Virtualisierte Hardware - Virtuelle Maschinen unter Linux nutzen

Was genau für Zauberei? Auch trotz 2 Grafikkarten würde ich ungern die "große" Grafikkarte komplett vom Linux fernhalten.

Du musst halt zwischen den Treibern für die GPU wechseln.

Vor dem Start der VM muss X-Server beendet werden, der "normale" GPU-Treiber (nvidia oder amdgpu) beendet werden, und pci-stub oder vfio-pci geladen werden. Danach kann der X-Server theoretisch mit einer zweiten GPU gestartet werden, und die "richtige" GPU kann an eine VM durchgereicht werden.

Wird die virtuelle Maschine runtergefahren, passiert genau das umgekehrte: Nach dem Runterfahren wird X-Server beendet, vfio-pci beendet, nvidia oder amdgpu gestartet und X-Server wieder mit dem Treiber der dedizierten GPU hochgefahren.

Dann sollte die GPU auch unter Linux wieder laufen.
 
Ich setze nun ein voll virtualisiertes Win10-System zum Daddeln seit ca einem 3/4 Jahr auf einem Manjaro(ArchLinux)-Host per KVM erfolgreich ein. Das ist ein hartes Stück Arbeit gewesen war meiner Meinung nach aber den Aufwand total wert.

Wenn man das richtig und ohne Verrenkungen durchziehen will muss man halt was investieren, so einfach ist das. Das muss man akzeptieren und das ist einfach so - wer dazu nicht bereit ist sollte es lassen.
Ja, eine iGPU könnte unter Umständen halt nicht genug sein. Wo ist das Problem, sich für ein paar Euro eine billige gebrauchte Office GPU zu holen und dann Ruhe zu haben. Für alles, was nicht mit Gaming zu tun hat reicht die doch locker.
Ausnahme: wenn man mehr als 2 Bildschirme anschließt, dann holt man sich am besten eine Radeon Flex Karte, das geht unter Linux immer noch am besten. Allgemein ist eine AMD Karte für Office/Medienkonsumzwecke zu empfehlen, wegen der Treiber.

Tastatur/Maus-Frage:
Das native Übergeben der Peripherie an Windows zum Daddeln ist am besten, weil dann innerhalb Windows komplett latenzfrei und nicht emuliert (alle Mausbuttons verfügbar, 0 Latenz). Gleichzeitig kann man auch währenddessen Linux steuern, indem man einen Softwareschalter ("Toggle") in Synergy konfiguriert, bei mir z.B. Strg-F11/F12 für den Wechsel von der VM zum Linux Host (auf dem rechten und linken Bildschirm bei mir) wenn ich dort mal eben auf was reagieren muss während ich in Windows bin.
Man sperrt also die Maus in Synergy in Windows auf den Bildschirm (so das der Cursor den Bildschirmrand nicht verlassen kann) und wechselt dann per Tastencombo bei Bedarf auf Linux, funktioniert wunderbar.

Sollte die VM dann tatsächlich mal abschmieren (passiert...es ist Windows :)) habe ich eine kleine Laptop Bluetooth Maus mit der ich die VM in Linux manuell abwürgen kann wenns hart auf hart kommt. Danach sind die übergebenen Geräte dann sofort wieder in Linux verfügbar. Eine extra Tastatur etc. braucht man gar nicht. Ja, auch das kostet ein paar Euro, spart einem aber einen Reboot.

Soundfrage:
Unterm Strich fährt man mit mit einer extra Soundkarte oder noch viel einfacher (nutze ich) einfach Sound per HDMI (ist dann garantiert lagfrei und ohne Störungen) über die Grafikkarte am besten. Die durchgereichte Grafikkarte stellt 2 PCI Geräte bereit, einmal die GPU selber und die NVidia/AMD Soundkarte halt, einfach mit durchreichen. Mein Monitor ist an einen guten Verstärker angeschlossen, bei der Wandlung gibt es keine Knackser oder starke Qualitätsverluste.


tldr;
- Ihr braucht immer 2 Grafikkarten, ohne wenn und aber; eine billige Office GPU für ein paar Euro reicht für Linux locker, oder halt die iGPU
- Ein zweites Maus/Tastaturset ist nicht erfoderlich, aber eine 2. Maus ist hilfreich in Notfällen, wenn die VM abschmiert
- Unter 16GB sollte man nicht anfangen, weniger macht keinen Sinn
- Für lagfreien Sound solltet ihr eine 2. Soundkarte oder eine Möglichkeit haben, den Monitor als Eingangsquelle in einer Anlage wählen zu können
- Ryzen oder ein 2011-System sind momentan die besten Platformen für absolut geschmeides PCI-Passtthrough
- AMD GPU für Linux Betrieb als Haupt/Office-Karte aufgrund der Treibersituation empfehlenswert; ebenso für Multi-Monitor Betrieb mit mehr als 2 Bildschirmen
- Extra PCI USB Karte für externe Peripherie (Gamepad/Joysticks etc.) erleichtert Handling, aber nicht zwingend erforderlich
- Benutzt unbeding eine OVMF/UEFI basierte Maschine; BIOS ist out
 
Hätte nicht gedacht, dass inzwischen so viele Virtualisierung mit Passthrough nutzen... hat sicher aber auch viel gändert und ist sehr viel komfortabler geworden, als vor fast 8 Jahren, als sich hier im Forum ein paar wenige Verrückte damit rumgeärgert haben, und ich meinen Hypervisor noch mit selbstgeschriebenen Patches zur Arbeit überreden musste... :lol:


EDIT: Gibt den alten Thread sogar noch, falls jemand mal drin stöbern will, was für ein Gefrickel das damals teils war... Xen und 3D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich habe irgendwann vor 10 Jahren aufgegeben nach einer Lösung zu suchen und den Weg des geringsten Wiederstandes gewählt - Windows 7 Beta, welches mich dann irgendwann auch komplett vom Linux bekehrt hat. Wie ich jetzt überall rauslesen kann, es ist möglich und auch ziemlich komfortabel geworden.
Solche Threads haben mich damals ins Verzweifeln getrieben :ugly: ich glaube, so hab ich meine erste Kernel Panic kennengelernt.
 
Schicker Post / Bericht.

Noch schickere Foreneinträge ;)
Nach der Doku Microsoft-Dilemma auch mal wieder ins Grübeln gekommen ... bunch of work ... aber lohnt sich wohl ...

Und wenn das mittlerweile selbst mit Notebook-Grafikkarten und Bumblebee klappt ... fehlt mir nur noch die Zeit ... hachja ... es könnte so schön sein :D
 
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