut übertakten lassen. Doch auch schon ab Werk ist die R6970 Lightning flott unterwegs. Mit 940/2.750 MHz ist die Karte deutlich schneller als eine Karte im Referenzdesign getaktet. Wie sich die R6970 Lightning schlägt und wie gut sie sich wirklich übertakten lässt, all das wird der folgende Test klären.​

MSI liefert die R6970 Lightning in einer übergroßen Verpackung aus. Die Vorderseite der Verpackung wird passend zum Produktnamen durch eine Lockheed F-35 Lightning II verziert. Durch die einzelnen Sticker auf der Vorderseite der Verpackung erfährt der Käufer, dass die Karte z.B. Eyefinity unterstützt und sich mittels MSI Afterburner übertakten lässt. Weitere Features mit denen MSI die R6970 Lightning umwirbt sind der Twin Frozr III Kühler, die Triple Overvoltage Funktion und eine 18 Phasen Spannungsversorgung.
Klappt man die Vorderseite der Verpackung auf, findet man eine weitere Infoseite vor, die weitere Eigenschaften der R6970 erläutert. Ein Feature der R6970 Lightning ist die Power4 Architecture. Diese umfasst eine aufgebohrte Spannungsversorgung, CopperMOS (Mosfets) mit der doppelten Kapazität und Proadlizer. Die Spannungsversorgung der GPU wurde im Vergleich zum Referenzdesign mehr als verdoppelt. So verfügt die R6970 Lightning über 14 Phasen für die GPU (Referenzdesign nur 6), 3 Phasen für den Grafikspeicher (Referenzdesign nur 1) und eine Phase für die PLL/VDDCI PWM (Referenzdesign keine). Wie üblich setzt MSI auch bei der R6970 Lightning auf hochwertige Komponenten der Military Class II. Durch hochwertige Hi-c CAPs (Highly-Conductive-Capacitors), SFCc (Super Ferrit Choke) und Solid CAPs (Solid Capacitors) ist die Spannungsversorgung der R6970 Lightning in der Lage, der GPU eine stabilere Spannung zur Verfügung zu stellen. Dadurch sollen in der Praxis auch bessere Overclocking-Ergebnisse erreicht werden. Weiterhin erhöht sich durch die hochwertigen Bauteile die Lebenszeit, da diese stärker strapaziert und belastet werden können.
Ein weiteres Highlight der R6970 Lightning ist der neue Twin Frozr III Kühler. Dieser kühlt die GPU um 26,0° Grad kühler als der Referenzkühler und ist dabei laut Verpackung auch noch um 12dB(A) leiser. Durch die neuen Propeller Blades werden unter dem Kühler liegende Bauteile mit 20% mehr Airflow versorgt und sollen so kühler bleiben. Weiterhin wird durch das spezielle Design der Rotorblätter dafür gesorgt, dass die Platine besser gekühlt wird. Da es sich bei der R697ß Lightning um das Topmodell der Serie handelt, verfügt die Karte auch über das Triple Overvoltage Feature. Neben der Spannung für die GPU lässt sich mittels Afterburner auch noch die Spannung für den Grafikspeicher und die PLL/VDDCI PWM verändern. Dies soll die Overclocking-Eigenschaften ebenfalls steigern und der Karte zu neuen Rekorden verhelfen. Weitere Details zu den einzelnen Features kann man den Bildern entnehmen. Auf der Rückseite der Verpackung findet man die Systemvoraussetzungen sowie eine Auflistung weiterer Features der R6970 Lightning vor. MSI empfiehlt für die Karte ein Netzteil mit mindestens 650 Watt und zwei 6+2-PIN-PCIe-Steckern.
Der Lieferumfang enthält neben der eigentlichen Grafikkarte noch eine Treiber-CD sowie mehrere Handbücher. Die Treiber-CD enthält neben dem Grafiktreiber auch die Installationsdateien für MSIs Afterburner. MSI empfiehlt allerdings, immer die aktuellsten Treiber aus dem Internet zu laden. Neben einem „Quick User’s Guide“ ist noch ein weiterer Flyer enthalten, der die Treiberinstallation erläutert. Zusätzlich fügt MSI noch einen Flyer über die eigenen Tablet-PCs hinzu. Ein weiteres Handbuch erklärt den Aufbau der R6970 Lightning und Handhabung von MSIs Liveupdate Software. Damit die Karte auch ausreichend mit Strom versorgt werden kann, liegen zwei 6-PIN-PCIe-zu-8-PIN-PCIe-Adapter bei. Ein VGA-zu-DVI- sowie Mini-DisplayPort-zu-DisplayPort-Adapter runden das Gesamtpaket ab. Damit man die anliegenden Spannungen auslesen kann, legt MSI zusätzlich drei Adapter bei. Leider verzichtet MSI bei der R6970 gänzlich auf eine Softwarebeigabe. Da sich die Karte speziell an Overclocker und Enthusiasten richtet, wäre es toll gewesen wenn eine Lizenz für Futurmarks 3DMark 11 beiliegen würde.​





Nicht nur die Verpackung der MSI R6970 Lightning ist riesig. Auch die Karte selbst ist ein richtiges Monster. Allein schon bei den Abmessungen stellt die R6970 Lightning eine normale Referenz Radeon HD 6970 in den Schatten. Durch das spezielle PCB ist die R6970 Lightning etwas höher als eine gewöhnliche HD 6970. Mit 11,5cm ragt die Lightning 1,8cm mehr nach oben ins Gehäuse rein. Je nachdem, welches Gehäuse zum Einsatz kommt, kann es platztechnisch etwas eng werden. Hier sollte im Vorfeld geprüft werden, ob die R6970 Lightning überhaupt passt. Aber auch bei der Länge der Platine schlägt die R6970 Lightning etwas aus dem Ruder. Mit 28,0cm ist die Lightning signifikant länger. Weiterhin steht der Twin Frozr III Kühler hinten noch etwas über die Platine drüber, was die R6970 Lightning auf eine Gesamtlänge von 30,9cm bringt. Damit die Karte nicht noch mehr Platz in Anspruch nimmt, beschränkt sich MSI beim Twin Frozr III Kühler darauf, dass der Kühler maximal zwei Slots belegt.
Bei den Anschlussmöglichkeiten hält sich MSI fast vollständig an die Vorgaben von AMD. Neben zwei DVI-Anschlüssen verfügt die R6970 Lightning über zwei Mini-DisplayPorts und einen HDMI-Anschluss. Der HDMI-Anschluss unterstützt den aktuellen Standard 1.4a und ermöglicht es so, 3D-Bildschirme zu verwenden. Durch die Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten lassen sich maximal vier Bildschirme im Eyefinity-Betrieb verwenden. Zwei Crossfire-Anschlüsse ermöglichen es, maximal vier Radeon HD 6970 im Crossfire-X-Modus zu betreiben. Da die Anschlüsse leicht verdeckt hinter der Kühlplatte der Platine liegen, können die Anschlüsse nur mit flexiblen Crossfire-Bridges erreicht werden. Anders als beim Referenzdesign setzt MSI bei der Stromversorgung auf zwei 6+2-PIN-PCIe-Stromanschlüsse. Die R6970 Lightning kann so maximal bis zu 375 Watt aufnehmen.
Eines der besonderen Highlights der R6970 Lightning ist der überarbeitete Twin Frozr III Kühler, den MSI zuerst auf der N480GTX Lightning präsentierte. Die schwarz/rote Plastikabdeckung musste einer Abdeckung aus Metall weichen, die etwas an die Abdeckung der Twin Frozr II Karten erinnert. Damit die GPU und umliegende Bauteile ausreichend mit Frischluft versorgt werden können, verbaut MSI zwei 90mm Lüfter, die im neuen „Propeller Blade“-Design gefertigt wurde. Durch das „Propeller Blade“-Design verfügen die einzelnen Lamellen der Lüfter über einen kleinen Spoiler, der gezielt für bessere Verbreitung des Luftstroms sorgen soll. Durch das spezielle Design versprich MSI einen um 20% höheren Airflow. Dieser soll dafür genutzt werden umliegende Bauteile wie die Spannungsversorgung und den Grafikspeicher besser zu kühlen. Damit die Abwärme der GPU abtransportiert werden kann, stehen insgesamt fünf Heatpipes zur Verfügung. Zwei davon sind sogenannte „Super Pipes“, mit einem Durchmesser von 8mm. Die drei normalen Heatpipes messen nur einen Durchmesser von 6mm. Die Super Pipes sind so angeordnet, dass sie die Abwärme der GPU an die äußeren Enden des Kühlkörpers leiten. Eine der normalen Heatpipes ragt etwas hinter der Abdeckung hervor, woraus die maximale Höhe der Karte von 12,5cm resultiert. Da die Platine durch den schweren Kühler zu sehr belastet würde, verbaut MSI einen Stabilisator („Form-in-one Heatsink genannt), der zusätzlich als Kühler fungiert. Durch die Form-in-one Heatsink wird nicht nur die Platine entlastet, sondern auch die Spannungswandler und der Grafikspeicher gekühlt. Durch die vielen Verbesserungen ist der Twin Frozr III Kühler um bis zu 40% leistungsfähiger als der Twin Frozr II.
Ein weiteres Highlight, welche die R6970 von MSI auszeichnet, ist die Platine. Diese verfügt über ein 10lagiges PCB, welches speziell für die Spannungsversorgung optimiert ist. Der GPU stehen durch das spezielle PCB zwei Lagen und dem Speicher sowie der Spannungswandlern eine Lage zur Verfügung. Durch diese Aufteilung verteilt MSI die Last gleichmäßiger und erreicht so eine effizientere Versorgung. Wie bei allen Lightning-Modellen üblich, verfügt auch die R6970 Lightning über 3 V-Check-Points. Hier lassen sich mittels beiliegenden Adaptern die real anliegenden Spannungen mit einem Multimeter auslesen. Weiterhin verfügt die Karte in der Nähe der Crossfire-Anschlüsse über einen kleinen Schalter. Dieser Schalter ermöglicht es, zwischen den zwei aufgelöteten Bios-Bausteinen wählen. Für den normalen Gebrauch reicht das „Silent-Bios“, alle Übertakter und Enthusiasten nutzen eher das „Performance-Bios“. Das Performance-Bios erweitert die Overclocking-Optionen(höhere Taktraten einstellbar) im Treiber und MSI Afterburner. Weiterhin wird das PowerTune-Limit auf 2,5x angehoben. Vier weitere Dip-Schalter am Ende der Platine bieten die Möglichkeit die Spannung für den Speicher (Mem V-Switch) und die GPU (GPU V-Switch) noch weiter zu erhöhen. Mit dem dritten Schalter (PWM Clock Tuner) lässt sich die Frequenz der Spannungswandler von 300 auf 350 MHz erhöhen. Ein vierter Schalter (OCP Unlocker = Over Current Protection) ermöglicht es, das der GPU mehr Strom zugeführt werden und sich diese so besser übertakten lässt. Allerdings sind alle vier Dip-Schalter mit einer orangenen Folie versehen. Durch das Entfernen der Folie stehen die Extrem-OC-Funktionen zwar zur Verfügung, die Garantie auf die Karte ist erloschen. Wer die Karte also nicht Extrem-OC nutzen möchte, sollte die Folien auf den Schaltern lassen. Durch die aufgebohrte Spannungsversorgung stehen der GPU insgesamt 14 Phasen zur Verfügung. Auf der Rückseite sind LEDs aufgelötet, die die Auslastung der Phasen mit einer grünen oder roten LED veranschaulichen. Wie Modellen aus der Hawk- sowie Lightning-Serie üblich, verbaut MSI nur hochwertige Komponenten wie Hi-c CAPS, SFCs und Solid Capacitors.​



Damit weitere Bilder der MSI R6970 Lightning angezeigt werden, bitte auf Klick "Show" klicken. Um das gewünschte Bild zu vergrößern, reicht es aus, dieses einfach anzuklicken.​


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Die R6970 Lightning ist das aktuelle Topmodell von MSI. Mit 940 MHz läuft die Karte deutlich schneller als das Referenzdesign (880 MHz) von AMD vorsieht. Der Grafikspeicher bleibt allerdings unangetastet und läuft weiterhin mit 2.750 MHz. MSI bietet Übertaktern so die Möglichkeit, selbst die Limits mit der Karte auszuloten.​



Obwohl es sich bei der R6970 Lightning um ein vollwertiges Custom-Modell handelt, arbeitet die GPU mit den standardmäßigen 1,175 Volt. Die magische Grenze von 1.000 MHz wird schon ohne Anpassung der Spannung leicht überschritten. Obwohl die GPU ab Werk schon stark übertaktet ist (ca. 7%), lässt sich der GPU-Takt um weitere 7,4% (940 auf 1.010 MHz) steigern. Der Grafikspeicher konnte von 2.750 MHz ohne Spannungserhöhung auf 3.050 MHz übertaktet werden. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 10,9%.​



Mit einer leichten Spannungserhöhung für die GPU von 0,075 Volt auf 1,250 Volt sind maximal 1.030 MHz möglich. Auch wenn der Zuwachs eher gering ist, für Radeon Grafikkarten ist dieses Verhalten typisch. Auch der Grafikspeicher lässt sich mit leicht gesteigerter Spannung noch weiter übertakten. Da sich die Spannung des Grafikspeichers mittels Afterburner um 0,1 Volt erhöhen lässt, sind maximal 3.150 MHz möglich. Gegenüber dem Referenzdesign entspricht dies einer Steigerung von 14,45%. Obwohl sich die Spannung der GPU noch weiter in die Höhe schrauben lässt, bringt dies in der Praxis nur mäßig Zuwachs. Mit 1,35 Volt waren „nur“ 1.040 MHz möglich – hier stößt auch der leistungsfähige Twin Frozr III Kühler an seine Grenzen. Abhilfe schafft hier z.B. nur eine Kühlung mit Trockeneis oder Flüssigstickstoff.​



Neben der Möglichkeit die Karte zu übertakten, kann auch bei gleichen Taktraten die Spannung herabgesetzt werden. Allerding scheint hier das Bios der R6970 Lightning einen Strich durch die Rechnung zu machen. Egal wie weit die Spannung nach unten verändert wird, es liegen immer 1,175 Volt an. Zwar können die Werte in Afterburner übernommen werden, bei genauerer Betrachtung der Monitoring-Werte fällt aber auf, dass die Spannung immer bei 1,175 Volt liegt.
Angesichts des guten OC-Potenzials ist es wirklich schade, dass die Karte sich nicht undervolten lässt. Hier wäre es wünschenswert wenn MSI die Sperre bei kommenden Revisionen der Karte entfernt und falls möglich, für aktuelle Karten ein Bios-Update nachliefert.​



Da die Leistung der Radeon HD 6970 hinlänglich bekannt ist, verzichte ich an dieser Stelle auf zahlreiche Vergleiche zu anderen Karten. Im Fokus der Benchmarks steht eher, wie viel Leistung die Karte durch Overclocking hinzugewinnt. Wer dennoch Benchmarks der Radeon HD 6970 sucht, den verweise ich an dieser Stelle auf den großen Radeon HD 6970 Test von PCGames Hardware. Den Test findet Ihr unter folgendem Link:​

PCGH - Radeon HD 6970 und HD 6950 im Test: AMDs neue Oberklasse-Grafikkarten

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Um die MSI R6970 Lightning ordentlich zu befeuern, kommt ein auf 4,5GHz (45 x 100 MHz) übertakteter Core i7-2600K zum Einsatz. Als Mainboard wird ein Asus Maximus IV Extreme genutzt. Die zwei Speicherriegel von G.Skill haben jeweils eine Kapazität von 4 GiByte und laufen im DDR3-1600-Modus mit Latenzzeiten von CL7-8-7-24. Die Benchmarks wurden einmal mit den Standard-Taktraten und einmal mit den übertakteten ausgeführt. Um dafür zu sorgen, dass alle Werte ihre Richtigkeit haben, wurde jeder Benchmarks dreimal ausgeführt. Wer mehr über die einzelnen Benchmarks erfahren möchte, kann dies unter dem folgenden Link nachlesen. Mehr Informationen zu den Benchmarks findet Ihr hier:​

http://extreme.pcgameshardware.de/benchmarks/124-faq-so-bencht-pcgh-spiele-how-benches-inside.html

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Anmerkung: Angabe der Werte (Min. FPS / Avg. FPS). Werte in Relation zur Karte (1GiB) mit Referenztaktraten.

Durch die werksseitige Übertaktung auf 940/1.750 MHz kann sich die R6970 Lightning im Schnitt um 7,7% von einer Referenzkarte absetzten. Je nach Spiel und Settings schwankt der Vorsprung allerdings. Beträgt der Vorsprung in Crysis Warhead 6,7% (Avg. FPS), so schrumpft der in Call of Duty Black Ops auf 0,4% (Avg. FPS). Lediglich der Min. FPS Wert von Call of Duty Black Ops steigt durch das Werks-OC um 5,8% an.
Mit etwas höheren Taktraten von 1.010/3.050 MHz kann sich die R6970 Lightning durchschnittlich um 17,3% von einer Referenzkarte abheben. Neben Crysis Warhead profitiert auch Metro 2033 deutlich von den höheren Taktraten. Mit einem Zuwachs von 26,1% (Min. FPS) bzw. 28,6% (Avg. FPS) legt die Karte wirklich ordentlich zu. Gleiches gilt für Colin McRae Dirt 2. Hier steigt die minimale Framerate um 15,4% und die durchschnittliche Framerate um 10,8% an.
Der Sprung von 1.010/3.050 auf 1.030/3.150 MHz bringt durchschnittlich ein Plus von 19,4%. Besonders die minimale Framerate in Battlefield Bad Company 2 steigt stark (plus 29,9%) an. Auch Crysis Warhead und Colin McRae Dirt 2 legen ordentlich zu. Die durchschnittliche Framerate in Call of Duty Black Ops stagniert fast trotz der höheren Taktraten bei allen Settings. Hier läuft die Grafikkarte schon am CPU-Limit und kann daher keine Verbesserung erreichen.​

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Nachdem MSI mit dem Twin Frozr II Kühler in der Vergangenheit schon überzeugen konnte, knüpft der Twin Frozr III an die gute Leistung des Vorgängers an. Im Idle-Modus wärmt sich die GPU auf maximal 38,0° Grad auf. Im Spielbetrieb wird die R6970 Lightning aufgrund der automatischen Lüftersteuerung maximal 63,0° Grad warm. Bei extremer Last, simuliert mit Furmark, steigt die Temperatur auf maximal 65,0° Grad an.
Wird der Lüfter voll aufgedreht, fallen die Temperatur nicht so deutlich wie im Vorfeld gedacht. Der Twin Frozr III Kühler skaliert nicht sonderlich auf die hohe Drehzahl der Lüfter, sondern kann sein Potenzial auch schon bei geringerer Drehzahl entfalten. Mit 55,0° Grad bleibt die Karte im Spielbetrieb nur geringfügig kühler als bei automatischer Steuerung.​

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Der Temperaturverlauf veranschaulicht sehr gut, dass die Karte ihre maximale Temperatur erst nach einiger Zeit erreicht. Anhand des Zeitverlaufs ist auch ersichtlich, dass die automatische Lüftersteuerung nach minimalem Anstieg der Temperatur langsam anfängt die Drehzahl zu erhöhen. Da die Lüfter aufgrund des leistungsstarken Kühlers im Idle-Modus mit nur 19% laufen, ist der Anstieg der Drehzahl unter Last verhältnismäßig hoch. Die Lüfter drehen durch die Belastung von Furmark auf maximal 49% auf. Sobald Furmark beendet wird, fällt die Temperatur wieder relativ schnell ab. Die Lüfterdrehzahl fällt zeitversetzt ähnlich stark ab, um die Karte herunter zu kühlen. Sobald keine Last mehr anliegt, werden die Taktraten der GPUs und des Speichers auf das Minimum (250/600 MHz) herabgesetzt.​

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Obwohl MSI der R6970 Lightning mit dem überarbeitetem Twin Frozr III Kühler einen wirklich leistungsstarken und effizienten Kühler zur Seite gestellt hat, hätte dieser ruhig etwas leiser sein können. Im Idle-Modus ist die Karte mit 25,3 dB(A) kaum zu hören. Erst unter Last drehen die beiden 90mm Lüfter hörbar auf. Mit 38,6 dB(A) hört man die Lightning auch aus einem geschlossenen Gehäuse leicht raus. Wird die GPU extrem belastet, z.B. durch Furmark, steigt die Lautstärke auf maximal 45,9 dB(A) an. Bei 100% Drehzahl erzeugen die Lüfter der R6970 einen Schalldruck von 64,5 dB(A).
Leider nutzt MSI das Potenzial des Kühlkörpers nicht voll aus und verzichtet auf geringere Drehzahlen. Es empfiehlt sich daher, die Drehzahl mittels Afterburner manuell einzustellen. So wird die Karte nicht nur gut gekühlt, sondern ist auch noch angenehm leise. Kurz nach dem Systemstart drehen die Lüfter kurzfristig hoch und erzeugen einen Schalldruck von 47,7 dB(A). Leider macht es auch keinen Unterschied, ob man das Performance- oder Silent-Bios wählt. Hier sollte MSI mit einem Bios-Update nachbessern.​

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Da MSI bei der R6970 Lightning auf eine andere Platine setzt, liegt der Stromverbrauch im Idle-Modus etwas höher als bei einer Referenzkarte. Da sich die Lightning im Idle-Modus auch auf 250/600 MHz runtertaktet, fällt der Unterschied nur gering aus. Auch im Spielbetrieb ist der Abstand zur Referenzkarte eher klein und auf die Platine und die höheren Taktraten zurückzuführen. Mit 940/2.750 MHz brauch die R6970 Lightning im Spielbetrieb 7 Watt mehr als eine normale Radoen HD 6970.
Da sich das Muster der R6970 Lightning ohne Spannungserhöhung auf 1.010/3.050 MHz übertakten ließ, steigt die Leistungsaufnahme nur leicht an. Mit 329 Watt benötigt die übertaktete Lightning nur gute 14 Watt mehr als ohne zusätzliches Overclocking. Erst mit angehobener Spannung steigt die Leistungsaufnahme deutlich an. Besonders unter extremer Last benötigt das Testsystem mit der R6970 Lightning 63 Watt mehr als mit einer Referenzkarte.​

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Da sich die R6970 Lightning von MSI auch sehr gut ohne Spannungsanhebung übertakten lässt, fällt die Effizienz-Rating durch positiv aus. Mit den standardmäßigen 940/2.750 MHz überwiegt der Zuwachs der Rechenleistung mehr als das doppelte den Zuwachs der Leistungsaufnahme.
Besonders erfreulich ist das Ergebnis mit 1.010/3.050 MHz. Hier kann die R6970 Lightning durch eine um 6,8% gesteigerte Leistungsaufnahme 17,8% mehr Rechenleistung erzielen. Allerdings sollte dieser Wert sehr mit Vorsicht betrachtet werden. Nicht jedes Exemplar lässt sich so gut (ohne Spannungserhöhung) übertakten und muss daher auch nicht zwangsweise eine so gute Effizienz erreichen. Besonders das Ergebnis mit 1.030/3.150 MHz zeigt deutlich, dass der kleine Zuwachs an Performance durch eine extrem angestiegene Leistungsaufnahme erkauft wird. Für den normalen Gamer empfiehlt es sich daher, aus Sicht der Effizienz, die R6970 Lightning ohne Spannungserhöhung ans Limit zu bringen.​

MSI hat mit der neuen R6970 Lightning eine Grafikkarte auf den Markt gebracht, die es faustdick hinter den Ohren hat. Besonders in Sachen Overclocking kann die R6970 Lightning auftrumpfen. Kein Wunder - den hierzu wurde der extreme Bolide speziell entwickelt. Neben einem speziell aufgepeppten PCB spendiert MSI der Lightning noch eine aufgebohrte Spannungsversorgung sowie hochwertige Bauteile der Military Class II. All diese Eigenschaften sorgen in der Praxis für sehr gute Overclocking-Ergebnisse. So lässt sich das hier getestete Muster der R6970 Lightning ohne Spannungserhöhung auf satte 1.010/3.050 MHz übertakten. Mit etwas mehr Spannung für die GPU und den Grafikspeicher lässt sich das Muster auf 1.030/3.150 MHz übertakten. Dank der V-Check-Points können die real anliegenden Spannungen direkt mit einem Multimeter ausgelesen werden. Mit entsprechenden Kühllösungen wie Flüssigstickstoff oder Trockeneis sind mit Sicherheit noch bessere Ergebnisse zu erreichen. Die Voraussetzungen dafür erfüllt die R6970 Lightning auf jeden Fall.
Aber selbst wer die Karte nicht noch weiter übertakten will, bekommt Leistung ohne Ende. Durch das signifikante Werks-OC auf 940/2.750 MHz kann sich die R6970 Lightning im Schnitt um 7,7% von einer Referenzkarte absetzten. Wäre da nicht die misslungene Lüftersteuerung. Leider agiert diese viel zu aggressiv und dreht die beiden Lüfter viel zu extrem auf. Der überarbeitete Twin Frozr III Kühler verfügt über genug Reserven um die paar Grad extra auch noch abzufangen. Hier sollte MSI lieber nochmals nachbessern. Für Silent-Systeme ist die R6970 Lightning somit ungeeignet.
Doch lohnt sich die R6970 Lightning im Vergleich zu einer normalen Radeon HD 6970 überhaupt? Schon aufgrund des Preises sollte man sich die R6970 Lightning nur kaufen, wenn man damit auch etwas anzufangen weiß. Mit knapp 320,- Euro ist die Lightning gut 50,- Euro teurer als eine normale Referenz Radeon HD 6970. Die R6970 Lightning richtet sich eher an Overclocker, Enthusiasten und Besitzer dickerer Geldbörsen. Wer sich eine solche Grafikkarte gönnt, sollte diese auch bis ans Limit übertakten umso die maximale Leistung aus der Karte herauszuholen. Ein Porsche gehört schließlich auch auf die Rennstrecke.
Abschließend bekommt die neue R6970 Lightning aber dennoch den „Gold Award“ verliehen, da das Overclocking-Konzept der Karte vollends überzeugen konnte.​

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