Welches Linux für Einsteiger (in VM)? (Schüler, 14 Jahre)

Hallo verehrte Community :bier:

Heute hab ich folgendes Anliegen:
Der Sohn eines Freundes ........

Das Linux soll in Virtualbox laufen!
Host ist folgendes System:
- Ryzen 3600X
- GTX 1050 Ti
- 12GB DDR4-2666
- Windows 10 (aktuell 20H2)
- 500GB SATA SSD (230GB frei)
Auf jeden Fall geht ihr richtig an die Sache ran, erstmal Linux in einer virtuellen Maschine zu testen.
Da kann man eigentlich nix verkehrt machen und eine Menge an Distributionen ausprobieren.

Einfach testen welche Distribution ihm liegt.
Bei Ubuntu hat man die größte deutschsprachige Unterstützung.

Ich empfehle immer ein Linuxmagazin zu kaufen, da sind verschiedene Distributionen drin und alles Schritt für Schritt erklärt. ;)

Viel Spaß und Erfolg.
 
Also ich kann Linux Mint empfehlen. Ich habe meiner Mutter sehr viele Linuxdistributionen gezeigt (nicht alle da währe ich noch ewig beschäftigt) und sie meine das sie mit dem Linux vom Aussehen und den Funktionen anbesten zurecht kommt. Ein anderes war noch deepin aber dadurch das es aus China kam war dies für sie gleich wieder erledigt, obwohl es ganz gut aussah und viel versprechend wirkte.

Als alternative zu VMs kann man auch einen LiveUSB-Stick erstellen. Da kann man dann ohne etwas zu beschädigen erstmal das System testen und man hat auch die volle Leistung zur Verfügung.
 
Es ist die Frage, was gelernt werden soll. Linux selbst oder wird darauf entwickelt? Oder geht es eher um das Administrieren eines Linux-Servers?

-Geht es ums basteln, evtl. entwickeln und um die Beschäftigung mit dem OS selbst: Rolling Release-Distribution
-Stabile Arbeitsplattform: normale Stable-Distribution oder evtl. LTS

-Ist es wichtig, dass ich das Wissen evtl. kommerziell verwerten kann: Fedora (Ableger von Red Hat), openSuse (Suse Enterprise), evtl. Ubuntu.

-Evtl. Scientific Linux bei bestimmten, anderweitig wissenschaftlichen Ausbildungsgängen

Ich bin nach einigen Jahren Distro-Hopping inzwischen bei OpenSuse Leap gelandet, weil ich etwas stabiles gesucht habe. Für Suse spricht, dass sich Leap immer mehr der Enterprise-Version von SUSE annähert, welche wiederum das "Referenzlinux" für diverse SAP-Anwendungen ist. Weil hier der Raspi erwähnt wurde, auch dieser wird von OpenSuse unterstützt. IMHO bekommt die Suse-Welt den Spagat zwischen Maker-Linux auf dem Raspi und den ganz großen Enterprise-Geschichten derzeit ganz gut hin. Das bei Profis teilweise immer noch (zu unrecht) umstrittene Yast hilft auch gerade Einsteigern. Auch der grafische Umgang mit Snaps ist ein Plus. Und es gibt schon durch das Projekt teilweise sehr gute Dokumentation:
OpenSuse-Dokumentation

Sollte man nicht unterschätzen. Letztenenendes würde ich es aber davon abhängig machen, was auf der HTL eingesetzt wird.

Wenn mans natürlich richtig MacGyver-like angeht, kann man viel lernen, indem man sich sein eigenes Linuxsystem aufbaut: Linux from Scratch

Evtl. auch mal hier durcharbeiten:
LPI Essentials-Lektionen
(manchmal gibt es auch Kooperationen zwischen LPI und Schulen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Er ist 14 (!!!)
Nix "entwickeln", keine "Server-Administration", keine "wissenschaftlichen" Ausbildungsgänge etc..

Es geht einfach darum sich mal anzusehen was Linux eigentlich ist ;)
 
Halbwegs vernünftige Internet-Verbindung vorhanden?

--> Fedora.

Opensuse und Ubuntu nebst Derivaten haben das "Problem", dass sie eher stabil sind und traditionell auch grafische Tools haben, welche Administrationsaufgaben vereinfachen. Gut, einiges kommt inzwischen auch mit den Desktops, aber Yast ist nochmal eine andere Kategorie. Ubuntu hat auch immer eine gewisse Tendenz zu Speziallösungen und soll ebenfalls die Benutzung einfach machen. Dieses "Benutzung einfach machen" und hohe Stabilität ist aber evtl. nicht das, was wir hier brauchen.

Fedora ist Teil der Red Hat / CentOS / Scientific Linux-Richtung, welche wie Suse auch im professionellen Bereich verbreitet ist. Fedora ist die Consumer-Variante davon und hat den Ruf als Redhats "Spielwiese". Es kommen bei Fedora immer recht viele Paketupdates (teilweise einem Rolling Release ähnlich) und man kann viel einstellen, hat viele Freiheiten. Stabilität ist da, steht aber nicht im Vordergrund.
 
Er ist 14 (!!!)
Nix "entwickeln", keine "Server-Administration", keine "wissenschaftlichen" Ausbildungsgänge etc..

Es geht einfach darum sich mal anzusehen was Linux eigentlich ist ;)

Virtualbox oder VMWare Player auf die Windowskiste installieren. Von Ubuntu, Lubuntu, Xubuntu und Kubuntu eine Installation in jeweils eine VM installieren und dann einfach den Jungen drauf loslassen. Legst für jede Installation einen 10GB Datenträger an, weist den VMs jeweils 4 CPUs und mind. 2048 MB RAM zu. Parallel sollten die dann nicht alle gleichzeitig laufen. Achso, und bei der Installation der Einfachheit halber proprietäre Treiber mit installieren lassen.
 
Wenn man natürlich einfach zeigen will, dass der PC auch andere Nutzeroberflächen als die von Windows zeigen kann, wäre das ein Weg. Er lernt immerhin verschiedene Desktops kennen.

Aber ich denke, dass zumindest das User-Konzept mit root vs. normal, mal rüberkommen sollte. Dazu ein Terminal mit den Befehlen ls, cd, su, sudo, chmod... Und das Paketkonzept mit seinen Abhängigkeiten wäre eben auch wichtig. Und da glaube ich, dass dazu Fedora eine gute Basis wäre. Auch das nachträgliche Installieren eines Grafiktreibers könnte eine super Übung darstellen. Hierbei könnte man auch lernen, warum es proprietäre Closed und quelloffene Treiber überhaupt gibt.

Wenn man einfach nur Nutzeroberflächen zeigen will, kann man auch auf das Android-Handy verweisen - ist ja letztlich auch Linux...
 
Ich würde in jedem Fall auch zu VM raten! Dual boot auf der gleichen Platte hat Windows früher oder später immer abgeschossen.... Bin dann auf ne 2. Platte mit BIOS bootmenü umgestiegen.... Heute je nach Rechner hier nur Linux oder in vm.... Aber richtig gelernt hab ichs bis heute nicht.... :ugly:
 
Dual boot auf der gleichen Platte hat Windows früher oder später immer abgeschossen.... Aber richtig gelernt hab ichs bis heute nicht.... :ugly:
Aber von UEFI und Bootloadern haste schon was gehört? Seitdem es sowas Tolles gibt - seit über einem Jahrzehnt auch bei Ubuntu - ist das von dir beschriebene Problem quasi nicht mehr relevant. :)
 
@Tekkla Da muss ich dir gestehen, dass ich da ggf. tatsächlich die Zeit aus den Augen verloren habe... Ich nutze nun seit Jahren ne extra SSD und drück halt F12 beim starten... Die ersten großen Updates von W10 haben mir jedenfalls jedesmal den MBR zerballert und ich konnte mir den Linux Bootmanager wieder irgendwie zusammen suchen/basteln... Das kann in der Tat bei mir schon 10 Jahre und länger her sein... :ugly:
 
Und evtl. das LPI-Essentials-Zertifikat mal im Auge behalten, wo ich oben ja schon den Stoff verlinkt habe.


Das Ziel des Linux-Essentials-Zertifikats ist, das Grundwissen zu definieren, das für die kompetente Nutzung eines Linux-Betriebssystems auf einem Desktop-Computersystem oder auf einem mobilen Gerät notwendig ist. Das dazugehörende Linux-Essentials-Programm wird Jugendlichen und denjenigen, für die Linux und Open Source neu ist, helfen und sie dabei unterstützen, den Platz von Linux und Open Source im größeren Kontext der IT-Branche zu verstehen.
Damit könnte man nachweisen, dass man gewisse Linux-Kenntnisse hat. Ist evtl. nicht schlecht, wenn man von der HTL kommt und sowas an die Bewerbung dranhängen kann... Oder geht die HTL gleich auf LPIC-1-Niveau? Evtl. nochmal mit den Lehrern wg. LPI Rücksprache halten (vielleicht gibts da Angebote seitens der Schule).

Hier noch ein älterer Link:
 
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