Wenn ich n Publisher wäre, würde ich Vertraglich absichern das ich jederzeit den Vortschritt der Fertigstellung überprüfen darf. Und zwar mit BetaTester die von meiner Firma sind oder Ausgesucht wurden.
Das ist zwar richtig, aber bei solch großen Projekten kannst du erst wenn Elemente fertiggestellt werden überhaupt was testen. Und bei Open World spielen erst ganz zum Schluss, um dann zu testen und wenn dann aber was nicht hin haut kannst du bei Open World Spielen nicht einfach den Bug "stopfen", das wird eine Syssiphosarbeit, also eine endlose. Du musst praktisch wieder zurück zum Anfang und das Modul völlig neu schreiben und auch alle Abhängigen Mudule umschrieiben. DAS ist das Problem das JEDES Open World game hat, ein Tunnelspiel (COD etc) nicht und drum ist es dort vergleichsweise deppeneinfach Fehlerfreier zu arbeiten.
Geldhahn zu bei zu großen Zeitproblemen, verfehlung der Spielegrafik-, Gameplay- und Designvorgaben. (da wären bestimmt noch mehr Klauseln...)
Selbst wenn ich dann nicht sofort die Zahlung einstelle, spornt es doch an, den Wünschen der Publisher gerecht zu werden.
Sorgt aber auch für allerhand Probleme: so ein großer Druck schränkt Kreativität ein, macht außerdem die Arbeiter krank und das Projekt nicht unbedingt gut. Und kreativität und Zufriedenheit bei den Arbeitern sind der Schlüssel zu Herausragenden Spielen.
Man hätte sich einfach nicht auf den Deutschen Markt konzentrieren dürfen.
Ob JoWooD solche Klauseln hat oder nicht, ist mir egal. Aber sogesehen hat der Publisher eine große Mitschuld an der Misere...
Ja, hatte man. Die wurden auch nicht erfüllt, aber sollte man ein Projekt killen, welches nach 5 Jahren (wie oben erklärt, kann bei einem solchen Projekt erst nach Jahren abschätzen wie gut es wirklich wird. Denk mal drüber nach, wie viele Projekte/Spiele bei Previews mit Vorschusslorbeeren überhäuft werden und dennoch dann Grütze werden. Weils einfach oft erst am Schluss einsehbar ist ob alles so funktioniert wie soll usw) als doch nicht so toll erachtet wird, noch killen, oder doch releasen, damit es wenigstens ETWAS Geld in die Kasse zurückspült, oder soll. Man hätte noch mal Jahre investieren können (der oben genannte Neuanfang für manche Module) aber was wär dann rausgekommen: ein technisch veraltetes, aber dafür Bugfreieres Spiel, 2 Jahre zu spät. Es hätte massiv mehr Geld gekostet (Testen und neu Entwickeln ist das teuerste bei der Spielentwicklung), die Verkaufszahlen wären maximal die gleichen gewesen, weil die Gothicfans sowieso mit Bugs gerechnet hätten, aber viele die vorher am Spiel interessiert waren, aber von der angegrauten Technik verscheucht werden, nicht mehr zuschlagen.
Du siehst also, man hatte nicht wirklich eine Wahl: Releasen oder noch mehr geld verspielen. Wie gesagt es hätte einfach nicht die 2 Jahre extraarbeit refinanziert. Niemals, man wäre dann noch tiefer in den Schulden.
Das führte dann ja auch zur Trennung: JW wollte mehr Qualität, PB hätte dafür mehr Geld benötigt, aber mehr konnte man einfach nicht investieren.
Man hätte entweder bei JW und PB gleich etwas kleiner denken sollen und den rest wia DLC, Addons oder whatever nachrüsten müssen, oder aber das Projekt international interessanter gestalten müssen.
Mit RISEN hat PB es dann halbwegs richtig gemacht: Gothic 3 "vollendet". Aber zu dieser Zeit hat es leider keinen mehr vom Hocker gerissen. Technisch war alles beim alten: keine neue, gute Grafik, selbst Oblivion sah großteils noch besser aus und das war schon 4 Jahre alt. Physik, starke KI oder überhaupt neues konnte nicht integriert werden. Risen wäre ein guter Gothic 2 Nachfolger geworden - im Jahr 2004 oder so. Aber mich hats dann nicht mehr vom Hocker gehauen.
Man könnte durchaus auch sagen, PB hat sich einfach das Geld von JW geholt um sich die Grundlagen von Risen finanzieren zu lassen. Das wäre aber auch nur die halbe Wahrheit, aber eine bessere Darstellung als dieses schon total nervige, dreckige "Jowood ist Schuld" oder "Jowood hat die Marke Gothic vernichtet" oder "Jowood liefert nur Buggeplagte Spiele".
Dass dem nicht so ist, und man es doch anders wollte die ganze Zeit, hat man mit Gothic 4 bewiesen. Dass man bei PB ein fieses Spiel trieb kann man auch aus einigen Dingen rausslesen, es sind also beide mit Schuld für ihre Misere und schlechten Ruf, viele wollen das aber nicht wahr haben.
Und ich betons nochmal: Bugs machen die Entwickler, nicht der Verlag
und jetzt zurück zum eigentlichen Thema:
Nun zu einen Investor (der wenn ich richtig gelesen habe, helfen wollte) zu verklagen um die eigenen Versäumnisse und Geldprobleme zu lösen...
Das ist ja auch gelogen: Koch hatte deutlich mehr Geld versprochen als je geliefert wurde und auch viele Vertragliche Klauseln nicht eingehalten. Man hat darüber hinweggesehen, weil man die Beziehung aufrecht erhalten wollte und International mehr mitspielen wollte. Da es jetzt aber darum geht Schulden zu begleichen weil der internationale Traum eh wieder geplatzt ist, muss man den Gläubigern zumindest ansatzweise vermitteln, ihr Geld zurückholen zu wollen, sonst hat man selber Klagen en masse am Hals