Tomb Raider hat immer am Thron gerüttelt, war oft genug aber zu limitiert. Erst seit Uncharted ist das Pendel zu Gunsten des Action Adventure Spiels umgekippt. Man sieht nicht mehr die Action auf einem Bildschirm, man spielt die Action und erfährt die Action viel unmittelbarer und aktiver als beim Zuschauen im Kino.
Gerade Uncharted 4 hat da wirklich enorm gut unterhalten! Der Uncharted-Film ist im Vergleich dazu nichtmal der Rede wert.
Disney macht das einzige was das Disney kann. Es versucht das passive Zuschauen zu übertünchen, indem es die Leute in Nostalgie ertränkt. Es versucht jede Filmreihe in eine Comedy Ecke zu schieben, in der man sich vor Spielen sicher glaubt.
Gibt derzeit wirklich keine schlimmere Mischung, als die zum Selbstzweck verkommenen Cameos ("Hier, für die Fans, sowas wollt ihr doch sehen, oder? ODER?!") und der schlechte, unsinnige, deplatzierte Oneliner-Humor, der jeglichen Anflug von Spannung in aktuellen Filmen zerstört (soll ja Leute geben, die Dune mies fanden, "weil es nur 1 Witz gab"). Leider fangen auch genug Spieleentwickler an, entsprechend pseudo-"coole" oder permanent "lässige" (oder sagen wir besser: nervige, 1-dimensionale) Figuren nachzuahmen (von Far Cry bis BF2042).
In Computerspielen kann man noch in Welten eintauchen, die meisten Kinofilme sind einfach eine Reihe von Szenen geworden in denen etwas passiert, ohne dass es den Charakteren und der Welt in der diese leben mehr Kohärenz gibt.
Auch davon gibt es leider in der Spielewelt genug Negativbeispiele, ob jetzt eine CoD- oder BF-Kampagne (die letzte vernünftige war Bad Company 2 vor 12 Jahren) und selbst ein spaßiger Shooter wie Wolfenstein scheitert doch ziemlich an der versuchten Gratwanderung zwischen absurd-zynischer Überspitzung und bitterem Ernst (wo ein Inglourious Basterds etwa brilliert). Gutes Writing fällt eben nicht vom Himmel, klar, aber bei Disney hat man eher sogar das Gefühl, als könnte es ihnen nicht egaler sein, als wollten sie immer wieder mit Anlauf in die Kreissäge rennen.
Disney macht das einzige was das Disney kann. Es versucht das passive Zuschauen zu übertünchen, indem es die Leute in Nostalgie ertränkt. Es versucht jede Filmreihe in eine Comedy Ecke zu schieben, in der man sich vor Spielen sicher glaubt. In Computerspielen kann man noch in Welten eintauchen, die meisten Kinofilme sind einfach eine Reihe von Szenen geworden in denen etwas passiert, ohne dass es den Charakteren und der Welt in der diese leben mehr Kohärenz gibt. Bücher und Comics können da noch mithalten, Hollywood hingegen hat das Handtuch geworfen. Rise of Skywalker ist auf seine Art ein Film der diesen Stil perfekt verkörpert. Wild von Szene zu Szene hüpfen, versuchen den Zuschauer von Emotion zu Emotion zu schubsen, ob es Sinn macht oder nicht ist egal, solange die Emotionen schnell genug und in der Richtigen Reihenfolge ausgelöst werden. Nachdenken nicht erwünscht, 2h, rein raus, fertig.
Alles in allem aber perfekt zusammengefasst. Und das Drücken auf die Nostalgie- bzw. Tränendrüse hat sich bei mir auch schon längst erledigt, wenn Drehbuch und Figuren permanent den gesunden Menschenverstand in Frage stellen, ist es mit Abtauchen vorbei und die einzige Emotion die bleibt ist Ärger. In diesem Sinne: "Somehow Palpatine returned."
Vergleicht das mal mit Jedi Survivor.
Perfektes Beispiel. Fallen Order hab ich erneut durchgespielt, nachdem Kenobi so ein komplett bescheuerter Totalausfall war und ich einfach Sehnsucht nach irgendwas von Star Wars hatte, bei dem ich nicht das Gefühl bekomme, mein Hirn in der Mikrowelle geparkt zu haben. Man vergleiche einfach mal die Second Sister aus FO mit dem lächerlich-absurden Character-Arc von Reva in der Serie.
Jedi Survivor war (mal wirklich komplett abgesehen von der technischen Umsetzung) eine großartige Fortsetzung und hat sich soo viel mehr nach gutem Star Wars mit Detailverliebtheit zum Universum angefühlt, als alles, was Disney die letzten Jahre abgeliefert hat (mit Ausnahme von Andor, bitte mehr davon, ich möchte als Zuschauer gerne ernstgenommen werden, danke!).
Bei Indy 5 lass ich mich gerne positiv überraschen, also irgendwann, zuhause. Aber meine Hoffnungen bezgl. Disney-Produktionen liegen bei Null.