Ein ganz eigener Befehlssatz wäre schon sehr mutig. Afaik schielt China zur Zeit sonst ja vor allem zu RISC-V, weil das eben weder Patentscherereien noch eigene Compiler bedeutet.
Gut, einen Compiler braucht man für einen eigenen Befehlssatz, das hatte ich nicht bedacht. Ich freue mich aber über jeden, der Richtung RISC-V schielt. Dass ein freier Befehlssatz Verbreitung findet, wäre eigentlich extrem wichtig. Immerhin sind Computer ja inzwischen unverzichtbar und prinzipiell ist es nur schlau, sich da nicht abhängig zu machen. Sollte die EU meiner Meinung nach auch anstreben.
Laut englischer Wikipedia ist Loongarch von MIPS abgeleitet, also eher eine Weiterentwicklung unter eigenem Namen. In Anbetracht der in diesem Jahrtausend eher schleppenden (und mittlerweile komplett zugunsten von RISC-V eingestellten) Arbeiten durch MIPS Technologies selbst erscheint das nahe liegend.
Liegt auch nahe, weil die älteren CPU-Reihen von denen wohl auch MIPS nutzen.
Aber für die Kompatibilität dürfte "MIPS ähnlich" noch schlechter sein als "MIPS original".
Naja, wer weiß, wie weit das wirklich davon weg ist. Da stehen auch Sachen wie
"The ISA has been referred to as "a fork of MIPS64r6" due to a perceived lack of changes judging from instruction listings."
und
"The community noted the similarities of LoongArch to MIPS and RISC-V, and that previous Linux kernel submissions were identical to MIPS code."
Also irgendwie von allem so ein bisschen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Basisfunktionalität von MIPS einfach komplett gegeben ist und nur ein paar modernere Features eigen sind und sich eher an RISC-V orientieren. Vielleicht will man die Kompatibilität mit MIPS noch nicht aufgeben, aber langfristig schon eher umschwenken.
Wäre interessant zu wissen, wie sie die Spiele zum laufen gebracht haben. Gibt es da Ports oder wurde emuliert?
Ja, das ist die Frage. Für emuliert ist es wohl zu schnell, offizielle Ports wird es wohl kaum geben. Vielleicht haben die das irgendwie transkompiliert.