News Onedrive-Ärger: Microsoft reagiert auf Nutzerbeschwerden

Langsam langsam. Also doch auch Daten/Dateien/Bilder, die man nur "für sich" hochgeladen hat? Also komplett ohne dass da irgendwelche "Share-Funktionen" verwendet werden? :confused:
Klar, Deine Datensicherung wird von einem KI-Programm durchsucht (evtl. auch von Menschen, wenn man nach den Nutzungsbedingungen geht)
Es ist ja fast noch human, im Vergleich zu dem Scanner, der auf iOS ausgerollt wurde (keine Ahnung, ob die den wieder rausgenommen haben). Denn der hat das Handy offline nach unerwünschten Inhalten gescannt.

Hier ist die AGB für alle Microsoft-Dienste (OneDrive ist einer davon): https://www.microsoft.com/de-de/rechtliche-hinweise/nutzungsbedingungen
Im Abschnitt: "An Microsoft bereitgestelltes oder auf Microsoft-Websites eingestelltes Material" steht:
Durch das Posten, Hochladen, Eingeben, Bereitstellen oder Übermitteln („Posten“) Ihrer Beiträge gewähren Sie Microsoft, ihren verbundenen Unternehmen und notwendigen Unterlizenznehmern jedoch die Erlaubnis, Ihren Beitrag in Verbindung mit dem Betrieb ihres Internetgeschäfts (einschließlich, ohne Einschränkung sämtlicher Microsoft-Dienste) zu verwenden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Lizenzrechte, Ihren Beitrag zu kopieren, zu vertreiben, zu übermitteln, öffentlich abzuspielen, öffentlich vorzuführen, zu vervielfältigen, zu bearbeiten, zu übersetzen und neu zu formatieren, Ihren Namen in Verbindung mit Ihrem Beitrag zu veröffentlichen sowie das Recht, diese Rechte an die Zulieferer der Dienste unter zu lizensieren.

Und im Abschnitt "Nutzung von Diensten":
Microsoft behält sich dennoch das Recht vor, bei den Kommunikationsdiensten hinterlegte Materialien zu prüfen und bei Vorliegen berechtigter Gründe zu löschen.
Microsoft behält sich weiter das Recht vor, jederzeit diejenigen Informationen zu veröffentlichen, deren Veröffentlichung erforderlich ist, um anwendbarem Recht, juristischen Prozessen oder von staatlichen Stellen ausgehenden Anfragen zu genügen, oder Informationen und/oder andere Materialien bei Vorliegen berechtigter Gründe ganz oder teilweise zu bearbeiten, deren Einstellung zu verweigern oder sie zu entfernen.

Im Abschnitt "Verhaltenspflichten":
Ihre Nutzung der Dienste ist unter der Bedingung gestattet, dass Sie die Dienste nicht für Zwecke verwenden, die rechtswidrig sind oder gegen diese Nutzungsbedingungen und Hinweise verstoßen.

Soweit ich das sehe, sieht Microsoft das Hochladen auf die Cloud-Festplatte als "Hochladen eines Beitrags" zu den "Kommunikationsdiensten" von Microsoft, also als "an Microsoft bereitgestelltes" Material. Wäre dann recht ähnlich zu Dropbox.
Edit: Man kann zwar einschränken, wer es sehen darf, aber nicht den aussperren, dem man es "bereitgestellt" hat (Microsoft). Deshalb: Immer alles verschlüsseln, was Ihr in eine Cloud hochladet! - Oder es lieber selbst sicher speichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Erste was ich bei der Windows 11 Installation damals getätigt hatte, war das entfernen von Onedrive. Es gibt genug äquivalente Hoster die günstiger oder gar kostenfrei sind.:top:
 
Verstehe ich das richtig, wenn ich heiße Fotos meiner Olga auf OneDrive Backuppen würde, sperren die mir das Konto? lol

Davon ab dass ich noch nie was mit OD zutun haben wollte und auch nicht brauche bei 44TB Homeserver, sagt mir dass das Microsoft in den Daten der Kunden rumschnüffelt.

Ich werde nie Verstehen welchen Sinn es macht seine Daten offshore Auszulagern.
 
Verstehe ich das richtig, wenn ich heiße Fotos meiner Olga auf OneDrive Backuppen würde, sperren die mir das Konto? lol
Korrekt. Und den Berichten nach, kannst Du Dich dann auf den Kopf stellen, wie Du willst - sie werden es auch nie wieder entsperren. Weil:
Hinsichtlich der Nutzung der Kommunikationsdienste sind Sie verpflichtet, insbesondere folgende Aktivitäten zu unterlassen:
[...]
unangemessene, verleumderische, obszöne, sittenwidrige oder illegale Themen, Namen, Materialien oder Informationen zu veröffentlichen, bereitzustellen, hoch zu laden, zu vertreiben oder zu verbreiten
Was jetzt "unangemessen, obszön oder sittenwidrig" ist, liegt dann wohl in Microsofts Ermessen. Was ich aber noch am besten finde:
gegen Verhaltensregeln oder andere Richtlinien, die für einen Kommunikationsdienst anwendbar sein können, zu verstoßen
Das finde ich eine coole Regel in AGB. Frei nach Pipi Langstrumpf oder wie soll man das verstehen? :lol:

Du darfst also auch gegen Regeln, die Du noch gar nicht kennst, nicht verstoßen.
 
Hm? Hab ich was verpasst? Man (der Betreiber) schnüffelt in den privaten Daten/Bildern der Cloud-User rum? :what:

Datenschutz: Wie sicher sind meine Daten, was wird mitgeschnitten und weitergegeben?​


Die Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen der Cloud-Dienste sind seitenlang - wer hätte das gedacht - und erfordern aufgrund schwammiger und verschachtelter Formulierungen konzentriertes Lesen. Es gibt Passagen bei denen aber selbst das nicht ausreicht, um die juristische Ebene dahinter zu verstehen, schon gar nicht als Laie. Trotzdem möchte ich Ihnen an dieser Stelle einen Einblick in diese Texte und deren Inhalt geben.


Amazon Drive: Amazon bietet eine Verschlüsselung per SSL für alle Daten, die vom Nutzer aus an Amazon übermittelt werden. Das bezieht sich auf Account-Daten, ebenso wie auf Daten die bei Amazon Drive hochgeladen werden. Amazon kann laut Nutzungsbedingungen auf alle Dateien zugreifen, sie nutzen und aufbewahren, um den Service anbieten zu können und die Bedingungen der Vereinbarung durchzusetzen und man gibt Amazon sämtliche Genehmigungen, die dafür benötigt werden. Zu diesen Genehmigungen gehören zum Beispiel die Rechte, Dateien zu Sicherungszwecken zu kopieren, Dateien zu modifizieren, um den Zugriff in verschiedenen Formaten zu ermöglichen oder Informationen über Dateien zu nutzen, um diese für den Nutzer zu organisieren und den Zugriff zu ermöglichen. Darüber hinaus erfasst und speichert Amazon alle Informationen, die auf der Website eingegeben oder in anderer Weise übermittelt werden.


Hier geht's zu den vollständigen Nutzungsbedingungen von Amazon


Google Drive: Wer seine Daten bei Google Drive hochlädt, der räumt Google das Recht ein diese Inhalte weltweit zu verwenden, zu hosten, zu speichern, zu vervielfältigen, zu verändern, abgeleitete Werke daraus zu erstellen (einschließlich solcher, die aus Übersetzungen, Anpassungen oder anderen Änderungen resultieren, die vorgenommen werden, damit Inhalte besser in den Google-Diensten funktionieren), zu kommunizieren, zu veröffentlichen, öffentlich aufzuführen, öffentlich anzuzeigen und zu verteilen. Diese im Rahmen dieser Lizenz gewährten Rechte dienen ausschließlich zur Erbringung, Durchführung, Förderung und Verbesserung der Dienste sowie zur Entwicklung neuer Dienste. Auch Google nutzt bei vielen Diensten eine SSL-Verschlüsselung. Außerdem erklärt Google, das alle bei Google Drive hochgeladenen Daten in "sicheren Rechenzentren" gespeichert werden.


Hier geht's zu den vollständigen Nutzungsbedingungen von Google


Microsoft Onedrive Microsoft versucht den Nutzer mit einer freundlichen klingenden Einleitung milde zu stimmen. "Wir beanspruchen kein Eigentum an Ihren Inhalten, Ihre Inhalte bleiben Ihre Inhalte(...)" heisst es dort. Die nachfolgenden Ausführungen gleichen inhaltlich aber denen bei Amazon und Google. So gewährt man auch Microsoft eine weltweite und gebührenfreie Lizenz für geistiges Eigentum zur Verwendung der eigenen Inhalte, zum Beispiel um Kopien der Inhalte zu erstellen oder diese aufzubewahren, zu übertragen, neu zu formatieren, mithilfe von Kommunikationswerkzeugen zu verteilen und über die Dienste anzuzeigen - soweit dies notwendig ist, um dem Nutzer und anderen die Dienste bereitzustellen (z. B. durch das Ändern von Größe, Form oder Format der Inhalte zur besseren Speicherung oder Anzeige), um den Nutzer und die Dienste zu schützen und um die Produkte und Dienste von Microsoft zu verbessern. Falls man seine Inhalte in Bereichen eines Dienstes veröffentlicht, in denen sie öffentlich oder ohne Einschränkungen online verfügbar gemacht werden, können diese Inhalte auch in Demos oder Materialien zur Bewerbung des Diensts erscheinen.


Hier geht's zu den vollständigen Nutzungsbedingungen von Microsoft


Dropbox: Kontodaten wie Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Zahlungsinformationen, Postanschrift und Kontoaktivität werden, wie bei den meisten Cloud-Anbietern, auch bei Dropbox mitgeschnitten und verwendet. Um Dateien aufzubewahren, mit anderen Nutzern zusammenarbeiten und über mehrere Geräte hinweg arbeiten zu können, werden hochgeladene Dateien (dazu gehören neben Dateien auch Nachrichten, Kommentare, Fotos usw.) sowie zugehörige Informationen von Dropbox gespeichert, verarbeitet und übertragen. Bei diesen Informationen handelt es sich um Dinge wie die Profilinformationen, also um Informationen, die die Zusammenarbeit und das Freigeben von Inhalten für andere erleichtern. Dropbox bietet in den Einstellungen verschiedene Optionen für die Freigabe der hochgeladenen Dateien.

von heise
 
Interessant, wusste ich nicht. Gut, wenn man sie "öffentlich" macht, noch halbwegs nachvollziehbar, wenngleich hier mMn erst bei übermäßigen Zugriffen (100? 1000?) nachgeschaut werden könnte.

Langsam langsam. Also doch auch Daten/Dateien/Bilder, die man nur "für sich" hochgeladen hat? Also komplett ohne dass da irgendwelche "Share-Funktionen" verwendet werden? :confused:

Es betrifft sogar Daten, die man gar nicht bewusst hochgeladen hat. Viele Smartphones sind mittlerweile so konfiguriert, dass sie Fotos automatisch im Cloud-Speicher des Accounts ablegen und dann greifen genau die Mechanismen, die in dem bereits verlinkten Artikel zu Microsoft erwähnt werden: Inbesondere Anti-Kinderporno-Algorithmen schlagen Alarm, sobald nicht vollständig bekleidete Minderjähige zu sehen sind, der Account wird automatisch und komplett gesperrt, der Support kann und will nicht weiterhelfen => alles ist weg.

Während Corona machte der Fall einer Familie Schlagzeilen, in der ein Kind einen bedenklich erscheinenden Hautausschlag entwickelte. Da "einfach mal zum Arzt ins Wartezimmer gehen" gerade nicht opportun war, nahmen die Eltern digitalen Kontakt auf und machten ein Foto mittels Smartphone für eine erste Ferndiagnose.
Resultat: Alle gekauften Apps und Medieninhalte, sämtliche selbst erstellten fotografische Erinnerungen aus dem eigenen Leben, die gesamte digitale Kommunikation inklusive des eigenen Kontaktverzeichnis und das sowohl privat als auch beruflich der letzten 10-15 Jahre und in Folge natürlich auch der beruflichen Aussichten für die nächsten Monate, waren und sind dauerhaft weg.
Digital Naives @Google.
 
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