Ich denke mal, dass mit dem Speicherplatz war Sarkasmus. Zumindest verstehe ich das so und man sollte sich nicht zu sehr auf diesen Satz fixieren. Kommentare wie "Herr Ludewig sollte sich vlt. mal nach einem anderen Job umsehen...." finde ich da absolut unangebracht. Herrn Ludewig wird klar sein, dass es eher um lizenzrechtliche Probleme, Probleme bei der Umsetzung oder taktisches Verhalten von Disney gehen wird.
"Kevin allein zu Haus" ist einer der umsatzstärksten Filme zur Weihnachts- und Neujahrzeit und Disney ist bestimmt aufgefallen, dass sie einige Millionen Dollar verlieren, wenn Sie ihn günstiger als die gepresste Version anbieten. Vermutlich gibt es ihn ab Februar wieder ganz normal in dem Dienst.
Richtig erkannt
Natürlich war das nicht ganz ernst gemeint mit dem "Sparen von Speicherplatz".
Hauptgründe für das Verschwinden von Inhalten bei Streaming-Portalen sind:
- Lizenrechtliche Gründe (wie auch im Artikel geschildert),
- Wirtschaftliche Gründe. So ist es einfach lukrativ für ein Filmstudio, einen Film oder eine Serienstaffel als Einzelverkauf bei Amazon und in anderen Geschäften anzubieten. Schließlich kann das Filmstudio bzw. der Lizenzinhaber nochmal extra Geld verdienen, wenn man nur die DVD/Blu-ray verkauft oder es als "Digital-Version" einzeln zum Kaufen (man bekommt als Käufer aber nur eine "Nutzungslizenz") anbietet.
-> Ein Rechteinhaber verdient zwar auch ein bisschen was, wenn seine Filme auf einem Video-Streamingportal angesehen werden, aber natürlich deutlich weniger, als bei einem Einzelverkauf des Films. So ist es immer das ökonomische Ziel möglichst viel Geld pro Film/Serie zu verdienen. Dies können Rechteinhaber erreichen, indem man die Inhalte in viele verschiedene Plattformen zerstreut.
-> Die "Film-Verwertungskette" wäre eh einen eigenen Beitrag wert. Kurz zusammengefasst: Ein Rechteinhaber bringt einen neuen Film immer zuerst im Kino heraus (manchmal parallel zur DVD/Blu-ray-Version) und nimmt erstmal dort pro verkauftem Kino-Ticket Einnahmen mit. Nach Ablauf einer zuvor individuell festgelegten Periode (ein paar Monate), kommt der Film dann in den Einzelverkauf auf DVD/Blu-ray sowie als kaufbare Video-Datei. Zeitgleich dürfen auch ausgewählte Pay-TV-Sender (wie z.B. Sky) den Film ausstrahlen. Dann vergeht wieder eine festgelegte Zeit, ehe der Film (nach etwa 6 bis 12 Monaten nach Kinostart) dann in den Katalog von sogenannten "Video on Demand"-Diensten wie Netflix aufgenommen wird und man ihn als zahlender Abonnent eines Streaming-Dienstes ansehen kann. Aber der Streaming-Anbieter darf den Film immer nur für eine gewisse Zeit im Katalog führen und zum Streaming anbieten. Nach Ablauf dieser Zeit ist der betreffende Film dann wieder nur noch im Einzelverkauf auf DVD/Blu-ray bzw. als einzelne Video-Datei zum Kaufen erhältlich. Und irgendwann dürfen dann auch die "Free-TV-Sender" den Film ausstrahlen, allerdings nur, wenn diese wiederum eine Lizenzgebühr an den Rechteinhaber gezahlt haben.
-> Auch bei Serien wird ähnlich vorgegangen, nur fehlt dort eben das Kino als Einnahmequelle.
Zum Speicherplatz sei gesagt, dass die Streaming-Anbieter natürlich über einen reichhaltigen Fundus an Festplatten und Server verfügen. Temporär kann es aber natürlich auch bei diesen Anbietern mal zu einem Engpass kommen. Stromausfall, Server-Wartung etc. Auch muss immer bedacht werden, dass die Filmdateien immer mehr Speicherplatz brauchen. Trotz Komprimierung via H.265 (oder auch HEVC genannt) benötigt ein Film in UHD-Auflösung etwa doppelt so viel Speicherplatz wie der gleiche Film in Full-HD. So könnte ich mir vorstellen, dass es auch bei der Umstellung auf UHD-Inhalte nochmal zu temporären Verschiebungen bei den angebotenen Inhalten kommen wird.