Natürlich kann eine eigene Cloud für Unternehmen ein nützliches Werkzeug sein, aber sich komplett auf die Cloud von jemand anderem zu stützen, ist eigentlich fahrlässig und auch datenschutzrechtlich problematisch.
Grundsätzlich ist die Cloud eine tolle Idee. Es gibt einfach ein riesiges Pool an Rechenleistung und jeder kann seine Peaks darüber abfangen. Das Konzept von Spot Instanzen, die günstig die übrige Kapazität nutzen, aber jederzeit heruntergefahren werden können, wenn die normalen Instanzen mehr Kapazitäten fordern, ist großartig. Im Prinzip ja der Ursprung von Amazons Cloud Computing.
Aber eine eigene Cloud aufzusetzen macht eigentlich keinen Sinn. Das schöne ist ja eigentlich, dass man nur das bezahlt, was man nutzt und spontan auch alles abräumen oder hochskalieren kann und Ausfallsicherheit durch verschiedene Rechenzentren an verschiedenen Standorten garantiert wird.
Solange nicht gerade die eigene Software oder Konfiguration Probleme hat, dürfte alles wunderbar laufen.
Persönlich halte ich mich aber fern von der Cloud. Einerseits wegen der Datenschutzbedenken. Einerseits, weil Behörden und ggfs. auch andere Angreifer sich unbemerkt Zugriff verschaffen könnten. Andererseits, weil es ziemlich viele Unternehmen mit ziemlich dreckigen AGBs gibt. Google verarbeitet auch eine Menge der eigenen Daten (automatisiert), um sich besser auf den Nutzer anzupassen. Trotzdem bin ich kein Fan davon, dass Google ihr System mit meinem Gesicht gefüttert hat und mich damit nicht nur auf Fotos im Clouddrive eines Bekannten erkennen kann, sondern auch in anderen Clouddrives und sogar im ganzen Internet.
Als Bastler habe ich zumindest noch Spaß daran, zuhause meinen eigenen Server zu betreiben. Kritische Punkte sind natürlich Backups. Fackelt das Haus ab, sind die Daten futsch. Aber selbst da arbeite ich an einer Lösung. Wireguard ist absolut sexy. Einfach einzurichten und doch so mächtig. Damit habe ich inzwischen wirklich ein "virtuelles privates Netzwerk" errichtet und das ist einfach geil. Man verbindet sich und eine Reihe an Hosts und ihre Dienste von verschiedenen Standorten sind verfügbar und tauschen völlig geschützt Daten aus. Frei von Wanzen und anderweitigen Tracking.
Alleine eine Smarte Glühbirne gibt ja dem Hersteller schon Aufschluss, ob jemand zuhause ist oder nicht. Die Menge an Metadaten, die anfallen, ist schon gruselig.
Aber selbst mithörende Alexas und diese gruseligen Geschichten, dass man plötzlich Werbung für ein Produkt erhält, über das man in Präsenz eines solchen Geräts gesprochen hat, gruselt die Leute, schreckt sie aber nicht ab. Ich würde dir widersprechen, dass es einen Trend zur Cloudflucht gibt. Eher noch mehr dahin. Autos, Garagentore, Gartenbewässerung, IP-Kameras, 3D-Drucker... Alles soll doch über das Smartphone aufrufbar sein. Und wie geht das für den einfachen Kunden am Einfachsten? Richtig! Ab in die Cloud!