Bei der Verpackung orientiert sich ASUS klar an der aktuellen Aufmachung für die RoG-Serie (Republic of Gamers). Der farblich in Rot- und Schwarztönen gehaltene Karton ist durchaus durchdacht und wirkt transportsicher. Das Mainboard ist getrennt vom Lieferumfang in einer Pappummantelung eingeschlossen und wird durch eine tiefgezogene, klare Kunststoffabdeckung im Bereich der Erweiterungsslots sowie Speichersteckplätze sicher fixiert.
Wer ASUS-Boards kennt, wird einen Großteil des Lieferumfangs bereits wiedererkennen. Dem Preis wird der Umfang jedenfalls gerecht und so finden sich neben der umfangreichen Menge an funktionalen Dingen auch mehr oder weniger nützlicher Merchandise (u.a. ein RoG-Aufkleber für den Reisepass) mit an Board. Besonders erwähnenswert sind die starren
HB-SLI-Brücke unterschiedlicher Längen (2-, 3-, 4-Way-SLI), ein Anschlusskabel für RGB-LED-Hardware (ca. 75 cm), die bekannte Fan-Extension-Platine für zusätzliche Lüfter- und Termperaturanschlüsse mitsamt Kabel, sowie ein Coupon für den Shop
CableMod. Der Entfall der Treiber-CD/DVD will aber auch nochmals erwähnt werden: Endlich gibt es Programme und Treiber zeitgerecht auf einem schicken RoG-USB-Stick. Der 8 GiByte-USB-Stick liest sequenziell übrigens mit 30 MiByte/s und schreibt mit bis zu 10 MiByte/s. Die modernen WiFi-Antennen inklusive Standfüßen (2x2 802.11 AC, 1x 802.11 AD) und die metallene Stützschiene für schwere Grafikkarten sehen wir zum ersten Mal im Lieferumfang. Zu guter Letzt folgt noch der Hinweis auf die beiligende
RoG AREION 10G Netzwerkkarte. Diese soll die Zenith-Platine auch in Sachen kabelgebundenem Netzwerk über die Standardaustattung anderer Platinen hinaus erheben. Hierfür nutzt die kleine, mit passivem Kühlkörper versehene Platine einen Aquantia AQtion AQC107 Chip, der aus einer PCIe-x4-Schnittstelle bis zu 10 GBit Netzwerk bereitstellt. Dabei verbleibt aber die Frage im Raum, warum ASUS den Chip nicht anstelle des verlöteten Intel-Controllers (1 GBit) direkt auf dem Mainboard verbaut. Eventuell um Lanesharing auf der Platine zu vermeiden?
Das nachfolgende Blockdiagramm verdeutlicht die Architektur des Zenith Extreme und zeigt, wie sich dank der üppigen 64 PCI-Express-Lanes im Standard 3.0 eine ganze Armada von Schnittstellen ohne das von AM4-Platinen bekannte und notwendige Lane-Sharing anbinden lässt.
Das ASUS Zenith Extreme setzt mit dem X399 I/O-Hub von AMD ein, der in weiten Teilen dem Promontory X370-Chipsatz der AM4-Plattform gleicht und mit vier Upstream-Leitungen zum Prozessor angebunden wird. Zuständig ist der I/O-Hub für die SATA-Peripherie, Netzwerkkonnektivität und zusätzliche USB-Schnittstellen. Die weitere PCIe-3.0-Ausstattung geht von den verbleibenden 60 Lanes des Threadripper-Prozessors aus.
Slot|Quelle|Bandbreite|Kommentar
PCIe_X16_1|CPU|x16 Gen3|-
PCIe_X8_2|CPU|x8 Gen3| -
PCIe_X4|X399 I/O-Hub|x4 Gen2|-
PCIe_X16_3|CPU|x16 Gen3|-
PCIe_X1|X399 I/O-Hub|x1 Gen2|-
PCIe_X8/X4_4|CPU|x8/x4 Gen3|Teilt 4 Lanes mit U.2-Schnittstelle (falls diese aktiv)
M.2_1|CPU|x4 Gen3 / SATA|onboard
M.2_2|CPU|x4 Gen3|DIMM.2
M.2_3|CPU|x4 Gen3|DIMM.2
U.2|CPU|x4 Gen3|Teilt Lanes bei Belegung mit PCIe_X8/X4_4
Den Großteil der noch zur Verfügung stehenden 60 PCIe-3.0-Lanes teilt ASUS den grauen X16-Slots zu, wobei die Modi hinauf bis zur Bestückung mit vier Erweiterungskarten realisiert werden können (X16/X8/X16/X8). Die verbleibenden 12 Lanes sind dauerhaft den M.2-Slots zugewiesen und sichern deren Funktion unabhängig der sonstigen Belegung des Systems. Die Ausnahme bleiben die noch exotischen U.2-Schnittstellen. Werden diese mit Endgeräten versehen, verliert der unterste PCI-Express-X16-Slot vier seiner acht Lanes. Für die restlichen Erweiterungsslots stehen auch ohne Resorucenteilung die jeweils passende Lane-Anzahl nach 2.0-Standard vom I/O-Hub zur Verfügung.
Position|Anzahl|Typ|Farbe|Quelle
I/O-Panel mittig|8x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0") Typ-A|Blau|CPU
I/O-Panel unten|1x|USB 3.1 Gen2 Typ-A|Rot|ASM3142
I/O-Panel unten|1x|USB 3.1 Gen2 Typ-C|Schwarz|ASM3142 (via x2 Gen2 an X399)
Interner Header|1x|USB 3.1 Gen2|Silber|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0")|Schwarz|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0")|Schwarz|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 2.0|Schwarz|X399 I/O-Hub
Da die Ryzen-CPUs selbst USB-Funktionalität bieten (der I/O-Hub ist in der Tat nur optional), schlüsselt die gezeigte Tabelle die Quelle der verbauten Anschlüsse auf. Übertakter nutzen im Grenzbereich die prozessorbasierten Type-A-Slots am I/O-Panel und können so den Referenztakt pushen, ohne Probleme mit Eingabegeräten zu bekommen.
Die mattschwarze Platine im E-ATX-Format (30,5 x 27,7 cm) tritt als wahres Schwergewicht in den Ring. Dies liegt an zahlreichen metallenen Komponenten, die sich bis auf die Rückseite der Platine erstrecken und das Mainboard so beim Erstkontakt sehr wertig erscheinen lassen. Dabei treiben nicht zuletzt die groß dimensionierten Kühlkörper für I/O-Hub und Spannungswandler das Gewicht in die Höhe. Vielmehr ist es auch der massive Sockel TR4, der nahezu die gesamte Fläche zwischen Spannungswandler, Speicherslots und erstem PCIe-Steckplatz einnimmt. Die rückseitig angebrachte Backplate kennen wir so auch schon vom
Rampage V Edition 10. Das I/O-Panel wird von einer Kunststoff-Abdeckung verdeckt, die zusätzlich über ein kleines OLED-Display verfügt.
Das Anschlussschema der Hauptplatine wirkt sehr durchdacht. Die Stromversorgung platziert ASUS beispielsweise gesammelt in der rechten oberen Ecke. Dabei kommen neben dem üblichen 24-Pin-Stecker gleich zwei 8-Pin-EPS-Buchsen zum Einsatz. Der Standard sieht für den 8-poligen Anschluss zwar bis zu 336 Watt Leistung vor, die Entscheidung scheint im Rahmen der hohen Corecounts in Verbindung mit Extreme-Overclocking dennoch sehr sinnvoll. Eine übertaktete 16-Kern-CPU kann eine durchaus immense Stromaufnahme hervorrufen und der Warnhinweis beim POST zur Vermeidung von Überhitzung doch bitte beide Buchsen zu bestromen, erscheint zumindest für Übertakten im Grenzbereich ebenfalls sinnvoll. Im Test mit dem Ryzen Threadripper 1920X konnte ich übrigens keine Unterschiede mit ein oder zwei Anschlüssen erkennen. Eine nennenswerte Erwärmung mit nur einem Anschluss war hier auch im übertakteten Zustand nicht feststellbar. Dominierend wirkt darüberhinaus auch der massive Kühlverbund an Spannungswandlern und I/O-Hub. Der eigentliche Kühlkörper auf den Spannungswandlern verbindet sich mittels vernickelter Heatpipe mit weiteren Kühlelementen unter der Verschalung des I/O-Bereichs. Was hinter diesem Trick steckt und inwiefern dies hinsichtlich der Wirkungsweise des Kühlsystems von Erfolg gekrönt ist, klärt der Praxisteil des Tests. Die Platine bietet darüber hinaus starke sechs 4-Pin-PWM-Lüfteranschlüsse. Vier davon sind auf ein Ampere belastbar, zwei Anschlüsse stemmen gar bis zu drei Ampere ("HAMP", "W_PUMP+"). Zwischen PWM und DC Betrieb schaltet das Board je nach angestecktem Lüfter selbstständig um, die Regelung übernimmt übrigens die Version 4.0 des FanXpert-Controllers. Beispielsweise lassen sich über das UEFI grafisch Lüfterkurven erzeugen, die Lüfter komplett abschalten, sowie Onboard-Temperatursensoren als Regelquellen konfigurieren. Die Onboard-Lüftersteuerung erhält so schon beinahe den Funktionsumfang externer, bekannter Lüftersteuerungen.
Die Illumination mit bunten RGB-LEDs gehört heute schon zum Pflichtumfang eines Mainboards und polarisiert die Gemeinde. Das Nachtdesign des Zenith Extreme fällt im direkten Vergleich zum
Rampage V Edition 10 durchaus dezent aus und kann im Zweifelsfall auch direkt im UEFI komplett deaktiviert werden. Die Steuerung der unterschiedlichen Beleuchtungsbereiche (I/O-Shield, I/O-Hub und Backplate) lässt sich ansonsten über die AURA-Software einzeln vorgeben, wobei zahlreiche Modi (von statisch bis annimiert) zur Verfügung stehen. Zusätzlich kann die Beleuchtung mit externen Komponenten aber auch erweitert werden. Auf der Platine finden sich hierfür am oberen und unteren Ende je ein weißer, 4-poliger RGB-Header (für RGB LEDs vom Typ 5050 mit je 12V/3A bzw. 36W) sowie nur unten ein weiterer weißer, 3-poliger Header für digital adressierbare RGB-LEDs (z.B. vom Typ WS2812B mit 5V bis zu 15 Watt/60 LEDs). Eine Konfiguration der individuellen LEDs kann hier ebenso wie bei der verbauten Beleuchtung über die AURA-Software erfolgen. Passendes Zubehör wird hier aber nicht mitgeliefert und muss separat erworben werden.
Wenden wir uns dem massiven LGA-Sockel TR4 zu. Dieser wird auch als SP3r2 bezeichnet und zeigt damit schon seine Verwandschaft mit dem Sockel SP3. Genau genommen ist er mit seinen 4.094 Kontakten sogar baugleich mit dem für den Enterprise-Bereich geschaffenen Sockel, verzichtet jedoch auf Kompatibilität zu den EPYC-CPUs (rein physisch könnte er wie der SP3 auch mit 32 echten CPU-Kernen umgehen). Die Arretierung des Prozessors erfolgt über einen stabilen Stahlrahmen, der mittels dreier Torx-Schrauben definierten Druck aufbringt. Der passende Drehmomentschlüssel zur Arretierung liegt jeder Ryzen Threadripper CPU im Lieferumfang bei. Kühlerseitig gilt im Allgemeinen aufgrund der schieren Größe und des neuen Befestigungsschemas (Gewinde zur Kühlermontage sind direkt im Sockel integriert) jedoch der Bedarf nach einer Neuanschaffung. Dabei ist es durchaus ratsam, auf eine ausreichend große Bodenplatte zu achten und nur mittels neuer Befestigungsmechanismen nachgerüstete Kühler mit kleiner Kühlfläche links liegen zu lassen. Asus integtiert auch beim Zenith Extreme wieder eine Bohrung zwischen den SMD-Kondensatoren in der Sockelmitte, was die Temperaturanalyse mit externen Messgeräten direkt am Prozessorboden ermöglicht. Eine Spielerei für Tüftler oder Extremübertakter.
Wie bereits angesprochen, nimmt der TR4-Sockel mit seinen 118 x 78 mm große Flächen der Platine ein. Wenig verwunderlich, dass es zwischen dem Quad-Channel-Speicherinterface (und damit acht Speicherbänken) und der soliden Spannungsversorgung und deren massiven Aluminiumkühlblock im oberen Drittel der Platine sehr eng zugeht. ASUS rückt den Sockel dabei auch gefährlich nah an den ersten PCI-Express-Slot. Im Test reichte der Platz mit Arctics Freezer 33 TR gerade noch aus. Größeren Luftkühler stoßen hier leicht an die Grafikkarte. Dies ist übrigens neben der großen Abwärme aufgrund des hohen Corecounts noch ein Grund mehr auf einen passenden, kompakten Wasserkühler zu setzen.
Die Spannungsversorung der CPU-Kerne übernehmen acht Phasen, die ohne irgendwelche Phasendopplung direkt über einen ASP1405 PWM (baugleich mit
IR35201, 8-phasig) angesteuert werden. ASUS greift hier auf ein bereits von X99- oder gegenwärtig verfügbaren X299-Platinen bekanntes Design (im Marketing Englisch "Extreme Engine Digi+") zurück und übernimmt auch die jeweils 60 Ampere starken
IR3555 PowIRstage MOSFETs. Abgerundet wird die Spannungsversorgung von von Spulen in "MicroFine Alloy" und Tantalum-Solid-Kondensatoren (POSCAPs) sowie 10K Elektrolytkondensatoren. Ein Goldkontakt neben den Mosfets soll wohl den Verbau eines Spannungskühlers sicherstellen und diese vor dem Hitzetod bewahren. Die Spannungsversorgung der Speicherbänke rechts und links übernehmen in unmittelbarer Nähe zu selbigen jeweils zwei Phasen mit getrenntem High- und Lowside-Mosfet. Die Ansteuerung übernimmt pro Seite ein von anderen Platinen bereits wohlbekannter ASP1103-PWM-Controller. Im Bereich des ersten PCI-Express-Slots finden sich mit drei weiteren Phasen die Versorgung für den SoC-Bereich im Threadripper-Prozessor. Trotz nur drei Phasen greift ASUS hier auch auf einen ASP1405-Controller zurück und steuert NexFETs vom Typ
CSD97374Q4M mit jeweils 25 Ampere Kapazität an.
Seitens des übrigens fest installierten I/O-Panels bleiben keine Wünsche offen: 10 Anschlussmöglichkeiten für USB-Geräte (USB 3.1 Gen2 Typ-A und Typ-C, 8x USB 3.1 Gen1 [besser bekannt als "USB 3.0"] Typ-A) stehen zur Verfügung. Gigabit-LAN (Intel I211-AT) und die vergoldeten und illuminierten Klinkenbuchsen der 7.1-Soundlösung mitsamt optischem S/PDIF-Ausgang runden das Anschlussportfolio ab. WLAN realisiert ASUS über modernste ad-Technologie (WiGig im 60 GHz-Band mit bis zu 4,6 GBit/s). Hierfür stehen gleich drei Antennenanschlüsse bereit (1x1 802.11 ad + 2x2 MU-MIMO 802.11 a/b/g/n/ac) Für die Funktion des BIOS-Flashbacks sowie schnellem BIOS-Reset sind noch zwei beleuchtete Taster angebracht. Im Bereich der Erweiterungsslots bestückt ASUS sechs von möglichen sieben Positionen mit PCI-Express-Slots. Bei den primär für Grafikkarten vorgesehenen, grauen PCIe-X16-Erweiterungsslots kommen Metallverstärkungen zum Einsatz, die die mechanische Stabilität deutlich verbessern sollen (+43 ... 83 Prozent nach Angaben von ASUS). Bei den kleineren, in schwarz gehaltenen PCIe-X1 und -X4-Slots ist letzterer offen ausgeführt und kann so auch größere Karten aufnehmen. Die hohe Anzahl an PCI-Express-Lanes des Threadripper-Prozessors macht Lane-Sharing glücklicherweise zu einem Fremdwort für das Zenith Extreme - Hinsichtlich der exakten Lane-Ansteuerung der Erweiterungsslots empfiehlt sich hierzu ein Blick ins Kapitel Spezifikationen. Die SATA-Ports nach aktuellem Standard kommen allesamt vom X399-I/O-Hub und sind mit gewinkelten Anschlüssen realisiert. Gegenüber AM4-Platinen oder anderen X399-Platinen gibt es derer übrigens "nur noch" sechs. Die beiden daneben gelegenen U.2-Steckplatz greifen dagegen direkt auf vier Lanes nach aktuellem PCIe-3.0-Standard der CPU zurück. Achtung: diese teilt sich der Anschluss mit dem untersten PCI-Express-X16-Slot. Die einzige Stelle an der beim Zenith Extreme Lane-Sharing auftritt.
Für schnelle SSD im M.2-Format stehen jede Menge Optionen zur Verfügung. Wer es schlicht mag, montiert die SSD unter dem I/O-Hub-Kühlkörper. Schraubt man den Deckel ab, wird der Grund für die Größe des Kühlkörpers ersichtlich: er verdeckt auch den M.2-Steckplatz bis zum Format mit 80 Millimeter Länge. Dabei gilt zu bedenken: sind erstmal Grafikkarte im System installiert und der Kühlkörper von diesen verdeckt, gelingt dieser Schritt nicht mehr so einfach. Netter Nebeneffekt: über ein Wärmeleitpad wird der Festspeicher kontaktiert und so die Kühlung über den Aluminium-Deckel des Kühlkörpers verbessert. Als Alternative bietet sich die DIMM.2 getaufte Zusatzsteckkarte. Diese nutzt einen neunten DIMM-Steckplatz im Bereich der CPU. Obwohl hierbei in der Tat ein "klassischer" Steckplatz für DDR-Speicher verwendet wird, hat ASUS über Sicherungsmechanismen Verwechslungsgefahr der Slots ausgeschlossen. Toll! Die Karte bietet zudem Befestigungsgewinde zur Montage eines Lüfters und stellt so auch hier die aktive Kühlung heißer M.2-Laufwerke sicher. Dabei passen sogar Module bis zur Baulänge von 110 Millimeter.
Seitens der Zusatzcontroller zeigen die nachfolgenden Bilder stellvertretend eine Auswahl der Hauptakteure. Der X399 I/O-Hub ist mit mit leicht anderer Benennung (aka X370) schon von AM4-Platinen bekannt. Beim LPCIO setzt ASUS auf den ITE8665E, der beispielsweise Spannungsmessungen mit einer recht groben Ganularität von 10,9 Millivolt durchführen kann. Die Soundlösung dagegen wirkt für Onboard-Sound sehr hochwertig. Ein Realtek "S1220" Soundchip (in Verbindung mit Nichicon-Kondensatoren, ESS SABRE9018Q2C DAC, Abschirmung und Trennung vom restlichen PCB) sorgt hier für 113dB SNR line-in and 120dB SNR. Im Bereich des I/O-Panels sorgt der ASUS LANGuard für einen Überspannungsschutz am Netzwerkport und dessen Intel Controller (211-AT). Asmedias ASM3142 stellt daneben die USB 3.1 Gen2 Konnektivität zur Verfügung.
Unterhalb der PCI-Express-Erweiterungsslots finden sich weitere Anschlussmöglichkeiten. Neben Front-Audio sitzt ein zusätzlicher 4-Pin-Molex, der die Stromversorgung der Erweiterungsslots stützt und dessen Bestromung sich bei Vollbelegung empfiehlt. Im Normalbetrieb mit 1-2 Grafikkarten lassen sich dagegen noch keine Vorteile erzeugen. Neben weiteren Anschlüssen für LED-Hardware und TPM-Module (Trusted Platform), bieten sich am unteren Board-Rand auch noch Verbindungen für das optionale OC Panel von ASUS an. Einer der beiden PIN-Blöcke ist übrigens ein herkömmlicher USB-2.0-Anschluss und kann ggf. einzeln genutzt werden. Abgeschlossen wird das Protfolio durch einen USB3.1 Gen1 Header, Schaltern für den Extremübertakter (SLOW-Mode und Anti Cold Boot Bug Switches) sowie der nützlichen Safeboot- und Retry-Taster. Die Watercooling Zone soll an dieser Stelle auch nochmals hervorgehoben werden und bietet Anschlussmöglichkeiten für zwei Wassertemperatursensoren sowie einen Durchflusssensor. Wer eine integrierte Lösung bevorzugt, findet im oberen Bereich der Platine den 9-poligen WB_Sensor Anschluss. Dieser ermöglicht die Anbindung passender Monoblöcke einer Wasserkühlung und die Überwachung von Wassertemperaturen, Druckverlusten oder Durchflusswerten. Die Auswahl an passenden Kühlblöcken mit entsprechender Telemetrie lässt gegenwärtig aber noch gänzlich zu wünschen übrig und geht gegen Null.
Neben dem 24-Pin-ATX-Stecker versteckt sich mit dem USB 3.1 Header ein weiteres Highlight des Boards. Zwar lassen passende Gehäuse noch auf sich warten, aber mit dem Header ist das Zenith Extreme hier bereits mit der passenden Hochfrequenz-Schnittstelle für blitzschnelle Datenübertragung ausgestattet (10 Gbps). Daneben sind die bekannten Spannungsmesspunkte für die wichtigsten Spannungen untergebracht - Das Praxiskapitel beleuchtet die Qualität der Spannungsregulierung näher. Das Q-LED-Feature versteckt sich zwischen DIMM.2 Steckplatz und Kondensatoren und begleitet mittels vier unterschiedlich gefärbten SMD-LEDs den aktuellen Bootabschnitt und erlaubt bei Instabilitäten so Rückschlüsse auf die jeweilige Komponente. Die von früheren Platinen bekannte, korrespondierende LED-Segmentanzeige (Q-Code), welche über zweistellige Codes konkret Rückschlüsse auf Probleme zuließ, ersetzt ASUS gänzlich durch das schöne OLED-Display im I/O-Bereich.