[Review] Cooler Master CM Storm Quick Fire Rapid-i

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Freizeitschrauber(in)
Cooler Master CM Storm Quick Fire Rapid-i


Einleitung


Mechanische Tastaturen erfreuen sich im Vergleich zu ihren mit Rubberdome-Technik ausgestatteten Vertretern aufgrund ihrer höheren Haltbarkeit und Präzision immer größerer Beliebtheit. Unter der im Jahr 2008 gegründeten Marke CM Storm bietet der taiwanische Kühlspezialist Cooler Master speziell auf Spieler zugeschnittene Eingabegeräte, Gehäuse und Peripheriegeräte an.
Der Hersteller erweitert sein Sortiment mit der Cooler Master CM Storm Quick Fire Rapid-i die im stark umkämpften Preisbereich bis 100 Euro mit einer weißen LED-Hintergrundbeleuchtung und einer frei programmierbaren Beleuchtung neue Akzente zu setzen versucht.

Ob die Tastatur mit den versprochenen Features überzeugen kann, und wie sie sich in der Praxis geschlagen hat, kläre ich ausführlich im nachfolgenden Review.


Danksagung


Ich danke Cooler Master für das Bereitstellen des Testmusters und das damit entgegengebrachte Vertrauen.


Verpackung und Lieferumfang


Die Verpackung ist schlicht in Schwarz gehalten und optisch ansprechend gestaltet. Auf der Vorderseite werden neben der Tastatur selbst die wichtigsten Eigenschaften und verbauten Cherry MX Switches präsentiert. Ausführliche Informationen über die Besonderheiten und Spezifikationen der Tastatur beherbergt die Rückseite.

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Nach dem Öffnen der Verpackung und dem anschließendem entfernen der Schutzfolie zeigt sich endlich die Rapid-i. Unter der Tastatur finden sich zwei Bedienungsanleitungen, die gleichzeitig einen Garantieschein darstellen die einen Zeitraum von zwei Jahren abdeckt. Unter der Kartonhülle wurden das modulare USB-Kabel und ein Keycap Puller untergebracht.

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Äußerlichkeiten


Das komplett in schlichtem Schwarz gehaltene Gehäuse der Tastatur wurde zusätzlich von Cooler Master um eine matte Soft-Touch-Oberfläche ergänzt. Dezent aber dennoch auffällig findet der CM Storm Schriftzug auf der Rückseite der Rapid-i Anwendung. Die Haptik der Tastatur hinterlässt einen guten Eindruck und auch die Spaltmaße des Gehäuses zeugen aufgrund ihrer Gleichmäßigkeit von einer hohen Qualität. Die Tastatur fällt mit ihren 932 g Gewicht im Gegensatz zu anderen mechanischen Tastaturen relativ leicht aus. Anders als erwartet macht sich das Gewicht hinsichtlich der Verwindungssteifigkeit kaum bemerkbar. Selbst bei hohem Druck gibt die Tastatur nur sehr wenig nach. Werksseitig sind auf der Unterseite vier Rutschsicherungen angebracht. Auch den Verstellfüßen wurden Rutschsicherungen spendiert. Während des Praxistests wusste die Rutschfestigkeit durchaus zu überzeugen.

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Technische Details


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Bei erster Betrachtung fällt in erster Linie das kompakte Layout der Tastatur auf. So wird die Rapid-i von Cooler Master ausschließlich im Tenkeyless-Layout (TKL) angeboten. Das Layout wurde dazu von den gewöhnlichen 105 Tasten auf 88 Tasten reduziert. Ursprünglich wurde diese Bauweise für besondere Anwendungsfälle vorgesehen in denen nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht, beispielsweise auf den Knien von Rollstuhlfahrern. Heutzutage erfreuen sich TKL Tastaturen auch in der Allgemeinheit immer größerer Beliebtheit, so dass sie nahezu jeder Hersteller in seinem Sortiment anbietet.

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Das USB-Kabel ist mit einem hochwertigen blickdichten Sleeve versehen worden. Die Kabelverlegung gestaltet sich leider suboptimal da auf einen abgewinkelten Anschluss gesetzt wurde. Dem Anwender wurde dadurch die Möglichkeit genommen das USB-Kabel uneingeschränkt nach seinen individuellen Wünschen zu verlegen. Um vor Oxidation zu schützen wurden die Kontakte zusätzlich vergoldet. Auf zusätzliche Makro- und Medien-Tasten verzichtet die Rapid-i komplett, kommt aber dennoch mit einer ähnlichen Ausstattung daher. Um die kompakte Bauweise der Tastatur beibehalten zu können wurden die Medien-Tasten mit auf dem Funktionsblock untergebracht. Über die Tastenkombination FN + der entsprechenden Taste auf letzterem lässt sich so komfortabel der Media Player bedienen. Um die Windows-Tasten deaktivieren zu können um nicht unvorhergesehen aus einer Spiele-Session gerissen zu werden bedarf es lediglich der Tastenkombination FN + Druck. Die Repeat-Rate kann leicht mit der FN + der Tasten F5 bis F8 auf seine individuellen Wünsche angepasst werden. Die Polling-Rate kann nicht verstellt werden und liegt bei konstanten 1000 Hz.
Das größte Feature der Rapid-i stellt unterdessen die weiße LED-Hintergrundbeleuchtung dar. Die Metallplatte wurde ebenfalls in Weiß gehalten um den Tastenkappen während der Beleuchtung einen schwebenden Eindruck zu vermitteln. Da die LEDs oberhalb der einzelnen Tasten platziert wurden, kann die Beschriftung von Sonderzeichen zum Beispiel nicht immer gleichmäßig beleuchtet werden. Cooler Master spendiert der Tastatur außerdem einen überaus großzügigen Beleuchtungsmodus der sich wie folgt staffelt.

  • Modus 1: WASD und Pfeiltasten sind beleuchtet
  • Modus 2: Alle Tasten sind beleuchtet
  • Modus 3: Alle Tasten sind pulsierend beleuchtet
  • Modus 4: Alle gedrückten Tasten leuchten kurz auf
  • Modus 5: Alle gedrückten Tasten leuchten kurz auf, danach langsame Dimmung der Helligkeit
  • Modus 6: X- und Y-Achse der jeweilig gedrückten Taste leuchtet auf

Die Regulierung der LED-Hintergrundbeleuchtung wird dabei über die FN + die Tasten F1 bis F4 realisiert. Für eine individuelle Beleuchtung stehen dem Anwender auf der F9 bis F12 Taste vier Profile zur Verfügung die mit Hilfe der FN + Pause Taste programmiert und gespeichert werden. Leider lassen sich die Effekte an dieser Stelle nicht individuell Anpassung. Diesen Umstand sollte der Hersteller bei zukünftigen Tastaturen dementsprechend berücksichtigen und verbessern. Zur technischen Umsetzung und Speicherung der individuellen Beleuchtungsprofile dienen ein 32-Bit-ARM-Cortex-Prozessor und 128 KB interner Speicher. Um auch alle aktuellen Beleuchtungsmodi nutzen zu können, empfiehlt Cooler Master ständig die Verwendung der aktuellsten Firmware Version.


Switches


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Bei den Tastenmodulen setzt Cooler Master auf die bewährten und langlebigen Cherry MX-Switches und bietet die Rapid-i hierzulande wahlweise mit MX-Brown und MX-Red Switches an. Die Besonderheit dieser Tastenmodule liegt vor allem in ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit. So spricht der Cherry MX-Brown Switch alle Anwender an, die gleichermaßen Wert auf einen hohen Komfort beim schreiben und spielen legen. Der Weg- und Kräfteverlauf der Cherry MX-Brown Switches verläuft daher taktil und benötigt eine Betätigungskraft von 55 g. Das Auslösen der Switches erfolgt nach zwei mm, der Gesamtweg beträgt vier mm. Der Druckpunkt selbst ist spürbar. Für eine höhere Stabilität wurden die großen Tasten zusätzlich mit Cherry-Stabilisatoren ausgestattet.

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Tastenkappen


Aufgrund der Beleuchtung werden die Tastenkappen vollständig aus lichtdurchlässigem ABS-Kunststoff gefertigt. Die Beschriftung wurde per Laser cut-Verfahren in den Kunststoff geschnitten und anschließend um eine längere Haltbarkeit zu erreichen im coating-Verfahren beschichtet. Um das arbeiten an der Tastatur angenehmer zu gestalten wurden die Tastenkappen ebenfalls zusätzlich mit einer gummierten Oberfläche beschichtet. Der Font ist bis auf die A und Ä Taste klar und deutlich lesbar. Anders als sonst üblich besitzen die Modifier-Tasten keine Zeichen sondern wurden ausgeschrieben.

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Praxistest


Die Cooler Master CM Storm Quick Fire Rapid-i ist sehr handlich, kompakt und ordentlich angelegt, um ein angenehmes arbeiten und spielen zu ermöglichen.
Die Tasten haben einen sehr angenehmen Abstand zueinander und sind alle sehr gut zu erreichen. In der Praxis ist die Rutschfestigkeit der Tastatur hervorragend, selbst bei Nutzung der Verstellfüße verweilt die Rapid-i sicher auf ihrem angestammten Platz. Bei Bedarf lässt sich letztere mit einem gezielten Druck und ohne großen Aufwand sicher in eine neue Position verschieben. Sowohl ohne als auch mit Nutzung der Verstellfüße gestaltet sich das arbeiten an der Tastatur als sehr angenehm und bequem. Während des Einsatzes erwies sich das Gehäuse der Tastatur als durchaus schmutzresistent. Wie sich die Soft-Touch-Oberfläche allerdings gegen Kratzer behaupten mag, konnte der Praxistest abschließend nicht klären. Während des Tests blieb das Gehäuse frei von Kratzern.

Bei maximaler Repeat-Rate war es dem Redakteur unmöglich einen Text zu verfassen. Trotz der inhaltlich und teilweise irreführenden übersetzten und knapp gehaltenen Bedienungsanleitungen war der Beleuchtungsmodus sehr einfach und komfortabel zu bedienen. Auch das programmieren der individuellen Profile bereitete keinerlei Schwierigkeiten. Die fünf Helligkeitsstufen bieten in allen Lebenslagen eine sehr gute Ausleuchtung und Lesbarkeit der Tastenkappen. In einem ungünstigen Blickwinkel vermag die maximale Beleuchtung allerdings etwas zu blenden.

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Die taktilen Cherry MX-Brown Switches wurden beim Auslösen als direkt und klar wahrgenommen. Einsteigern in die Welt der mechanischen Tastaturen sollte dieser Switch am ehesten entgegen kommen, da er einer mit Rubberdome-Technik ausgestatteten Tastatur am ähnlichsten kommt. Zwischen schreiben und spielen stellt der MX-Brown Switch zudem eine ausgewogene Alternative dar. Die Lautstärke wurde bis auf die Leertaste als verhältnismäßig gering wahrgenommen.

Eine kurze Eingewöhnungsphase beim Umstieg auf eine mechanische Tastatur ist allerdings unerlässlich.

Die individuellen Eindrücke über die Switches sind die subjektiven Erfahrungen des Redakteurs, und demnach nicht auf andere Anwender übertragbar.


Anti-Ghosting


Ghosting nennt man einen Effekt bei dem ein Tastendruck registriert wird welcher vom Anwender gar nicht ausgeführt wurde. Wenn mehrere im Block liegende Tasten gleichzeitig gedrückt werden und eine benachbarte Taste zusätzlich registriert wird nennt man diesen Effekt Ghost. Ghosting kommt nur äußerst selten vor und ist daher zu vernachlässigen. Da bei mechanischen Tastaturen im Gegensatz zu den günstigen Rubberdome Tastaturen jede Taste ihren eigenen Switch hat, ist hier Ghosting grundsätzlich sehr unwahrscheinlich. Der Begriff Anti-Ghosting wird allerdings gerne von Herstellern als verkaufsförderndes Feature beworben. Anti-Ghosting wird oft mit Key Rollover verwechselt, obwohl beide nichts miteinander zu tun haben.


Key Rollover/N-Key Rollover


Key Rollover (KRO) beschreibt die Fähigkeit einer Tastatur mehrere Tastenanschläge gleichzeitig registrieren zu können. N-Key Rollover (NKRO) beschreibt die Fähigkeit beliebig viele Tastenbetätigungen gleichzeitig registrieren zu können. Die meisten mechanischen Tastaturen bieten volles N-Key Rollover (NKRO) bei Anschluss über PS/2. Bei Anschluss über den USB-Port bietet der größte Teil der Tastaturen dann noch 6KRO. In diesem Fall können dann 6 Primär-Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Nicht mitgezählt werden die sogenannten Modifier-Tasten. Das NKRO funktioniert unter Windows tadellos. Unter Linux betriebenen Systemen verfügt die Rapid-i hingegen über kein NKRO.

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Um dieses Phänomen selbst zu testen gibt es einen simplen Praxistest. Man öffnet ein Textdokument, hält beide Shift-Tasten gedrückt und gibt einen Text ein, indem alle Buchstaben des englischen Alphabets vorkommen: THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG

Wenn das Ergebnis so aussieht, dann verfügt die Tastatur über eine auslöschungsfreie Eingabe

Cooler Master CM Storm Quick Fire Rapid-i

THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG

Wenn das Ergebnis zum Beispiel so aussieht, verfügt die Tastatur nicht über eine auslöschungsfreie Eingabe.

Logitech G110

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PS/2 und USB


In den meisten Fällen hat der Anwender die Möglichkeit seine Tastatur über PS/2 oder USB anzuschließen. PS/2 ist Interrupt-basiert, das heißt, die Tastatur meldet ein Ereignis selbstständig in Echtzeit an den Computer. Dadurch wird ein Interrupt ausgelöst und der Computer kann reagieren. Man spricht dabei von einer aktiven Eingabe. USB funktioniert im Gegenzug dabei im passiven Polling-Modus. Der Computer fragt beim Polling innerhalb eines gewissen Zeitabstands alle angeschlossenen Geräte ab, ob neue Informationen vorliegen. Dieser Zeitabstand ist in der Polling-Rate festgelegt. Dabei legt der Tastaturcontroller in einem Puffer alle anfallenden Ereignisse streng sortiert als ein Interrupt-Paket ab, das in der Größe aber nur über eine bestimmte Menge an Informationen verfügen kann. Um den USB zu einer größeren Menge gleichzeitig übertragbarer Tastaturereignisse zu überreden, werden dem Computer mehrere virtuelle Tastaturen simuliert. Somit ist über den USB zumindest ein annähernd echtes N-Key Rollover theoretisch möglich.


Fazit


Mit der Rapid-i verfügt Cooler Master über eine TKL Tastatur in seinem Sortiment die ihre Eigenschaften und Features gut umsetzt. Allerdings findet sich auch hier der Teufel wie so oft im Detail. Allen voran verpasst der Hersteller seine Möglichkeit die Tastatur mit einer großen Auswahl an Switches anzubieten. Auch der Umstand dass die Konfiguration der Beleuchtungsprofile keine individuelle Anpassung der Effekte erlaubt schränkt ihre Funktionen unnötig ein. Das abgewinkelte USB-Kabel erlaubt dem Anwender nicht immer das Kabel nach seinen individuellen Wünschen zu verlegen. Bei der Akustik, Haptik und der Verarbeitung leistet der Hersteller sich wiederrum keinerlei Fehler.

Wer auf der Suche nach einer weiß beleuchteten Tastatur im Tenkeyless-Layout ist und viel Wert auf eine solide Verarbeitung legt der sollte einen Blick auf die Rapid-i werfen, die für rund 93 Euro im Handel erhältlich ist. Trotz minimaler Abstriche im Funktionsumfang wusste die Rapid-i im Praxistest zu überzeugen und ist dem Redakteur abschließend eine Empfehlung wert.

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Awards


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Zuletzt bearbeitet:
Schönes Review, fällt vor allem durch die vielen Bilder auf und durch den schieren Umfang.
Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich aber was die Bilder angeht, gerade bei den ersten paar Bildern sieht man klar Lichtspiegelungen auf dem Karton.
Sonst, absolut top!
 
Vielen Dank für dein Feedback. :)

Einige Bilder sind schon ein paar Wochen vor den anderen entstanden. Bei meinem nächsten Review sollten die Bilder dann hoffentlich stimmiger wirken.
 
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