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[Lesertest] Bitfenix Enso Mesh – Gaming-Tower mit RGB-Front
Bitfenix Enso Mesh – Gaming-Tower mit RGB-Front
- Einleitung
- Äußerlichkeiten
- Innenleben
- Einbau
- Fazit
- Nachwort
Einleitung
Fällt der Name Bitfenix, so dürften einige direkt an das Shinobi denken. Der ATX Tower kam 2011 auf den Markt, zu einer Zeit als Intels Sandy Bridge noch hochmodern und AMDs erste Bulldozer-Generation „Zambezi“ noch nicht veröffentlicht waren. Heute kann man das Gehäuse zwar immer noch kaufen, doch ganze sieben Jahre später hat sich nicht nur bei Prozessoren und Grafikkarten, sondern auch bei Gehäusen einiges getan. Die maximal acht 3,5“- und drei 5,25“-Laufwerke des Shinobi erscheinen heutzutage nahezu wahnwitzig – heute bringen höchstens Big Tower noch so viele Laufwerke unter.
Ganz anders positioniert sich da das diesen Monat vorgestellte Bitfenix Enso Mesh, das vollständig auf einen modernen Aufbau setzt: Die Festplatten verschwinden aus der Vorderseite und wandern mitsamt dem Netzteil unter einen Sichtschutz, ein Glasfenster ermöglicht den Blick ins Innere und eine RGB-Beleuchtung an der Vorderseite sowie am Hecklüfter setzen auch diesen Trend um.
Ganz neu ist das Bitfenix Enso Mesh allerdings nicht: Mit dem Bitfenix Enso gibt es bereits seit letztem Jahr ein fast identisches Gehäuse. Unterschiede gibt es nur an der Vorderseite: Anstatt aus glattem Kunststoff besteht die Vorderseite des Enso Mesh aus einem Metallgitter. Zudem ist das neue Gehäuse momentan noch etwas teurer und kostet damit rund 90 Euro. Parallel zum Bitfenix Enso gibt es auch das Enso Mesh in zwei Farben: Entweder komplett in schwarz oder in weiß mit schwarzen Kontrasten.
Abgesehen von der Vorderseite sind die Gehäuse identisch: Erneut können E-ATX-Platinen bis 272 Millimeter Breite und ATX-Netzteile bis 160 Millimeter Länge installiert werden. Grafikkarten sind laut Herstellerangabe auf 340 Millimeter beschränkt. Laufwerke können maximal fünf verbaut werden: Zwei 3,5-Zoll- und drei 2,5-Zoll-Modelle. Optional kann man auch 2,5-Zöller in den 3,5-Zoll-Schächten verbauen. Einen optischen Laufwerksschacht gibt es nicht.
Spezifikationen (Herstellerangabe)
Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einem schlichten Karton geliefert. Im Inneren des Kartons befindet sich, in eine Kunststofftüte verpackt und von Schaumstoffteilen gedämpft, das Gehäuse. Im Netzteilschacht befindet sich der Zip-Beutel mit dem Zubehör, die Anleitung sowie eine alternative Abdeckung für den Deckel liegen auf der Netzteilblende.
Abseits der üblichen Schrauben liegen noch drei schwarze Abstandshalter und sechs schwarze Kabelbinder mit einer Länge von jeweils 15 Zentimetern bei. Für den RGB-Lüfter gibt es zudem einen Adapter, mit dem man den proprietären Anschluss an herkömmliche RGB-Steuerungen anschließen kann.
Erwähnenswert ist zudem, dass Bitfenix dem Enso Mesh eine fünfte Schraube für das Glasfenster beilegt. Da diese nicht genormt sind dürfte die Ersatzschraube im Falle des Falles sehr nützlich sein. Die mitgelieferten Schrauben reichen für eine Vollbestückung des Gehäuses aus, zudem gibt es noch einige Ersatzschrauben:
Äußerlichkeiten
Wie bereits erwähnt, und auch zum Teil am Namen ersichtlich, setzt das Bitfenix Enso Mesh auf eine Meshfront und ein Glasfenster. Erstere ist trapezförmig gebogen und wird von einer Kunststoffeinfassung umrahmt. Das Meshgitter kann über einen Griff an der Unterseite entnommen werden, es wird unten und mittig von Magneten und oben durch einen Haken befestigt. Fest am Gitter befindet sich der Staubfilter, der durch die einfache Entnahme leicht gereinigt werden kann.
Abseits der Front ist das Enso Mesh sehr schlicht gehalten: Die Oberseite ist an den seitlichen Kanten abgeschrägt, außer dem IO-Panel und dem oberen Staubfilter befindet sich hier nichts. Ersteres besteht aus drei Tastern für Power, Reset und LED, zwei USB 3.0-Buchsen mit vollständiger Metalleinfassung und zwei 3,5mm-Klinkenbuchsen. Der Staubfilter kann alternativ auch gegen die blickdichte Abdeckung aus dem Lieferumfang ausgetauscht werden, beide werden über Magnetstreifen in Position gehalten.
Klassisch gestaltet ist auch das Heck: Bitfenix setzt auf eine flache Rückwand, deshalb befinden sich die Schrauben für PCI-E-Erweiterungskarten außen. Ansonsten ist der Aufbau wie üblich: Das Netzteil unten wird durch vier Schrauben gehalten, darüber folgen das Mainboard sowie ein Hecklüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern. Dieser ist auf Schienen montiert, kann also etwas in seiner Höhe variiert werden. Schlauchdurchlässe für Wasserkühlungen gibt es nicht, dementsprechend muss man gegebenenfalls auf eine interne Wasserkühlung setzen.
Auch an der Unterseite gibt es nur wenige Überraschungen: Das Gehäuse steht auf einem sehr voluminösem Kunststoffelement, das vier Füße bildet. Diese sind mit Schaumstoff beklebt um Kratzer und Vibrationen zu vermeiden. Ansonsten ist an der Unterseite nur noch der Staubfilter für das Netzteil untergebracht. Dieser kann zur Fensterseite hin entnommen werden – das ist etwas komfortabler als eine Entnahme über die Rückseite. Prinzipiell könnte man über die Unterseite auch die gesamte Front abnehmen, doch das dürfte normalerweise nicht notwendig sein: Entfernt man das Meshgitter alleine so hat man bereits Zugang zu allen möglichen Frontlüftern.
Das Gehäuse hat zwei unterschiedliche Seitenteile: Eines aus Metall und eines aus Glas. Das Fenster setzt auf eine direkte Verschraubung durch vier schwarze Rändelschrauben (Kreuzschlitz) aus Metall, die mit Gummischeiben versehen sind um das Glas nicht zu beschädigen. Das Seitenteil aus Metall setzt auf die beiden üblichen Rändelschrauben an der Rückseite. Die hier eingesetzt Schrauben sind Standardschrauben mit Kunststoffumhüllung, selbige kommen auch für die PCI-Blenden zum Einsatz. Damit wählt Bitfenix die zwar prinzipiell nicht schlechtere, aber haptisch etwas weniger wertige und vermutlich günstigere Lösung.
Die Verarbeitung der Außenhaut ist weitgehend anständig: Der Lack ist durchgehend deckend aufgetragen und die Gesamtkonstruktion ist stabil. Die Anschlüsse des IO-Panels sind nicht ganz zentriert, doch das ist soweit unkritisch. Negativ fällt allerdings auf, dass der große Kunststoffstandfuß nicht entgratet wurde – das ist spür- und bei genauerem Hinsehen auch sichtbar. Besonders auffällig ist das Problem am Griff des am Boden montierten Staubfilters.
Innenleben
Das Abnehmen der Seitenteile funktioniert wie erwartet und geht leicht von der Hand. Danach kommt der Innenraum zum Vorschein. Der Korpus des Gehäuses besteht vollkommen aus Stahl (0,6 Millimeter) mit schwarzer Pulverbeschichtung.
Wie eingangs erwähnt ist das Innere des Bitfenix Enso Mesh modern strukturiert und priorisiert dementsprechend einen klar gerichteten Luftstrom im Gehäuse: Es gibt eine Hauptkammer für das Mainboard und die darauf verbauten Komponenten, und darunter eine Nebenkammer für 3,5“-Laufwerke, das Netzteil und das Kabelmanagement. Eine Blende verdeckt das Netzteil sowie den Festplattenkäfig, sie reicht bis zur Front. Lediglich direkt vor den Frontlüftern gibt es einen kurzen Ausschnitt, der die Installation langer Radiatoren ermöglicht.
Wie üblich ist der Innenraum auf Höhe des Mainboards vollkommen leer, dementsprechend trifft die Frischluft von außen ungehindert auf das System.
Die Vorder- und Rückseite des Mainboardtrays werden durch drei Ausschnitte rechts neben dem Mainboard, zwei unter ihm sowie einem über ihm verbunden. Alle Ausschnitte sind passend für ATX-Mainboards konzipiert, der Einsatz von kleinen μATX- oder gar ITX-Platinen ist also, aus optischen Gründen, nicht anzuraten. Zwei der drei der Durchlässe neben dem Mainboard sind von Gummiblenden verdeckt, der Dritte liegt weiter oben und etwas abseits – durch ihn werden die Kabel des IO-Panels hinter das Mainboardtray geführt.
In der zweiten Kammer finden das Netzteil und der Laufwerkskäfig Platz. Die beiden 3,5“-Schächte befinden sich am Boden des Gehäuses, zwischen dem Netzteil und dem untersten Frontlüfter beziehungsweise einem Radiator. 2,5-Zöller werden hingegen hinter dem Mainboard verbaut: Dort befindet sich ein abnehmbarer Träger. Zwei weitere 2,5“-Laufwerke können direkt neben den beiden Kabeldurchlässen rechts des Mainboards installiert werden. Die Laufwerke werden auf der Rückseite festgeschraubt und sind dementsprechend von außen nicht zu sehen.
Bis hierhin zeigte der Innenraum wenig Auffälligkeiten: Es ist ein weitestgehend üblicher Aufbau. Erwähnenswert ist allerdings die Verarbeitungsqualität desselben, denn diese ist schlechter als es in der Preisklasse von 90 Euro angemessen wäre: Es gibt im Innenraum einige Kanten, die vor der Beschichtung nicht entgratet wurden. Zudem sind nahezu alle Dämpfer am Gehäuse schief angeklebt. Das betrifft jene am Netzteil und – leider gut sichtbar – die für das Glasfenster. Diese ragen teilweise sogar über das Metall hinaus und hängen damit frei.
Eine Entgratung wäre zwar schön gewesen, doch ist das Fehlen noch zu verschmerzen. Kritischer sind die schief aufgeklebten Dämpfer. Vermutlich werden diese in der Produktion von Hand aufgeklebt, dementsprechend kann man wohl auch ein Gehäuse vollkommen ohne diesen Makel erhalten. Käufer sollten aber im Hinterkopf behalten, dass ihr Modell ähnliche Auffälligkeiten haben kann; und dass sie es reklamieren dann müssen.
Einbau
Mainboard
Der Einbau des Mainboards gestaltet sich wie üblich: Die sechs linken der neun für ATX üblichen Abstandshalter sind bereits angebracht, die rechten drei müssen, bei Bedarf, von Hand eingeschraubt werden. Wie üblich wird also nach dem Anbringen der Slotblende das Mainboard auf die Abstandshalter gesetzt und mit Schrauben fixiert. Bitfenix setzt ausschließlich auf normale Abstandshalter, eine Ausrichtungshilfe gibt es nicht. Das macht die Installation nicht schwierig, aber etwas langwieriger – je nachdem wie schnell man es schafft, das Mainboard passend auszurichten.
Wie üblich ist es ratsam, nach dem Einbau des Mainboards (und vor dem Einbau des Netzteils) direkt alle benötigten Kabel anzuschließen, oder zumindest entsprechend einzufädeln. Der Stromstecker für die CPU kann durch den Durchlass geführt werden, der sich in der linken oberen Ecke befindet. Für die IO-Anschlüsse des Gehäuses gibt es zwei Durchlässe unter dem Mainboard, die für diesen Einsatzzweck problemfrei ausreichen dürften.
Die Durchlässe sind für die jeweiligen Kabel groß genug, und das Mainboard kann fast an jeder Stelle mit passenden Kabeln versorgt werden. Einzig für Anschlüsse über dem CPU-Sockel müsste man ggbf. einen Umweg einplanen, doch die meisten Mainboards haben hier ohnehin keine Anschlüsse.
Grafikkarte
An der Rückseite des Gehäuses befinden sich sieben übereinanderliegende PCI-E-Blenden. Diese sind allesamt wiederverwendbar, wie üblich werden sie von Schrauben gehalten. Diese befinden sich allerdings nicht an der Innenseite des Gehäuses, sondern außen: Das Enso Mesh hat eine glatte Rückseite, die Schrauben ragen also hervor. Um Erweiterungskarten einsetzen zu können gibt es eine Abdeckung, die durch zwei Rändelschrauben gehalten wird.
Der Innenraum des Gehäuses ist auf Höhe der PCI-E-Blenden vollständig frei, deshalb kann fast die gesamte Länge des Gehäuses für Grafikkarten genutzt werden. Die Maximallänge mit installierten Lüftern (25 Millimeter Tiefe) liegt bei 374 Millimeter, ein zusätzlicher Radiator verringert die Einbaulänge entsprechend. Die längsten aktuell erhältlichen Grafikkarten kommen auf eine Länge 327 Millimeter, selbst mit einem verbauten Radiator kann man also bedenkenlos jede Grafikkarte ins System einbauen.
Um eine Grafikkarte zu installieren müssen zunächst die entsprechenden Blenden abgeschraubt werden. Anschließend müssen die Schrauben an der Blende gelockert und diese nach oben geschoben werden, dann kann man die Grafikkarte einsetzen. Anschließend wird die Blende wieder nach unten geschoben und die Schrauben an Blende und Grafikkarte angezogen.
Laufwerke
Insgesamt bietet das Bitfenix Enso Mesh Platz für bis zu fünf Laufwerke. Wie meistens werden die kleineren 2,5“-Zöller dabei am Mainboardtray installiert, wohingegen die 3,5-Zöller in einem Käfig vor dem Netzteil untergebracht werden.
Für 2,5“-Laufwerke, im überwiegenden Fall wohl SSDs, gibt es dabei zwei unterschiedliche Montageoptionen: Entweder kann man sie direkt am Mainboardtray anschrauben, so dass sie über die Durchlässe neben dem Mainboard angeschlossen werden können, oder man kann sie auf einem Träger hinter dem Mainboardtray anschrauben. Dieser wird durch eine einzelne Rändelschraube gehalten – löst man diese, so kann man den Träger herausnehmen. Die Verkabelung erfolgt dann vollständig hinter dem Mainboardtray und stört somit nicht den Kabelfluss zum Mainboard. Sie ist dementsprechend zu bevorzugen - von den anderen beiden Plätzen kann wohl höchstens einer gleichzeitig genutzt werden, sofern eine einigermaßen schöne und komfortable Verkabelung gewünscht ist.
Die 3,5“-Festplatten werden auf Trägern installiert, die in einem Käfig untergebracht sind. Dieser ist fest montiert und kann dementsprechend nicht entfernt werden. Damit begrenzt er die Maximallänge des Netzteils – mehr dazu im nächsten Punkt.
Die Träger werden entnommen indem man die hervorstehenden Arme zusammendrückt und sie dann einfach herauszieht. 3,5-Zöller können werkzeuglos montiert werden, indem man sie seitlich einsetzt. Anschließend muss man den Träger aufbiegen und die andere Seite des Laufwerks einsetzen. Jede Seite des Trägers verfügt über zwei Zapfen, die dadurch in die Bohrungen der Festplatte gelangen. Sie sitzt dadurch fest, wenn auch nicht entkoppelt. Optional kann man Laufwerke zusätzlich mit vier Schrauben von unten fixieren. Für 2,5-Zöller, die ebenso auf den Trägern installiert werden können, ist das hier die einzige Möglichkeit Befestigung.
Zuletzt wird der Träger wieder eingesetzt, die Anschlüsse der Laufwerke zeigen dann hinter das Mainboardtray. Hier können sie problemfrei angeschlossen werden.
Möchte man eine noch festere Montage, kann man die Festplatten auch mitsamt den Trägern am Käfig anschrauben. Dazu liegen vier lange Schrauben bei, von denen je zwei benötigt werden. Diese Art der zusätzlichen Befestigung ist zwar nur möglich, wenn das Netzteil und der unterste Frontlüfter (noch) nicht installiert sind, doch ist sie ein nettes Extra für stark vibrierende Modelle.
Unterm Strich sind die Laufwerksoptionen im Bitfenix Enso Mesh dem Preis gut angemessen. Viele Laufwerke der Preisklasse bieten nur 2+2 Laufwerke und damit eines weniger als das Enso Mesh, dafür ist die hier gewählte, direkte Verschraubung von 2,5-Zöllern am Mainboardtray, nur bei manchen Systemen geeignet. Abgesehen davon sind die Montageoptionen einfach und stabil.
Netzteil / Kabel
Das Netzteil wird von innen eingesetzt und wie üblich mit vier Schrauben an der Rückseite befestigt. Zur Entkopplung dienen mehrere Gummidämpfer, die das Netzteil von den Gehäuseseiten distanzieren. Das Netzteil ist nach unten ausgerichtet und saugt Frischluft dementsprechend durch den im Boden verbauten Staubfilter an – es agiert damit getrennt vom restlichen Luftstrom des Gehäuses.
Für das Netzteil, zusammen mit den davor liegenden Kabeln stehen insgesamt 210 Millimeter Länge zur Verfügung. Danach kommt der Festplattenkäfig, der, wie bereits erwähnt wurde, nicht entfernt werden kann. Damit reicht die Länge nur für Netzteile mit „normalen“ Länge – das hier eingesetzte be quiet! E9 480CM mit 160 Millimetern Länge hatte noch Platz, länger sollten Netzteile allerdings idealerweise nicht werden.
Vom Netzteil aus werden die Kabel über die Rückseite des Mainboardtrays im Gehäuse verteilt, was in der Praxis gut funktioniert: Sofern eine ATX-Platine in vollem Format eingesetzt wird, sind fast alle Seiten gut mit Kabeldurchlässen versorgt. Sind Mainboard und Netzteil installiert sind die der Durchlass über dem Mainboard und der linke Durchlass unter dem Mainboard allerdings nur noch schwer zu erreichen, hier sollte man also im Voraus planen.
Da bis auf das Mainboard alle Bauteile hinter dem Mainboardtray untergebracht sind, kann die Kabelführung weitestgehend dort erfolgen. Dafür steht eine Tiefe von rund 21 Millimetern zur Verfügung – das ist nicht übermäßig viel, für das hier gezeigte Testsystem war es aber ausreichend.
Unterm Strich sind die Möglichkeiten zur Verkabelung gut ausreichend, aber nicht beeindruckend: Bei Mainboards mit „üblichem“ Layout ist eine Vollbestückung problemfrei möglich, gegebenenfalls wohl auch mit zwei Grafikkarten. Eine Vollbestückung mit Laufwerke könnte aber etwas Planung erfordern.
Lüfter / Kühlung
Serienmäßig sind im Bitfenix Enso zwei Lüfter verbaut: Je ein 120er in der Front und einer im Heck. Bei den verbauten Modellen dürfte es sich um einen Bitfenix Spectre RGB und einen angepassten Bitfenix Spectre handeln, die im Einzelhandel 10 bzw. 8 Euro kosten. Der Bitfenix Spectre hat dabei nicht nur einen 3-Pin-Anschluss, sondern er kann alternativ auch über einen Molex-Stecker mit einer Festspannung versorgt werden. Versorgt wird der Lüfter in diesem Fall durch die 12-Volt-Leitung
Maximal können in dem Gehäuse fünf Lüfter gleichzeitig verbaut werden: Drei 120er vorne, einer im Heck und zwei weitere im Deckel. Alle Lüfter werden durch eine direkte Verschraubung mit dem Gehäuse, durch die handelsüblichen, gewindeschneidenden Schrauben gehalten. Die Installation in der Front und im Heck erfolgt dabei auf Schienen. Dadurch kann man die Lüfter etwas genauer auf den Luftstrom abstimmen, im Fall des Hecklüfters hat man circa 12 Millimeter zur Verfügung. Radiatoren können wahlweise im Heck oder in der Front untergebracht werden,, man kann also maximal einen 120er und einen 360er installieren.
Die ab Werk verbauten Lüfter leisten eine solide Arbeit: Bei 12 Volt weist das vordere Modell ein leichtes Lagergeräusch und der hintere Lüfter ein Luftrauschen auf, ist die Lautheit noch im angenehmen Bereich. Bei 5 Volt verstummen die Lüfter annähernd komplett.
Beleuchtung
Das Bitfenix Enso Mesh setzt auf eine RGB-Beleuchtung sowohl durch den Hecklüfter als auch durch eine fest integrierte Beleuchtung: Der Lüfter wird von sechs LEDs beleuchtet und kann als ganzes angesteuert werden. In der Front befinden sich hingegen LED-Strips, deren LEDs man einzeln ansteuern kann. Für beides kann man eine bereits vorinstallierte Platine auf der Rückseite des Mainboardtrays verwenden. Im Auslieferungszustand ist die Front bereits angeschlossen, der Hecklüfter muss hingegen vom Nutzer mit der Lüftersteuerung verbunden werden.
Die Platine unterstützt die üblichen statischen Farben, wobei statt weiß orange ausgegeben wird, sowie einige Regenbogen-Effekte. Umgeschaltet werden die Effekte durch die RGB-Taste am I/O-Panel - jede Auslösung wechselt den momentanen Effekt. Die Regenbogen-Effekte lassen den Lüfter seine Farbe als ganzes Wechseln und zeigen verschiedene, dynamische Farbverläufe in der Front. Für den Betrieb ist das wohl nicht jedermanns Sache, aber in jedem Fall eine nette Spielerei. Die Farbdarstellung und Helligkeitsverteilung sowohl vom Lüfter als auch von den Front-LEDs ist anständig, bei letzterem zeigen die Bilder größere Differenzen als diese in der Realität sind. Da die Ansteuerung digital erfolgt ist die Beleuchtung in allen Betriebsszenarien geräuschlos.
Fazit
Für knapp 90 Euro ist das Bitfenix Enso Mesh zum Start zu haben – wahlweise in schwarz oder in weiß. Dafür erhält man ein Gehäuse in durchaus interessanter Optik, das in einigen Punkten positiv heraussticht, aber auf Seiten der Verarbeitungsqualität nicht gänzlich zu überzeugen weiß.
Erfreulich ist beispielsweise das Zubehör, das mit Zusatzschrauben und einem Mainboard-Speaker überdurchschnittlich ist. Auch die optionale Abdeckung für die Toplüfter ist positiv anzurechnen. Die Verkabelung im Innenraum funktioniert dabei weitestgehend gut, eine Vollbestückung mit Laufwerken ist allerdings nur schwer möglich – verwendet man beide 2,5“-Slots am Mainboardtray, so kann die Verkabelung kompliziert werden.
Optisch hat das Gehäuse mit der gut gelungenen Beleuchtung einiges zu bieten, und die rundum verbauten und leicht entnehmbaren Staubfilter ermöglichen eine leichte Wartung. Kritik muss sich Bitfenix allerdings für die Verarbeitungsqualität anhören: Die nicht entgrateten Kanten im Inneren und am Bodenelement wären soweit nicht dramatisch, doch die schief aufgeklebten Abdichtungen stören die Optik. Offenbar wurden sie von Hand angeklebt, deshalb betrifft das Problem wohl nicht alle Gehäuse der Serie – je nachdem, wie ordentlich der jeweilige Mitarbeiter gearbeitet hat.
Unterm Strich ist das Enso Mesh damit ein im Kern passables Gehäuse, das lediglich durch die zum Teil gut sichtbaren Verarbeitungsfehler des Testmusters heruntergezogen wird. Da es sich bei diesen aber nicht um generelle Fehler in der Konzeption handelt, könnten Käufer dennoch ein fehlerfreie Gehäuse erhalten. Interessierte Nutzer können entweder abwarten, ob sich die diesbezügliche Qualitätskontrolle bei Bitfenix bessert, oder ein Gehäuse auf gut Glück kaufen. Da sich die Kritik auf offensichtliche Fehler bezieht, dürfte es sich im Falle des Falles zudem um einen Rückgabegrund handeln.
Vielen Dank an Caseking.de für die Bereitstellung des Gehäuses.
Positiv:
- Lieferumfang
- Gut gelungene Beleuchtung
- Gute Gehäuselüfter
Neutral / Anmerkung:
- (Positionierung der 2,5“-Laufwerke könnte besser sein)
- Nicht alle Kanten entgratet
Negativ:
- Dämpfungsflächen des Glasfensters schief aufgeklebt
Bitfenix Enso Mesh – Gaming-Tower mit RGB-Front
- Einleitung
- Äußerlichkeiten
- Innenleben
- Einbau
- Fazit
- Nachwort
Einleitung
Fällt der Name Bitfenix, so dürften einige direkt an das Shinobi denken. Der ATX Tower kam 2011 auf den Markt, zu einer Zeit als Intels Sandy Bridge noch hochmodern und AMDs erste Bulldozer-Generation „Zambezi“ noch nicht veröffentlicht waren. Heute kann man das Gehäuse zwar immer noch kaufen, doch ganze sieben Jahre später hat sich nicht nur bei Prozessoren und Grafikkarten, sondern auch bei Gehäusen einiges getan. Die maximal acht 3,5“- und drei 5,25“-Laufwerke des Shinobi erscheinen heutzutage nahezu wahnwitzig – heute bringen höchstens Big Tower noch so viele Laufwerke unter.
Ganz anders positioniert sich da das diesen Monat vorgestellte Bitfenix Enso Mesh, das vollständig auf einen modernen Aufbau setzt: Die Festplatten verschwinden aus der Vorderseite und wandern mitsamt dem Netzteil unter einen Sichtschutz, ein Glasfenster ermöglicht den Blick ins Innere und eine RGB-Beleuchtung an der Vorderseite sowie am Hecklüfter setzen auch diesen Trend um.
Ganz neu ist das Bitfenix Enso Mesh allerdings nicht: Mit dem Bitfenix Enso gibt es bereits seit letztem Jahr ein fast identisches Gehäuse. Unterschiede gibt es nur an der Vorderseite: Anstatt aus glattem Kunststoff besteht die Vorderseite des Enso Mesh aus einem Metallgitter. Zudem ist das neue Gehäuse momentan noch etwas teurer und kostet damit rund 90 Euro. Parallel zum Bitfenix Enso gibt es auch das Enso Mesh in zwei Farben: Entweder komplett in schwarz oder in weiß mit schwarzen Kontrasten.
Abgesehen von der Vorderseite sind die Gehäuse identisch: Erneut können E-ATX-Platinen bis 272 Millimeter Breite und ATX-Netzteile bis 160 Millimeter Länge installiert werden. Grafikkarten sind laut Herstellerangabe auf 340 Millimeter beschränkt. Laufwerke können maximal fünf verbaut werden: Zwei 3,5-Zoll- und drei 2,5-Zoll-Modelle. Optional kann man auch 2,5-Zöller in den 3,5-Zoll-Schächten verbauen. Einen optischen Laufwerksschacht gibt es nicht.
Spezifikationen (Herstellerangabe)
- Abmessungen (BxHxT): 210 x 489 x 454 mm
- PCI-Steckplätze: 7
- Laufwerke 5,25“: 0
- Laufwerke 3,5“: 2 (Auch für 2,5“ geeignet)
- Laufwerke 2,5“: 3
- Netzteil: ATX bis 160 mm
- Mainboard: E-ATX bis 272 mm
- CPU-Kühler: bis 160 mm
- Grafikkarte: bis 340 mm
- Gewicht: 7,00 kg
- Lüfter gesamt: bis 5 oder 6 kleinere
- Lüfter vorne: 2 x 140 mm oder 3 x 120 mm (1x 120 mm enthalten)
- Lüfter oben: 2 x 120 mm
- Lüfter hinten: 1 x 120 mm (1x 120 mm enthalten)
Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einem schlichten Karton geliefert. Im Inneren des Kartons befindet sich, in eine Kunststofftüte verpackt und von Schaumstoffteilen gedämpft, das Gehäuse. Im Netzteilschacht befindet sich der Zip-Beutel mit dem Zubehör, die Anleitung sowie eine alternative Abdeckung für den Deckel liegen auf der Netzteilblende.
Abseits der üblichen Schrauben liegen noch drei schwarze Abstandshalter und sechs schwarze Kabelbinder mit einer Länge von jeweils 15 Zentimetern bei. Für den RGB-Lüfter gibt es zudem einen Adapter, mit dem man den proprietären Anschluss an herkömmliche RGB-Steuerungen anschließen kann.
Erwähnenswert ist zudem, dass Bitfenix dem Enso Mesh eine fünfte Schraube für das Glasfenster beilegt. Da diese nicht genormt sind dürfte die Ersatzschraube im Falle des Falles sehr nützlich sein. Die mitgelieferten Schrauben reichen für eine Vollbestückung des Gehäuses aus, zudem gibt es noch einige Ersatzschrauben:
- Mainboard-Abstandshalter: 3
- Netzteil-Schrauben: 6, 4 benötigt
- 3,5“-Schrauben: 10, je 4 benötigt
- 3,5“-Schraube (seitlich): 4, je 2 benötigt
- Mainboard / 2,5“-Schrauben: 22, 9 + je 4 benötigt
- Kabelbinder, Schwarz, 15cm: 6
- Adapter proprietär auf 4 Pin RGB, 10cm
- M/B Speaker
- Ersatz-Fensterschraube
- Schwarze Abdeckung für oberen Luftauslass
Äußerlichkeiten
Wie bereits erwähnt, und auch zum Teil am Namen ersichtlich, setzt das Bitfenix Enso Mesh auf eine Meshfront und ein Glasfenster. Erstere ist trapezförmig gebogen und wird von einer Kunststoffeinfassung umrahmt. Das Meshgitter kann über einen Griff an der Unterseite entnommen werden, es wird unten und mittig von Magneten und oben durch einen Haken befestigt. Fest am Gitter befindet sich der Staubfilter, der durch die einfache Entnahme leicht gereinigt werden kann.
Abseits der Front ist das Enso Mesh sehr schlicht gehalten: Die Oberseite ist an den seitlichen Kanten abgeschrägt, außer dem IO-Panel und dem oberen Staubfilter befindet sich hier nichts. Ersteres besteht aus drei Tastern für Power, Reset und LED, zwei USB 3.0-Buchsen mit vollständiger Metalleinfassung und zwei 3,5mm-Klinkenbuchsen. Der Staubfilter kann alternativ auch gegen die blickdichte Abdeckung aus dem Lieferumfang ausgetauscht werden, beide werden über Magnetstreifen in Position gehalten.
Klassisch gestaltet ist auch das Heck: Bitfenix setzt auf eine flache Rückwand, deshalb befinden sich die Schrauben für PCI-E-Erweiterungskarten außen. Ansonsten ist der Aufbau wie üblich: Das Netzteil unten wird durch vier Schrauben gehalten, darüber folgen das Mainboard sowie ein Hecklüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern. Dieser ist auf Schienen montiert, kann also etwas in seiner Höhe variiert werden. Schlauchdurchlässe für Wasserkühlungen gibt es nicht, dementsprechend muss man gegebenenfalls auf eine interne Wasserkühlung setzen.
Auch an der Unterseite gibt es nur wenige Überraschungen: Das Gehäuse steht auf einem sehr voluminösem Kunststoffelement, das vier Füße bildet. Diese sind mit Schaumstoff beklebt um Kratzer und Vibrationen zu vermeiden. Ansonsten ist an der Unterseite nur noch der Staubfilter für das Netzteil untergebracht. Dieser kann zur Fensterseite hin entnommen werden – das ist etwas komfortabler als eine Entnahme über die Rückseite. Prinzipiell könnte man über die Unterseite auch die gesamte Front abnehmen, doch das dürfte normalerweise nicht notwendig sein: Entfernt man das Meshgitter alleine so hat man bereits Zugang zu allen möglichen Frontlüftern.
Das Gehäuse hat zwei unterschiedliche Seitenteile: Eines aus Metall und eines aus Glas. Das Fenster setzt auf eine direkte Verschraubung durch vier schwarze Rändelschrauben (Kreuzschlitz) aus Metall, die mit Gummischeiben versehen sind um das Glas nicht zu beschädigen. Das Seitenteil aus Metall setzt auf die beiden üblichen Rändelschrauben an der Rückseite. Die hier eingesetzt Schrauben sind Standardschrauben mit Kunststoffumhüllung, selbige kommen auch für die PCI-Blenden zum Einsatz. Damit wählt Bitfenix die zwar prinzipiell nicht schlechtere, aber haptisch etwas weniger wertige und vermutlich günstigere Lösung.
Die Verarbeitung der Außenhaut ist weitgehend anständig: Der Lack ist durchgehend deckend aufgetragen und die Gesamtkonstruktion ist stabil. Die Anschlüsse des IO-Panels sind nicht ganz zentriert, doch das ist soweit unkritisch. Negativ fällt allerdings auf, dass der große Kunststoffstandfuß nicht entgratet wurde – das ist spür- und bei genauerem Hinsehen auch sichtbar. Besonders auffällig ist das Problem am Griff des am Boden montierten Staubfilters.
Innenleben
Das Abnehmen der Seitenteile funktioniert wie erwartet und geht leicht von der Hand. Danach kommt der Innenraum zum Vorschein. Der Korpus des Gehäuses besteht vollkommen aus Stahl (0,6 Millimeter) mit schwarzer Pulverbeschichtung.
Wie eingangs erwähnt ist das Innere des Bitfenix Enso Mesh modern strukturiert und priorisiert dementsprechend einen klar gerichteten Luftstrom im Gehäuse: Es gibt eine Hauptkammer für das Mainboard und die darauf verbauten Komponenten, und darunter eine Nebenkammer für 3,5“-Laufwerke, das Netzteil und das Kabelmanagement. Eine Blende verdeckt das Netzteil sowie den Festplattenkäfig, sie reicht bis zur Front. Lediglich direkt vor den Frontlüftern gibt es einen kurzen Ausschnitt, der die Installation langer Radiatoren ermöglicht.
Wie üblich ist der Innenraum auf Höhe des Mainboards vollkommen leer, dementsprechend trifft die Frischluft von außen ungehindert auf das System.
Die Vorder- und Rückseite des Mainboardtrays werden durch drei Ausschnitte rechts neben dem Mainboard, zwei unter ihm sowie einem über ihm verbunden. Alle Ausschnitte sind passend für ATX-Mainboards konzipiert, der Einsatz von kleinen μATX- oder gar ITX-Platinen ist also, aus optischen Gründen, nicht anzuraten. Zwei der drei der Durchlässe neben dem Mainboard sind von Gummiblenden verdeckt, der Dritte liegt weiter oben und etwas abseits – durch ihn werden die Kabel des IO-Panels hinter das Mainboardtray geführt.
In der zweiten Kammer finden das Netzteil und der Laufwerkskäfig Platz. Die beiden 3,5“-Schächte befinden sich am Boden des Gehäuses, zwischen dem Netzteil und dem untersten Frontlüfter beziehungsweise einem Radiator. 2,5-Zöller werden hingegen hinter dem Mainboard verbaut: Dort befindet sich ein abnehmbarer Träger. Zwei weitere 2,5“-Laufwerke können direkt neben den beiden Kabeldurchlässen rechts des Mainboards installiert werden. Die Laufwerke werden auf der Rückseite festgeschraubt und sind dementsprechend von außen nicht zu sehen.
Bis hierhin zeigte der Innenraum wenig Auffälligkeiten: Es ist ein weitestgehend üblicher Aufbau. Erwähnenswert ist allerdings die Verarbeitungsqualität desselben, denn diese ist schlechter als es in der Preisklasse von 90 Euro angemessen wäre: Es gibt im Innenraum einige Kanten, die vor der Beschichtung nicht entgratet wurden. Zudem sind nahezu alle Dämpfer am Gehäuse schief angeklebt. Das betrifft jene am Netzteil und – leider gut sichtbar – die für das Glasfenster. Diese ragen teilweise sogar über das Metall hinaus und hängen damit frei.
Eine Entgratung wäre zwar schön gewesen, doch ist das Fehlen noch zu verschmerzen. Kritischer sind die schief aufgeklebten Dämpfer. Vermutlich werden diese in der Produktion von Hand aufgeklebt, dementsprechend kann man wohl auch ein Gehäuse vollkommen ohne diesen Makel erhalten. Käufer sollten aber im Hinterkopf behalten, dass ihr Modell ähnliche Auffälligkeiten haben kann; und dass sie es reklamieren dann müssen.
Einbau
Mainboard
Der Einbau des Mainboards gestaltet sich wie üblich: Die sechs linken der neun für ATX üblichen Abstandshalter sind bereits angebracht, die rechten drei müssen, bei Bedarf, von Hand eingeschraubt werden. Wie üblich wird also nach dem Anbringen der Slotblende das Mainboard auf die Abstandshalter gesetzt und mit Schrauben fixiert. Bitfenix setzt ausschließlich auf normale Abstandshalter, eine Ausrichtungshilfe gibt es nicht. Das macht die Installation nicht schwierig, aber etwas langwieriger – je nachdem wie schnell man es schafft, das Mainboard passend auszurichten.
Wie üblich ist es ratsam, nach dem Einbau des Mainboards (und vor dem Einbau des Netzteils) direkt alle benötigten Kabel anzuschließen, oder zumindest entsprechend einzufädeln. Der Stromstecker für die CPU kann durch den Durchlass geführt werden, der sich in der linken oberen Ecke befindet. Für die IO-Anschlüsse des Gehäuses gibt es zwei Durchlässe unter dem Mainboard, die für diesen Einsatzzweck problemfrei ausreichen dürften.
Die Durchlässe sind für die jeweiligen Kabel groß genug, und das Mainboard kann fast an jeder Stelle mit passenden Kabeln versorgt werden. Einzig für Anschlüsse über dem CPU-Sockel müsste man ggbf. einen Umweg einplanen, doch die meisten Mainboards haben hier ohnehin keine Anschlüsse.
Grafikkarte
An der Rückseite des Gehäuses befinden sich sieben übereinanderliegende PCI-E-Blenden. Diese sind allesamt wiederverwendbar, wie üblich werden sie von Schrauben gehalten. Diese befinden sich allerdings nicht an der Innenseite des Gehäuses, sondern außen: Das Enso Mesh hat eine glatte Rückseite, die Schrauben ragen also hervor. Um Erweiterungskarten einsetzen zu können gibt es eine Abdeckung, die durch zwei Rändelschrauben gehalten wird.
Der Innenraum des Gehäuses ist auf Höhe der PCI-E-Blenden vollständig frei, deshalb kann fast die gesamte Länge des Gehäuses für Grafikkarten genutzt werden. Die Maximallänge mit installierten Lüftern (25 Millimeter Tiefe) liegt bei 374 Millimeter, ein zusätzlicher Radiator verringert die Einbaulänge entsprechend. Die längsten aktuell erhältlichen Grafikkarten kommen auf eine Länge 327 Millimeter, selbst mit einem verbauten Radiator kann man also bedenkenlos jede Grafikkarte ins System einbauen.
Um eine Grafikkarte zu installieren müssen zunächst die entsprechenden Blenden abgeschraubt werden. Anschließend müssen die Schrauben an der Blende gelockert und diese nach oben geschoben werden, dann kann man die Grafikkarte einsetzen. Anschließend wird die Blende wieder nach unten geschoben und die Schrauben an Blende und Grafikkarte angezogen.
Laufwerke
Insgesamt bietet das Bitfenix Enso Mesh Platz für bis zu fünf Laufwerke. Wie meistens werden die kleineren 2,5“-Zöller dabei am Mainboardtray installiert, wohingegen die 3,5-Zöller in einem Käfig vor dem Netzteil untergebracht werden.
Für 2,5“-Laufwerke, im überwiegenden Fall wohl SSDs, gibt es dabei zwei unterschiedliche Montageoptionen: Entweder kann man sie direkt am Mainboardtray anschrauben, so dass sie über die Durchlässe neben dem Mainboard angeschlossen werden können, oder man kann sie auf einem Träger hinter dem Mainboardtray anschrauben. Dieser wird durch eine einzelne Rändelschraube gehalten – löst man diese, so kann man den Träger herausnehmen. Die Verkabelung erfolgt dann vollständig hinter dem Mainboardtray und stört somit nicht den Kabelfluss zum Mainboard. Sie ist dementsprechend zu bevorzugen - von den anderen beiden Plätzen kann wohl höchstens einer gleichzeitig genutzt werden, sofern eine einigermaßen schöne und komfortable Verkabelung gewünscht ist.
Die 3,5“-Festplatten werden auf Trägern installiert, die in einem Käfig untergebracht sind. Dieser ist fest montiert und kann dementsprechend nicht entfernt werden. Damit begrenzt er die Maximallänge des Netzteils – mehr dazu im nächsten Punkt.
Die Träger werden entnommen indem man die hervorstehenden Arme zusammendrückt und sie dann einfach herauszieht. 3,5-Zöller können werkzeuglos montiert werden, indem man sie seitlich einsetzt. Anschließend muss man den Träger aufbiegen und die andere Seite des Laufwerks einsetzen. Jede Seite des Trägers verfügt über zwei Zapfen, die dadurch in die Bohrungen der Festplatte gelangen. Sie sitzt dadurch fest, wenn auch nicht entkoppelt. Optional kann man Laufwerke zusätzlich mit vier Schrauben von unten fixieren. Für 2,5-Zöller, die ebenso auf den Trägern installiert werden können, ist das hier die einzige Möglichkeit Befestigung.
Zuletzt wird der Träger wieder eingesetzt, die Anschlüsse der Laufwerke zeigen dann hinter das Mainboardtray. Hier können sie problemfrei angeschlossen werden.
Möchte man eine noch festere Montage, kann man die Festplatten auch mitsamt den Trägern am Käfig anschrauben. Dazu liegen vier lange Schrauben bei, von denen je zwei benötigt werden. Diese Art der zusätzlichen Befestigung ist zwar nur möglich, wenn das Netzteil und der unterste Frontlüfter (noch) nicht installiert sind, doch ist sie ein nettes Extra für stark vibrierende Modelle.
Unterm Strich sind die Laufwerksoptionen im Bitfenix Enso Mesh dem Preis gut angemessen. Viele Laufwerke der Preisklasse bieten nur 2+2 Laufwerke und damit eines weniger als das Enso Mesh, dafür ist die hier gewählte, direkte Verschraubung von 2,5-Zöllern am Mainboardtray, nur bei manchen Systemen geeignet. Abgesehen davon sind die Montageoptionen einfach und stabil.
Netzteil / Kabel
Das Netzteil wird von innen eingesetzt und wie üblich mit vier Schrauben an der Rückseite befestigt. Zur Entkopplung dienen mehrere Gummidämpfer, die das Netzteil von den Gehäuseseiten distanzieren. Das Netzteil ist nach unten ausgerichtet und saugt Frischluft dementsprechend durch den im Boden verbauten Staubfilter an – es agiert damit getrennt vom restlichen Luftstrom des Gehäuses.
Für das Netzteil, zusammen mit den davor liegenden Kabeln stehen insgesamt 210 Millimeter Länge zur Verfügung. Danach kommt der Festplattenkäfig, der, wie bereits erwähnt wurde, nicht entfernt werden kann. Damit reicht die Länge nur für Netzteile mit „normalen“ Länge – das hier eingesetzte be quiet! E9 480CM mit 160 Millimetern Länge hatte noch Platz, länger sollten Netzteile allerdings idealerweise nicht werden.
Vom Netzteil aus werden die Kabel über die Rückseite des Mainboardtrays im Gehäuse verteilt, was in der Praxis gut funktioniert: Sofern eine ATX-Platine in vollem Format eingesetzt wird, sind fast alle Seiten gut mit Kabeldurchlässen versorgt. Sind Mainboard und Netzteil installiert sind die der Durchlass über dem Mainboard und der linke Durchlass unter dem Mainboard allerdings nur noch schwer zu erreichen, hier sollte man also im Voraus planen.
Da bis auf das Mainboard alle Bauteile hinter dem Mainboardtray untergebracht sind, kann die Kabelführung weitestgehend dort erfolgen. Dafür steht eine Tiefe von rund 21 Millimetern zur Verfügung – das ist nicht übermäßig viel, für das hier gezeigte Testsystem war es aber ausreichend.
Unterm Strich sind die Möglichkeiten zur Verkabelung gut ausreichend, aber nicht beeindruckend: Bei Mainboards mit „üblichem“ Layout ist eine Vollbestückung problemfrei möglich, gegebenenfalls wohl auch mit zwei Grafikkarten. Eine Vollbestückung mit Laufwerke könnte aber etwas Planung erfordern.
Lüfter / Kühlung
Serienmäßig sind im Bitfenix Enso zwei Lüfter verbaut: Je ein 120er in der Front und einer im Heck. Bei den verbauten Modellen dürfte es sich um einen Bitfenix Spectre RGB und einen angepassten Bitfenix Spectre handeln, die im Einzelhandel 10 bzw. 8 Euro kosten. Der Bitfenix Spectre hat dabei nicht nur einen 3-Pin-Anschluss, sondern er kann alternativ auch über einen Molex-Stecker mit einer Festspannung versorgt werden. Versorgt wird der Lüfter in diesem Fall durch die 12-Volt-Leitung
Maximal können in dem Gehäuse fünf Lüfter gleichzeitig verbaut werden: Drei 120er vorne, einer im Heck und zwei weitere im Deckel. Alle Lüfter werden durch eine direkte Verschraubung mit dem Gehäuse, durch die handelsüblichen, gewindeschneidenden Schrauben gehalten. Die Installation in der Front und im Heck erfolgt dabei auf Schienen. Dadurch kann man die Lüfter etwas genauer auf den Luftstrom abstimmen, im Fall des Hecklüfters hat man circa 12 Millimeter zur Verfügung. Radiatoren können wahlweise im Heck oder in der Front untergebracht werden,, man kann also maximal einen 120er und einen 360er installieren.
Die ab Werk verbauten Lüfter leisten eine solide Arbeit: Bei 12 Volt weist das vordere Modell ein leichtes Lagergeräusch und der hintere Lüfter ein Luftrauschen auf, ist die Lautheit noch im angenehmen Bereich. Bei 5 Volt verstummen die Lüfter annähernd komplett.
Beleuchtung
Das Bitfenix Enso Mesh setzt auf eine RGB-Beleuchtung sowohl durch den Hecklüfter als auch durch eine fest integrierte Beleuchtung: Der Lüfter wird von sechs LEDs beleuchtet und kann als ganzes angesteuert werden. In der Front befinden sich hingegen LED-Strips, deren LEDs man einzeln ansteuern kann. Für beides kann man eine bereits vorinstallierte Platine auf der Rückseite des Mainboardtrays verwenden. Im Auslieferungszustand ist die Front bereits angeschlossen, der Hecklüfter muss hingegen vom Nutzer mit der Lüftersteuerung verbunden werden.
Die Platine unterstützt die üblichen statischen Farben, wobei statt weiß orange ausgegeben wird, sowie einige Regenbogen-Effekte. Umgeschaltet werden die Effekte durch die RGB-Taste am I/O-Panel - jede Auslösung wechselt den momentanen Effekt. Die Regenbogen-Effekte lassen den Lüfter seine Farbe als ganzes Wechseln und zeigen verschiedene, dynamische Farbverläufe in der Front. Für den Betrieb ist das wohl nicht jedermanns Sache, aber in jedem Fall eine nette Spielerei. Die Farbdarstellung und Helligkeitsverteilung sowohl vom Lüfter als auch von den Front-LEDs ist anständig, bei letzterem zeigen die Bilder größere Differenzen als diese in der Realität sind. Da die Ansteuerung digital erfolgt ist die Beleuchtung in allen Betriebsszenarien geräuschlos.
Fazit
Für knapp 90 Euro ist das Bitfenix Enso Mesh zum Start zu haben – wahlweise in schwarz oder in weiß. Dafür erhält man ein Gehäuse in durchaus interessanter Optik, das in einigen Punkten positiv heraussticht, aber auf Seiten der Verarbeitungsqualität nicht gänzlich zu überzeugen weiß.
Erfreulich ist beispielsweise das Zubehör, das mit Zusatzschrauben und einem Mainboard-Speaker überdurchschnittlich ist. Auch die optionale Abdeckung für die Toplüfter ist positiv anzurechnen. Die Verkabelung im Innenraum funktioniert dabei weitestgehend gut, eine Vollbestückung mit Laufwerken ist allerdings nur schwer möglich – verwendet man beide 2,5“-Slots am Mainboardtray, so kann die Verkabelung kompliziert werden.
Optisch hat das Gehäuse mit der gut gelungenen Beleuchtung einiges zu bieten, und die rundum verbauten und leicht entnehmbaren Staubfilter ermöglichen eine leichte Wartung. Kritik muss sich Bitfenix allerdings für die Verarbeitungsqualität anhören: Die nicht entgrateten Kanten im Inneren und am Bodenelement wären soweit nicht dramatisch, doch die schief aufgeklebten Abdichtungen stören die Optik. Offenbar wurden sie von Hand angeklebt, deshalb betrifft das Problem wohl nicht alle Gehäuse der Serie – je nachdem, wie ordentlich der jeweilige Mitarbeiter gearbeitet hat.
Unterm Strich ist das Enso Mesh damit ein im Kern passables Gehäuse, das lediglich durch die zum Teil gut sichtbaren Verarbeitungsfehler des Testmusters heruntergezogen wird. Da es sich bei diesen aber nicht um generelle Fehler in der Konzeption handelt, könnten Käufer dennoch ein fehlerfreie Gehäuse erhalten. Interessierte Nutzer können entweder abwarten, ob sich die diesbezügliche Qualitätskontrolle bei Bitfenix bessert, oder ein Gehäuse auf gut Glück kaufen. Da sich die Kritik auf offensichtliche Fehler bezieht, dürfte es sich im Falle des Falles zudem um einen Rückgabegrund handeln.
Vielen Dank an Caseking.de für die Bereitstellung des Gehäuses.
Positiv:
- Lieferumfang
- Gut gelungene Beleuchtung
- Gute Gehäuselüfter
Neutral / Anmerkung:
- (Positionierung der 2,5“-Laufwerke könnte besser sein)
- Nicht alle Kanten entgratet
Negativ:
- Dämpfungsflächen des Glasfensters schief aufgeklebt