Studium / Ausbildung Fachinformatiker

Also von 1000 Studenten bleiben noch 150 übrig. Das scheint wirklich sehr hart zu sein!

Dann sollte man vorher vielleicht einen NC einführen wie z.B. in der Medizin und Abiturienten anders/besser beraten.

Nein, weil ein NC halt wenig bis gar nichts aussagt. Vor allem nicht dann, wenn es um zum Teil wirklich benötigte "Inselbegabungen" geht, die in der Schulzeit nie wirklich gefordert/gefördert wurden.
Ein mathematisches Genie kann sich bspw. ein 3,7er Abi gefangen haben, weil er mit Kunst, Geschichte, Sport, Deutsch, Englisch, Latein etc. pp. absolut nichts am Hut hatte (und diese Fächer auch überhaupt nicht benötigt, um ein exzellenter Mathematiker zu sein).
Der NC als Schutzmauer ist immer die schlechteste Lösung.

Zumal viele Schulen bspw. nie wirklichen Informatikunterricht (oder Medizin, Elektrotechnik, etc. pp) angeboten haben (es gar bis heute nicht tun). Um zu sehen, wer für das Fach taugt, ist es durchaus richtig, erst mal alle zuzulassen und dann nach denen zu sieben, die das zuvor gar nicht beleuchtete Talent für das Fach besitzen.
Ist nur anfangs immer etwas chaotisch und eng in den Vorlesungen... aber das regelt sich dann eben schnell.
Niemand hat etwas davon, unterdurchschnittliche Studenten weiterzuschleppen.
Selbstreflexion lautet das Zauberwort. Man kann eben nicht alles was man möchte werden. Wenn das ginge, wäre ich heute Milliardärzuhälter auf einer Koka-Plantage. Man kann nur das werden, was die eigenen Fähigkeiten und Motivation ermöglichen.
Deswegen ist es auch kein Beinbruch, wenn man sich nach 1-2 Semestern zu einem Studiengangwechsel oder gar für eine Ausbildung entscheidet.
Besser so, als nach 20 Semestern ohne Abschluss (also mit nichts) dazustehen.
Die Unverbesserlichen und Unbelehrbaren lassen es drauf ankommen, gehen so oft in Prüfungen und ohne ihre Möglichkeiten und Methoden zu hinterfragen, bis sie jegliche Zulassung verspielen (je nach Uni sind das 3-4 Versuche pro Klausur im Bachelor/Master). Dann waren angeblich die Uni und der böse Prof schuld.
Nein, waren sie nicht. Man hat nicht ins eigene Traumbild gepasst.

Klar faul war ich auch eine Zeit lang und habe nur noch das nötigste gemacht. Das kenne ich. Aber ist gibt halt Lehrer die machen ihre Arbeit besser als andere. Genauso wie in anderen Berufen. Symphatien spielen auch eine Rolle.
Ich hatte damals eine Französisch Lehrerin welche mir jeglichen Spaß am Fach und der Sprache vermasselt hat. Ein Jahr später hatte ich das Fach abgewählt mit einer 6.
Es kommt auch darauf an wie der Lehrer auftritt und sein Wissen vermittelt.;)
Universitätsprofessoren/-Dozenten sind keine Pädagogen. Als Prof/Dozent hat man erwachsene Menschen vor sich sitzen und vermittelt Themen aus dem eigenen Schwerpunkt auf dem bestmöglichen Niveau. Das ist (wie bereits gesagt) mitnichten mit Schule gleichzusetzen.

Entweder ziehst du an der Uni/FH mit und bleibst am Ball oder du suchst dir einen anderen Lebensweg, der dir geeigneter erscheint. Niemand rennt einem dort hinterher (und das ist auch richtig so).
Deswegen ist dieser Lebensweg auch wahrlich nicht für alle optimal (und auch überhaupt nicht zwingend, ein Studium ist etwas für Leute, deren Interesse (und auch ein Stück weit Begabung, Uni ist 1/10 Talent, 9/10 Schweiß)) weit über das Übliche hinausgeht.
Es ist ja nicht mal gesagt, dass man nach dem Studium mehr verdient, als bspw. der einfache Elektriker um die Ecke.
Aber das rallen viele einfach nicht bzw. spricht niemand mehr ehrlich mit seinen Kindern über Begabung und Lebensziele. "Mein Kevin-Jacqueline Ferdinand Fine ist etwas ganz besonderes!"... der Aufprall ist dann immer recht hart, wenn er/sie/es dann mit völlig übersteigertem Selbstwertgefühl und ohne je Grenzen kennengelernt zu haben an die Uni kommt und keine einzige Klausur besteht.
Und mit dem Scherbenhaufen darf dann der/die/das Kevin-Jacqueline Ferdinand Fine alleine klarkommen. Die Psychologen freut es, füllt die Wartezimmer. Für die Gesellschaft ist das allerdings...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wenn manche Studienfächer überbelegt sind und viele Studenten auf ein Fach kommen, bleibt ja nur der NC. Weil wenn die meisten durchfallen haben sie auch nichts davon. Nur verschwendete Zeit.
Und scheinbar gibt es ja keine andere (schulische) Vorbereitung für die Unis wie hier geschrieben wurde.
Ich denke jemand der wirklich versucht einen NC zu erreichen weiß auch was er machen will und kann.
Bin ja selber ein Fan von Chancengleichheit, aber anders läßt sich das Problem wohl nicht lösen. Zumindest sehe ich da keine.
Es ist doch niemanden damit gedient wenn es so hohe Durchfallquoten gibt.

Und dann haste wie in Medizin einen NC von 1,0 und immernoch zuviele Bewerber :D.

Ich würde eher mal davon abrücken das Studium als heiligen Gral hinzustellen und eine Ausbildung attraktiver machen.
 
Entweder ziehst du an der Uni/FH mit und bleibst am Ball oder du suchst dir einen anderen Lebensweg, der dir geeigneter erscheint. Niemand rennt einem dort hinterher (und das ist auch richtig so).
Deswegen ist dieser Lebensweg auch wahrlich nicht für alle optimal (und auch überhaupt nicht zwingend, ein Studium ist etwas für Leute, deren Interesse (und auch ein Stück weit Begabung, Uni ist 1/10 Talent, 9/10 Schweiß) weit über das Übliche hinausgeht.
Ja auf meinen Lebensweg wird es mich wohl nie in eine Uni führen.:ugly:

Finde aber auch gut das hier klar sagst wie die Realität aussieht gerade in Hinblick auf den Threadersteller. Dann kann er sich das alles mal in Ruhe überlegen.:daumen:


Es ist ja nicht mal gesagt, dass man nach dem Studium mehr verdient, als bspw. der einfache Elektriker um die Ecke.
Aber das rallen viele einfach nicht bzw. spricht niemand mehr ehrlich mit seinen Kindern über Begabung und Lebensziele. "Mein Kevin-Jacqueline Ferdinand Fine ist etwas ganz besonderes!"... der Aufprall ist dann immer recht hart, wenn er/sie/es dann mit völlig übersteigertem Selbstwertgefühl und ohne je Grenzen kennengelernt zu haben an die Uni kommt und keine einzige Klausur besteht.
Und mit den Scherbenhaufem darf dann der/die/das Kevin-Jacqueline Ferdinand Fine alleine klarkommen. Die Psychologen freut es, füllt die Wartezimmer. Für die Gesellschaft ist das allerdings...
Ja ich kenne welche die ihrer Kinder auf ein Gymnasium angemeldet haben obwohl sie dafür keine Empfehlung hatten. Dort sind sie nicht mitgekommen und mußten später wieder die Schule wechseln.
Ein gesunde (selbst)Einschätzung ist schon wichtig.
 
Ja ich kenne welche die ihrer Kinder auf ein Gymnasium angemeldet haben obwohl sie dafür keine Empfehlung hatten. Dort sind sie nicht mitgekommen und mußten später wieder die Schule wechseln.
Ein gesunde (selbst)Einschätzung ist schon wichtig.

Kann man doch eh kaum abschätzen. Aus meiner Sicht im Zweifel lieber bei den Freunden lassen ^^.
 
Naja, wenn manche Studienfächer überbelegt sind und viele Studenten auf ein Fach kommen, bleibt ja nur der NC. Weil wenn die meisten durchfallen haben sie auch nichts davon. Nur verschwendete Zeit.
Und scheinbar gibt es ja keine andere (schulische) Vorbereitung für die Unis wie hier geschrieben wurde.
Ich denke jemand der wirklich versucht einen NC zu erreichen weiß auch was er machen will und kann.
Bin ja selber ein Fan von Chancengleichheit, aber anders läßt sich das Problem wohl nicht lösen. Zumindest sehe ich da keine.
Es ist doch niemanden damit gedient wenn es so hohe Durchfallquoten gibt.

Nein bleibt es nicht. Du kannst vom Notenschnitt her genau gar nichts sagen.
Du bekommst keine "Ausbildung" fürs Studium, wie auch? Schule und Uni sind absolut konträr, bis auf gewisse FHs, wo man noch einen fixen Stundenplan bekommt. Desweiteren gibt es zig Studienrichtungen die alle unterschiedliche Sachen verlangen.
Wen interessieren die Durchfallquoten? Die sind auch nicht unbedingt aussagekräftig.

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Nein bleibt es nicht. Du kannst vom Notenschnitt her genau gar nichts sagen.
Aber man kann davon ausgehen das derjenige sich zumindest schon mal mehr angestrengt hat um wirklich in einen spezielles Fach reinzukommen.

Du bekommst keine "Ausbildung" fürs Studium, wie auch? Schule und Uni sind absolut konträr, bis auf gewisse FHs, wo man noch einen fixen Stundenplan bekommt. Desweiteren gibt es zig Studienrichtungen die alle unterschiedliche Sachen verlangen.
Tja, dachte das die Schule auch eine Vorbereitung fürs Leben sein soll. Da wird man dann ja quasi ins kalte Wasser geschmissen.

Wen interessieren die Durchfallquoten? Die sind auch nicht unbedingt aussagekräftig.
Ok. Wenn es hier keinen stört und auch für normal erachtet wird.;)
 
Aber man kann davon ausgehen das derjenige sich zumindest schon mal mehr angestrengt hat um wirklich in einen spezielles Fach reinzukommen.


Tja, dachte das die Schule auch eine Vorbereitung fürs Leben sein soll. Da wird man dann ja quasi ins kalte Wasser geschmissen.


Ok. Wenn es hier keinen stört und auch für normal erachtet wird.;)

Was bedeutet "mehr angestrengt"? Schüler A hatte einen strengeren Lehrer, Schüler B einen etwas nachsichtigeren. Schüler B hat die bessere Note, kann vermutlich weniger, trotzdem hat er die bessere Note, oder zumindest dieselbe.

Die Schule ist keine Vorbereitung aufs Leben. Die Schule vermittelt ein Grundwissen, sie sozialisiert (zusätzlich zu Eltern, Freunden etc).
Jeder wird ins kalte Wasser geschmissen, spätestens wenn die erste Wohnung da ist. Versicherung, Kochen, Waschen, Putzen, all das lernst du in der Schule nicht. Ist aber alles nicht unwesentlich.

Durchfallsquoten sagen halt wenig aus. Eine Prüfung kann sauschwer sein, oder die Prüflinge schlecht vorbereitet. Die Kombination ist natürlich fatal^^


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Ja auf meinen Lebensweg wird es mich wohl nie in eine Uni führen.:ugly:
Muss ja auch gar nicht. Das Studium macht einen ja nicht zu einem besseren Menschen. Ich kann bspw. auf so manchen BWLer oder Soziologen absolut verzichten und würde sie nie vermissen. Bei eine Krankenschwester oder Klempner sieht es da jedoch schnell anders aus.
Auch die Informatik bringt bekanntlich nicht nur Gutes hervor und hier und da trifft man auch Personen, die am liebsten auf jegliche Technik verzichten würden.
Du scheinst ein lustiger Kerl zu sein, der seinen Weg gefunden hat(?!), sich auch für außergewöhnliche Themen interessiert... ein Studium gäbe dir zwar vielleicht eher die Möglichkeit an die Hand, auch komplizierte Fragen zu ergründen, nur müssen die Antworten (so man sie denn tatsächlich in seiner Lebensspanne findet) nicht unbedingt das Leben erfüllen oder lebenswerter als andere machen.
Man darf auch nicht vergessen, dass das Studium auch so manch andere Opfer abverlangt. Wenn Freunde in den Urlaub gefahren sind, saß ich bei 35°C im Studentenwohnheim auf 10m² (also quasi Knast) und habe gelernt. Während andere ihren "Ausbildungssold" auf den Kopf geklopft haben, musste ich jeden Cent umdrehen. Ständig im Stress, immer irgendein Problem im Hinterkopf, getrieben vom schlechten Gewissen, wenn ich dann doch mal keinen Bock hatte und ins Schwimmbad ging (was selten war).
Ja, ich verdiene jetzt etwas mehr als mancher Schulfreund von damals. Aber das war nicht garantiert, hätte auch anders laufen können und die, die sich für eine Ausbildung entschieden hatten, leben heute auch nicht viel "schlechter".
Ich habe manchmal, wenn ich die anderen so erzählen höre, sogar das Gefühl, einen Teil der besten Zeit meines Lebens falsch verwendet zu haben. Nicht, weil ich meine Berufswahl bereue. Die war durchaus richtig und macht bis heute Spaß. Aber ich hätte bspw. nicht so zwanghaft auf die Regelstudienzeit fixiert studieren sollen. 1-2 Semester mehr hätten keinen Unterschied gemacht, ich aber mehr mit den anderen unternehmen und erleben können.
Aber das ist nun auch egal. Kann man nicht ändern.
Finde aber auch gut das hier klar sagst wie die Realität aussieht gerade in Hinblick auf den Threadersteller. Dann kann er sich das alles mal in Ruhe überlegen.:daumen:

So war es gedacht. :)
 
Ich würde eher mal davon abrücken das Studium als heiligen Gral hinzustellen und eine Ausbildung attraktiver machen.
Zumal man den Großteil eines Informatik Bachelor Studiums (1st Hand Experience) eigentlich auch in einer Ausbildung vermitteln könnte, abgesehen von höherer Mathematik wird da nichts bahnbrechendes gelehrt.
 
Was bedeutet "mehr angestrengt"? Schüler A hatte einen strengeren Lehrer, Schüler B einen etwas nachsichtigeren. Schüler B hat die bessere Note, kann vermutlich weniger, trotzdem hat er die bessere Note, oder zumindest dieselbe.
Ja ok. Das kann auch alles möglich sein.

Die Schule ist keine Vorbereitung aufs Leben. Die Schule vermittelt ein Grundwissen, sie sozialisiert (zusätzlich zu Eltern, Freunden etc).
Jeder wird ins kalte Wasser geschmissen, spätestens wenn die erste Wohnung da ist. Versicherung, Kochen, Waschen, Putzen, all das lernst du in der Schule nicht. Ist aber alles nicht unwesentlich.
Wobei es in manchen Schulen "Hauswirtschaft" Unterricht gibt. Das finde ich gut. Sinnvoller als "Textil" für Jungen wo sich die meisten sowieso nicht für interessieren. Aber die Selbstständigkeit nimmt einen wohl niemand ab. Die muß man lernen.

Naja, ich dachte das den Abiturienten zumindest grob erklärt wird die das an den Unis so funktioniert.
Durchfallsquoten sagen halt wenig aus. Eine Prüfung kann sauschwer sein, oder die Prüflinge schlecht vorbereitet. Die Kombination ist natürlich fatal^^
;)



Du scheinst ein lustiger Kerl zu sein, der seinen Weg gefunden hat(?!), sich auch für außergewöhnliche Themen interessiert... ein Studium gäbe dir zwar vielleicht eher die Möglichkeit an die Hand, auch komplizierte Fragen zu ergründen, nur müssen die Antworten (so man sie denn tatsächlich in seiner Lebensspanne findet) nicht unbedingt das Leben erfüllen oder lebenswerter als andere machen.
Damit beschäftige ich mich eher hobbymäßig wenn ich mal Lust darauf habe. Manche Fragen lassen sich auch wahrscheinlich nie beantworten, aber Diskussionen darüber können sehr spannend sein.:)

Ob ich meinen Lebensweg gefunden habe kann ich nicht sagen. Ich weiß aber mitlerweile was ich kann und was nicht kann. Beruflich gesehen lief das aus u.a. gesundheitlichen Gründen alles nicht so glatt, aber ich habe mich meiner derzeitigen Situation abgefunden. Habe meine Familie und Freunde. Meine Frau und mein Sohn sind gesund. Das ist mir am wichtigsten!

Man darf auch nicht vergessen, dass das Studium auch so manch andere Opfer abverlangt. Wenn Freunde in den Urlaub gefahren sind, saß ich bei 35°C im Studentenwohnheim auf 10m² (also quasi Knast) und habe gelernt. Während andere ihren "Ausbildungssold" auf den Kopf geklopft haben, musste ich jeden Cent umdrehen. Ständig im Stress, immer irgendein Problem im Hinterkopf, getrieben vom schlechten Gewissen, wenn ich dann doch mal keinen Bock hatte und ins Schwimmbad ging (was selten war).
Ja, ich verdiene jetzt etwas mehr als mancher Schulfreund von damals. Aber das war nicht garantiert, hätte auch anders laufen können und die, die sich für eine Ausbildung entschieden hatten, leben heute auch nicht viel "schlechter".
Ich habe manchmal, wenn ich die anderen so erzählen höre, sogar das Gefühl, einen Teil der besten Zeit meines Lebens falsch verwendet zu haben. Nicht, weil ich meine Berufswahl bereue. Die war durchaus richtig und macht bis heute Spaß. Aber ich hätte bspw. nicht so zwanghaft auf die Regelstudienzeit fixiert studieren sollen. 1-2 Semester mehr hätten keinen Unterschied gemacht, ich aber mehr mit den anderen unternehmen und erleben können.
Aber das ist nun auch egal. Kann man nicht ändern.
Ja der Lohn für die harte Arbeit und das lernen kommt dann meistens erst später. Aber du hast was geschafft und kannst stolz auf dich sein.:daumen:
 
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Das Problem liegt nicht bei den Unis, sondern eher an den explodierenden Abiturientenquoten.
Abitur fur alle ist falsche Losung - FOCUS Online
Da magst du recht haben - aber woran liegt das, dass fast jeder heutzutage mit dem Abitur von der Schule gehen will? Daran ist doch auch die Industrie selber schuld. Überspitzt gesagt: Wenn für den Beruf des Postboten schon ein Abitur vorausgesetzt wird, weil er einmal im Jahr einen französischen Namen lesen können muss, dann läuft auch seitens der Unternehmen bei den Anforderungen für die Auszubildenden gründlich etwas schief.
Etliche Abiturienten wollen auch nur einen zukunftsfähigen Beruf lernen, die haben gar nicht unbedingt alle vor, zu studieren.
Mit nem Hauptschulabschluss kann man heutzutage ja fast nur noch Bäcker oder Straßenbauer werden. Welcher 16-Jährige will sowas denn machen...? Die Mittlere Reife reicht immerhin noch für die meisten kaufmännischen Berufe, viel mehr ist da oft aber auch schon nicht mehr drin.

Und mal ehrlich: Wenn du Personalchef bei einer Bank wärst, welchen Azubi als Bankkaufmann würdest du einstellen? Den Realschüler mit Notenschnitt 2,0 oder den Abiturienten mit Notenschnitt 2,0? Meist ist es doch wie beim Kartenspiel, Ass schlägt König.
 
Wir bekommen btw. wohl ab September einen Azubi für den Fachinformatiker - Bereich Anwendungsentwicklung.
Bin gespannt, mein erster Azubi :ugly::devil:.
 
Etliche Abiturienten wollen auch nur einen zukunftsfähigen Beruf lernen, die haben gar nicht unbedingt alle vor, zu studieren.
Naja, die Zahlen sind schon krass (vor allem im zeitlichen Verlauf). 1980 haben noch 22% das Abitur erreicht, 19,5%, gingen an eine Uni, von denen dann 13% einen Abschluss schafften. 2015 erreichten 53% das Abitur, 58,2% fingen ein Studium an und 32,3% derer beendeten es.
Natürlich gehen auch noch einige in die Ausbildung (sonst wäre längst alles zusammengebrochen), aber eben auch extrem viele ins Studium und brechen dieses dann irgendwann erfolglos ab.
Und mal ehrlich: Wenn du Personalchef bei einer Bank wärst, welchen Azubi als Bankkaufmann würdest du einstellen? Den Realschüler mit Notenschnitt 2,0 oder den Abiturienten mit Notenschnitt 2,0? Meist ist es doch wie beim Kartenspiel, Ass schlägt König.
Die Abi/Realschulnote wäre mir reichlich egal. Es käme mir darauf an, wer zum Job passt.
Beim Abiturienten sehe ich eher das etwas höhere Alter als Bonus. Denn damit einher geht manchmal (leider nicht immer) eine etwas reifere Persönlichkeit, die schon etwas genauer weiß, wohin es im Leben gehen wird.
Dafür gibt es ja auch eigentlich die Vorstellungsgespräche und Praktika (die mancher Betrieb heutzutage aber leider zweckentfremden).
Ich habe bspw. lieber einen Quereinsteiger neben mir, der nie eine Uni von innen gesehen hat, trotzdem das Niveau bedienen kann und ins Team passt, als jemanden mit dem besten Notendurchschnitt der Welt, der nur Unruhe verbreitet und nicht alleine gelassen werden kann, weil jegliche Erfahrung und Selbstständigkeit fehlt.

Aber leider bin ich kein Personaler und ja, es wird leider viel zu viel Wert bei Ausbildungsberufen auf Schulnoten und Schulabschlüsse gelegt. Ich verstehe aber auch, dass man bei hunderte Bewerber auch eine Vorabauslese durchführen muss.
Ich hätte es gerne wieder etwas rationaler und der Wirklichkeit entsprechend: Haupt- und Realschüler stellen die Masse, die die Ausbildungsberufe besetzen, das Abitur sollte wirklich nur für diejenigen Sinn ergeben, die tatsächlich auch an einer Uni/FH studieren wollen (sollten und können, weil sie entsprechend motiviert/begabt/etc. sind) und das entsprechend nachweisen (dann sollte auch ein Abi mit 3,x die Tür für das Wunschfach öffnen, wenn die mit dem Studiengang korrelierenden Fächer gut bis sehr gut bestanden [bspw. Physik und Biologie 10-15 Punkte und man würde gerne Biologie], die Durchschnittsnote durch für diesen unwichtige Fächer [Musik, Sport, Deutsch, Religion, etc. pp.] stark nach unten gezogen worden ist.).
Denn das Schlimmste ist nämlich, dass mit der Entwertung des Abiturs natürlich auch alle anderen Abschlüsse immer schlechter dastehen, auch dort die Anforderungen in den Keller rauschen und quasi als "Trostpreis für Dumme" wahrgenommen werden, man dann solch tolle Lösungen wie die Abschaffung der Hauptschule forciert. Dabei ist die Hauptschule gar nicht das Problem. Es ist ihre Stigmatisierung und Entwertung.
Ein Abi sollte zumindest mMn. ohne Studienwunsch in einer Bewerbung um eine Ausbildungsstelle nicht wertvoller als ein Realschulabschluss sein.
Das könnte man mMn. erreichen, indem man den Realschulabschluss inhaltlich aufwertet und im Abitur mehr Wissen vermittelt, das tatsächlich für ein Studium relevant und zu speziell ist, um mit ihm Realschülern den Rang ablaufen zu können.
Die Eltern und Schüler sollen wieder abwägen, ob sich ein Abitur für sie wirklich lohnt, sie ein Studium anstreben möchten und es nicht erreichen wollen, weil sie denken, sie hätten sonst eh keine Zukunft und der Staat darauf reagiert, indem er dieses immer einfacher macht, damit auch ja jeder Seppel versorgt wird.
"Abitur für alle, Real- und Hauptschüler sind wertlos" ist einfach unsinnig.
 
Es werden sogar Unterschiede zwischen Abitur vom Gymnasien und Gesamtschulen gemacht. Das Abitur vom Gymnasium wird immer höher angesehen.

Taskmaster schrieb:
Denn das Schlimmste ist nämlich, dass mit der Entwertung des Abiturs natürlich auch alle anderen Abschlüsse immer schlechter dastehen, auch dort die Anforderungen in den Keller rauschen und quasi als "Trostpreis für Dumme" wahrgenommen werden, man dann solch tolle Lösungen wie die Abschaffung der Hauptschule forciert. Dabei ist die Hauptschule gar nicht das Problem. Es ist ihre Stigmatisierung und Entwertung.
Ein Abi sollte zumindest mMn. ohne Studienwunsch in einer Bewerbung um eine Ausbildungsstelle nicht wertvoller als ein Realschulabschluss sein.
Das könnte man mMn. erreichen, indem man den Realschulabschluss inhaltlich aufwertet und im Abitur mehr Wissen vermittelt, das tatsächlich für ein Studium relevant und zu speziell ist, um mit ihm Realschülern den Rang ablaufen zu können.
Das sehe ich auch so!
 
Und dann haste wie in Medizin einen NC von 1,0 und immernoch zuviele Bewerber :D.

Ich würde eher mal davon abrücken das Studium als heiligen Gral hinzustellen und eine Ausbildung attraktiver machen.

Keine Angst die rennen nach Österreich und studieren dort Medizin besetzen wertvolle Studienplätze der Österreicher, nach Beendigung des Studiums gehts zurück in die Heimat, ist ja nicht so als ob wir in Österreich einen Ärztemangel hätten.
 
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