Test [Test] Adept Holo Gaming Chair

Aeton

Komplett-PC-Käufer(in)
Gaming-Stühle gibt es wie Sand am Meer.
In diverse Farben, Formen, Materialien und Preisklassen wird der Markt regelrecht überflutet und es ist schwer, aus der Masse herauszustechen.

Die erst Mitte 2021 gegründet Firma Adept Gaming aus Deutschland will dafür einen besonderen Aspekt auf Nachhaltigkeit und Made in Germany setzen.
Wie sich deren Topmodell namens Holo in der Praxis schlägt und ob der Stuhl seinen Preis wert ist, will ich in diesem Test klären.


Danksagung
Zunächst möchte ich mich bei Adept für die Bereitstellung des Produkts bedanken.


Features und technische Details
Der in der Nähe von Nürnberg gefertigte Holo kommt mit einer Synchronmechanik, die für eine ergonomisch korrekte Haltung sorgt und einer Wippmechanik überlegen ist.
Man wird dadurch zu einem aktiven und gesunden Sitzen durch häufige Positionswechsel animiert und die Rückenlehne folgt der Bewegung der sitzenden Person. Sitzfläche und Rückenlehne bewegen sich dabei in einem festen Verhältnis von 2,7:1 zueinander bzw. 11° bei der Rückenlehne und 4° bei der Sitzfläche.
Die maximale Neigung der Rückenlehne beträgt 23°.

Die Armlehnen sind sogenannte 4D-Multimode-Armrests, die verschiedene Einstellungsmöglichkeiten für diverse Gegebenheiten ermöglichen. Mit einer eigens entwickelten Mechanik können diese Armlehnen auch einfach mit einem Handgriff weggeklappt werden.

Für weitere Ergonomie sorgt hinter der untersten Backplate eine Lordosenstütze, welche die Lendenwirbelsäule stützt und dem Rücken eine möglichst natürliche Haltung gibt. Diese lässt sich für die Optik hinter einer Abdeckplatte und auch sitzend verstellen, auf separate Kabelzüge wird durch die eigens entwickelte Lösung verzichtet.

Für eine weitere Anpassung an verschiedene Körpergrößen ist auch noch eine Sitztiefenverstellung am Holo verbaut, mit der sich die Sitzfläche um bis zu 11 cm verschieben und die Körperhaltung ebenfalls optimieren lässt.
Mit der Front-Tilt-Funktion lässt sich die Sitzfläche inklusive Rückenlehne auch sanft nach vorne neigen, was für einen besseren Fokus in stressigen Ingame-Momenten sorgen soll.

Abgerundet wird der Stuhl durch ein Fußkreuz aus Aluminium, welches sich durch eine Namens- oder Clantaggravur für 10 € Aufpreis individualisieren lässt. Für den gleichen Preis können auch die Sleeves links und rechts an der Rückenlehne personalisiert werden.
Darüber hinaus bieten für alle Böden geeignete und gebremste Designrollen festen Halt und Mobilität.

In puncto Bezug kann man zwischen zwei Konfigurationen wählen. Die „Außenbahn“ gibt es entweder mit Stoff oder zum Aufpreis mit veganem PU-Leder. Für ein besseres Sitzklima setzen aber beide Versionen bei der Mittelbahn auf Microfaser.
Der Stoffbezug soll leicht zu reinigen und unempfindlich gegen Sonnenlicht sein und ist außerdem per Label auf Schadstoffe geprüft.
Auch das Nachhaltigkeitskonzept spiegelt sich in diesem Punkt wider, denn das Microfaser besteht aus recyceltem Polyester/PET, was für einen geringeren CO2-Fußabdruck sorgt.

Zudem wird CO2-neutral produziert, die im Produktionsprozess freigesetzte Menge also ausgeglichen und mit DHL GoGreen geliefert. Dazu kommt eine Garantie von fünf Jahren.


Insgesamt kommt der Holo auf ein zertifiziertes Maximalgewicht von 125kg und wird für eine Körpergröße von 1,50-1,91m empfohlen.


Verpackung und Lieferumfang
Der Stuhl kommt schon in einem Paket, das fast doppelt so groß ist wie die von anderen Stühlen und mit 25 Kilogramm und durch seine Form alleine kaum zu tragen ist. Dafür gibt es aber seitlich zwei praktische Trageöffnungen.
Was ebenfalls gleich auffällt: keine unnötigen Farben und Papierklebeband.

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Etwas verwirrt von der „oben“-Aufschrift, während der Karton seitlich im Liegen geöffnet wird, springt einem fast schon ein Stück von dem schützend dicken Karton entgegen.
Tetris-ähnlich verschachtelt entnimmt man dann die einzelnen Bauteile zwischen weiteren Kartontrennern, das Auspacken gleicht fast schon einem „Game“ an sich.
Beim Herausnehmen machen die einzelnen Stuhlstücke direkt einen sehr hochwertigen Eindruck, wenn auch leider alles von kleinen Kartonflusen übersät ist. Diese lassen sich aber einfach von allen Bauteilen abwischen, sodass man diesen Kompromiss bei Verzicht auf riesige Plastikbeutel eingehen kann.
Zu meinem Erstaunen gab es auch bei keinem Bauteil Kratzer o. ä. vom Kontakt mit dem Karton, diese Verpackungsart scheint also erprobt und „sicher“ zu sein.

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Alles ausgepackt bekommt man neben einem riesigen Stapel an Karton den Sitz- und Rückenteil des Stuhls, das Fußkreuz, die Rollen, die Gasfeder, kurze Anleitungen zum Aufbau und den Einstellungsmöglichkeiten und noch eine Info-Broschüre zu Adept und der Nachhaltigkeit ihrer Produkte, welche man sich meiner Meinung nach aber hätte sparen können.
Außerdem kommen diese in relativ dickem Papier. Plastikmüll ist aber kein einziges Stück vorzufinden.

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Dazu noch eine Idee, die aber vielleicht zu sehr ins Extreme geht: Muss man die Aufbau- und Einstellungsanleitung wirklich in Papierform mitliefern oder würde auch ein QR-Code für beide reichen, da heutzutage ja eh jeder ein Smartphone zur Hand hat? Ohne auf Richtigkeit zu beruhen, soll die Herstellung eines Blatt Papiers 25x mehr CO2 freisetzen als eine Google-Suche.
(Edit: Anleitungen müssen in Papierform mitgeliefert werden, da dies eine Voraussetzung für das GS-Prüfzeichen ist)


Aufbau
Angepriesen wird eine einfache Montage in nur fünf Minuten, welche durch eine Easy-Lock-Technologie keine Schrauben oder Werkzeuge benötigt.

Dazu werden zunächst die Rollen in das Fußkreuz gedrückt, doch da ist auch schon das Problem.
Die Rollen wollen einfach nicht in die Öffnungen gehen und durch ihre Form kann man auch nur schwer Kraft ausüben, da man Angst hat, dass die Rollen brechen. Also per QR-Code zum Aufbauvideo gewechselt, hier gehen die Rollen mit sichtlich weniger Energie in das Fußkreuz.
Nach einiger Zeit habe ich es aufgegeben, die Rollen sind teilweise unterschiedlich tief versenkt und ein akustisches oder haptisches Feedback, ob die Rollen jetzt richtig sitzen, gibt es auch nicht.
Das fühlt sich definitiv nicht nach einer Aufbau-Experience für 750 € an.

Nach dem Auftreten dieses Problems auch bei anderen Kunden und Rücksprache mit dem Hersteller ergab sich, dass beim Durchmesser des Metallstiftes an der Rolle leider kleine Toleranzen auftreten können, wodurch es bei einigen Stühlen zum geschilderten Problem kommt.
An einer Lösung wird aber mit dem Zulieferer gearbeitet und aktuell noch betroffene Kunden werden mit einem neuen Set Rollen ausgestattet. Mir wurde zu WD-40 geraten, womit die Rollen besser hineingingen als vorher.
(Edit: Es ist gibt nun ein überarbeitetes Fußkreuz, womit das Rollenproblem nicht mehr auftreten sollte)

Nach dieser Frustration geht der Aufbau aber sehr schnell, einfach und ohne Werkzeug: Man steckt die Gasfeder in das Fußkreuz, darauf die Sitzfläche und klickt das Rückenstück in eine Vorrichtung, was sich zwar sehr befriedigend anfühlt, aber auch mit einer leichten „und das hält jetzt schon so?“-Skepsis kommt, die sich aber beim ersten Sitzen sofort legt.

14 Minuten hat das Ganze für mich gedauert, ohne das Rollenfauxpas sind die angegebenen 5 Minuten aber bestimmt machbar.


Ein weiterer Vorteil dieser Aufbautechnik: der Stuhl lässt sich auch schnell und einfach wieder auseinanderbauen, was für Umzüge oder einen Verkauf praktisch ist.

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Erster Eindruck und Design
Anders als die meisten Gaming-Stühle hat der Holo kein klassisches Racing-Design, sondern kommt mit einer Art Gräten-Optik an der Rückenlehne, ist aber dennoch leicht wie ein Schalensitz gekrümmt und verfügt über eine Kopfstütze und Armlehnen.

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An der Rückseite fällt direkt auf, dass das Kunstleder an den Rückenteilen sehr schön hinter die Plastikteile geht und dabei auch keine Falten schlägt. Außerdem sind die Abdeckplatten aus Plastik in der Mitte im optischen Einklang mit der gewählten Stofffarbe gehalten.

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Die „Plastikfinnen“ oben wirken optisch leider ein wenig billig, da hier komplett auf Plastik gesetzt wurde und bei den austauschbaren Logoplatten auch kleine Spalten entstehen.
Die Armlehnen sind oben weich, aber dennoch relativ fest, wackeln nicht und wirken ebenfalls hochwertig.

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Auch das gesamte Gestell des Stuhls ist hochwertig und ohne Kratzer. Selbst das verbaute Plastik fühlt sich wertig an und auch der versteckte Inbusschlüssel ist schwer und wertig. Hiermit lassen sich kaputte Teile abschrauben und austauschen, was auch zum Nachhaltigkeitsgedanken beiträgt.

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Das Fußkreuz aus Aluminium ist ein schöner optischer Aufbruch zum schwarz-matten Design und dürfte durch seine gebürstete Oberfläche auch resistenter gegen Kratzer sein bzw. sollte sie dadurch nicht besonders stark auffallen lassen. Seitlich ist es matt rau gehalten und auch das eingravierte Logo ist sehr hochwertig.

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Im Gegensatz zum gesamten Stuhl wirken die Rollen aus Plastik aber leider nicht so hochwertig, wenn sich diese aber wahrscheinlich auch nicht hochwertiger gestalten lassen.

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Trotzdem stellt sich am Ende die Frage: müssen es im Sinne der Nachhaltigkeit wirklich so viele Plastikteile sein? Sicher leidet die Hochwertigkeit des Stuhls darunter nicht übermäßig, doch je weniger verwendetes Plastik, desto besser.
(Edit: Für die Form muss es leider Kunststoff sein. Selbst wenn die Formgebung es zulassen würde, wäre die Klimabilanz eines Stahlrahmens oder eines Holzkerns nicht automatisch besser)

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Stoff & Verarbeitung
Die Verarbeitung des Stuhls ist einwandfrei und sehr hochwertig, was man bei diesem Preis aber auch erwarten darf.
Die Nähte sind fehlerfrei, Stoff und Plastik zeigen keinerlei Schlieren oder ähnliches auf und ein billiger „China-Geruch“ macht sich auch nicht breit.

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Der Stoff ist angenehm weich und wechselt, je nachdem in welche Richtung er gestrichen ist, auch nicht so stark seine Farbe. Das Kunstleder wirkt ebenfalls sehr hochwertig und ist mit Kontrastnähten der Stofffarbe vernäht.

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Der Stuhl lässt sich also durch die Stoffe schlicht, aber auch auffallend durch gelbe oder blaue Farbakzente gestalten und darüber hinaus personalisieren.
Außerdem lassen sich die beiden Stoffe auch gut abwischen bzw. reinigen.

Ob jetzt aber die paar Stücke Kunstleder einen Aufpreis von 70 € wert sind, muss jeder für sich selbst wissen. Ohne die andere Variante gesehen zu haben, wäre es mir das persönlich aber wahrscheinlich nicht wert.


Praxistest
Setzt man sich zum ersten Mal in den Stuhl, ist dieser – wahrscheinlich aufgrund der Verpackung – relativ weit unten und mit kurzer Sitzfläche eingestellt. Mit der sich ebenfalls hochwertig anfühlenden Gasfeder lässt sich die Sitzhöhe aber präzise einstellen.

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Beim Durchgehen der einzelnen Einstellungsfunktionen auf der Anleitung musste ich bei dem linken Hebel stoppen. Dieser ließ sich bei mir nicht nach unten drücken.

Nach Rückfrage befand sich mein Exemplar schon in der Front-Tilt-Position und um wieder in den normalen Sitzmodus zu kommen, muss man sich sitzend nach hinten lehnen, den Hebel in die Mittelstellung bringen, worauf der Stuhl beim nach vorne lehnen weiter hinten einrastet.
Lehnt man sich dann nochmal nach hinten und zieht dabei den Hebel nach oben, kann die Lehne auch in mehreren Positionen einrasten.
Das sind aber maximal eine Hand voll an der Zahl, hier hätte ich mir noch eine feinere Einstellmöglichkeit gewünscht.
(Edit: Der Hersteller prüft, ob mit dieser Mechanik noch mehr Rastpunkte möglich gemacht werden können, da dieser Punkt schon öfters erwähnt wurde)

Ich weiß zwar nicht, ob dieses „Problem“ häufiger auftritt, trotzdem wäre eine genauere Anleitung für diese Einstellungsmöglichkeit wünschenswert.

Aber was ist diese Front-Tilt-Position? Sie sorgt dafür, dass die Rückenlehne mit nach vorne kommt, wenn man sich nach vorne lehnt. Außerdem neigt sich die Sitzfläche. Dadurch wird auch in dieser Position die Haltung mit der Rückenlehne unterstützt.
Dies kann sicherlich für Gamer, die in dieser Position zocken, sinnvoll sein, für mich war es aber eher unangenehm und komisch. Die angepriesene Haltungsunterstützung wurde aber erfüllt.
Im „locked“-Modus schwingt das Rückenteil ca. 5 cm nach hinten und stößt dann relativ unangenehm an, was auch ein nicht hochwertiges Plastik-Anstoßgeräusch erzeugt.
Gelöst kann man sich ungefähr 45° nach hinten lehnen, wobei man bei diesem maximalen Winkel nicht so angenehm liegt, dass man schlafen könnte, sondern etwas dagegen arbeiten muss, im positiven Sinne. Der Stuhl ist ja auch nicht zum Schlafen gemacht.
An der rechten Seite kann man über ein stufenloses Drehrad den Widerstand einstellen, wie viel Kraft es benötigt, sich nach hinten zu lehnen. Auch hier lassen sich mit einem angenehmen Drehwiderstand sehr genaue Einstellungen vornehmen.

Die Armlehnen lassen sich über einen praktischen Mechanismus sehr einfach weg- und wieder hinklappen. Das ist meiner Meinung nach ein Gamechanger, da sie dann auch nicht im weg sind, es sehr schnell und einfach funktioniert und man sich so nicht entscheiden muss, ob man sie drangeschraubt lässt oder abmacht.

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Zudem lassen sich die Armlehnen in fünf Stufen seitlich drehen und mit 11 Stufen in der Höhe lässt sich auch für jede Körpergröße und -statur die richtige Einstellung finden. Verschieben lassen sich die Armlehnen sogar in mehr als 20 Stufen nach vorne und hinten, das ist auf jeden Fall auch ausreichend.
Welchen inneren Abstand die Armlehnen haben, lässt sich aber leider nicht einstellen.

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All diese Mechanismen sind außerdem ausreichend fest, dass man sie nicht aus Versehen ungewollt verstellt.

Durch die konkave Form der Oberfläche liegen die Arme aber nicht immer ganz angenehm auf. Wenn man z. B. die Hände zum Tippen zusammennimmt, liegen sie eher unangenehm auf den seitlichen Kanten auf, als auf der ganzen Oberfläche. Das nimmt je nach Dicke der „Armbedeckung“ aber natürlich ab.
Dadurch fühlt sich der Schaumstoff auch relativ hart an, er könnte also noch ein wenig weicher sein.
(Edit: Die Form der Armlehnen wird derzeit überarbeitet)

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Die Länge der Sitzfläche lässt sich auch gut verstellen, wenn man sie aber ganz nach vorne zieht und dann nach hinten rutscht, kann es sein, dass man beim Wippen nach hinten eine Kante spürt.
Generell ist die Sitzfläche des Stuhls auch relativ breit und durch die Verstellmöglichkeit lang, sodass er potenziell auch von größeren bzw. breiteren Personen benutzt werden kann, was für eine große Varietät an Nutzern sorgt.
Durch die Breite der Fläche werden die Beine nicht übermäßig zusammengedrückt und man kann sich auch mal in anderen Positionen hinsetzen, da die Fläche nahezu gerade ist und sich an den Seiten nicht stark nach oben wölbt.
Die Fläche ist außerdem angenehm fest und man sinkt nicht zu tief ein, ebenfalls ist die Rückenfläche eher als härter zu beschreiben.


Mit der Lordosenstütze lässt sich der Stuhl nochmals weiter an den eigenen Körper und Präferenzen anpassen. Das Drehen des großen Kreises hinter der Abdeckung reguliert die Höhe der Stütze, die Stärke lässt sich durch Drehen des inneren Kreises auch noch anpassen.
Dieses Feature hätte man in der Anleitung vielleicht ein wenig deutlicher herausarbeiten können, da ich es nicht direkt verstanden habe.
Auch hier sorgen bei beiden Drehrädern die Möglichkeit von vielen Umdrehungen dafür, dass man präzise Einstellungen vornehmen kann.

Ebenfalls sehr praktisch: die Höhe und Intensität der Lordosenstütze kann man mit ein wenig verrenken im Sitzen einstellen.


Eine weitere, hochwertige verbaute Technik ist die Synchronmechanik, eine Art Premium-Mechanik bei solchen Stühlen.
Sie sorgt dafür, dass sich beim Anlehnen die Rückenlehne deutlich weiter nach hinten neigt als die Sitzfläche, was für Bewegung im unteren Rücken sorgt und ihn entlastet.


Insgesamt zusammengefasst: Der Stuhl ist sehr bequem und man kann auch längere Zeit darauf sitzen, ohne dass es unangenehm wird.

Sitzend kann man sich dann mit dem Oberkörper leicht nach links und rechts bewegen, der Holo geht aber nur wenig mit und drückt einen durch die Seitenteile eigentlich eher wieder in die „alte Form“ zurück.


Nun noch zwei Punkte:
Die Kopfstütze ist auch relativ hoch, steht ein gutes Stück hervor und lässt sich leider nicht in der Höhe verstellen. Damit ist der Stuhl eher für etwas größere Menschen geeignet. Ist man kleiner, ist das aber auch kein großes Problem, sollte aber genannt werden.

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Auf Teppichboden sind die Rollen leider ein wenig schwergängig und machen ein komisches Geräusch. Auf Parkett rollen sie okay; bei intensiven Matches rollt man auf jeden Fall nicht aus Versehen weg.


Versionen
Neben der getesteten Version in dezent-grau kann man den Stuhl auch noch mit gelbem oder blauem Stoff in der Mitte oder auch schlichter nur mit gelben oder blauen Akzenten erwerben.
In der Basisversion werden beim Bezug Microfaser und Stoff verwendet, für 70 € gibt es das Upgrade zum Microfaser PU-Leder.

Für derzeit 130 € weniger gibt es auch noch das zweite Modell von Adept, den Hemi. Dieser kommt dafür nur mit einem Fußkreuz aus Kunststoff statt Aluminium, verfügt über keine Sitztiefenverstellung und Front-Tilt-Funktion, hat nur einen Stoffbezug und Standardrollen. Die Farbauswahl ist ebenfalls geringer. Lordosenstütze, Microfaserstoff und Designrollen lassen sich aber für einen Aufpreis dazukonfigurieren.


Fazit
Mit einem Basispreis von 679 € und der getesteten Version mit PU-Leder für 749 € zählt der Holo zu der hohen Preisklasse, in der sich auch schon sehr hochwertige Bürostühle kaufen lassen.

Allgemein gesagt wirkt der ganze Stuhl sehr hochwertig, sei es bei den Materialien oder auch der Verarbeitung und ist ein etwas anderer Gamingstuhl. Generell würde ich ihn durch seine Sitz- und Rückenfläche als eher festeres Sitzmöbel beschreiben.

Darüber hinaus hat der Holo sehr viele Features, wie die Synchronmechanik, innovative Armlehnen, eine Lordosenstütze oder die spezielle Front-Tilt-Funktion.
Viele Einstellmöglichkeiten, wie z. B. auch die Sitztiefenverstellung sorgen für bestmögliche Anpassungen an persönliche Präferenzen, womit der Stuhl auch für verschiedenste Menschen passend eingestellt werden kann. Und auch bei der Optik sollte durch die Möglichkeit verschiedener Farben, Stoffe und Gravuren für jeden etwas dabei sein.

Der Aufbau verfolgt eine einfache, schnelle und intuitive Technik, die ich mir bei allen Stühlen wünschen würde. Das Problem mit den Rollen ist für den Preis aber eigentlich nicht verzeihbar und wird in Zukunft hoffentlich behoben.
Diese Rollen wirken außerdem nicht so hochwertig und sind etwas schwergängig, teils wirkt auch das verbaute Plastik nicht so wertig wie der restliche Stuhl.

Ansonsten gibt es noch ein paar kleine Verbesserungsvorschläge, wie noch mehr Einraststellen für die Rückenlehne, eine bessere Lösung für die sehr hoch geratene Kopfstütze oder eine bessere Erklärung für das Einstellen der Front-Tilt-Funktion.

Zuletzt wird der Nachhaltigkeitsaspekt durch GoGreen-Versand, recycelte Stoffe, die plastikfreie Verpackung und CO2-neutrale Produktion meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. Luft nach oben für Verbesserungen ist sicher immer, aber im Gegensatz zu anderen Herstellern wird hier schon sehr viel getan, was aber auch sein muss, wenn man es sich so dick auf die Fahne schreibt.

Die Nachhaltigkeit spiegelt sich hoffentlich auch in einer längeren Haltbarkeit des Stuhls. Fünf Jahre Garantie sind ja schon gegeben und je länger der Holo hält, desto eher rechtfertigt sich auch ein höherer Anschaffungspreis.


Schlussendlich muss man aber sagen, dass jeder Körper anders gebaut ist und somit auch mit verschiedenen Stühlen besser oder schlechter zurechtkommt. Man muss selbst auf dem Holo gesessen haben, um sagen zu können, ob dieser zu einem passt. Ist dies aber der Fall, wird man mit dem Stuhl unter den genannten Aspekten bestimmt lange und gut sitzen.


Links
Hier kommt ihr zur Website von Adept
https://adept-gaming.com/

Und hier zu dem Holo Gaming Chair
https://adept-gaming.com/products/holo
 

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