Battlefield 5: Singleplayer "spielerisch rudimentär", man spielt doch keinen Nazi

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Differenzierung ist out oder wird als zu umständlich empfunden, an allen Ecken des ideologischen Spektrums. In der Wehrmacht wird es allein schon aufgrund der schieren Größe so ziemlich alle charakterlichen und ideologischen Nuancen gegeben haben. Und klar, sicherlich gab es in der Wehrmacht auch Nazis, und womöglich sogar nicht zu knapp. Es kommt aber auch immer darauf an, wie man Nazi definiert.

Nazis heute müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, mit *allen* Aspekten zu sympathisieren, die den historischen deutschen Nationalsozialismus ausmachen, sofern sie sich nicht explizit von bestimmten Aspekten distanzieren - was aufgrund der starken Verknüpfungen zumeist wenig glaubhaft ist.
Ein Nazi zwischen 1936 und 1945 hingegen war womöglich einfach nur angetan von der wieder boomenden Wirtschaft und/oder dem Pomp und oder mit dem simplen Umstand, dass mit der "Machtergreifung" (sic!) die Straßenkämpfe endlich endeten und es wieder so etwas wie öffentliche Sicherheit gab. Der Preis dafür war damals einfach noch nicht bekannt. Auch trotz allen späteren "Wir haben nichts gewusst!"-Ausreden sollte man durchaus in Betracht ziehen, dass Menschen ohne Internet und der Möglichkeit für umfassende Reisen tatsächlich nicht zwingend Kenntnis von Kriegsverbrechen oder vom Genozid hatten. Der Volksempfänger und die Wochenschau haben das bekanntlich nicht thematisiert und das Hören von "Feindfunk" war für die Meisten gar nicht möglich und stand unter Strafe.

Und irgendwo stationierter Soldat war der Informationsfluss noch reglementierter. Selbstverständlich sah man, was dort vorging, wo man stationiert war, aber nicht jeder Soldat hat Vernichtungslager bewacht oder Menschen für diese zusammengetrieben oder Zivilisten bei Strafaktionen erschossen. Und selbst wenn: Man konnte nicht aus Gewissensgründen den Dienst quittieren oder um Versetzung bitten bzw. generell einfach nur bei dem mitmachen, was der persönlichen Ethik entsprach.

Heute vom gemütlichen Computersessel aus zu behaupten, man wäre damals lieber gestorben als zum Verbrecher zu werden, ist mehr als nur ein wenig etwas unglaubwürdig. Natürlich hat niemand "einfach nur Befehle befolgt", sondern jeder war bestrebt, den eigenen Hintern zu retten. Das ist zwar wenig heldenhaft, aber mir wäre neu, dass man jemals jemanden als Verbrechen vorwerfen konnte, kein Held gewesen zu sein. Das ist dann eigentlich keine Schuldfrage, sondern eine Frage der tatsächlich vorhandenen Optionen.
Ich sehe daher kein grundsätzliches Problem damit, die Geschichte eines Wehrmachtssoldaten nachzuspielen, egal ob mit oder ohne auszuspielende Gewissensentscheidungen. Man spielt auch als solchen immer noch einen Menschen mit allen Fehlern, Schwächen, Nöten und Zwängen, die nun einmal zum Menschsein dazugehören.

Was bleibt, ist die Frage der konkreten Umsetzung in Spielen wie diesen.
 
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Boringfield mal wieder...SP wie immer belanglos und MP wirkt wie copy & paste Einheitsbrei. Und dann auch noch dieser Gender-Schwachsinn, weil man in Zeiten von #metoo natürlich politisch korrekt sein muss, nur um es irgendwelchen Agenda-Flöten recht zu machen - Gott ey, was für ein Müll :daumen2:

Hab mir stattdessen mal WW3 geholt, kostet nicht die Welt (25 €) und macht dennoch vieles richtig und einiges auch besser als Boringfield :daumen: (Grafik kann natürlich nicht mithalten, aber dennoch ist die Kohle beim WW3-Entwickler tausendmal besser aufgehoben als bei €A...)
 
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Boringfield mal wieder...SP wie immer belanglos und MP wirkt wie copy & paste Einheitsbrei. Und dann auch noch dieser Gender-Schwachsinn, weil man in Zeiten von #metoo natürlich politisch korrekt sein muss, nur um es irgendwelchen Agenda-Flöten recht zu machen - Gott ey, was für ein Müll :daumen2:

Hab mir stattdessen mal WW3 geholt, kostet nicht die Welt (25 €) und macht dennoch vieles richtig und einiges auch besser als Boringfield :daumen: (Grafik kann natürlich nicht mithalten, aber dennoch ist die Kohle beim WW3-Entwickler tausendmal besser aufgehoben als bei €A...)


Es fällt schwer, Deinen Worten Glauben zu schenken, da Du hier schlicht und ergreifend zwei Spiele vergleichst; eines bereits vollständig fertig entwickelt mit etwa dem drei-vierfachen Content.
Bei dem zweiten hingegen fungierst Du sogar als Teil einer Testgruppe und bist zugleich als Investor an Board. Unbezahlt.
Nein, noch schlimmer, Du zahlst sogar 25,- Euro, um diese Aufgabe zu übernehmen, nicht wissentlich, ob Du dieses Spiel je "fertig" in Händen halten wirst; so, wie es Deinem Wunsch als späterer Käufer entspräche.

Du hast zu diesem Zeitpunkt also erstmals einen Großteil Deiner Glaubwürdigkeit verspielt bzw. Dich mit Deiner Aussage ins Abseits befördert .
 
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Es fällt schwer, Deinen Worten Glauben zu schenken, da Du hier schlicht und ergreifend zwei Spiele vergleichst; eines bereits vollständig fertig entwickelt mit etwa dem drei-vierfachen Content.
Bei dem zweiten hingegen fungierst Du sogar als Teil einer Testgruppe und bist zugleich als Investor an Board. Unbezahlt.
Nein, noch schlimmer, Du zahlst sogar 25,- Euro, um diese Aufgabe zu übernehmen, nicht wissentlich, ob Du dieses Spiel je "fertig" in Händen halten wirst; so, wie es Deinem Wunsch als späterer Käufer entspräche.
Battlefield V kostet aber neu ca. 60 Euro und nicht 25 Euro und der Release Date ist der 20. November - also zu diesem Datum laut DICE als "fertig".
 
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Battlefield V kostet aber neu ca. 60 Euro und nicht 25 Euro und der Release Date ist der 20. November - also zu diesem Datum laut DICE als "fertig".
Wenn Du dir das Spiel "analog" kaufst, ja, dann kostet es etwa ~52,,-.
Wenn Du es Dir digital kaufst, kostet es etwa 10-12,-Eur weniger.
WENN Du dir dieses fertige Spiel kaufen möchtest, dann hast Du die Möglichkeit zu Deinem genannten Datum mit entsprechemdem bekannten Content (Sp, Mp, Br +inkludierte Erweiterungen).
Und fertig ist es dann mit großer Gewissheit, denn die Beta zeigte deutlich, dass das Spiel bereits damals eigentlich fertig war. Oder "fertig", wie Du gesvhreiben hattest.

Wenn Du Dir World War 3 fertig kaufen und nicht in das Konzept (wie schaut dieses denn eigentlich konkret aus?) dahinter investieren möchtest, dann heisst es warten.

Ein Jahr?
Zwei Jahre?
Bis dato. Unbekannt.

Du kannst auch um jene momentan ausgerufenen 25,- Eur investieren, jedoch was bekommst Du finanziell als Risikoausgleich?

Fertig wird es sicherlich teurer werden; 35,- bis 39,- könnten es schon werden; und dann landen wir bei jenem Preis, den Battlefield 5 sehr wahrscheinlich auch kosten wird. Mit entsprechendem Content; und der wird um eben genannte ~2/3 mehr sein. Zum gleichen Preis.

Kurzum: Der Vergleich hinkt nachwievor.
 
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Battlefield V kostet aber neu ca. 60 Euro und nicht 25 Euro und der Release Date ist der 20. November - also zu diesem Datum laut DICE als "fertig".

Stimmt, 25 Euro für dieses Machwerk sind wesentlich besser als 60 Euro für ein Spiel, dass zumindestens die Chance hat gut zu sein:

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Quelle: World War 3 on Steam

Die 25 Euro sind hier sehr Weise investiert nicht
 

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Kann ich noch nicht ganz zustimmen, bei Battlefield weiß ich ich krieg einen Multiplayer vorgesetzt der stimmig ist und mir Spaß macht, das kann ich von allem Gameplay was ich zu World War 3 gesehen habe noch nicht behaupten. Bisher nur relativ kleine Maps gesehen, kein Luftfahrzeuge und das Klassensystem fand ich bisher nicht sehr stimmig. Trotzdem werde ich mir auch das anschauen zum Glück muss man sich ja nicht entscheiden und kann beide Titel spielen, Battlefield V kostet übrigens zz. knappe 45€ bei den gängigen Keysellern ohne Premium ist das wohl das billigste Battlefield ever, für jedes Battlefield gabs es bisher kostenpflichtige Addons / Dlcs.
 
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Echt jetzt du solltest dich vielleicht mal mit dem 2.WK beschäftigen. Unter den Wehrmachtssoldaten waren z.B. Menschen, die vor die Wahl gestellt wurden ** oder Fronteinsatz. Auch in der Wehrmacht war es gang und gebe Soldaten die sich an verbrecherische Befehle nicht gehalten haben zu erschiessen oder in Strafkompanien zu versetzen die an der Front direkt verheizt worden.

Zumindest für die Weigerung, an Erschiessungskommandos teilzunehmen, hat es nachweislich nie schwerwiegende kriegsgerichtliche Konsequenzen gegeben. (Aber ich gebe zu, dass dies natürlich nur einen sehr begrenzten Teil möglicher Fälle beschreibt)

Was hätte den deiner Meinung nach ein Wehrmachtssoldat tun sollen wenn er Kriegsverbrechen mitgekriegt hat? Sich an den nächsten Wehrausschus wenden?

Der ganze Angriffskrieg an sich war ein Verbrechen. So einige Soldaten haben ja daraus auch die Konsequenz gezogen, zu desertieren und "zum Feind" überzulaufen.
 
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Zumindest für die Weigerung, an Erschiessungskommandos teilzunehmen, hat es nachweislich nie schwerwiegende kriegsgerichtliche Konsequenzen gegeben. (Aber ich gebe zu, dass dies natürlich nur einen sehr begrenzten Teil möglicher Fälle beschreibt)

Da es während des Kriegs Standrecht galt, wäre es wenig hilfreich, sich auf dokumentierte Fälle vor Kriegsgerichten zu stützen. Die Praxis dürfte so ausgesehen haben: Die Weigerung, an Erschießungen teilzunehmen (oder erst einmal der geäußerte Wunsch, nicht dran teilnehmen zu müssen) wurde sicherlich in den meisten Fällen berücksichtigt, weil den Vorgesetzten schon klar gewesen sein dürfte, dass die Leute sonst ohnehin absichtlich daneben zielen würden.

Es bleibt die Frage nach den Konsequenzen außerhalb einer (ohnehin schon nicht fairen) Gerichtsbarkeit.
Befehlsverweigerer wurden man in harten Situationen vom vorgesetzten Offizier erschossen. Wie viele Verweigerungen an der Mitwirkung bei Kriegsverbrechen sich hinter dem schnöden Aktenvermerk "wegen Befehlsverweigerung erschossen" verbergen, ist nur schwer nachzuvollziehen.
Viel häufiger werden aber Verweigerer bei ihren Vorgesetzten einfach auf dem Kieker gewesen und bei lebensgefährlichen Einsätzen bevorzugt und bei lebensrettenden Maßnahmen benachteiligt worden sein.

Tja, und dann bleibt noch die Frage, wie viel Ahnung die Leute davon hatten, was im Krieg rechtmäßig ist und was nicht. Unwissenheit schützt zwar vor Strafe nicht, ist aber bei Klärung der Schuldfrage zu berücksichtigen.
Ein Massaker an Zivilisten inkl. Frauen und Kindern wird wohl jeder als solches erkennen können, aber woher soll ein einfacher und - nach heutigen Standards - von allzu viel Allgemeinwissen unbeleckter Soldat wissen, ob die Männer in Zivil und wehrfähigem Alter, die da vor ihm stehen, nun wirklich Partisanen oder einfach nur als Strafmaßnahme zusammen getriebene Zivilisten sind und ob man sie überhaupt "rechtmäßig" hinrichten darf, selbst wenn sie Partisanen sein sollten?
Ich musste diese Frage vor einigen Monaten erst recherchieren, weil ich trotz meiner grundsätzlichen Kenntnisse des Kriegsrechts in einer Zeit, in der sogenannte "feindliche Kämpfer" mit Drohnenangriffen hingerichtet werden, nicht mehr sicher war. Und ich hatte zumindest die Mittel und die Freiheit, das zu recherchieren!

Der ganze Angriffskrieg an sich war ein Verbrechen.

Ja, rückblickend betrachtet und mit dem Wissen um die Wahrheit gewappnet. Für die Leute damals war es kein Angriffskrieg, sondern eine Reaktion auf ständige Subversion und eine zunehmende Zahl bösartiger Angriffe (siehe den sog. "Angriff auf den Radiosender Gleiwitz").

So einige Soldaten haben ja daraus auch die Konsequenz gezogen, zu desertieren und "zum Feind" überzulaufen.

Als Soldat ohne persönliche oder familiäre Bindungen ist das eine Option, alle anderen machen sich darüber Gedanken, wie es dann den Lieben zuhause ergeht - insbesondere dann, als Sippenhaft zur Regel wurde. Und mit einer bestimmten Handlung der eigenen Seite nicht einverstanden zu sein bedeutet noch lange nicht, dass man ausreichend mit der Gegenseite sympathisiert, um zu dieser überzulaufen.

Und Desertation? Es gibt viele Berichte über Leute, die aus einem Impuls heraus ("Einfach nur weg hier!") desertierten, aber nur sehr wenige, die es aus gründlicher Erwägung heraus taten und noch viel weniger, die damit davon kamen. Egal ob man nun im von der eigenen Seite kontrollierten Gebiet oder im Feindesland desertiert, man hat wenig Aussicht, auf freundlich Gesinnte zu stoßen.

Man kann es nur wiederholen: Für absolut determinierte, unbedingt opferbereite Charaktere gibt es immer einen Ausweg aus jeder Zwangssituation. Der weitaus größere Rest jedoch muss ständig abwägen.
 
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