Key-Store: Indie-Publisher kritisieren Handel mit digitalen Steam-Keys

Wie soll denn G2A überprüfen, ob die auf ihren Marktplatz verkauften Keys legal erworben worden? Um diese illegalen Verkäufe zu unterbinden, müssten sie den Marktplatz ja ganz dicht machen. :ugly:
Nö, müssen die nicht zu machen. Das Thema ist ja nicht neu. Vor mehr als 2 Jahren gab es u. A. auch von Gearbox die Forderung den Entwicklern/Publishern Zugriff auf die entsprechende Datenbank einzuräumen um die Keys vor dem Verkauf verifizieren zu können. Das verneine G2A mit der Begründung:

Der Gearbox-Forderung, Entwicklern Zugriff auf die Datenbank zu geben, erteilt man eine Abfuhr. Man werde Entwicklern keine weitere Möglichkeit einräumen, den Markt zu kontrollieren - insbesondere den der Gebrauchtwaren. Ein Zugriff Dritter auf die Datenbank würde nach Ansicht von G2A zu Willkür führen.

Quelle

Meiner Ansicht nach, ist G2A in keinster Weise daran interessiert, der auf ihrer Plattform ablaufende Hehlerei entgegen zu wirken. Anstatt sich Gedanken darüber zu mache WIE man das Problem, auch zusammen mit den Entwicklern/Publishern, lösen kann bietet man lieber weitere kostenpflichtige Services wie G2A-Shield o. G2A Plus an um daraus noch zusätzlich Profit zu schlagen.

Ich für mein Teil meide diesen Laden, u. A. auch MMOGA und dutzende andere dubiose Keyshops die sich mal eben schnell auf Basis irgend eines kostenlosen Shop-CMS einen rudimentären Shop hochgezogen haben und das auch noch total fehlerhaft in der Übersetzung und Funktionsweise.
Vor allem wenn auch noch mit Belohnungen für positive Shopbewertungen gelockt wird. Leider denken sehr wenige rational bei ihrem Kauf weil es denen häufig nur ums "haben, haben, haben" und das am besten so billig wie nur irgend geht, geht.
 
Immer toll wie die ganzen Entwickler und Publisher schön kosten einsparen dürfen wo es nur geht, wenn wir Dummkunden aber auch von der Marktwirtschaft profitieren wollen und da einkaufen, wo es grad günstig ist, dann ist das schlecht und Raubmordkopieren ist plötzlich doch nicht so schlecht?

Ich sage mal so, wenn ich nicht mehr Keys zu regulierten Marktpreisen kaufen kann, dann kaufe ich eben gar keine Games mehr.

Mir kann keiner verklickern das bei G2A die illegal erworbenen Keys nicht gesperrt werden können. Mit solcher laberei diskreditiert man andere Keystores die korrekt arbeiten aber nie hervorgehoben werden. Es geht im endeffekt darum neben dem Gebrauchtmarkt, nun auch die vom Markt regulierten Preise zu bekämpfen, damit man die Keys nur noch zu AppStore einbetonierten Preisen einkaufen kann.
 
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Problem ist. Wenn ich bei G2A oder einem anderen Key-Store einen Spiele-Key kaufe, dann kostet der in der Regel vielleicht 50% wenier als direkt bei Steam oder UPlay oder Origin, manchmal mehr, manchmal weniger. Der Key war dann halt eben nicht für den Deutschen Markt bestimmt, aber was solls. Wenn ich den Key nicht günstiger beim Keyseller erworben hätte, dann hätte ich das Spiel vielleicht gar nicht gekauft.
Die Keyseller machen es möglich, dass wir Kunden den Vorteil eines globalen Marktes nutzen können. Den Unternehmen passt das natürlich nicht, da sie so weniger Gewinn erwirtschaften.
Das ist nicht nur mit digitalen Produkten so, wo es ja nichts kostet einfach weitere Keys zu generieren. Das trifft auch auf materielle Produkte zu, wenn z.B. Hersteller von Kleidung ihre Produkte in Bangladesch fertigen lassen und sie dann von dort aus in die ganze Welt exportieren. Ein T-Shirt kostet dort in der Produktion dann z.B. einen Euro, in Deutschland verkauft man es dann für 50 Euro, in Russland für den Gegenwert von 40€, in den USA für 50$, in China für den Gegenwert von 20 Euro. Die Herstellungskosten sind immer gleich, der Verkaufspreis nicht. Wir als Kunden sollen aber schön dort kaufen, wo es für uns am teuersten ist und nicht dort, wo wir am meisten sparen. Wenn ich in Deutschland für dieses T-Shirt z.B. 50 Euro bezahlen soll, dann sollte es auch wenigstens in Deutschland hergestellt werden. Andern Falls kann man von mir nicht erwarten, dass ich für das T-Shirt, welches in Bangladesch hergestellt wurde, dann auch Deutsche Preise bezahle, wenn ich es auch in China per Onlinehandel für die Hälfte bekomme.

Es heißt ja immer, wir leben in einer globalisierten Welt und sollten darüber froh sein. Aber wenn es dann soweit kommt, dass wir von dieser globalisierten Welt profitieren wollen, in dem wir den globalisierten Handel nutzen, dann ist das wieder schlecht und nicht erwünscht.
 
Der überwältigende Großteil der keys sind ja legal. Und die Shops bieten einen Service der den teils kriminellen Machenschaften der Konzerne halt ein Dorn im Auge ist - die Möglichkeit ein günstigeres Angebot wahrzunehmen.
Wenigstens ist Regionlocking in der EU offiziell zumindest Verboten.... leider aber sehr einfach zu umgehen für die Publisher, sie müssen nur ein paar "Features" einbauen die nicht überall erlaubt sind und schön können sie wieder in jedem Land einzeln die Keys zum Maximalpreis verkaufen.


Zu den Gestohlenen Kreditkarten - es steht jedem Publisher frei solche Keys sofort zu sperren und eine Liste der gesperrten Key öffentlich zu machen.
Wenn jemand daher kommt mit der Forderung das man ihm vollen Zugriff auf alle Daten geben soll weil ein verschwindend kleiner Teil der Produkte illegal erworben wurde - tja, dann hat er Pech - daraus wird nichts.


Quelle

Meiner Ansicht nach, ist G2A in keinster Weise daran interessiert, der auf ihrer Plattform ablaufende Hehlerei entgegen zu wirken. Anstatt sich Gedanken darüber zu mache WIE man das Problem, auch zusammen mit den Entwicklern/Publishern, lösen kann bietet man lieber weitere kostenpflichtige Services wie G2A-Shield o. G2A Plus an um daraus noch zusätzlich Profit zu schlagen.

Gearbox kann ihnen auch ein Liste ungültiger/gesperter/gestohlener key schicken - aber nein, sie haben auf Vollzugriff der Datenbank bestanden.
Ich sag auch das nächste mal das ich Vollzugriff auf die Bank-Datenbank haben möchte weil es könnte ja eventuell jemand unerlaubt 2€ von meinem Konto abgebucht haben.
 
Ich hab ja keine Ahnung, aber dann müssen die illegalen keys gesperrt werden. Fertig aus. Und der Kunde muss dann vom entsprechenden shop seine Kohle wieder bekommen. Aber man kann doch nicht den gesamten Handel unterbinden.

2018 wurde 40.000 gestohlene Autos gehandelt. Daher dürfen gebrauchte nur noch beim Hersteller gekauft werden. Sagt mal gehts noch? :ugly:
Ich habe ja gerade für die kleinen Indie- entwickler sehr viel Verständnis, aber das greift in meinen Augen in die falsche Richtung.

Also ehrlich, die Autos wurden ja den Herstellern gestohlen da diese gar keine Autos verkaufen sondern lebenslange Nutzungsrechte gewähren. Und ganz ehrlich, die Hersteller sind noch so gnädig und lassen dich ihre Produkte nutzen ohne das du per DNA identifiziert und auf Tauglichkeit geprüft wurdest, und das zu einem Festpreis. Du als Kunde verlangst auch noch, unverschämter Weise, als gleichrangiger Vertragspartner behandelt zu werden. Echt Menschen gibts, die denken man könnte sich seine Vertragspartner in der Praxis aussuchen.
 
Gearbox kann ihnen auch ein Liste ungültiger/gesperter/gestohlener key schicken - aber nein, sie haben auf Vollzugriff der Datenbank bestanden.
Ich sag auch das nächste mal das ich Vollzugriff auf die Bank-Datenbank haben möchte weil es könnte ja eventuell jemand unerlaubt 2€ von meinem Konto abgebucht haben.
Den Vollzugriff hast du dazu gedichtet! Das wurde so NIE gefordert!

Die Forderung lautete:
Before Bulletstorm Steam launch, G2A makes a public commitment to this: Within 90 days, G2A will open up a web service or API to certified developers and publishers to search for and flag for immediate removal, keys that are fraudulent.
Quelle

Einzig eine Möglichkeit um die Keys zu durchsuchen, zu markieren oder gar gleich zu löschen, wurde gefordert und nicht - so wie du es darstellst - Vollzugriff!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder, der sich bei G2A und Co. seine Keys kauft, weiß hundertprozentig sicher, dass es zu Problemen kommen kann, wenn so ein Key aus einer illegalen Quelle kommt. Daher geht jeder bewußt die Gefahr ein, der versucht so ein paar Euros zu sparen. Also einfach sperren und gut, gerade Steam arbeitet da eng mit den Studios zusammen, der Kostenaufwand ist eher überschaubar.
Für mich kann das jeder Entwickler/Publisher aber viel leichter umgehen: bietet eure Spiele bei GOG an, da bezahle ich nahezu jeden Preis und hab auch kein Problem damit etwas mehr zu zahlen. Denn dort bekomme ich ein Extra, dass mir Steam und andere Online-Händler nicht bieten: DRM-Freiheit, die mir auch mal eben 10-20% mehr wert ist. Einige meiner im Einzelhandel legal gekauften Spiele kann ich wegen idiotischer DRM-Maßnahmen nicht einmal mit irgendwelchen (leider illegalen) Cracks starten...

1000% Zustimmung von meiner Seite! :daumen:

GOG FTW :hail:
 
Lol.... PC Spiele..... Keystores.... Alles zu unstaendlich.


Schon auf der ps4 oder Xbox oder switch in den jeweiligen online stroe, game anklicken was ich will und laden.
Fertig.


Bin doch kein h4 gamer
 
Lol.... PC Spiele..... Keystores.... Alles zu unstaendlich.


Schon auf der ps4 oder Xbox oder switch in den jeweiligen online stroe, game anklicken was ich will und laden.
Fertig.


Bin doch kein h4 gamer

Falls das Sarkusmus sein soll, funktioniert er nicht wirklich. :P Ansonsten, das kann man bei Steam, GOG usw. nicht? oO
Für PS4 und Co gibts übrigens auch Keys bei Keysellern (inkl. Amazon). Das ist auch gut so, da es für Konkurrenz und Preisdruck sorgt. Immerhin gibts für die Konsolen keine alternativen Online-Stores zu PS Store und Co.

Für mich sind Konsoleros, die sich statt physischer Datenträger an ihre Accounts gebundene Downloadtitel holen, aber ohnehin nicht nachvollziehbar. Die geben damit einige der wenigen, noch bestehenden Vorteile der Konsolen auf, welche nicht mal GOG alle abdecken kann (Weiterverkauf).
Zu bequem, es zu bestellen oder sich mal aus dem Haus zu bewegen? Es gleich zur Minute 0 nach Release haben müssen? Das sind die einige der wenigen Vorteile, die ich gegenüber physischen Datentägern sehe und die hängen teils sehr von der eigenen Leitung und der Auslastung der Server ab.
 
Für mich sind Konsoleros, die sich statt physischer Datenträger an ihre Accounts gebundene Downloadtitel holen, aber ohnehin nicht nachvollziehbar.

Ich hole mir 90% auch digital. Warum? Weil ich bei den SALEs zuschlage, das Spiel über die Mitgliedschaft (Games with Gold) erhalten, oder es dank dem Game Pass herunterlade.
Vollpreis hole ich mir nur die Spiele als DLC, welche ich unbedingt haben möchte und auch länger spielen werde. Auf Disc kaufe ich mir ab und zu noch Games die im Store einfach nicht im Preis herunterkommen, obwohl da schon eine Staubschicht drauf ist oder welche eben sehr Preisstabil sind (GTA, RDR2). Was ist daran nicht nachvollziehbar? Dazu die Vorteile.....

Zu bequem, es zu bestellen oder sich mal aus dem Haus zu bewegen? Es gleich zur Minute 0 nach Release haben müssen? Das sind die einige der wenigen Vorteile, die ich gegenüber physischen Datentägern sehe und die hängen teils sehr von der eigenen Leitung und der Auslastung der Server ab.

- Direkte Verfügbarkeit am Release Tag (Dank Pre-Download), ich muss nicht zuerst ab Disc installieren.
- Wenn man mehrere Titel regelmässig spielt, muss ich keine Disc mehr wechseln, daher ja, es ist bequemer.
- Wenn ich das Spiel lösche, kann ich es recht easy wieder installieren wenn ich möchte, muss keine Disc suchen gehen.
- Bei etwas ältere Titeln, habe ich direkt die Patches drauf. Wenn ich ab Disc installiere, darf ich danach noch auf die Patches warten.
- Ich kann ein Spiel im Xbox Store unterwegs kaufen, wenn ich Zuhause bin ist es schon ready zum spielen (Zeit ist knapp).

Der grösste, der einzige wirkliche Nachteil, ist dass man die Spiele (noch) nicht wieder verkaufen oder verschenken kann. Aber bei den SALES und Angeboten ist der Verlust zu vernachlässigen und die Preise für gebrauchte Games sind auch nur einige Zeit nach Release noch gut. Wenn das Interesse mal weg ist, muss es schon ein absoluter Kracher sein damit man da noch um die 30% des Vollpreises bekommt. Klar, der Gebrauchtmarkt trocknet so aus, aber die Zeichen der Zeit sind ja eigentlich klar am Horizont zu sehen.

Wer sich natürlich gerne die Regale mit Staubfänger vollstellt, der kommt um die physischen Dinger nicht herum. Aber dies muss jeder für sich selber ausmachen. Ich bin wohl einfach zu bequem. Habe auch wenig Lust ein Game nach dem Durchspielen noch zu verkaufen, das kostet ja auch Zeit. I.d.r verkaufe ich eine Konsole kurz bevor die nächste Generation kommt gleich zusammen mit den angesammelten Disc Spielen. Bei der Xbox One X sind es ca. 10 Titel auf Disc. Das haut den Preis ein klein wenig nach oben und der Käufer freut sich evtl. gleich über eine hübsche Start Bibliothek, oder verkauft diese dann gleich selber weiter.

Aber ja. Ich fände es schön wenn man digital gekaufte Games wenigstens verschenken könnte an andere Accounts, was dann am Ende ja auch in einem Gebrauchtmarkt enden würde. Aber MS könnte die Anzahl Titel welche im Jahr aus der Bibliothek verschenkt werden können, auf 3-5 begrenzen, oder meinetwegen 1-2. Hätte eine Games wo ich jemandem eine Freude machen könnte, am Ende aber wohl im Datengrab enden.
 
- Direkte Verfügbarkeit am Release Tag (Dank Pre-Download), ich muss nicht zuerst ab Disc installieren.
- Wenn man mehrere Titel regelmässig spielt, muss ich keine Disc mehr wechseln, daher ja, es ist bequemer.
- Wenn ich das Spiel lösche, kann ich es recht easy wieder installieren wenn ich möchte, muss keine Disc suchen gehen.
- Bei etwas ältere Titeln, habe ich direkt die Patches drauf. Wenn ich ab Disc installiere, darf ich danach noch auf die Patches warten.
:huh:
Die Spiele dich ich mir bisher noch physisch gekauft habe, hatten alle eine Code den man nur im entsprechenden Launcher/DRM-Platform (Steam, Origin, Uplay und wie sie alle heißen) eingeben muss und dann wird direkt die aktuelle Version geladen. Soweit mir bekannt, ist das bei XBOX-Live Spielen nicht anders, weis ich aber nicht 100%tig...hab keine Konsole.
Da ist doch nix mehr mit von CD/DVD installieren außer man kauft ein Spiel welches einen eigenen Launcher mitbringt (gibt es so etwas bei aktuellen Spielen überhaupt noch? [nicht EarlyAccess]).
 
Steam bietet jedem Entwickler kostenlos, nahezu unendlich viele Keys zu generieren. Warum sollte man auch das Positive daran sehen, wie z.B. der ökologische Aspekt (kein Müll) oder auch die finanzielle Seite. 100.000 Keys für 10€ verkaufen sich besser als 20.000 Direktkäufe für 30€. Umsatz und gefühlter Wert des Produktes steigt durch die höhere Bekannt- und Beliebtheit.

Warum schaffen es viele Studios mit der Key-Police erfolgreich umzugehen, aber dann wieder einige nicht? Ist es wirklich so anstrengend, sich mit dem Key-Ausgabeverfahren zu beschäftigen? Dass Kriminelle sich als Studios ausgeben und Keys generieren können ist kein Argument gegen Keys. Da sind Steam und die Studios gefragt, in einer unverwechselbaren und nicht so leicht unterwanderbaren Beziehung zu stehen. Wenn das Studio komplett auf die Keyvergabe verzichten möchte, sollte man das vertraglich festschreiben, so können keinerlei falsche Keys produziert werden. Einen Markt wie G2A für sein Angebot zu kritisieren, ist Unsinn. Noch unsinniger wird es, wenn man das Spiel dann raubkopieren soll. Ich kann auch direkt auf Steam ein Spiel kaufen, den Crack installieren und es mit null Spielstunden direkt wieder zurückgeben. Kann ich ja jetzt gerne bei allen Entwicklern machen, die zu blöd sind, die Steam-Keyvergabe zu besetzen. Die brauchen offenbar weder Geld noch Fans.
 
Ich hab ja keine Ahnung, aber dann müssen die illegalen keys gesperrt werden. Fertig aus. Und der Kunde muss dann vom entsprechenden shop seine Kohle wieder bekommen. Aber man kann doch nicht den gesamten Handel unterbinden.

2018 wurde 40.000 gestohlene Autos gehandelt. Daher dürfen gebrauchte nur noch beim Hersteller gekauft werden. Sagt mal gehts noch? :ugly:
Ich habe ja gerade für die kleinen Indie- entwickler sehr viel Verständnis, aber das greift in meinen Augen in die falsche Richtung.

Das kostet viel Zeit und Geld, beides Dinge, die Indieentwickler einfach nicht haben. Deshalb sagen sie ja, dass es ihnen lieber ist, wenn jemand eine Raubkopie herunterlädt als dass jemand bei G2A kauft, denn in beiden Fällen gehen die Entwickler leer aus. Schlimmer, wenn sie alle Keys bei G2A checken müssen, kostet das sie einfach mehr, als sie in irgend einer Weise dort verdienen.

Hat jemand von euch mal letztens die Humble Bundles angesehen? Das letzte Spielebundle für PC kam Mitte mai raus (tinyBuild bundle), während es früher immer mindestens 2 Spielebundles gleichzeitig gab. Viele der Keys kommen aus jenen Bundles, aber wegen shops wie G2A gibt es immer weniger Indieentwickler, die bei den Spielebundles bei Humble Bundle mitmachen wollen - es kostet sie einfach mehr, als es wert ist.


Es ist klar, dass sich auch viele illegale Keys unter denen befinden, die bei G2A verkauft werden.

Aber die Spieleindustrie hat durch aggressives Geoblocking G2A erst so stark gemacht. Beispielsweise kostet Dead or Alive 6 in Argentinien weniger als 1/5 des Preises in der EU. Man könnte sich für das gleiche Geld also das Spiel in Argentinien fünf mal kaufen.

Beim Preis eines VW Golf (den ersten, der mir vor die Augen gekommen ist) gibt es quasi gar keinen Unterschied.

Schlechter Vergleich. Argentinien hat 50% Zollsteuer auf solche Autos, sonst würde ein Golf da auch nur die Hälfte kosten. Zudem nicht vergessen, dass außerhalb Europas VW als Luxuskarossen gelten.

Die Hersteller digitaler Güter nutzen also den Umstand, quasi unendliche Mengen an Kopien kostenlos herstellen zu können, dazu aus, in jedem Gebiet den optimalen Preis abzurufen, und wundern sich dann, dass die Ware aus den ärmeren Ländern exportiert wird, um die Preise, z.B. in der EU zu drücken?

Die Spielehersteller finden es wohl auch noch "fair", wenn sie Leute dafür subventionieren, in Argentinien zu leben und die Infrastruktur zu nutzen, weil das Leben dort so billig gemacht wird, und ihre Steuern zu exportieren, weil sie im Inland niedrige Löhne haben, und die werden auch niedrig bleiben, wenn die Preise einfach verringert werden. Fair ist etwas anderes.

Wenn es vielleicht 10% Preisunterschied je nach Land gäbe, würde sich der Ex-/Import von digitalen Gütern nicht mehr lohnen und es gäbe kein Problem.
Fazit: Die Spieleentwickler und Publisher haben sich das Problem selbst eingebrockt, greifen massiv in den Markt durch ihre egoistische Umverteilung ein, wodurch das System aus der Balance gerät und es gibt keinen Grund, Mitleid zu haben.

Gut, dann geh mal in ein Land wohnen, wo man nur so 300€ pro Monat verdient. Versuch da mal, ein Spiel für 60€ zu verkaufen - das geht einfach nicht. Also bietet man die Software dort billiger an.

Und das tut man nicht nur bei Videospielen, sondern bei quasi allem. Ich wohne ja gerade auf den Philippinen und kann daher aus Erfahrung erster Hand reden. Einen Ford Fiesta etwa gab es bis letztes Jahr (Ford bietet hier nun nur noch SUVs an) für etwas über 500000 Piso - das sind umgerechnet etwa 8500€ (1€ ~60 Piso), und man konnte bis auf etwa 8000€ runterhandeln. Mein Nokia 7 Plus Smartphone kostete umgerechnet 160€ ohne Vertrag, ein Nokia 8.1 gibt es für knapp über 200€, und meine Casio Armbanduhr kostete ganze 15€. Eine 2 Liter Colaflasche kostet ungefähr 1 Euro. Wie man sieht, ist hier alles ein bisschen billiger, was nicht verdirbt (Milch und echte Milchprodukte etwa sind schweineteuer hier, weil deren Transport so teuer ist).

Spiele sind auf den Philippinen jedoch nicht billiger. Das Resultat: kaum jemand kauft PC games oder Konsolen und jeder zockt auf seinem Smartphone rum. Ich habe meinem Neffen mal meine Switch geliehen, aber der ist die Automatismen von Smartphonespielen mittlerweile so gewöhnt, dass Dragon Quest Builders, Shantae und Shovel Knight zu kompliziert für ihn waren. Super Smash Bros spiel er nur mit einem Knopf, denn er kann nicht verstehen, dass die anderen Knöpfe andere Effekte haben - so was gibt es bei Smartphonespielen einfach nicht.

PC Gaming ist nicht ganz Tot in den Philippinen, nur sind hier Raubkopien von Software Volkssport. Meine Frau (damals nur Freundin) war erstaunt, dass ich eine legal erworbene Windows-Lizenz habe. Quasi ihre gesamte Software waren Raubkopien - und das auf einem Firmenlaptop! Und an den Rechnern wird auch gespart, wo man nur kann. Seht euch nur mal an, was hier als Gaming-PCs durchgeht... :nene: https://www.lazada.com.ph/shop-gaming-desktops/?spm=a2o4l.home.cate_1_8.2.239e374b0AQVRq :nene: (Um es kurz zu machen, ein Ryzen 5 2400G ohne Graka und mit 8GB RAM ist hier High-End gaming, die meisten Gaming-PC nutzen hier noch eine AMD A6 oder A8 APU). Und gezockt werden dann nur solche Sachen wie LOL, was modernes läuft auf der Hardware eh nicht.

TL;DR: Mit Preisen aus der westlichen Welt kann man in der dritten Welt einfach nichts gewinnen. Also werden Spiele dort meist billiger verkauft, um dort überhaupt was verkaufen zu können. Das Geoblocking von Spielekeys kam ja erst auf, nachdem Seiten wie G2A sich diesen Umstand zunutze machten und anderswo billig kauften, um dann teuer in westlichen Gefilden zu verkaufen, nicht umgekehrt.
 
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