Wenn eure Firma sämtliche Geschäftstätigkeiten des Konsortiums auf einem der wichtigsten Markt weltweit übernimmt und dabei Mist baut, dann würde der Verantwortliche im Konsortium ebenfalls seinen Hut nehmen müssen. Auch wenn er sonst alles richtig gemacht und sein einziger Fehler darin bestand, euch zu lange zu vertrauen respektive eure Fehler zu übersehen. Dazu muss er nicht eure Konten leerräumen oder überhaupt die Möglichkeit dazu haben. Da liegt nämlich eigentlich einer der Unterschiede zwischen einer Abteilung und einem getrennten Unternehmen: Erstere unterliegen gegebenenfalls direkten Zugriffen von weiter oben. Letztere erhalten Vorgaben, setzen diese aber selbständig um. Wenn EK CS eine eigenständige Firma war (Aussage von Roman), dann sollten Mitarbeiter von EKWB Slowenien als nicht-Firmenangehörige überhaupt keine Verfügungsgewalt über die Konten von EK CS gehabt haben. Das steht aber im klaren Widerspruch zu Steves Aussage – und eben für diese Aussage nennt Steve nur eine Quelle. Jedenfalls glaube ich nicht, dass EK-CS-Zulieferer auch noch Zugriff hatten und sagen können, wer was abgebucht hat.
Die US-Partner bestätigen nur, dass EK CS in Zahlungsverzug ist – genauso wie gegenüber den Mitarbeitern. Zu Zahlungsfähigkeit des Mutterkonzerns in Slowenien sagt Steve aber gar nichts spezifisches.* Auch Roman hat dazu bislang nichts gesagt, obwohl er über Thermal Grizzly Zulieferer ist. Offiziell wurde bislang nur Igor in der EU nicht rechtzeitig = vor Erbringung seiner Leistungen bezahlt.
*: Genaugenommen macht er das sowieso nur an einer Stelle: Als er EKWB vorwirft, sich bei EK CS eingemischt zu haben. Die gesamte restliche Zeit wird "EK" in einen Topf geworfen, aber die lokalisierbaren Vorwürfe betreffen US-Standorte, Mitarbeiter mit denen nach US-Arbeitsrecht umgangen wurde (also mieß) und US-Steuerämter.
Um die Qualität von EKWB-Produkten geht es bei der Affäre gar nicht. Zu dieser gibt es geteilte Meinungen, verglichen mit der Verbreitung aber eher wenig Beschwerden. Was aktuell kritisiert wird, ist der Umgang mit Zahlungsverpflichtungen und vor Mitarbeitern beim bisherigen US-Distributor sowie zusätzlich auch beim slowenischen Mutterkonzern – wobei, siehe oben, sich die veröffentlichen Fälle nahezu ausnahmslos auf ersteren beziehen, weswegen ich die Kritik an letzteren im Moment mangelhaft unterfüttert finde. (Was nicht heißt, dass sie falsch ist. EKWB selbst hat sicherlich genauso viel zu erklären, wie die Anklagenden zu belegen haben. Aber solange keiner von beiden das macht, ist jegliche Positionierung Dritter in meinen Augen eine Vorverurteilung.)