[Review] Gigabyte Z87X-OC - Ein waschechtes Übertakterboard
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Danksagung
Spezifikation und Lieferumfang
Layout und Anschlüsse
Features
UEFI
Testsystem und Testmethodik
Easy Tune, Overclocking und OC-Touch
Leistungsaufnahme
Testergebnisse
Fazit
Einleitung und Danksagung
Die Firma Gigabyte ist bereits seit Langem im PC-Markt tätig und kann dem entsprechend einiges an Erfahrung vorweisen. In diesem Review soll der Mainboardsektor des taiwanesischen Herstellers im Mittelpunkt stehen. Dabei wird das Gigabyte Z87X-OC einmal genauer unter die Lupe genommen.
Bereits das vor einigen Wochen getestete Gigabyte Z87X-UD3H zeigte Overclockingambitionen, was das hier getestete Gigabyte Z87X-OC besser macht erfahrt ihr wenn ihr die folgenden Zeilen aufmerksam verfolgt.
Zunächst einmal gilt der Dank jedoch Gigabyte für die Bereitstellung des Testsamples und dem damit entgegengebrachten Vertrauen.
Spezifikationen und Lieferumfang
Die Platine wir in einer von schwarz dominierten Verpackung geliefert. Die Front ziert dabei ein Detailausschnitt des inkludierten Mainboards, ein knalloranger Akzent lockert das Ganze etwas auf. Des Weiteren werden die mitgebrachten Features angepriesen um so das Kaufinteresse des Kunden zu wecken. Auch die Rückseite der Verpackung erweist sich als Informationsträger, so sind hier weitere Features aufgeführt.
Im Inneren erwartet einen, geschützt durch eine antistatische Folie, das Gigabyte Z87X-OC in all seiner Pracht. Neben dem Mainboard hat noch ein recht umfangreiches Zubehör seinen Platz im Karton gefunden. SATA-Kabel, Gebrauchsanweisung und I/O-Bracket decken dabei den Grundbedarf ab. Zusätzlich befindet sich noch eine CrossFire- sowie SLI-Brige mit im Lieferumfang. Doch dessen nicht genug Gigabyte spendiert noch Kabel um die auf dem Board befindlichen Spannungsmesspunkte aufzugreifen sowie ein sog. "OC-Brace". Dieser Halterahmen ist beim offenen Systemaufbau von Vorteil, besonders dann wenn man die PEG-Slots mit Grafikkarten bestücken möchte. Das OC-Brace garantiert dabei sicheren Halt der wertvollen Pixelbeschleuniger. Insgesamt erscheint der Lieferumfang dem Preis von ca. 170€ angemessen.
Wie bereits in der Namensgebung des Boards angedeutet, kommt Intel's aktueller Mainstream Chipsatz zum Einsatz. Mit dem Chipsatz Z87 Express hat ebenso ein neuer Sockel mit der Bezeichnung LGA1150 Einzug gefunden. Der Z87 Chips ist dabei das derzeitige Spitzenmodell und richtet sich vor allem an Enthusiasten. Der Plattform Controller Hub (PCH) verfügt über einen integrierten Ethernet Controller und auch HD Audio ist wieder mit an Board. Des Weiteren sind auch hier wieder diverse Intel Technologien anzutreffen (Rapid Storage RAID, Smart Connect sowie Rapid Start), welche bereits vom Z77er Chipsatz bekannt sind. Die große Neuerung, welche der Z87 Express Chipsatz mit sich bringt betrifft vor allem die Schnittstellen. Bis zu sechs native USB-3.0-Ports sowie sechs SATA-6-GB/s-Anschlüsse hat Intel nun im Angebot. Angetrieben wird der Chipsatz durch Intel CPU-Architektur in der 4. Generation, welche auf den Codenamen "Haswell" hört.
Layout und Anschlüsse
Das GA-Z87X-OC setzt sich farblich von den üblichen Mainbords des taiwanesischen Herstellers ab. Statt der dem blau-schwarzen Anstrich ist das hier getestete Board größtenteils in schwarz gehalten und besitzt mehrere orangefarbende Applikationen. Ein Schriftzug des Herstellers Gigabyte" sowie der Schriftzug "Ultra Durable" zieren dabei die passiven Kühlkörper, welche das Board spendiert bekommen hat. Mit "Ultra-Durable" spielt Gigabyte vor allem auf die hochwertigen Komponenten an, welche auf der Platine ihren Platz gefunden haben.
Alle mitgebrachten Funktionen vereint man dabei auf dem ATX-Standard. Dadurch sollte das Board mit den meisten Midi- sowie Big-Towern auf dem Mark kompatibel sein.
Beim Blick auf die Platine fallen auf Anhieb einige Besonderheiten auf. Start-/Reset- und ClearCMOS-Taster sind mittlerweile keine Besonderheit mehr auf Boards mit Overclockingambitionen, mit dem GA-Z87X-OC setzt Gigabyte hier allerding noch einen oben drauf. Neben den bereits erwähnten Tastern finden sich Knöpfe zum Erhöhen/Absenken des Basistakts sowie des Multiplikators. Des Weiteren finden sich weitere Taster zum Laden eines bestimmten BIOS hinterlegten Profils, zum automatischen Übertakten sowie ein Taster für einen sicheren Speichermodus. Neben den Tastern fallen noch diverse Schalter auf, hier lässt sich beispielsweise aus einem bestimmten BIOS booten sowie das Dual-BIOS Feature deaktivieren. Ein ausführliche Erklärung findet sich dazu im mitgelieferten Handbuch, sehr gut. Rechts neben den Tastern findet sich dann noch ein Block an Schaltern, ein sogenannter DIP-Switch. Hier lassen sich wahlweise die PEG-Slots aktivieren oder deaktivieren. Auch Spannungsmessungpunkte sind wieder auf dem Gigabyte Z87-X OC zu finden, neben den einfachen Lötpunkten kann die Spannung nun auch über einen Sockel abgegriffen werden, einsprechende Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Zu guter Letzt hat auch noch ein Debug-LED seinen Platz gefunden. Das Gigabyte Z87X-OC bietet wirklich eine enorme Palette an sinnvollen Features und hat meiner Ansicht nach das OC in der Produktbezeichnung mehr als verdient.
Die Vielfalt der internen Anschlüsse weiß zu gefallen. Immerhin bekommt das Z87X-OC vier PEG-Slots einen PCIe x1-Slot sowie zwei PCI-Slots spendiert. Letztere werden über eine PCIe-PCI-Brücke von ITE mit der Bezeichnung IT8892E realisiert, da Intels Z87 Chipsatz selbst über keine native PCI-Unterstützung verfügt. Ein Blick auf die Kehrseite des Mainboards verrät mit wie vielen Lanes die vier PEG-Slots angebunden sind. Von oben nach unten ergibt sich daraus die folgenden Anbindung: 16, 4, 8 und 4 Lanes. Eine kleine Besonderheit gibt es noch bei der Stromversorgung, hier stehen ein 24- sowie 8-poliger ATX-Anschluss bereit, zusätzlich existiert für die CPU ein weiterer 4-poliger Anschluss. So will man sicherstellen das auch bei extremen OC die CPU mit genug Strom versorgt wird. Allerdings startet das Board auch wenn man den zusätzlichen nicht mit dem Netzteil verbindet. Zusätzlich befindet sich noch ein weiterer 6-poliger Anschluss über dem ersten PEG-Slot um, neben der CPU, auch für die GPU maximale Stabilität unter extremen OC zu garantieren.
Bei der Spannungsversorgung greift Gigabyte auf insgesamt 8 Phasen zurück, welche sich unter passiven Kühlkörpern verstecken. Die Phasen sind für die Spannungsversorgung des Herzstücks, der CPU, zuständig. Gigabyte setzt hier auf hochwertige Komponenten aus dem Hause IR mit der konkreten Bezeichnung IR IR3553(M). Die acht Phasen werden durch einen IR3563B Spannungsregler reguliert. Die Tatsache das Gigabyte gerade bei der Spannungsversorgung der CPU auf nur 8 Phasen vertraut verwundert etwas im Anbetracht das man mit dem GA Z87X-OC den übertaktwütigen User ansprechen will. Schaut man allerdings auf die Gesamtbelastbarkeit der verbauten Phasen, welche über 500 Watt beträgt, so sind diese aussreichend dimensioniert um auch unter extremen Bedingungen nicht schlapp zu machen. Gut zu sehen sind hier außerdem die Black Cap Kondensatoren, welche eine besonders hohe Effizienz und Lebensdauer aufweisen sollen. Wenn es nach Gigabyte geht sogar bis zu 10.000 Stunden bei 105°C Betriebstemperatur. Diese Kondensatoren sind ein Teil der Gigabyte Ultra-Durable-Technologie.
Die vier Steckplätze für den DDR3-Speicher haben wie üblich im oberen rechten Bereich ihren Platz gefunden und können im Dual-Channel-Modus betrieben werden. Insgesamt fasst das Board bis zu 32 GB Speicher. Auch das XMP wird unterstützt.
Auf dem Gigabyte Z87X-OC werden ein Großteil der USB 3.0-Ports über die zwei verbauten Renesas Hubs D720210 realisiert. Nur zwei USB 3.0 Ports werden dabei nativ bereitgestellt. Die sechs verfügbaren SATA 6Gb/s Anschlüsse werden allerdings komplett über den Chipsatz realisiert auf zusätzliche Ports über einen Marvel-Kontroller wird verzichtet. Alle Ports sind um 90° abgewinkelt und so jederzeit gut zu erreichen, auch wenn die Grafikkarte(n) mal etwas länger ausfallen sollten. Neben den haben sich zudem noch zwei USB 2.0-Ports eingefunden. Während des offenen Aufbaus im Test haben hier Maus und Tastatur ihren Platz gefunden.
Links neben dem PEG-Slots wurde der Soundchip platziert. Dabei setzt Gigabyte auf die Standardlösung von Realtek, den ALC892. Das Soundsignal kann an den sechs analogen Anschlüssen abgegriffen werden und letztendlich in den "Genuss" des digitalen Soundsignals zu kommen. Der verfügbare LAN-Anschluss wird mit einer Lösung von Intel realisiert.
Am ATX-Panel findet man sonst, neben den Anschlüssen für die Soundkarte, noch die üblichen Verdächtigen. Als da wären sechs USB 3.0 Anschlüsse, den Anschluss für die Netzwerkkarte, ein PS/2 Anschluss für ältere Eingabegeräte, ganze zwei HDMI Anschlüsse, einen Displayport sowie zwei USB 2.0 Anschlüsse. Dabei sticht ein oranger Button besonders ins Auge, welcher so bei noch keinem anderen Board zu finden war. Hierbei handelt es sich um den sogenannten OC Ignition Button, zu gut deutsch Übertakt-frühzündungs-button auf welchen Gigabyte sogar ein Patent angemeldet hat. Ein Druck auf den Knopf bewirkt das Lüfter sowie Laufwerke mit Strom versorgt werden nicht jedoch die CPU. So kann beispielsweise eine verbaute Wasserkühlung sicher auf Lecks untersucht werden ohne dabei das System zu booten.
Das Layout ist sehr durchdacht, hier macht sich die jahrelange Erfahrung von Gigabyte im Mainboardsektor bemerkbar, so sind alle wichtigen Anschlüsse stets gut zu erreichen. Des Weiteren kommen auf dem Ga-Z87X-OC nur hochwertige Komponenten zum Einsatz, weshalb die Platine einen sehr positiven Gesamteindruck hinterlässt.
Features
Das man für den Preis von ca. 170€ bietet das Gigabyte Z87X-OC eine angemessene Anzahl an Features, auf Extras wie Bluetooth 4.0 oder Wi-Fi muss man allerdings verzichten, das sollte einem bereits vor dem Kauf klar sein. Nichts desto trotz bietet das Gigabyte Z87X-OC eine sehr gute Basis für Overclocker, welche keine Wünsche offen lässt. Einige dieser Besonderheiten wurden ja bereits angesprochen. Besonders erwähnenswert ist dabei die Ultra Durable Technologie von Gigabyte. Mainboards von Gigabyte welchen den Schriftzug "Ultra Durable" führen umfassen für hohe Ströme ausgelegte Komponenten. So verbaut Gigabyte die preisgekrönten Schaltkreise IR3550 PowlRstage(R), welche effizienter und auch stabiler als herkömmliche Schaltkreise sein sollen und vor allem Übertakter ansprechen sollen. Zudem soll die Platine wesentlich Kühler bleiben, was bessere Ergebnisse beim Übertakten bescheren soll und zudem die Lebenserwartung deutlich erhöht. Weitere Features sind:
DEBUG LED: Für den Fall, dass das System einmal nicht starten will können hier diverse Fehlercodes angezeigt werden, welche dann mittels des Handbuchs in ein konkretes Problem übersetzt werden können.
DIP-Switch: Der auf dem Board verbaute DIP-Switch erlaubt das Abschalten der PEG-Slots.
Dual Bios: Das Dual Bios-Feature bringt neben dem Main-Bios noch ein Recovery-Bios mit, welches bei Bedarf so das original Bios wiederherstellen kann.
OC-Buttons: Die auf der Platine verbauten Buttons erlauben ein Overclocking on-the-fly.
Power-/Reset- Taster: Der Power-/Reset-Taster direkt auf dem Mainboard ermöglich ein Start des Systems auch im ausgebauten Zustand, ohne dabei Pins von Hand überbrücken zu müssen.
Spannungsmesspunkte: Die Spannungsmesspunkte direkt auf dem Mainboard erlauben ein Erfassen verschiedener Spannungen, wie VCore und weiterer Spannungen.
Zusätzliche Spannungsversorgung für PEG-Slots und CPU: Die Möglichkeit bestimmte Komponenten zusätzlich mit Strom zu versorgen kann die Stabilität beim Übertakten steigern.
An dieser Stelle soll nicht auf alle Features des Mainboards eingegangen werden, diese können auch auf der offiziellen Homepage eingesehen werden.
UEFI
Gigabyte präsentiert auf dem Ga-Z87X-OC sein UEFI farblich passend zum Board und führt außerdem gleich ein neues Design ein, welches klar und strukturiert wirkt. Wem dieses Design nicht zusagt, der hat jederzeit die Möglichkeit wieder auf die alte Oberfläche zu wechseln. Das UEFI bietet eine sehr umfangreiche Auswahl an Einstellungen. Natürlich dürfen auf einem Übertakterboard umfangreiche Optionen zum Einstellen der Taktraten, Spannungen und Timings nicht fehlen, hier lässt Gigabyte die Herzen der Übertakter höher schlagen. Abseits der Einstellungen zum Übertakten / Undervolten mangelt es auch nicht an weiteren notwendigen Einstellungen für die Anpassung des Systems. Seien es die Aktivierung / Deaktivierung bestimmt On-Board-Features, Wakeup-Events oder Energiesparoptionen. Auch eine rudimentäre Lüftersteuerung hat das UEFI-Bios spendiert bekommen.
Die Oberfläche des UEFI unterteilt sich funktional in fünf verschiedene Bereiche. Auf der ersten dargestellten Seite des UEFI, welche die Bezeichnung "Home" trägt, finden sich zugleich die Optionen zum Übertakten. Zudem lassen sich hier Funktionen nach Belieben hinzufügen, so kann man sich seine beliebige "Home-Page" einrichten. Dem aufmerksamen Betrachter entgehen natürlich nicht die zusätzlich gezeigten Informationen. Am linken Rand wird der Status von CPU und RAM dargestellt, Spannungen, Taktraten und Temperaturen sind hier auf einen Blick einzusehen. Auf der rechten Seite findet sich ein ähnlicher Überblick über den System Status. Im unteren Bereich tummeln sich zudem noch Angaben zur BIOS Version, Modellname des Mainboards, CPU Name usw.
Unter dem Bereich "Performance" verstecken sich dann weitere Möglichkeiten das System zu übertakten. Takt und Spannung von CPU, Speicher sowie der iGPU kann hier verändert werden. Zudem lassen sich im Reiter "PC-Health-Status diverse Warnungen aktivieren um etwaige Schäden an der Hardware zu vermeiden. Auch die Umdrehung der Lüfter lässt sich hier anpassen, auch wenn dies nur sehr rudimentär geschieht.
Die wichtigen Spannungen und Werte wurden in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Der nächste Tab, welcher die Bezeichnung "System" trägt beherbergt einige Einstellmöglichkeiten für das UEFI direkt. So lassen sich hier die Sprache bestimmen, ein Passwort festlegen, Datum und Uhrzeit anpassen. Unter dem Tab "Bios Features" verbergen sich, wie der Name schon vermuten lässt diverse BIOS Funktionen, welche üblicherweise auf jedem Mainboard zu finden sind. Hier lassen sich verschiedene CPU- sowie Mainboard-Funktionen aktivieren/deaktivieren.
Der Punkt "Peripherals" umfasst alle Einstellungen rund um Anschlüsse und Eingabegeräte. Auch lässt sich hier beispielsweise die interne Grafik abschalten. Auch die Intel Rapid Start Technologie hat hier ihren Platz gefunden. Auch jeden einzelne Funktion kann an dieser Stelle aus zeitlichen Gründen leider nicht eingegangen werden.
"Power Management" lautet die Bezeichnung des vorletzten Tabs im UEFI. So wundert es nicht, dass sich hier Optionen zur Energie-Verwaltung versteckt haben.
Das UEFI ist sehr modern gehalten und wirkt auf den ersten Blick etwas erschlagend, hat man sich allerdings etwas im UEFI umgeschaut, so lernt man die neue Oberfläche schnell zu schätzen. Gerade die eingeblendeten Informationen sind beim Übertakten nützlich. Wer sich aber partout nicht mit der Oberfläche anfreunden kann hat letztendlich die Möglichkeit auf die alte Ansicht zu wechseln, hier hat Gigabyte wirklich mitgedacht. Auch da navigieren im UEFI war problemlos mit Maus und Tastatur möglich.
Testsystem und Testmethodik
Das für dieses Review verwendete Testsystem setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen. Ein Dank gebührt an dieser Stelle be quiet! für die Bereitstellung von Netzteil, CPU-Kühler sowie zwei Silent Wings für den offenen Aufbau.
Der Test des Mainboards erfolgte ohne eine dedizierte Grafikkarte um die Werte später besser vergleichen zu können. Gemessen wird hierbei der Verbrauch unter verschiedenen (Last-)Situationen und ohne Monitor. Um die Performance zu bestimmen kommen die folgenden Benchmarkprogramme zum Einsatz:
Easy Tune, Overclocking und OC-Touch
Software
Bei der Software, welche mit dem Board ausgeliefert wird handelt es sich um eine Überwachungs-/Optimierungssoftware namens Easy Tune. Die Oberfläche wirkt dabei sehr übersichtlich und einfach gehalten. Außerdem lässt sich Easy Tune farblich passend zum Gigabyte Z87X-OC konfigurieren. Gigabyte verleiht Easy Tune dabei einen ähnlich modernen Look wie schon davor dem UEFI.
Die Funktionen von Easy Tune gliedern sich in fünf Kategorien, wobei jetzt hier an dieser Stelle nicht auf jede dieser Punkte detailiert eingegangen werden kann.
Der erste Bereich "System Informationen" bietet auf einen Blick alle wichtigen Informationen, so finden sich hier Informationen zur verbauten CPU (Takt, Spannungen, Modell etc.), zum verbauten Speicher sowie zum verbauten Mainboard. Auch sind im unteren Bereich die Temperaturen übersichtlich dargestellt.
Der zweite Bereich "Smart Quick Boost" bietet verschiedene Optionen an den Prozessor mit nur einem Klick zu übertakten. Hier kann zwischen drei verschiedenen Performance-Modi gewählt werden (4.0 Ghz / 4.2 Ghz / 4.4 Ghz). Auch ein Energiesparmodus ist vertreten, hier läuft die CPU allerdings nur auf 0,8 Ghz. Hat man sich für einen Modus entschieden wird dieser per Mausklick aktiviert. Anschließend wird das System mit der entsprechenden CPU-Frequenz neu gestartet. Allerdings wurde der Speicher auch zurück gesetzt und lief nach dem Neustart nur mit 1333Mhz anstatt der spezifizierten 1600Mhz. Zudem wird die Vcore der CPU auf ganze 1,330V angehoben, was doch etwas hoch. Wer selbst Hand anlegen möchte kann den "fortgeschritten" Modus nutzen. Hier lassen sich bis zu fünf Profile anlegen auch kann an der CPU, an der iGPU sowie am Speicher individuell an der Taktschraube gedreht werden
Der dritte Bereich "Smart Fan" bietet ähnlich wie der vorherige Abschnitt "Smart Quick Boost" diverse Einstellungen wie aggressiv die Lüfter bei bestimmten Temperaturen arbeiten. Auch hier können Einstellungen mit nur einem Klick geladen werden.
Unter dem Bereich "System Alerts" lassen sich Temperaturen sowie Drehzahlen der Lüfter überwachen. Auch können hier Warnungen definiert werden, sollten die Temperaturen einmal einen kritischen Wert erreichen.
Der letzte Bereich "3D Power" erlaubt Zugriff auf die Einstellungen der iGPU.
Die Software funktionierte während des Tests ohne nennenswerte Probleme.
Overclocking
Das UEFI bietet definitiv die Möglichkeiten den Takt von CPU, RAM und I-GPU hochzuschrauben. Fachwissen und einen entsprechen starken Kühler vorausgesetzt kann man CPU und Arbeitsspeicher teilweise deutlich über den Herstellerspezifikationen betreiben. Der verbaute Intel Core i5 4670k wurde hier im Test auf 4,5Ghz übertaktet. Um die CPU und den entsprechenden Takt auf Stabilität hin zu überprüfen wurde Prime95 genutzt. Die Anforderungen waren dabei, mindestens 1,5 Stunden und ein Custom Run, in welchem sich die CPU unter Beweis stellen musste. Dabei wurde sich auf die vCore Spannung beschränkt, was letztendlich zu einer Spannung von 1,247V unter last führte. Was deutlich weniger ist als die von Easy Tune veranschlagten 1.330V. Das Gigabyte Z87X-OC bietet aber noch wesentlich mehr Möglichkeiten, was die Spannungen betrifft. Der Zeitrahmen in dem dieser Test ablief lies dies allerdings nicht zu.
OC-Touch
Seinen wahren Nutzen entfaltet das Gigabyte mit dem OC-Touch-Feature. OC-Touch erlaubt es im laufenden Betrieb BCLK-Bus sowie den Multiplikator der CPU anzupassen. Diese Änderungen können dabei, wie bereits erwähnt, in Echtzeit durchgeführt werden ohne das BIOS, DOS oder Windows aufzurufen oder das System neu zu starten. Schnell lässt sich so eine Anpassung vornehmen und der maximale Takt der CPU ausloten. Die Messpunkte erlauben es dabei jederzeit die wichtigen Spannungen im Auge zu behalten, ein entsprechendes Messgerät vorausgesetzt.
Dieses namensgebende Feature richtet sich an extreme Übertakter und kann sich in Situationen wenn mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird als durchaus nützlich erweisen. Für den Otto-Normal-Nutzer reichen die Einstellmöglichkeiten, welche das UEFI bietet vollkommen aus, da im Normalfall nicht unter Zeitdruck übertaktet wird.
Leistungsaufnahme
Dem System wurde im Ruhezustand eine Ruhezeit von fünf Minuten gegeben um alles zu laden und sich entsprechend einzupendeln. Um den Verbrauch unter Last zu bestimmen wurde Prime95 benutzt. Dabei wurde die CPU eine halbe Stunde belastet bevor die Werte genommen wurden. Um ein reproduzierbares Ergebnis zu liefern wurde hierfür ein Custom Run gestartet und der entsprechende Wert wurde auf 12k fixiert, die Option "FFTs in place" war dabei ebenfalls aktiv.
Die Leistungswerte wurden mit einem Strommessgerät der Firma Brennenstuhl aufgenommen (Modelbezeichnung: PM 231E).
Testergebnisse
Fazit
Positiv:
- Ansprechende Ausstattung (Messpunkte; OC-Touch)
- PCI Steckplatz (sehr nützlich für altere Soundkarten)
- Durchdachtes Layout
- Umfangreiches UEFI inkl. "alter" Oberfläche
- Hochwertige Verarbeitung / Bauteile
- Sinnvolles / Umfangreiches Zubehör
- Extra Spannungsversorgung für CPU/GPU
Negativ:
- Crossfire/SLI nur PCIe x8 möglich
Mit dem GA G87X-OC deutet Gigabyte nicht zu wenig an, bei dem Mainboard handelt es sich um ein waschechtes Übertakterboard. Angefangen bei den verbauten, hochwertigen Komponenten bis hin zum OC-Features OC-Touch und OC-Ignition zieht Gigabyte sein Konzept konsequent durch. Das mitgelieferte Zubehör rundet das ganze Paket dabei noch sinnvoll ab. Des Weiteren sind die verbauten PCI Slots positiv anzumerken, welche heutzutage eher eine Seltenheit geworden sind.
Beim UEFI hat man eine moderne Oberfläche spendiert, welche nach anfänglicher Eingewöhnungszeit zu gefallen weiß und gerade im Bereich des Übertakten punkten kann, da man jederzeit alle wichtigen Werte im Blick hat. Die mitgelieferte Software Easy Tune ermöglicht auch Neulingen auf dem Gebiet des Overclocking ihr System entsprechend zu Beschleunigen und ist zudem sehr einfach und übersichtlich gehalten.
Das Gigabyte Z87X-OC für den Preis von aktuell 170€ ein sehr gutes Gesamtpaket. Wer allerding kein Extreme-Overclocking betreibt kann bedenkenlos zum Gigabyte Z87X-UD3H greifen.
Das gebotene Gesamtpaket hat sich trotzdem Gold verdient.
[Review] Gigabyte Z87X-OC
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Danksagung
Spezifikation und Lieferumfang
Layout und Anschlüsse
Features
UEFI
Testsystem und Testmethodik
Easy Tune, Overclocking und OC-Touch
Leistungsaufnahme
Testergebnisse
Fazit
Einleitung und Danksagung
Die Firma Gigabyte ist bereits seit Langem im PC-Markt tätig und kann dem entsprechend einiges an Erfahrung vorweisen. In diesem Review soll der Mainboardsektor des taiwanesischen Herstellers im Mittelpunkt stehen. Dabei wird das Gigabyte Z87X-OC einmal genauer unter die Lupe genommen.
Bereits das vor einigen Wochen getestete Gigabyte Z87X-UD3H zeigte Overclockingambitionen, was das hier getestete Gigabyte Z87X-OC besser macht erfahrt ihr wenn ihr die folgenden Zeilen aufmerksam verfolgt.
Zunächst einmal gilt der Dank jedoch Gigabyte für die Bereitstellung des Testsamples und dem damit entgegengebrachten Vertrauen.
Spezifikationen und Lieferumfang
Die Platine wir in einer von schwarz dominierten Verpackung geliefert. Die Front ziert dabei ein Detailausschnitt des inkludierten Mainboards, ein knalloranger Akzent lockert das Ganze etwas auf. Des Weiteren werden die mitgebrachten Features angepriesen um so das Kaufinteresse des Kunden zu wecken. Auch die Rückseite der Verpackung erweist sich als Informationsträger, so sind hier weitere Features aufgeführt.
Im Inneren erwartet einen, geschützt durch eine antistatische Folie, das Gigabyte Z87X-OC in all seiner Pracht. Neben dem Mainboard hat noch ein recht umfangreiches Zubehör seinen Platz im Karton gefunden. SATA-Kabel, Gebrauchsanweisung und I/O-Bracket decken dabei den Grundbedarf ab. Zusätzlich befindet sich noch eine CrossFire- sowie SLI-Brige mit im Lieferumfang. Doch dessen nicht genug Gigabyte spendiert noch Kabel um die auf dem Board befindlichen Spannungsmesspunkte aufzugreifen sowie ein sog. "OC-Brace". Dieser Halterahmen ist beim offenen Systemaufbau von Vorteil, besonders dann wenn man die PEG-Slots mit Grafikkarten bestücken möchte. Das OC-Brace garantiert dabei sicheren Halt der wertvollen Pixelbeschleuniger. Insgesamt erscheint der Lieferumfang dem Preis von ca. 170€ angemessen.
Wie bereits in der Namensgebung des Boards angedeutet, kommt Intel's aktueller Mainstream Chipsatz zum Einsatz. Mit dem Chipsatz Z87 Express hat ebenso ein neuer Sockel mit der Bezeichnung LGA1150 Einzug gefunden. Der Z87 Chips ist dabei das derzeitige Spitzenmodell und richtet sich vor allem an Enthusiasten. Der Plattform Controller Hub (PCH) verfügt über einen integrierten Ethernet Controller und auch HD Audio ist wieder mit an Board. Des Weiteren sind auch hier wieder diverse Intel Technologien anzutreffen (Rapid Storage RAID, Smart Connect sowie Rapid Start), welche bereits vom Z77er Chipsatz bekannt sind. Die große Neuerung, welche der Z87 Express Chipsatz mit sich bringt betrifft vor allem die Schnittstellen. Bis zu sechs native USB-3.0-Ports sowie sechs SATA-6-GB/s-Anschlüsse hat Intel nun im Angebot. Angetrieben wird der Chipsatz durch Intel CPU-Architektur in der 4. Generation, welche auf den Codenamen "Haswell" hört.
Layout und Anschlüsse
Das GA-Z87X-OC setzt sich farblich von den üblichen Mainbords des taiwanesischen Herstellers ab. Statt der dem blau-schwarzen Anstrich ist das hier getestete Board größtenteils in schwarz gehalten und besitzt mehrere orangefarbende Applikationen. Ein Schriftzug des Herstellers Gigabyte" sowie der Schriftzug "Ultra Durable" zieren dabei die passiven Kühlkörper, welche das Board spendiert bekommen hat. Mit "Ultra-Durable" spielt Gigabyte vor allem auf die hochwertigen Komponenten an, welche auf der Platine ihren Platz gefunden haben.
Alle mitgebrachten Funktionen vereint man dabei auf dem ATX-Standard. Dadurch sollte das Board mit den meisten Midi- sowie Big-Towern auf dem Mark kompatibel sein.
Beim Blick auf die Platine fallen auf Anhieb einige Besonderheiten auf. Start-/Reset- und ClearCMOS-Taster sind mittlerweile keine Besonderheit mehr auf Boards mit Overclockingambitionen, mit dem GA-Z87X-OC setzt Gigabyte hier allerding noch einen oben drauf. Neben den bereits erwähnten Tastern finden sich Knöpfe zum Erhöhen/Absenken des Basistakts sowie des Multiplikators. Des Weiteren finden sich weitere Taster zum Laden eines bestimmten BIOS hinterlegten Profils, zum automatischen Übertakten sowie ein Taster für einen sicheren Speichermodus. Neben den Tastern fallen noch diverse Schalter auf, hier lässt sich beispielsweise aus einem bestimmten BIOS booten sowie das Dual-BIOS Feature deaktivieren. Ein ausführliche Erklärung findet sich dazu im mitgelieferten Handbuch, sehr gut. Rechts neben den Tastern findet sich dann noch ein Block an Schaltern, ein sogenannter DIP-Switch. Hier lassen sich wahlweise die PEG-Slots aktivieren oder deaktivieren. Auch Spannungsmessungpunkte sind wieder auf dem Gigabyte Z87-X OC zu finden, neben den einfachen Lötpunkten kann die Spannung nun auch über einen Sockel abgegriffen werden, einsprechende Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Zu guter Letzt hat auch noch ein Debug-LED seinen Platz gefunden. Das Gigabyte Z87X-OC bietet wirklich eine enorme Palette an sinnvollen Features und hat meiner Ansicht nach das OC in der Produktbezeichnung mehr als verdient.
Die Vielfalt der internen Anschlüsse weiß zu gefallen. Immerhin bekommt das Z87X-OC vier PEG-Slots einen PCIe x1-Slot sowie zwei PCI-Slots spendiert. Letztere werden über eine PCIe-PCI-Brücke von ITE mit der Bezeichnung IT8892E realisiert, da Intels Z87 Chipsatz selbst über keine native PCI-Unterstützung verfügt. Ein Blick auf die Kehrseite des Mainboards verrät mit wie vielen Lanes die vier PEG-Slots angebunden sind. Von oben nach unten ergibt sich daraus die folgenden Anbindung: 16, 4, 8 und 4 Lanes. Eine kleine Besonderheit gibt es noch bei der Stromversorgung, hier stehen ein 24- sowie 8-poliger ATX-Anschluss bereit, zusätzlich existiert für die CPU ein weiterer 4-poliger Anschluss. So will man sicherstellen das auch bei extremen OC die CPU mit genug Strom versorgt wird. Allerdings startet das Board auch wenn man den zusätzlichen nicht mit dem Netzteil verbindet. Zusätzlich befindet sich noch ein weiterer 6-poliger Anschluss über dem ersten PEG-Slot um, neben der CPU, auch für die GPU maximale Stabilität unter extremen OC zu garantieren.
Bei der Spannungsversorgung greift Gigabyte auf insgesamt 8 Phasen zurück, welche sich unter passiven Kühlkörpern verstecken. Die Phasen sind für die Spannungsversorgung des Herzstücks, der CPU, zuständig. Gigabyte setzt hier auf hochwertige Komponenten aus dem Hause IR mit der konkreten Bezeichnung IR IR3553(M). Die acht Phasen werden durch einen IR3563B Spannungsregler reguliert. Die Tatsache das Gigabyte gerade bei der Spannungsversorgung der CPU auf nur 8 Phasen vertraut verwundert etwas im Anbetracht das man mit dem GA Z87X-OC den übertaktwütigen User ansprechen will. Schaut man allerdings auf die Gesamtbelastbarkeit der verbauten Phasen, welche über 500 Watt beträgt, so sind diese aussreichend dimensioniert um auch unter extremen Bedingungen nicht schlapp zu machen. Gut zu sehen sind hier außerdem die Black Cap Kondensatoren, welche eine besonders hohe Effizienz und Lebensdauer aufweisen sollen. Wenn es nach Gigabyte geht sogar bis zu 10.000 Stunden bei 105°C Betriebstemperatur. Diese Kondensatoren sind ein Teil der Gigabyte Ultra-Durable-Technologie.
Die vier Steckplätze für den DDR3-Speicher haben wie üblich im oberen rechten Bereich ihren Platz gefunden und können im Dual-Channel-Modus betrieben werden. Insgesamt fasst das Board bis zu 32 GB Speicher. Auch das XMP wird unterstützt.
Auf dem Gigabyte Z87X-OC werden ein Großteil der USB 3.0-Ports über die zwei verbauten Renesas Hubs D720210 realisiert. Nur zwei USB 3.0 Ports werden dabei nativ bereitgestellt. Die sechs verfügbaren SATA 6Gb/s Anschlüsse werden allerdings komplett über den Chipsatz realisiert auf zusätzliche Ports über einen Marvel-Kontroller wird verzichtet. Alle Ports sind um 90° abgewinkelt und so jederzeit gut zu erreichen, auch wenn die Grafikkarte(n) mal etwas länger ausfallen sollten. Neben den haben sich zudem noch zwei USB 2.0-Ports eingefunden. Während des offenen Aufbaus im Test haben hier Maus und Tastatur ihren Platz gefunden.
Links neben dem PEG-Slots wurde der Soundchip platziert. Dabei setzt Gigabyte auf die Standardlösung von Realtek, den ALC892. Das Soundsignal kann an den sechs analogen Anschlüssen abgegriffen werden und letztendlich in den "Genuss" des digitalen Soundsignals zu kommen. Der verfügbare LAN-Anschluss wird mit einer Lösung von Intel realisiert.
Am ATX-Panel findet man sonst, neben den Anschlüssen für die Soundkarte, noch die üblichen Verdächtigen. Als da wären sechs USB 3.0 Anschlüsse, den Anschluss für die Netzwerkkarte, ein PS/2 Anschluss für ältere Eingabegeräte, ganze zwei HDMI Anschlüsse, einen Displayport sowie zwei USB 2.0 Anschlüsse. Dabei sticht ein oranger Button besonders ins Auge, welcher so bei noch keinem anderen Board zu finden war. Hierbei handelt es sich um den sogenannten OC Ignition Button, zu gut deutsch Übertakt-frühzündungs-button auf welchen Gigabyte sogar ein Patent angemeldet hat. Ein Druck auf den Knopf bewirkt das Lüfter sowie Laufwerke mit Strom versorgt werden nicht jedoch die CPU. So kann beispielsweise eine verbaute Wasserkühlung sicher auf Lecks untersucht werden ohne dabei das System zu booten.
Das Layout ist sehr durchdacht, hier macht sich die jahrelange Erfahrung von Gigabyte im Mainboardsektor bemerkbar, so sind alle wichtigen Anschlüsse stets gut zu erreichen. Des Weiteren kommen auf dem Ga-Z87X-OC nur hochwertige Komponenten zum Einsatz, weshalb die Platine einen sehr positiven Gesamteindruck hinterlässt.
Features
Das man für den Preis von ca. 170€ bietet das Gigabyte Z87X-OC eine angemessene Anzahl an Features, auf Extras wie Bluetooth 4.0 oder Wi-Fi muss man allerdings verzichten, das sollte einem bereits vor dem Kauf klar sein. Nichts desto trotz bietet das Gigabyte Z87X-OC eine sehr gute Basis für Overclocker, welche keine Wünsche offen lässt. Einige dieser Besonderheiten wurden ja bereits angesprochen. Besonders erwähnenswert ist dabei die Ultra Durable Technologie von Gigabyte. Mainboards von Gigabyte welchen den Schriftzug "Ultra Durable" führen umfassen für hohe Ströme ausgelegte Komponenten. So verbaut Gigabyte die preisgekrönten Schaltkreise IR3550 PowlRstage(R), welche effizienter und auch stabiler als herkömmliche Schaltkreise sein sollen und vor allem Übertakter ansprechen sollen. Zudem soll die Platine wesentlich Kühler bleiben, was bessere Ergebnisse beim Übertakten bescheren soll und zudem die Lebenserwartung deutlich erhöht. Weitere Features sind:
DEBUG LED: Für den Fall, dass das System einmal nicht starten will können hier diverse Fehlercodes angezeigt werden, welche dann mittels des Handbuchs in ein konkretes Problem übersetzt werden können.
DIP-Switch: Der auf dem Board verbaute DIP-Switch erlaubt das Abschalten der PEG-Slots.
Dual Bios: Das Dual Bios-Feature bringt neben dem Main-Bios noch ein Recovery-Bios mit, welches bei Bedarf so das original Bios wiederherstellen kann.
OC-Buttons: Die auf der Platine verbauten Buttons erlauben ein Overclocking on-the-fly.
Power-/Reset- Taster: Der Power-/Reset-Taster direkt auf dem Mainboard ermöglich ein Start des Systems auch im ausgebauten Zustand, ohne dabei Pins von Hand überbrücken zu müssen.
Spannungsmesspunkte: Die Spannungsmesspunkte direkt auf dem Mainboard erlauben ein Erfassen verschiedener Spannungen, wie VCore und weiterer Spannungen.
Zusätzliche Spannungsversorgung für PEG-Slots und CPU: Die Möglichkeit bestimmte Komponenten zusätzlich mit Strom zu versorgen kann die Stabilität beim Übertakten steigern.
An dieser Stelle soll nicht auf alle Features des Mainboards eingegangen werden, diese können auch auf der offiziellen Homepage eingesehen werden.
UEFI
Gigabyte präsentiert auf dem Ga-Z87X-OC sein UEFI farblich passend zum Board und führt außerdem gleich ein neues Design ein, welches klar und strukturiert wirkt. Wem dieses Design nicht zusagt, der hat jederzeit die Möglichkeit wieder auf die alte Oberfläche zu wechseln. Das UEFI bietet eine sehr umfangreiche Auswahl an Einstellungen. Natürlich dürfen auf einem Übertakterboard umfangreiche Optionen zum Einstellen der Taktraten, Spannungen und Timings nicht fehlen, hier lässt Gigabyte die Herzen der Übertakter höher schlagen. Abseits der Einstellungen zum Übertakten / Undervolten mangelt es auch nicht an weiteren notwendigen Einstellungen für die Anpassung des Systems. Seien es die Aktivierung / Deaktivierung bestimmt On-Board-Features, Wakeup-Events oder Energiesparoptionen. Auch eine rudimentäre Lüftersteuerung hat das UEFI-Bios spendiert bekommen.
Die Oberfläche des UEFI unterteilt sich funktional in fünf verschiedene Bereiche. Auf der ersten dargestellten Seite des UEFI, welche die Bezeichnung "Home" trägt, finden sich zugleich die Optionen zum Übertakten. Zudem lassen sich hier Funktionen nach Belieben hinzufügen, so kann man sich seine beliebige "Home-Page" einrichten. Dem aufmerksamen Betrachter entgehen natürlich nicht die zusätzlich gezeigten Informationen. Am linken Rand wird der Status von CPU und RAM dargestellt, Spannungen, Taktraten und Temperaturen sind hier auf einen Blick einzusehen. Auf der rechten Seite findet sich ein ähnlicher Überblick über den System Status. Im unteren Bereich tummeln sich zudem noch Angaben zur BIOS Version, Modellname des Mainboards, CPU Name usw.
Unter dem Bereich "Performance" verstecken sich dann weitere Möglichkeiten das System zu übertakten. Takt und Spannung von CPU, Speicher sowie der iGPU kann hier verändert werden. Zudem lassen sich im Reiter "PC-Health-Status diverse Warnungen aktivieren um etwaige Schäden an der Hardware zu vermeiden. Auch die Umdrehung der Lüfter lässt sich hier anpassen, auch wenn dies nur sehr rudimentär geschieht.
Die wichtigen Spannungen und Werte wurden in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Der nächste Tab, welcher die Bezeichnung "System" trägt beherbergt einige Einstellmöglichkeiten für das UEFI direkt. So lassen sich hier die Sprache bestimmen, ein Passwort festlegen, Datum und Uhrzeit anpassen. Unter dem Tab "Bios Features" verbergen sich, wie der Name schon vermuten lässt diverse BIOS Funktionen, welche üblicherweise auf jedem Mainboard zu finden sind. Hier lassen sich verschiedene CPU- sowie Mainboard-Funktionen aktivieren/deaktivieren.
Der Punkt "Peripherals" umfasst alle Einstellungen rund um Anschlüsse und Eingabegeräte. Auch lässt sich hier beispielsweise die interne Grafik abschalten. Auch die Intel Rapid Start Technologie hat hier ihren Platz gefunden. Auch jeden einzelne Funktion kann an dieser Stelle aus zeitlichen Gründen leider nicht eingegangen werden.
"Power Management" lautet die Bezeichnung des vorletzten Tabs im UEFI. So wundert es nicht, dass sich hier Optionen zur Energie-Verwaltung versteckt haben.
Das UEFI ist sehr modern gehalten und wirkt auf den ersten Blick etwas erschlagend, hat man sich allerdings etwas im UEFI umgeschaut, so lernt man die neue Oberfläche schnell zu schätzen. Gerade die eingeblendeten Informationen sind beim Übertakten nützlich. Wer sich aber partout nicht mit der Oberfläche anfreunden kann hat letztendlich die Möglichkeit auf die alte Ansicht zu wechseln, hier hat Gigabyte wirklich mitgedacht. Auch da navigieren im UEFI war problemlos mit Maus und Tastatur möglich.
Testsystem und Testmethodik
Das für dieses Review verwendete Testsystem setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen. Ein Dank gebührt an dieser Stelle be quiet! für die Bereitstellung von Netzteil, CPU-Kühler sowie zwei Silent Wings für den offenen Aufbau.
Der Test des Mainboards erfolgte ohne eine dedizierte Grafikkarte um die Werte später besser vergleichen zu können. Gemessen wird hierbei der Verbrauch unter verschiedenen (Last-)Situationen und ohne Monitor. Um die Performance zu bestimmen kommen die folgenden Benchmarkprogramme zum Einsatz:
- Cinebench 11.5 CPU
- MaxMem² v1.91
- PcMark 7
- SiSoft Sandra Lite 2014
- SuperPi v1.5
- wPrime v2.10
Easy Tune, Overclocking und OC-Touch
Software
Bei der Software, welche mit dem Board ausgeliefert wird handelt es sich um eine Überwachungs-/Optimierungssoftware namens Easy Tune. Die Oberfläche wirkt dabei sehr übersichtlich und einfach gehalten. Außerdem lässt sich Easy Tune farblich passend zum Gigabyte Z87X-OC konfigurieren. Gigabyte verleiht Easy Tune dabei einen ähnlich modernen Look wie schon davor dem UEFI.
Die Funktionen von Easy Tune gliedern sich in fünf Kategorien, wobei jetzt hier an dieser Stelle nicht auf jede dieser Punkte detailiert eingegangen werden kann.
Der erste Bereich "System Informationen" bietet auf einen Blick alle wichtigen Informationen, so finden sich hier Informationen zur verbauten CPU (Takt, Spannungen, Modell etc.), zum verbauten Speicher sowie zum verbauten Mainboard. Auch sind im unteren Bereich die Temperaturen übersichtlich dargestellt.
Der zweite Bereich "Smart Quick Boost" bietet verschiedene Optionen an den Prozessor mit nur einem Klick zu übertakten. Hier kann zwischen drei verschiedenen Performance-Modi gewählt werden (4.0 Ghz / 4.2 Ghz / 4.4 Ghz). Auch ein Energiesparmodus ist vertreten, hier läuft die CPU allerdings nur auf 0,8 Ghz. Hat man sich für einen Modus entschieden wird dieser per Mausklick aktiviert. Anschließend wird das System mit der entsprechenden CPU-Frequenz neu gestartet. Allerdings wurde der Speicher auch zurück gesetzt und lief nach dem Neustart nur mit 1333Mhz anstatt der spezifizierten 1600Mhz. Zudem wird die Vcore der CPU auf ganze 1,330V angehoben, was doch etwas hoch. Wer selbst Hand anlegen möchte kann den "fortgeschritten" Modus nutzen. Hier lassen sich bis zu fünf Profile anlegen auch kann an der CPU, an der iGPU sowie am Speicher individuell an der Taktschraube gedreht werden
Unter dem Bereich "System Alerts" lassen sich Temperaturen sowie Drehzahlen der Lüfter überwachen. Auch können hier Warnungen definiert werden, sollten die Temperaturen einmal einen kritischen Wert erreichen.
Der letzte Bereich "3D Power" erlaubt Zugriff auf die Einstellungen der iGPU.
Die Software funktionierte während des Tests ohne nennenswerte Probleme.
Overclocking
Das UEFI bietet definitiv die Möglichkeiten den Takt von CPU, RAM und I-GPU hochzuschrauben. Fachwissen und einen entsprechen starken Kühler vorausgesetzt kann man CPU und Arbeitsspeicher teilweise deutlich über den Herstellerspezifikationen betreiben. Der verbaute Intel Core i5 4670k wurde hier im Test auf 4,5Ghz übertaktet. Um die CPU und den entsprechenden Takt auf Stabilität hin zu überprüfen wurde Prime95 genutzt. Die Anforderungen waren dabei, mindestens 1,5 Stunden und ein Custom Run, in welchem sich die CPU unter Beweis stellen musste. Dabei wurde sich auf die vCore Spannung beschränkt, was letztendlich zu einer Spannung von 1,247V unter last führte. Was deutlich weniger ist als die von Easy Tune veranschlagten 1.330V. Das Gigabyte Z87X-OC bietet aber noch wesentlich mehr Möglichkeiten, was die Spannungen betrifft. Der Zeitrahmen in dem dieser Test ablief lies dies allerdings nicht zu.
OC-Touch
Seinen wahren Nutzen entfaltet das Gigabyte mit dem OC-Touch-Feature. OC-Touch erlaubt es im laufenden Betrieb BCLK-Bus sowie den Multiplikator der CPU anzupassen. Diese Änderungen können dabei, wie bereits erwähnt, in Echtzeit durchgeführt werden ohne das BIOS, DOS oder Windows aufzurufen oder das System neu zu starten. Schnell lässt sich so eine Anpassung vornehmen und der maximale Takt der CPU ausloten. Die Messpunkte erlauben es dabei jederzeit die wichtigen Spannungen im Auge zu behalten, ein entsprechendes Messgerät vorausgesetzt.
Dieses namensgebende Feature richtet sich an extreme Übertakter und kann sich in Situationen wenn mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird als durchaus nützlich erweisen. Für den Otto-Normal-Nutzer reichen die Einstellmöglichkeiten, welche das UEFI bietet vollkommen aus, da im Normalfall nicht unter Zeitdruck übertaktet wird.
Leistungsaufnahme
Dem System wurde im Ruhezustand eine Ruhezeit von fünf Minuten gegeben um alles zu laden und sich entsprechend einzupendeln. Um den Verbrauch unter Last zu bestimmen wurde Prime95 benutzt. Dabei wurde die CPU eine halbe Stunde belastet bevor die Werte genommen wurden. Um ein reproduzierbares Ergebnis zu liefern wurde hierfür ein Custom Run gestartet und der entsprechende Wert wurde auf 12k fixiert, die Option "FFTs in place" war dabei ebenfalls aktiv.
Die Leistungswerte wurden mit einem Strommessgerät der Firma Brennenstuhl aufgenommen (Modelbezeichnung: PM 231E).
Testergebnisse
Bei den Testergebnissen liegen das Gigabyte Z87X-UD3H und das Z87X-OC nahezu gleich auf, was bei einem Blick auf die verbauten Komponenten auch nicht verwundert. Beide Boards sind sich hier recht ähnlich. Gesamt betrachtet hat das Gigabyte Z87X-OC einen hauchdünnen Vorsprung.
Fazit
Positiv:
- Ansprechende Ausstattung (Messpunkte; OC-Touch)
- PCI Steckplatz (sehr nützlich für altere Soundkarten)
- Durchdachtes Layout
- Umfangreiches UEFI inkl. "alter" Oberfläche
- Hochwertige Verarbeitung / Bauteile
- Sinnvolles / Umfangreiches Zubehör
- Extra Spannungsversorgung für CPU/GPU
Negativ:
- Crossfire/SLI nur PCIe x8 möglich
Mit dem GA G87X-OC deutet Gigabyte nicht zu wenig an, bei dem Mainboard handelt es sich um ein waschechtes Übertakterboard. Angefangen bei den verbauten, hochwertigen Komponenten bis hin zum OC-Features OC-Touch und OC-Ignition zieht Gigabyte sein Konzept konsequent durch. Das mitgelieferte Zubehör rundet das ganze Paket dabei noch sinnvoll ab. Des Weiteren sind die verbauten PCI Slots positiv anzumerken, welche heutzutage eher eine Seltenheit geworden sind.
Beim UEFI hat man eine moderne Oberfläche spendiert, welche nach anfänglicher Eingewöhnungszeit zu gefallen weiß und gerade im Bereich des Übertakten punkten kann, da man jederzeit alle wichtigen Werte im Blick hat. Die mitgelieferte Software Easy Tune ermöglicht auch Neulingen auf dem Gebiet des Overclocking ihr System entsprechend zu Beschleunigen und ist zudem sehr einfach und übersichtlich gehalten.
Das Gigabyte Z87X-OC für den Preis von aktuell 170€ ein sehr gutes Gesamtpaket. Wer allerding kein Extreme-Overclocking betreibt kann bedenkenlos zum Gigabyte Z87X-UD3H greifen.
Das gebotene Gesamtpaket hat sich trotzdem Gold verdient.
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