AM5 ITX MB für USB-C Monitor

Da_Obst

PCGH-Community-Veteran(in)
Grüß euch! :)

Soweit ich weiß, kann AM5 dGPU-Passthrough zu einem USB-C 3.2 Port mit DP-Alt.Mode.
Leider finde ich dazu kaum weiterführende Infos, deswegen wollte ich mal fragen, ob jemand von euch das Feature schon einmal im Einsatz hatte, oder vielleicht sogar regelmäßig verwendet?

Ich möchte mir ein möglichst kleines, portables System basteln, welches aber eine vollwertige GraKa aufnehmen kann.
Für unterwegs gibt's einen USB-C Monitor und da wäre es halt schon sehr praktisch, wenn man den dann wirklich mit nur einem Kabel an dem USB-C Port betreiben könnte.

- Ist das Feature Plug&Play?
- Gibt es Anforderungen an die Grafikkarte?
- Welche Leistung kann der Port für die Stromversorgung bereitstellen?
- Lässt sich seitens Software festlegen, welche Anwendungen mit iGPU bzw. dGPU laufen sollen?
- Wie ist der Overhead beim Passthrough, bzw. welchen Performance-Verlust sieht man bei Spielen?

Ich habe mir dieses Mainboard ausgesucht, welches das Feature unterstützen soll:

Vielleicht kann jemand ein bisschen was dazu sagen, würde mich sehr freuen. :)
 
Diese Fähigkeit hat nichts mit dem Sockel zu tun und, leider, auch nicht direkt etwas mit USB. Sowohl DP alt mode als auch PD mit mehr als 7,5 W (die wohl kaum einem Monitor reichen werden) sind optionale Zusatz-Features, die man bei Typ-C-Anschlüssen implementieren kann. Man kann's aber auch sein lassen und das ist in der 600er-Generation der gängige Ansatz. Das verlinkte 650E-I ist eines der wenigen alten Boards, das überhaupt ein Bild via Typ-C ausgeben kann, erst bei X870/X870E hat sich die Lage deutlich gebessert – die 600er-Platinen wurden halt vor der Verfügbarkeit von APUs designt. Und, um eins klar zu stellen: Natürlich wird da auch nur deren Bild ausgegeben. Von einer dGPU müsstest du erst via Software-Pass-Through-Gefrikel den Stream an die IGP leiten, aber das Mainboard kann nur ausgeben, was auch im Sockel vorliegt.

USB-PD ist, wie gesagt, noch einmal ein anderer Schuh und auch beim Strix nicht dokumentiert. 1,5 A bei 5 V muss der Anschluss können, 3 A bei 5 V ist häufig gegeben (sowohl an A als auch C) – mit mehr, also Profilen bis 12 oder gar 20 V, wie man sie für Monitore braucht, würde ich nicht rechnen. Um genau zu sein habe ich in alle meinen AM5-Tests erst ein einziges Mal Angaben für rückseitiges Power Delivery gesehen (Asus X870-A: 30 W, Test erscheint in 03/2025). Selbst bei Front-Panel-Anschlüssen ist das ein extrem seltenes, Luxus-Platinen vorgehaltenes Feature. (X670E Ace und Hero sind die einzigen 60-Watter in meiner Testtabelle.)


Der einzig gangbare Weg, wenn du das Projekt wirklich so durchziehen möchtest, wäre meiner Meinung nach ein Umstieg auf Micro-ATX und der Weg über eine Thunderbolt-Add-In-Karte. Die gibt es auch für AM5-Platinen (mit teils sehr kurzen Kompatibilitätslisten), sie nehmen beliebige Bildsignale via DP an und viele unterstützen zumindest 36 W, einige 100 W Power Delivery. Ist aber halt etwas teurer, mit Einschränkungen verbunden und braucht zusätzlichen Platz.
 
Danke für deine Antwort. :)

Ich habe mir zwischenzeitlich mein neues System mit dem Asus B650E-I aufgebaut und kurzerhand den Praxistest gemacht. Mittlerweile weiß ich auch, wie das Feature heißt, welches ich nutzen möchte: "AMD Hybrid Graphics".

Wenn man im UEFI die Hybrid Graphics Option aktiviert, dann kann man völlig problemlos einen Monitor an den HDMI-Ausgang des Mainboards anschließen und das Renderergebnis der dGPU von der iGPU an den Monitor ausgeben lassen. Das schöne daran ist meiner Meinung nach der Stromspareffekt, weil die dGPU einfach deaktiviert wird, wenn sie im Moment nicht von einer 3D-Anwendung benötigt wird. Damit kann man den hohen Idle-Verbrauch einer RX7000 GraKa schön umschiffen.

Der USB-C Port welcher DP-Alt.Mode bereitstellt kann nach meinem Test zumindest ~15W Leistung bereit stellen, mangels USB-Port Powertester kann ich leider nichts genaueres dazu sagen. Zumindest reicht die Leistung um den Monitor mit Strom zu versorgen oder mein Smartphone schnell zu laden (18W).

Aber, wenn ich meinen Monitor nur mit einem USB 3.2 Kabel an dem USB-Port anschließe, dann bekomme ich leider kein Bildsignal. Der gleiche Monitor, mit dem gleichen USB-Kabel lässt sich an meinem Steam Deck und an meinem Laptop problemlos nutzen - Bloß am MB passiert nichts, vielleicht ein Problem mit dem DP-Handshake, keine Ahnung.

Wenn ich mein HP G5 Dock an den USB-C Port am MB anhänge und damit den Monitor verbinde, dann bekomme ich auch ein Bildsignal ausgegeben, also funktioniert der Port - Bloß gibt es wohl ein Kompatibilitätsproblem mit meinem portablen Bildschirm (was ich sehr schade finde). Daher hängt der Monitor mit einem HDMI-Kabel am MB und wird zusätzlich noch mit einem USB-C Kabel am MB angeschlossen um die Stromversorgung sicher zu stellen.
 
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