Warum gibt es kaum noch Notebooks mit austauschbarem Akku?

DaXXes

Freizeitschrauber(in)
Hallo @ll,

bis ca. 2016 war es durchaus üblich, dass die meisten Notebooks einen Akku besaßen, der sich durch zwei Hebel oder einen ähnlichen Mechanismus auf der Unterseite verriegeln und problemlos wechseln ließ. Es war somit auch kein Problem, einen zweiten Wechselakku zu beschaffen und die Kapazität für unterwegs so zu erhöhen.

Inzwischen werden ärgerlicherweise in fast allen Notebooks die Akkus fest verbaut, zum Teil sogar verklebt. Das ist nicht nur für den Kunden ärgerlich, sondern auch im Hinblick des Recyclings schwachsinnig, da die Geräte somit als Sondermüll gelten und nicht mehr auf den Elektroschrott dürfen, sollten sie irgendwann einmal defekt sein. Zumindest bei unserem örtlichen Recyclinghof dürfen Elektrogeräte keine Batterien oder Akkus enthalten, die müssen separat entsorgt werden.

Nun stelle ich mir die Frage: Warum ist das so? Gibt es irgendeine neue EU-Richtlinie, die vorschreibt, dass die Akkus zum Beispiel wegen des Brandschutzes im Gehäuse-Inneren sein müssen? Oder wollen die Hersteller dadurch nur wieder 2 Cent bei der Produktion sparen?
 
Zumindest bei unserem örtlichen Recyclinghof dürfen Elektrogeräte keine Batterien oder Akkus enthalten, die müssen separat entsorgt werden.
Das ist dann so ein unfähiger Entsorger, der auch Ende 2019 nichts verstanden hat. Wenn mir mein Entsorger das vor Ort sagen würde, würde ich das Teil dort auf der Stelle selber zerlegen und ihm den Müll einzeln auf den Tisch knallen. Im Zweifel muss man das defekte Gerät halt beim Fachhandel zurück geben.

Nun stelle ich mir die Frage: Warum ist das so? Gibt es irgendeine neue EU-Richtlinie, die vorschreibt, dass die Akkus zum Beispiel wegen des Brandschutzes im Gehäuse-Inneren sein müssen? Oder wollen die Hersteller dadurch nur wieder 2 Cent bei der Produktion sparen?
Meine Theorie ist eher ein dritter Grund: die Kunden wollem anscheinend immer dünnere und leichtere Laptops. Normale Austauschakkus benötigen ein zusätzliches, stabies Gehäuse und eine Mechanik, was beides wieder Geld und Gewicht kostet.

Wo mein Lenovo x220 aus 2011 mit 12,5" inkl. 6h Akku noch gut 1,7 kg wiegt, wiegt ein Dell XPS 13 nur noch 1,29kg, ein Lenovo x280 sogar nur 1,13 kg. Und beide sind spürbar dünner und leistungsstärker bei längerer Akkulaufzeit. Bei beiden Geräte ist der Akkutausch durch den Anwender zwar nicht vorgesehen, er lässt sich aber durchaus ausbauen/wechseln. Selbiges gilt für den HP EliteBook 840 G5, den ich beruflich nutze.

Bei den Billigstlaptops, die hier immer wieder erträumt werden (Office und Gaming für 400€) muss der Hersteller dann nicht unr überall sparen, da haben die Käufer auch schlicht kein Interesse an einem Austauschakku. Da dürfte der Akku und der Regel sogar länger durchhalten wie die Mechanik des Laptops.

Vorschriften gibt es m.W.n. nur bei der Form der Kontakte (diese dürften nicht offen zugämnglich sein) und u.U. noch in der Menge an Lithium je Wechselakku, den man getrennt vom Gerät im Flieger mitführt.

akku futsch neues Notebook, so einfach ist das und ist auch so gewollt von den Kotz Herstellern.
Wenn man keine Billigware und kein Tablet kauft, dann ist der Akkutausch kein echtes Problem.
 
Meine Theorie ist eher ein dritter Grund: die Kunden wollem anscheinend immer dünnere und leichtere Laptops. Normale Austauschakkus benötigen ein zusätzliches, stabies Gehäuse und eine Mechanik, was beides wieder Geld und Gewicht kostet.

Das ist definitiv der Hauptgrund, es gibt nur sehr wenige, kompakte Geräte mit Wechselakkus, größere Geräte haben recht häufig noch Wechselakkus (zumindest bei einzelnen Herstellern), allerdings ist die Zielgruppe für diese klobigen Dinger mittlerweile nicht mehr die Größte, wir verkaufen diese Geräte hauptsächlich an das ältere Klientel oder dahin, wo solche Geräte stationär eingesetzt werden. Für den Außendienstler soll es eher was kompaktes, leichtes sein. Da man mit einem im Gehäuse verbauten Akku die Mechanik spart und flexibler mit dem Layout/der Form ist, ist man dazu übergegangen, Akkus intern zu verbauen. Das ist vor allem dann ein Ärgernis, wenn man ein Problem hat, bei dem das Gerät sich nicht mehr einschalten lässt (hier hilft häufig das Entfernen des Akkus), da man das Gerät in diesem Falle aufschrauben muss.

Allerdings kann man bei recht vielen Geräten die intern verbauten Akkus auch mit wenig Aufwand tauschen, sofern Ersatzakkus erhältlich sind (das ist meistens der Knackpunkt). Meistens sind ein paar Schrauben zu lösen und der Akku lässt sich einfach tauschen.

Wenn Hersteller nur hochwertige Akkus verbauen würden, dann wäre das alles ein kleineres Übel. Bei meinem MacBook ist der Akku leider verklebt, Apple gibt aber an, dass der Akku nach 1000 Zyklen in der Regel noch mindestens 80% seiner Kapazität haben wird. Aktuell bin ich bei 180 Zyklen und habe noch 98% der Originalkapazität. Bei allen anderen Notebooks die ich bisher in Nutzung hatte haben die Akkus nicht ansatzweise so gut durchgehalten, bei einem Lenovo-Gerät beispielsweise hatte ich nach ca. 170 Zyklen schon nur noch 45% verbleibend. (Ist ja leider auch immer ein bisschen Glückssache).
 
Beiden Vorrednern gebe ich uneingeschränkt Recht.

Zusammengefasst:

1. Schlanke Gehäuse und Wechselakkus vertragen sich nicht.

2. Die Akku-Technologie hat in den letzten fünf Jahren dank E-Mobilität gewaltige Sprünge gemacht. Die erwartbare Anzahl der Ladezyklen übertrifft nicht nur theoretisch sondern auch praktisch die übliche Nutzungsdauer um ein Mehrfaches.

3. Für alle anderen User gibt es Powerbanks.
 
Schlanke Gehäuse und Wechselakkus vertragen sich nicht?
Da würde dir jeder mit einer halbwegs vernünftigen Kamera ala GH5 diese auf den Kopf knallen - aber nur mit dem Batteriegriff zuerst :D

Powerbanks sind aber tatsächlich die Lösung.
Und sollte der Akku mal aus anderen Gründen raus und nicht weil der nicht geladen ist - aufschrauben, dauert 2 Minuten und die gesamte Klappe ist auf, noch 3 Minuten und der Akku ist raus und getauscht.

Ich würde auch jetzt gerne überall austauschbare Akkus haben wie bei meiner Kamera - weiß aber auch das im Laptop deswegen Probleme gibt - von der Gehäusestabilität bis hin zu Designproblemen um alles da reinzuquetschen. Akkus sind mittlerweile alles andere als formschön - wenn man die Laptops aufmacht, ist der Akku überall verteilt xD Deswegen lieber Powerbank mit.

Das bringt aber andere Probleme mit. So ne 50.000er Powerbank mit passendem Anschluss ist ja geil, darf aber nicht in den Flieger - die Idioten denken das die Dinger explodieren - aber die 20.000er nicht? :klatsch:
 
Ach Kinners, wir reden hier nicht von Kameras, sondern von Notebooks mit wenigen Zentimetern Bauhöhe, deren Akkus eine gewisse Kapazität haben sollen. Nicht von so einem Knubbelding, was in einer Kamera untergebracht wird, die an eine menschliche Hand angepasst ist und eine gewissen Größe haben kann. Ein MacBook hat eine Höhe von 1,5-1,7 cm, die ollen Windows-Dinger bringen es auf 3 und die Alienware-Backsteine auf 4 cm, aber deren Akkus verdienen den Namen auch kaum, weil sie in unter zwei Stunden leer genuckelt sind. Also solltet Ihr eventuell mal in 2019 ankommen, was tauschbare Akkus angeht.

@ wuselsurfer,

das 2te „Nein“ ist hoffentlich ein blöder Scherz. Akkus heute sind überhaupt nicht mehr mit denen von vor fünf Jahren zu vergleichen. Der Name der Technik ist gleich, der Rest nicht.

Insgesamt bleibt es aber dabei, Tauschakkus lohnen sich einfach nicht. Die wurden früher nicht gekauft und da wurden diese bei vielen Ladezyklen noch merklich bei jeder Ladung in der Lebensdauer reduziert. Es gibt schlichtweg keinen Markt dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlanke Gehäuse und Wechselakkus vertragen sich nicht?
Da würde dir jeder mit einer halbwegs vernünftigen Kamera ala GH5 diese auf den Kopf knallen - aber nur mit dem Batteriegriff zuerst
Hier geht es um Laptops/Subnotebooks. Ich glaube kaum, dass die GH5 einen 48 Wh (Lenovo x280)-97 Wh (Dell XPS 15) Akku nutzt.

Der EN-EL18 der Nikon D4 hat nur 22 Wh, da müsste man selbst für einen kleinen 40 Wh Akku zwei von den Nikon-Akkuklötzen einbauen.

Das Gewicht meines x220 ist der Hauptgrund, warum er mittlerweile zu Hause bleibt und nicht, weil der Akku nach 8 Jahren nur noch 54% Kapazität hat und ich zu sparsam bin, einen neuen zu kaufen.

Wie man bei der Bauhöhe aktueller Laptops kapazitäts- und gewichtsneutral Wechselakkus verbauen will, kann wuselsurfer den Herstellern sicher erklären. Klar, in einem 5 KG 17" Laptop mit Desktop-CPU geht sowas, da ist der Akku sowieso nur eine Notstromversorgung. Aber in einem 15,6" Laptop mit 17mm, 13,3" Laptop mit 11,6 mm Dicke oder gar einem 12" Tablet mit 8,5mm Dicke wird das wohl schwierig. Ich schraube jedenfalls lieber alle 4-8 Jahre den Laptop auf und wechsele den Akku wie 4-8 Jahre lang (für mich) nutzloses Zusatzgewicht durch die Gegend zu schleppen.

Einen Ersatzakku für das Dell Venue Pro 11 (von 2015) könnte ich noch kaufen, obwohl das bei einer Restkapazität von 97% völlig sinnlos ist.

Um die Powerbank als zusätzlichen Wechselakku zu nutzen, so wie vor 10 Jahren den Zusatzakku unter meinem damaligen HP. Da hat der Zusatzakku dann auch fast soviel gewogen wie heute das gesamte 14" Notebook.
 
Haste mal die aktuellen Kameras gesehen? Die sind viel enger gebaut als aktuelle Laptops UND sie haben wesentlich mehr bewegliche Teile, selbst wenns eine Systemkamera ist mit IBIS - braucht das Zeug auch Platz. Und die Hitze müssen sie auch irgendwohin abführen, passiv versteht sich.
Man könnte Wechselakkus in die modernen Laptops einbauen, die wären flach, fragil und richtig hässlich, aber nicht wirklich schwerer als die fest verbaute Variante.
Die Leute wollen einfach nicht, daran liegt es, nicht an der Technik.
Die meisten Laptops sind auch nicht "thin &light", sondern eher "thicc brick" wo mehr als genug Platz für die Akkus bleibt :)
 
M
Um die Powerbank als zusätzlichen Wechselakku zu nutzen, so wie vor 10 Jahren den Zusatzakku unter meinem damaligen HP. Da hat der Zusatzakku dann auch fast soviel gewogen wie heute das gesamte 14" Notebook.
Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass diese Zusatzakkus die doppelte Kapazität hatten als heute übliche Akkus - und sie konnten tatsächlich zusätzlich verwendet werden. Nicht selten kam man mit dem 60 Wh Hauptakku und 90 Wh Zusatzakku auf eine extreme Laufzeit von zum Teil 15 Stunden.

Einen Akku mithilfe eines anderen Akkus zu laden ist dagegen physikalischer Blödsinn, da hier jedesmal Energie verloren geht. Das ist, wie Öl oder Kohle zu verbrennen, um damit Wasser zu kochen, das irgend etwas antreibt.

Dass im preiswerten Consumer-Bereich Wechselakkus nicht übermäßig gefragt sind, ist auch keine neue Erkenntnis. Dass es die jetzt aber auch bei teureren Produktserien wie Lenovo Thinkpads und Dell Latitudes nicht mehr gibt, ist schon ärgerlich.
 
Das kommt aber davon das Apple die Prosumer-Welt fest im Griff hat und ihre Designvorstellungen kopiert werden, inklusive thin&light. Ist halt cool wenn der Laptop selbst nix wiegt, aber uncool weil man dann noch 1 Kilo an Powerbanks einsacken muss :D
 
Überzeugt mich nicht als Argument.

Liegt aber wohl daran, dass Einzelhändler heute nur von der Klientel Ü60 leben, die es einfach nicht besser wissen, weil sie nicht mit Alternativen aufgewachsen sind.

Sag das nicht. Es gibt noch Leute die zu den Einzelhändlern gehen und gerade mal auf der halben Strecke sind was Ü60 angeht.
Ich kaufe gerne vor Ort ein, sei es Cyberport, ein Fotohaus oder der Deejayladen hier usw. Und deren Angebote sind nicht auf Ü60 ausgelegt, die alten Leute gehen da gar nicht rein. Da sind überwiegend Prosumer unterwegs, die keinen Bock haben sich ihre teuren Werkzeuge bestellen zu müssen und dann der DHL hinterher zu laufen wo denn das Paket abgeblieben ist mit ner 4stelligen Summe... Ich gehöre dazu. Lieber gebe ich 100€ mehr aus für die Kamera, spare mir dafür aber den Versand + habe den Service vor Ort und nicht aufm Mond.
 
Das Akkus mit der Zeit immer schwerer zugänglich/austauschbar werden, ist an und für sich wie die Redner zuvor schon schrieben, eigentlich dem Fortschritt "geschuldet", immer leichter, immer dünner etc..

Jedoch muss man m.M.n. nicht vernachlässigen, dass die meisten Notebooks (soweit ich weiß selbst die neuste TXX-Serie von Lenovo, mein T450 Akku war noch verschraubt), verklebte Akkus haben. Bei Apple ist das ja schon länger Standard. Die Frage, die ich mir hier als Endanwender stelle, muss das wirklich sein?

Ich finde nein, denn die Argumente greifen hier nicht weiter. Mann muss nicht Tonnen von extrem heftigen Kleber nehmen, um den Akku so festzukleben, dass der eigentlich nicht ohne weitere Gewalt rauskommt. Bei meinem 15er Macbook Retina war das fast schon ein Kampf, dabei hätten es zwei kleine rausziehbare Gummiklebestreifen auch getan. Aber warum, wenn man auch ein neues Gerät kaufen kann, was dadurch plausiblerweise verstärkt wird,.
 
Das Akkus mit der Zeit immer schwerer zugänglich/austauschbar werden, ist an und für sich wie die Redner zuvor schon schrieben, eigentlich dem Fortschritt "geschuldet", immer leichter, immer dünner etc..

Jedoch muss man m.M.n. nicht vernachlässigen, dass die meisten Notebooks (soweit ich weiß selbst die neuste TXX-Serie von Lenovo, mein T450 Akku war noch verschraubt), verklebte Akkus haben. Bei Apple ist das ja schon länger Standard. Die Frage, die ich mir hier als Endanwender stelle, muss das wirklich sein?

Ich finde nein, denn die Argumente greifen hier nicht weiter. Mann muss nicht Tonnen von extrem heftigen Kleber nehmen, um den Akku so festzukleben, dass der eigentlich nicht ohne weitere Gewalt rauskommt. Bei meinem 15er Macbook Retina war das fast schon ein Kampf, dabei hätten es zwei kleine rausziehbare Gummiklebestreifen auch getan. Aber warum, wenn man auch ein neues Gerät kaufen kann, was dadurch plausiblerweise verstärkt wird,.

Verklebt wird wegen der Steifigkeit, damit die Tastatur usw. sich weniger eindrückt.
Deswegen wird auch kein einfacher Kleber gekommen der nur den Akku hält. sondern das bombenfeste Zeug damit da garantiert nichts verrutschen kann ohne Gewalteinwirkung.
Auch das ist dem Trend geschuldet das die Dinger gefälligst unter 1 Kilo wiegen müssen aber sich trotzdem genau so steif und stabil anfühlen sollen wie die 5KG-Gaming-Monster mit verstärktem Gehäuse. Da sich Physik nicht austricksen lässt, wird halt verklebt. Würde mich nicht wundern wenns irgendwann komplett verklebt ist und ohne Schrauben daherkommt. Service wird ja auch immer unwichtiger, bzw ist so teuer das es sich nicht lohnt. Würde mich nicht wundern wenn die Hersteller den Service komplett runterfahren - spart Personalkosten, Lagerkosten für Ersatzteile, Logistik (Gerät muss zum Hersteller etc.) und viele andere Sachen und geben den Kunden einfach ein Ersatzgerät. Dürfte sich irgendwann sogar lohnen.
 
Denkst Du wirklich, dass das Verkleben soviel ausmacht? Würden nicht 4-6 Schrauben und 2-3 Klebestreifen auch reichen? Rein von der Stabilität hat sich (zumindest bei den Thinkpads) nicht wirklich was getan. Gut, kann ein Einzelfall sein, möchte das nicht pauschalisieren.
 
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