[Review] Alte Netzteile von Forenmitgliedern im Test, Teil 1: Be Quiet! P7 1000W

_chiller_

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[FONT=Verdana, Helvetica, sans-serif]Alte Netzteile von Forenmitgliedern im Test, Teil 1: Be Quiet! P7 1000W[/FONT]
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Autor: _chiller_

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Mit diesem Review beginne ich eine neue Serie: Was taugen eigentlich noch alte Netzteile? Hat sich das Aufrüsten auf ein neues Produkt für den Besitzer gelohnt? Vorhang auf!
1. Intro
Nachdem meine bisherigen Netzteiltests ganz gut angekommen sind, haben mich einige Forenmitglieder gefragt, ob ich nicht mal ihr altes Netzteil durchtesten könnte. Hier im Forum wird zum Beispiel ein Wechsel nach spätestens 5 Jahren Nutzungsdauer empfohlen, was kann mit Netzteilen passieren die noch länger genutzt werden? Sind hochwertigere Netzteile auch im Alter noch besser als Chinaböller? Auf diese Fragen möchte ich in dieser Serie ein paar Antworten geben. Aktuell befinden sich drei Netzteile bei mir, mit dem ersten Kandidaten möchte ich heute beginnen.

Bei dem heutigen Testkandidaten handelt es sich um ein Be Quiet! Dark Power Pro P7 mit satten 1000 Watt Nennleistung. Dieses Netzteil hat mir das Forenmitglied Maqama zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanken möchte :)

Diese Reviews werden sich etwas von den normalen Netzteiltests unterscheiden. Ich werde weniger auf die Äußerlichkeiten eingehen, da zum Beispiel die Produktverpackung nach einigen Jahren mal verloren gehen kann. Interessant sind die Praxiserfahrungen der Besitzer, daher werde ich ein kleines Interview mit diesen führen. Desweiteren gehe ich bei der technischen Begutachtung auch auf die Alterung der einzelnen Komponenten ein. Im Praxistest müssen sich die alten Netzteile gegen die aktuellen Modelle beweisen, um die technischen Unterschiede in der Praxis heraus zu stellen.

Ich bin gespannt wie sich unser heutiger Testkandidat schlägt :)
2. Ein Interview mit dem Besitzer
Bevor wir uns das Netzteil anschauen, möchte ich zuerst einmal die Geschichte dazu erfahren. Wie ist der Besitzer genau auf dieses Netzteil gekommen? War er mit dem Produkt zufrieden? Welches Netzteil besitzt er nun? Diese Fragen hat mir Maqama umfangreich beantworten können:
Frage:
Wie alt ist das Netzteil ungefähr? Ist es in der Zeitspanne viel gelaufen und/oder hoch belastet worden?
Antwort:
Das Netzteil stammt soweit ich mich erinnere von Ende 2009. Gelaufen ist es seitdem eigentlich fast täglich. Im Durchschnitt lief es wohl so 3-5h am Tag. Ich würde sagen ca. 50% der Zeit wurde damit auch gespielt, z.T. BFBC 2, BF4 aber auch anspruchslose Spiele wie League of Legends etc.
Die restliche Zeit lief der Rechner mehr oder weniger im IDLE.

Frage:
Welche Hardware hast du mit dem Netzteil befeuert?
Antwort:
Die ursprüngliche Konfiguration, mit welcher das Netzteil gekauft wurde, ist folgende:
i7 920@Stock@Boxed
Asus P6t
4Gb Kingston 1333 Ram
GTX 480 Costum Design von Point of View
1 TB HDD
1 DVD Laufwerk.

Der Ram wurde dann relativ zeitnah auf 12 GB ( 6x2GB) aufgestockt.
Zudem wurde das DVD-Laufwerk durch ein Blu-ray-Laufwerk ersetzt, die HDD wurde durch eine 128Gb SSD komplett ausgetauscht.
Der Boxed Kühler des i7 wurde durch einen EKL Brocken ersetzt.
Im letzten Monat, als ich das Netzteil noch hatte, habe ich noch die GTX 480 gegen eine R9 280X Dual X OC von Sapphire getauscht. Damit gab es auch keine Probleme.

Frage:
Was war damals die Kaufentscheidung, genau dieses Netzteil zu wählen? Oder hat das eine ganz andere Hintergrundgeschichte?
Antwort:
Als ich den Computer Ende 2009 kaufte, hatte ich noch gar keine Ahnung von Computern, geschweige denn deren Hardware. Das Netzteil war in einen fertigen System verbaut (das oben beschriebene), welches im Jahr 2009 auf der Gamescom lief. Es handelt sich also um einen EX Gamescom Rechner aus dem Jahre 2009. Daher ist das Netzteil auch so hoffnungslos überdimensioniert. Selbst für die Stromhungrige GTX 480 hätte wohl die 650W Variante auch gereicht. Ich hatte damals also nicht groß auf das Netzteil geachtet, da ich eben noch keine Ahnung von der Materie hatte.
Frage:
Was hat dir am Netzteil gut gefallen, was nicht? Warst du insgesamt damit zufrieden?
Antwort:
Mit dem Netzteil war ich eigentlich immer sehr zufrieden, es gab nie irgendwelche Probleme. Die Lautstärke des Netzteils fiel mir nicht negativ auf. Das könnte aber auch daran liegen, dass die GTX 480 unter Last sowieso alles übertönt hat. Mit der R9 280X war meiner Ansicht nach das Netzteil auch nicht zu hören. Das neue P10 ist zwar leiser, aber das liegt wohl unter anderem auch daran, dass das alte P7 quasi randvoll mit Staub war. Soweit ich das bewerten kann, war also alles Top.

Frage:
Warum hast du dein Netzteil durch ein neues Produkt ersetzt? Welches Netzteil hast du gewählt (und warum)?
Antwort:
Gewechselt habe ich das Netzteil eigentlich nur aufgrund des Feedbacks aus dem PCGH Forums. Dort wird ja breit die Meinung vertreten, dass Netzteile nach ca. 5 Jahren in jedem Fall getauscht werden sollen. Es wird immer gewarnt vor starker „Restwelligkeit“, ausgelaufenen Kondensatoren etc. Ich war davor eigentlich der Meinung, dass wenn ich schon ein so teures Netzteil kaufe (damals wohl um 240€), dass dieses auch ruhig länger verwendet werden kann. Ich persönlich hätte das Netzteil erst in ca. 2 Jahren getauscht. Da ich ja nicht testen kann, ob das Netzteil noch was taugt, habe ich dann vorsichtshalber ein neues gekauft (Anfang Juni). Geworden ist es dann das BeQuiet P10 mit 650W. Theoretisch hätte es auch locker ein E9 450W getan. Da ich mit dem P7 aber Top zufrieden war und für die nächsten 5 Jahre oder mehr Ruhe haben wollte, habe ich gleich das P10 genommen. Vor allem auch aufgrund der besseren Technik und DC-DC. Zudem bietet das P10 ein tolle Effizienz, welche im Vergleich zum überdimensionierten P7, den Stromverbrauch drastisch senken sollte.
Da ich unbedingt wissen wollte, was denn das alte P7 noch so taugt, habe ich es an _chiller_ geschickt, welcher sich netterweise bereit erklärt hat, das P7 zu testen :daumen:
3. Spezifikationen und Äußeres
Nach dem Interview schauen wir uns einmal die Spezifikationen des Netzteils an. Ich beziehe meine Infos hauptsächlich auf die Website von Be Quiet, denn eine Produktverpackung gibt es nicht mehr.

Vorab werfen wir aber erstmal einen Blick auf den Aufkleber des Netzteils:​
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Obwohl das P7 schon seit über 5 Jahren gebaut wird, wirken die technischen Daten keineswegs altbacken. 90% der Nennleistung werden von den 12V-Rails abgedeckt, das ist auch heute noch ein guter Wert. Das P7 verfügt in der Ausbaustufe von 1000 Watt über satte 6 12V-Rails, selbst das aktuelle P10 besitzt nur vier Rails. Sollte diese Masse vernünftig abgesichert sein und die Rails vernünftig angebunden, wäre das auch heute noch absolut hervorragend.

Auf der Produktseite von Be Quiet! werden noch einige weitere Details genannt, die wichtigsten habe ich einmal zusammen gefasst:
  • ECASO (Lüfternachlauf-Regelung)
  • Versprochene Schutzschaltungen: Über-/Unterspannung (OVP/UVP), Kurzschluss (SCP), Überhitzung (OTP) und Überbelastung (OCP/OPP)
  • Wirkungsgrad bis 88% und 80 Plus Zertifizierung
  • Abnehmbare Kabel
  • 3 Jahre Garantie (kostenloser Vor-Ort-Austausch-Service im ersten Jahr)

Die ECASO-Nachlaufregelung für den Lüfter lässt diesen nach dem Betrieb einige Sekunden weiterlaufen, selbst wenn das Netzteil komplett vom Stromkreislauf getrennt wurde. Dies soll die Komponenten nach dem Betrieb schneller abkühlen.

Die Liste an Schutzschaltungen klingt vollständig, allerdings erfordert die Absicherung von satten 6 12V-Rails auch einiges an Aufwand. Ich bin gespannt ob auch alle Schaltungen integriert wurden.

Das Netzteil besitzt tatsächlich eine 80 Plus Einstufung. Die versprochenen 88% Effizienz werden aber sicherlich nur in 230 Volt Stromnetzen erreicht. Ich bin gespannt wie sich das Netzteil im Vergleich schlägt.

Aus der Garantiezeit ist das Netzteil nun schon seit einer Weile raus, heutige Netzteile von Be Quiet! besitzen eine längere Garantiezeit von 5 Jahren.​
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Mit einer Länge von 18 Zentimetern ist das P7 zwar vergleichsweise lang, aber für ein 1000 Watt starkes Netzteil sind solche Abmessungen normal. Der Lüfter ist mit einer Größe von nur 120 mm etwas klein, heutige Netzteile setzen fast durchgehend auf Lüfter mit einer Größe von 140 mm. Ich bin gespannt welche Lautstärke dieses Netzteil erreicht. Mit einem Marktpreis von etwa 210 Euro war das Netzteil schon damals ziemlich teuer, ein heutiges P10 mit 1000 Watt kostet in etwa genau so viel.​
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Auffällig ist die spiegelnde Oberfläche des Netzteils. Diese sieht zwar auf dem ersten Blick nett aus, ist aber Fingerabdrücken schutzlos ausgeliefert. Mit den Jahren kamen auch einige Kratzer dazu, daher wäre ein matter Lack die bessere Alternative gewesen. Die Verarbeitung ist hingegen hervorragend, das Netzteil macht auch im hohen Alter einen soliden Eindruck. Auffällig ist auch der große Anschluss für den Stromstecker, hierbei kommt ein wesentlich dickerer Stecker als bei kleineren Netzteilen zum Einsatz. Übersichtlich und farblich markiert sind die Anschlüsse für die Kabel. Auch Gehäuselüfter lassen sich an das Netzteil anschließen.​
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Aufgrund der Vergangenheit als Showprodukt, sind leider nicht mehr alle Kabel des Netzteils vorhanden. Fest integriert sind der ATX-Stecker, sowie ein PCI-E Stecker. Vom Lüfter des Netzteils geht ein Kabel ab, mit dem man das Tachosignal mit Hilfe des Mainboards messen kann. Weiterhin vorhanden sind zwei SATA, ein CPU-Stecker und ein weiterer PCI-E Stecker.​
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Auffällig ist, dass es für jeden Anschluss ein einzelnes Kabel gibt. Das ist bei wenigen benötigten Kabeln ein Vorteil, da garantiert nichts übrig bleibt. Sobald man aber zum Beispiel mehrere Grafikkarten benötigt, wird es im PC eng werden.​
4. Die Technik im Detail
Kommen wir nun zum spannendsten Teil dieses Reviews, der Technik. Vorab aber eine Warnung:
Nicht nachmachen! Ihr begebt euch in Lebensgefahr wenn ihr ein Netzteil aufschraubt, desweiteren geht die Garantie verloren!
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Zuerst musste ich das Netzteil von einer Menge Staub befreien, es ist immer wieder erstaunlich welche Massen sich nach einigen Jahren auf so wenig Raum ansammeln können ;) Das Netzteil machte aber für sein Alter einen sehr gepflegten Eindruck. Der OEM-Fertiger dieses Netzteils ist FSP. Gut zu sehen ist die Platine für die modularen Kabelanschlüsse links im Bild. Das Netzteil ist komplett mit Elektronik gefüllt, wir jeden hier immerhin von einem 18 cm langen Netzteil! Auch die Kühlkörper sind sehr groß, bei der vergleichsweise niedrigen Effizienz wird eben auch viel Abwärme produziert.​
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Beginnen wir mit der Eingangsfilterung. Diese beginnt mit zwei Y- und einem X-Kondensator, sowie einem Ferrit-Kern. Auf der Platine geht es dann ausführlich weiter: Insgesamt vier Drosseln, zwei Y- und zwei X-Kondensatoren sind ebenfalls an Bord. Eine Schmelzsicherung gibt es ebenfalls, einen MOV habe ich hingegen nicht gesehen. Auffällig ist, dass so gut wie alle Komponenten mit Klebeband oder einer Art Gummi eingewickelt wurden, selbst der Brückengleichrichter wurde sicher verpackt.​
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Weiter geht es mit dem Primärkondensator. Hier kommt ein großes Modell von CapXon zum Einsatz, welches folgende Daten aufweist: 820 yF - 400V 85°C. Für ein ehemaliges High-End Netzteil hätte ich hier ein höherwertigeres Modell erwartet, aber der Kondensator ist äußerlich noch intakt. Vor dem Primärkondensator befindet sich die PFC-Spule. Hierfür ist ein PWM-Controller von Champion zuständig. Gut zu sehen ist auch die Bezeichnung der Platine, scheinbar verwendete FSP damals für alle Dark Power Pro Modelle eine identische Platine.​
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Dicht verschlossen ist die Sekundärseite des Netzteils. Abgeschirmt von vielen Kabeln und der Zusatzplatine auf der die Protection-ICs sitzen, habe ich eine bunte Mischung von Kondensatoren gefunden: CapXon, OST, Teapo und einen Nicon in der Mitte des Netzteils waren wohl beim Bau des Netzteils grade vorrätig. Gut zu sehen sind die 6 Kondensatoren in Reihe, die für die 12V Rails zuständig sind.​
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Die Lötqualität hinterlässt einen guten Eindruck, die sechs 12V-Rails sind tatsächlich vorhanden.​
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Baut man das Netzteil etwas auseinander, hat man sogar die Chance einen Blick auf die Protection-ICs des Netzteil zu erhaschen. Als ICs kommen ein SITI PS232S und ein Weltrend WT7518D zum Einsatz, letzterer versteckte sich im oberen Teil des Bildes hinter einem Kondensator. Alle versprochenen Schutzschaltungen wurden tatsächlich integriert, selbst OCP auf sechs 12V-Rails! OTP wurde mithilfe von zwei Temperaturfühlern an den Kühlkörpern realisiert.​
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Auch die Qualität der Platine mit den modularen Anschlüssen ist problemlos, mich verwundert es nur, dass hier die Platine für ein 750W-Modell eingebaut wurde. Auf der Rückseite sind fünf große Kondensatoren verbaut, welche wieder in Schrumpfschläuche eingewickelt sind. Die Aufschrift lässt hoffen: "Chem" und "125°C" klingen irgendwie nach Nippon Chemicon mit einer Temperaturfestigkeit von 125°C. Pellt man die Würste aber einmal auf, ist das Ergebnis etwas ernüchternd. Es kommen Teapos mit einer Temperaturfestigkeit von nur 105°C zum Vorschein. Die Angabe mit den 125°C galt wohl dem Schrumpfschlauch. Trotzdem sind alle Kondensatoren äußerlich intakt, so wie (fast) alle anderen Kondensatoren auf dem Netzteil.​
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Im hintersten Winkel entdeckte ich dann doch noch einen defekten Kondensator. Dieser kauerte unter einem Kühlkörper (auf den Fotos entfernt, dieser kühlte einen Mosfet-Baustein) und war somit praktisch vom Luftstrom des Lüfters abgeschnitten. Zusätzlich wurde der Kondensator von einem ungekühlten Mosfet-Baustein praktisch umarmt und dürfte so hohen Temperaturen ausgesetzt worden sein. Der Kondensator läuft noch nicht aus, er wölbt sich allerdings schon nach außen. Die Entscheidung des Besitzers ein neues Netzteil zu kaufen, war somit schon an dieser Stelle absolut richtig und sinnvoll, auch wenn dies der einzige Kondensator war, der äußere Schäden aufwies.​
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Als Lüfter kommt ein 120 mm Modell von Protechnik zum Einsatz. Dieser besitzt ein Hydrolager und kann im Ernstfall maximal 3500 rpm drehen. Ich bin gespannt ob dieser mit einem Alter von ca. 5,5 Jahren immer noch einigermaßen leise ist.

Insgesamt ist die Elektronik des Netzteils irgendwo zwischen etwas altbacken und faszinierend einzuordnen. Gleich sechs 12V-Rails und eine umfangreiche Armada an Schutzschaltungen sieht man nicht alle Tage. Die vergleichsweise günstigen Kondensatoren wären heutzutage in einem 200 Euro teuren Netzteil aber kritikwürdig. Ein Kondensator macht nun nach 5 Jahren Nutzungsdauer schlapp.​
5. Testumgebung
Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg.​
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Die Geforce GTX 480 stellt die Single-GPU Grafikkarte mit der höchsten Leistungsaufnahme dar. Hierbei ließe sich theoretisch eine Aufnahme von weit über 600 Watt generieren, aber selbst der gute Kühler von Zotac ist mit der Leistung überfordert, das vorläufige Maximum des Gesamtsystems liegt daher erst einmal bei ca. 520 Watt.

Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems haben ich mit Hilfe eines Profitec KD 302 gemessen. Hierbei habe ich 6 Lastszenarios generiert:
Szenario 1: Gesamtsystem im Idle (Leistungsaufnahme ca. 80 W)
Szenario 2: Prime95, Grafikkarte im Idle (Leistungsaufnahme ca. 175 W)
Szenario 3: Furmark, Voltage des Grafikchips bei 950 mv, Chiptakt gedrosselt auf 500 MHz (Leistungsaufnahme ca. 270 W)
Szenario 4: Furmark, Voltage Grafikchip 950 mv (Leistungsaufnahme ca. 360 W)
Szenario 5: Furmark, Voltage Grafikchip 1013 mv + Prime95 (Leistungsaufnahme ca. 450 W)
Szenario 6: Furmark, Voltage Grafikchip 1050 mv + Prime95 (Leistungsaufnahme ca. 520 W)

Die einzelnen Werte wurden entnommen, nachdem sich die Temperaturen der Komponenten einpendelten.

Die Lautstärkemessungen wurden mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt. Dabei wurde das Netzteil bestmöglich vom restlichen System getrennt. Das Schallpegel-Messgerät wurde in einem Abstand von 50 cm vom Lüfter positioniert.

Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130-1 ausgelesen.​
6. Effizienz
Nun genug von der Theorie, schauen wir uns einmal die Effizienz im Praxistest an. Wie schlägt sich das P7 nach der langen Nutzungsdauer?​
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Nun ja, das P7 1000W ist ein alter Dinosaurier, dies merkt man insbesondere in den ersten zwei Szenarios, wo das Netzteil keine guten Werte abliefern kann. Mit steigender Belastung wird allerdings auch die Effizienz besser, das P7 pendelt sich dann auf dem Niveau der 80 Plus Bronze zertifizierten Geräte ein.​
7. Spannungsregulation
Wie sieht es eigentlich mit der Spannungsregulation aus? Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen. Die Grenzen der Diagramme stellen die ATX-Norm dar. Werte, die außerhalb des Diagramms liegen, liegen somit auch gleichzeitig außerhalb der ATX-Norm, in diesem Test habe ich aber auf 12 Volt eine Ausnahme gemacht.​
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Die Spannungsregulation auf allen Rails stellt überhaupt kein Problem dar, allerdings kann ich das Netzteil auch nur bis zur Hälfte der Nennleistung belasten. Das System des Besitzers bestand aber aus ähnlichen Komponenten, insofern dürfte es auch bisher keine Probleme gegeben haben.​
8. Lautstärke
Ganz wichtig ist bei Netzteilen natürlich die Lautstärke. Bevor hier Fragen auftauchen wie ein PC denn ohne Netzteil betrieben werden kann: Ich habe hier das semipassive Seasonic 860W Platinum genommen und so weit wie möglich vom Schallpegel-Messgerät gelegt. Auch wenn der Lüfter in höheren Belastungen minimal aufdreht, sollte er vom restlichen System übertönt worden sein. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:​
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Der drehzahlstarke Lüfter produziert schon bei niedriger Auslastung viel Lärm, allerdings erhöht sich die Lautstärke bis zur höchsten Auslastung kaum. Trotzdem dürfte das neue Netzteil von Maqama deutlich leiser sein.​
9. Fazit
Kann das Be Quiet! Dark Power Pro P7 mit 1000 Watt Nennleistung auch nach heutigen Maßstäben noch überzeugen? Nur noch teilweise. Rein technisch ist es immer noch ein Leckerbissen, satte sechs 12V-Rails mit einer umfangreichen Absicherung an Schutzschaltungen sind super, leider ist das Haltbarkeitsdatum der vergleichsweise günstigen Kondensatoren fast abgelaufen. Bei den Messwerten ist insbesondere die geringe Effizienz bei niedriger Auslastung ein Problem. Das Netzteil ist eben stark übertrieben für einen PC mit nur einer Grafikkarte. Auch die Lautstärke kann eher nicht überzeugen, diese ist bei geringer Auslastung zu hoch.

Mit dem neuen Netzteil hat Maqama auf jeden Fall ein ordentliches Upgrade bekommen. Die Effizienz ist wesentlich höher, die Komponenten hochwertiger und die Lautstärke deutlich geringer. Die Entscheidung für ein neues Netzteil war also Goldrichtig :)
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