Aufbau Hausnetzwerk, Kaufberatung

MarkusHD83

Schraubenverwechsler(in)
Hallo,

ich bin neu hier und benötige etwas Unterstützung beim Aufbau eines neuen Netzwerkes Zuhause.
Wir sanieren gerade unser Haus welches wir erworben haben.

Im Keller ist der Übergabepunkt von Vodafone für Kabel und der Telekom für TAE Dosen. Von dort gehen auch die alten Coaxialkabel und Kabel zu TAE Dosen durch 16mm Leerrohre in die einzelnen Zimmer und Stockwerke.

Die alten Coaxialkabel und TAE Kabel will ich rausziehen.
Im Keller neben dem Übergabepunkt von Vodafone will ich ein Wandgehäuse mit Router, Switch und Patchpanel installieren.
Durch die 16mm Leerrohre will ich Verlegekabel ziehen. Pro Leerrohr bekomme ich nur ein Verlegekabel gezogen.

Ich werde wohl 8 Zimmer mit jeweils einem Netzwerkkabel versorgen können.

Anschlussdosen müssen von Busch Jäger sein, gibts aber nur für CAT 6a.

Folgende Fragen ergeben sich:

- Wandschrank 10 oder 19Zoll, soll so kompakt sein wie möglich, und welcher genau? Empfehlung?

- Welche Verlegekabel? CAT 7a oder 8?
-Welcher Switch? Managed oder nicht?
-Welches Patchpanel?
-Ist die CAT 6a Anschlussdose von Busch Jäger einfach so mit den Verlekabeln kompatibel? Ich was von Adaptern bei CAT 7 und 8 gelesen?
-Eventuell muss ich bei der einen oder anderen Dose das Netzwerkkabel durch eine Dose mit Steckdoseneinsatz 230Volt verlegen. Ist das möglich oder gibt Störungen?
-Welches LSA Werkzeug?
-Was gibt es noch zu beachten?

Das wars erst mal. Danke für jeden Tip!
 
Anschlussdosen müssen von Busch Jäger sein, gibts aber nur für CAT 6a.
Kein Problem, sollte dann irgendwann mal Cat7 notwendig sein, kannst du die ja leicht tauschen.
-Welcher Switch? Managed oder nicht?
Kennt du den Unterschied und hast davon Vorteile wie VLAN?
Welches Patchpanel?
Was soll es können? Wie viele Ports?
-Ist die CAT 6a Anschlussdose von Busch Jäger einfach so mit den Verlekabeln kompatibel? Ich was von Adaptern bei CAT 7 und 8 gelesen?
Ja, kann man auflegen, die gesamte Installation ist dann aber nur als Cat6a zu betrachten.
-Eventuell muss ich bei der einen oder anderen Dose das Netzwerkkabel durch eine Dose mit Steckdoseneinsatz 230Volt verlegen. Ist das möglich oder gibt Störungen?
Wenn die Netzwerkkabel nicht geschirmt sind, ja. Daher auf jeden Fall geschirmte Netzwerkkabel nehmen (sollte bei Cat7 eh so sein).
 
Kennt du den Unterschied und hast davon Vorteile wie VLAN?
Benötige kein VLAN. An den Netzwerkdosen wird nur ein TV, Photovoltaikanlage, Dockingstation MacBook Pro und eventuell noch ein WLan Router im DG angeschlossen.
Ich will eigentlich zügig alles in Betrieb nehmen und mich nicht zu sehr einarbeiten.
Will beim Switch aber nicht darauf achten welche Patchkabel ich nutze.
Was soll es können? Wie viele Ports?
Sollte schon mindestens 12Ports haben.

Ich habe übrigens auch keine Probleme damit mir einzelne Komponenten gebraucht zu kaufen, wenn die Technik für meine Anwendung passt. Außer Kabel, das kaufe ich neu.
 
Benötige kein VLAN. An den Netzwerkdosen wird nur ein TV, Photovoltaikanlage, Dockingstation MacBook Pro und eventuell noch ein WLan Router im DG angeschlossen.
Ich will eigentlich zügig alles in Betrieb nehmen und mich nicht zu sehr einarbeiten.
Will beim Switch aber nicht darauf achten welche Patchkabel ich nutze.

Sollte schon mindestens 12Ports haben.
Dann sollte dir ein unamanged Switch reichen. Mit Gigabit gibt es die wie Sand am Meer.
Sonst auch gebraucht z.B. von Cisco.
Haben wir z.B. im Betrieb im Einsatz, die Catalyst-Teile kann man auch ohne große IOS-Kenntnisse aufsetzen.

EDIT. Welche Patchkabel du nutzt ist egal, das sind RJ45-Ports.
 
Danke dir. Was genau kannst du empfehlen? Dann schaue ich bei Kleinanzeigen mal.
Diese Reihe wäre für dich vielleicht passend: https://www.cisco.com/c/en/us/produ...-s-series-switches/data_sheet_c78-726680.html
Gibt es recht billig in der Bucht.
Was gibt es zu beachten beim Auflegen per LSA in der Dose und Patchfeld bezüglich Schirmung?
Die Schirmung nur soweit entfernen wie notwendig, Kabel richtig auflegen (hast du das mal gemacht?).
Muss das Patchfeld auch selbst eine Schirmung haben?
Sollte sein.
 
Netzwerkkabel zusammen, also ohne weitere physische Trennung (Leerrohr), mit stromführenden Leitungen zu verlegen ist nicht erlaubt. Deine Idee, das Kabel durch eine Steckdosen-Dose zu legen, ist also nicht so optimal.

Wenn mal ein Elektriker an die Dose ran muss, und er seinen Job ernst nimmt, dann darf er nur weitermachen, wenn er auch diesen Mangel behebt. Mach es also besser gleich konform zu den Normen.
 
- Welche Verlegekabel? CAT 7a oder 8?

Kommt darauf an, ob du dir irgendwann in 20 Jahren ein erneutes Verlegen der Kabel antun möchtest.

Bei 100m Stecke gilt:
CAT 5 2,5GBit
CAT 6 5GBit
CAT 6A 10GBit

Bei einer geringeren Stecke ist auch mehr möglich. So reicht CAT 5 bei 10GBit je nach elektrischen Bedingungen 22-45m weit.

CAT 7 oder 8 könnten wohl 100GBit schaffen, genaues weiß man noch nicht. Wenn du die Kabel binnen weniger Minuten verlegen kannst, dann würde es auch billiges CAT5 Kabel tun. Wenn du deinem zukünftigem Ich oder deinen Kindern/Enkeln/wer-auch-immer-das-Haus-bewohnt die Arbeit ersparen willst, dann nimm das bessere Kabel.

-Ist die CAT 6a Anschlussdose von Busch Jäger einfach so mit den Verlekabeln kompatibel? Ich was von Adaptern bei CAT 7 und 8 gelesen?

Die Güte der Installation wird vom schwächsten Glied vorgegeben. Ab 250 MHz sind dann spezielle Buchsen und Stecker, wie Tera oder GG45 fällig.

Das gute Kabel ist nur Reserve für die Zukunft.

-Eventuell muss ich bei der einen oder anderen Dose das Netzwerkkabel durch eine Dose mit Steckdoseneinsatz 230Volt verlegen. Ist das möglich oder gibt Störungen?

Rein technisch spricht nichts dagegen, wie es rechtlich aussieht, weiß ich nicht

Das habe ich mal gehört, aber gilt das auch für geschirmte Leitungen?
Bei ungeschirmten ist das klar.

Hängt wohl damit zusammen, dass man sich da unabsichtlich Spannung auf die Datenkabel legen kann, wenn man z.B. einen Nagel durchhaut. Rein technisch wohl kein Problem, auch nicht bei ungeschirmten Kabeln, dafür ist die Verdrillung da.
 
Das habe ich mal gehört, aber gilt das auch für geschirmte Leitungen?
Bei ungeschirmten ist das klar.
Es geht da weniger um die technischen Belange im Regelfall. Stromkabel (min. isoliert an der Ader + das gesamte Kabel) und Netzwerkkabel (isoliert an jeder Ader + das gesamte Kabel + (optional) jedes 2er Paar) sind ausreichend voreinander geschützt, um für sich betrachtet technisch einwandfrei zu funktionieren.

Die europäischen (und natürlich auch nationalen) Normen gehen aber auch den Schritt den "Stand der Technik" an Störfälle anzupassen, d.h. aktiv Sicherheitsmaßnahmen vorzuschreiben, damit in Störfällen insbesondere Menschenleben nicht in Gefahr gerät. Bzgl. der Verkabelung in Gebäuden sind mindestens die Normen DIN VDE 0100-520:2013-06 und der DIN VDE 0298-4:2013-06 einschlägig. Bzgl. Strom + Telekommunikation insb. DIN VDE 0100-520 Abschnitt 528.2

Technischer Hintergrund der erzwungenen physischen Trennung sind, wie angesprochen, der "Nagel durch beide Leitungen" aber auch Wasserschäden, Blitzschlag etc. Anders als Verbraucher an der 230V-Leitung haben Geräte im Netzwerk seltenst einen Schutzleiter oder sonstige derartige Sicherungen. Sobald also mal, warum auch immer, 230V auf dem Netzwerkkabel liegen, ist potentiell jedes Gerät im Netzwerk tödlich beim Anfassen. Ein noch größeres Risiko besteht aber durch Sekundärschäden, z.B. durch Brände, hervorgerufen von schmorendem Netzwerkequipment.

Abgesehen vom konkreten Schadensfall ausgelöst durch eine nicht sachgerechte Trennung, der tatsächlich wohl eher selten Auftritt, ist ein Verstoß gegen Normen rechtlich immer problematisch. Stell dir mal vor dein Haus brennt ab, weil ins Dach der Blitz eingeschlagen ist. Der Gutachter der Versicherung findet dann diesen "Pfusch" und lehnt eine Übernahme des Schadens ab, egal ob das Haus auch so abgebrannt wäre. Immer doof diese Situationen, insbesondere, weil du nicht mal einem Handwerker den "Pfusch" in die Schuhe schieben kannst. Letzteres ist übrigens auch der Punkt, warum gute Handwerker schon aus purem Eigennutz alles normgerecht machen (und sich dies idR auch bei der Abnahme bestätigen lassen).
 
Es geht da weniger um die technischen Belange im Regelfall. Stromkabel (min. isoliert an der Ader + das gesamte Kabel) und Netzwerkkabel (isoliert an jeder Ader + das gesamte Kabel + (optional) jedes 2er Paar) sind ausreichend voreinander geschützt, um für sich betrachtet technisch einwandfrei zu funktionieren.
Wobei es auch hier eine induktive Übertragung gibt, wie in einer Spule eben. Daher die Frage nach der Schirmung.
Aber danke für die juristische Klarstellung.
 
Abgesehen vom konkreten Schadensfall ausgelöst durch eine nicht sachgerechte Trennung, der tatsächlich wohl eher selten Auftritt, ist ein Verstoß gegen Normen rechtlich immer problematisch. Stell dir mal vor dein Haus brennt ab, weil ins Dach der Blitz eingeschlagen ist. Der Gutachter der Versicherung findet dann diesen "Pfusch" und lehnt eine Übernahme des Schadens ab, egal ob das Haus auch so abgebrannt wäre. Immer doof diese Situationen, insbesondere, weil du nicht mal einem Handwerker den "Pfusch" in die Schuhe schieben kannst. Letzteres ist übrigens auch der Punkt, warum gute Handwerker schon aus purem Eigennutz alles normgerecht machen (und sich dies idR auch bei der Abnahme bestätigen lassen).

Zum Glück muß sich der Normalo nur an der groben Fahrlässigkeit messen lassen und das dürfte da nicht drunter fallen. Da muß man schon Dinge wie Sicherungen brücken, Übersichern, die aufgedruckte Belastbarkeit des Kabels ignorieren oder über PE Strom fließen lassen, gemacht haben. Bei allem, was sich dem Normalo nicht erschließen muß, hat er sogesehen eine gewisse Narrenfreiheit.

Wobei es auch hier eine induktive Übertragung gibt, wie in einer Spule eben. Daher die Frage nach der Schirmung.

Dafür sind die Adern ja verdrillt. Die Störung wirkt sich gleichmäßig auf beide Adern eines Adernpaares aus und da das Signal immer durch die Differenz ermittelt wird, fällt die Störung raus (sofern man es nicht zu sehr übertreibt, aber keiner wird das kilometerweise betreiben).
 
Mal über Modulare Systeme von Daetwyler bzw BTS nachgedacht? So bist du nicht auf Busch Jäger Dosen beschränkt sondern kannst auch in Zukunft dank Trägerplatte und Zwischenrahmen jederzeit das Schalterprogramm tauschen.

Ebenfalls hab ich die Erfahrung gemacht das sich Laien mit Modulen leichter tun was das ordentliche auflegen angeht als mit LSA Dosen.



Bei dem Modulträger bitte einmal prüfen ob dein Schalterprogramm passt hab ich nur fix als beispiel rausgesucht.
 
Ebenfalls hab ich die Erfahrung gemacht das sich Laien mit Modulen leichter tun was das ordentliche auflegen angeht als mit LSA Dosen.
Also mit den modularen Systemen habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Ich habe schon mal mit LSA aufgelegt, hatte damals keine Probleme. Welche Schwierigkeiten oder Fehler können hier denn gemacht werden?
 
Nunja viele kürzen den Folienschirm zu weit vor der LSA-Leiste oder gehen sogar hin und enddrillen die Adernpaare um diese "ordentlich" in der Dose zuverlegen.

Beim Modul hat man nur 3-5mm verlegte Adern im Adernverteiler welche durch den Aufbau noch zusätzlich für eine räumliche Trennung der Adernpaaare sorgt.

Für die einfache Datenübertragung wird das wohl so oder so gehen, aber möchte man das Netzwerk voll ausnutzen ist auch ein sauberes arbeiten an den endflächen nötig.
 
Danke dir.
Was würdest du dann alternativ auf der Patchfeldseite empfehlen?
Entschuldige bitte, hab das Thema aus den Augen verloren.

Auf der Patchseite empfehle ich auch Module, dazu passend ein K24


Wenn du eine 19" Einbaumöglichkeit hast.

Ansonsten würden auch diverse AP-Dosen als Patchfeldersatz gehen.

 
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