Anbieter von Automaten oder Internetdienstleistungen können Alters- und Wohnortabfragen über den ePass durchführen, ohne dass diesen das Geburtsdatum oder die Adresse offenbart werden. Die Anwendung bestätigt oder verneint lediglich die Abfrage, ob der Kartenbesitzer ein bestimmtes Alter überschritten hat oder in einem Ort, Regierungsbezirk oder Bundesland gemeldet ist.
Genau das akzeptiert ja die Medienanstalt nicht. Man kann ja auch mit seiner EC-Karte sein Alter beim Zigarettenautomaten verifizieren - wird von den Medienanstalten auch nicht akzeptiert. Es ist doch offensichtlich, dass nur das als wirksames Verifikationsmittel akzeptiert wird, was den Aufwand so hoch setzt, dass weder ein Anbieter wirtschaftlich handeln kann noch Konsumenten diese Dienste auf eine hinnehmbare Art und Weise nutzen können. Vermutlich haben die Anstalten Angst, dass die Leute lieber Pornographie konsumieren, als sich das ÖR-Programm anzutun.
Es haben auch schon Vertreter von Medienanstalten vorgeschlagen, automatische Verifizierung per Kamera einzuführen. Dass die Erkennung so schlecht ist, dass immer wieder 21-jährigen der Zugang verweigert wird, interessiert die nicht mal. Das sind volljährige Personen die wählen dürfen. Die
müssen frei zugängliche Informationen kennen, um ihr Wahlrecht auszuüben und dürfen nicht aufgrund ihres Alters diskriminiert werden.
Abgesehen von dem geistesgestörten Gedanken, die Gesichter von Leuten wegen solchen Dingen zwangszufilmen, was ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte ist.
Natürlich sehe ich dann noch ein anderes Problem, weil faktisch z.B. 16-jährige sexuell erwachsen sind, und es eine ethische Frage ist, ob man überhaupt die Hürden so setzen darf, dass jemand dann eventuell überhaupt keinen Weg mehr findet, an bestimmte Inhalte zu kommen, selbst wenn er das natürliche Interesse spürt, dass es das richtige für ihn wäre. Ich möchte darauf hinweisen, dass nach dem deutschen Verständnis nicht einmal Nacktheit gebraucht wird, um etwas als Pornographie zu zensieren. Vielleicht denkt der eine oder andere mal kurz nach, wie es war, als er selbst in dem Alter war, und vielleicht zündet dann die eine oder andere Synapse... Die Menschenrechte zählen nämlich auch für Minderjährige.
Den Alkohol-Vergleich finde ich da sehr abwegig, weil Alkohol Gehirnstrukturen in einer schädlichen Weise verändern kann, wenn er vor dem 21. Lebensjahr in höheren Mengen konsumiert wird, und das wissenschaftlich erwiesen ist. Pornographie schädigt schlicht gar nichts (jedenfalls kenne ich keine einzige Studie, die das behauptet), sondern kann lediglich zu einer schnelleren sexuellen Entwicklung führen.