Das ist anschaulich... Mathematik ist nun mal eine Sprache, die beherrscht werden will. Wer die Grammatik nicht versteht, hat schlechte Karten. Wer nur die Mathematik der Mittelstufe kennt, hatte quasi kaum Kontakt mit tatsächlicher Mathematik bzw. hat lediglich rudimentäre Mathematik gelernt.
Der TE besitzt nämlich kein Fachabitur, sondern lediglich eine (laut seiner Aussage) durchschnittliche Mittlere Reife und selbst für diese beanspruchte er Nachhilfe für die dort gelehrte, einfache Mathematik.
Mathe ist auch an einer FH nicht unbedingt einfach. Denn die mathematischen Grundlagen ändern sich nun mal nicht.
Natürlich fehlen den FH'lern im Studium einige Vorlesungen und Inhalte, durch die man sich an einer Uni quasi quälen muss und auch die Art des Studiums ist "verschulter" (dafür aber auch weniger flexibel in der Gestaltung), was dem ein oder anderen den Übergang von der Schule ins Studium erleichtert.
Das macht das Studium aber nicht unbedingt "leicht".
Das Uni-Studium ist auch nicht zwanghaft theoretisiert. An der Uni hängt es davon ab, was man macht und für welche Kurse man sich entscheidet. Man kann viel Praktisches vermeiden
und sich stark auf die Theorie fokussieren (muss ja auch Informatiker geben, die neue Theorien erforschen/belegen/entwickeln; das ist bspw. in der Physik [praktische/theoretische Physik] nicht anders), man kann aber auch das genaue Gegenteil.
Da läuft übrigens auch nichts "schief", wenn hohe Durchfallquoten anfallen. Das war in meinem Studium der allg. Informatik an der TU-D auch nicht anders. Das liegt leider an den Studenten und ihren völlig falschen Vorstellungen.
Es ist nicht die Aufgabe einer Uni, auch den letzten "Deppen" zum Abschluss zu verhelfen. Sie soll Wissenschaftler/Doktoranden/Bildungseliten hervorbringen. Wenn man dazu gehören möchte, muss man eben auch gewisse Eigenschaften besitzen (gute bis sehr gute Auffassungsgabe, Konzentrationsfähigkeit, Selbstständigkeit, auch ein Mindestmaß an Talent und Interesse, etc. pp.). Wenn es andere schaffen und man selbst nicht, ist es nicht die Schuld der Uni. Dann sollte man sich selbst hinterfragen.
Gerade Informatik an einer Uni ist ganz und gar nicht durch Wissen ohne praktische Anwendung (sprich: Auswendiglernen) zu meistern. Das trifft eher auf den Studiengang Medizin zu, der Unmengen an Wissen abverlangt, die praktische Anwendung aber zum Großteil auf die Facharztausbildung nach dem Studium verlegt.
Ich war eigentlich ständig irgendwie mit praktischen Aufgaben beschäftigt. Das fing schon im ersten Semester mit dem Programmieren einer Fahrstuhlschaltung an und ging über Robotik, eine Auftragsarbeit für die Deutsche Bahn bis hin zum Streaming von Daten und Videomaterial.
Es besteht eine gehörige Diskrepanz zwischen dem, was die Allgemeinheit unter einem studierten Informatiker ("Der muss alles noch viel besser können als ein Fachinformatiker! Der soll mir mein Netzwerk planen, meine Server administrieren und nebenbei noch die Software für unsere Maschinen entwickeln") verstehen möchte und dem, was dieser wirklich tut.
Es hat seine Gründe, warum es die Ausbildungsberufe in der Informatik gibt.
Ich kenne viele Kollegen, die bspw überhaupt keine Ahnung davon haben, wie sie im Fall des Falles eine CPU wechseln sollten, das auch noch nie gemacht haben. Trotzdem entwickeln sie aber auch extrem hohen Niveau hochkomplexe und kritische Software. Wie passt das zusammen? Ganz wunderbar. Ersteres ist nämlich für den akademischen Informatiker kaum von Belang. Der PC ist allemal ein Werkzeug, wie es auch noch immer im großen Ausmaß Papier und Bleistift sind (von denen vermutlich auch kaum jemand weiß, wie sie hergestellt werden, täglich aber auch von Mathematikern, Physikern, Ingenieuren bis hin zu Schulkindern eingesetzt werden).
Diese Ebene gehört in die Hand der Fachinformatiker.
Wer also gerne in CPUs versinkt und Grafikkarten tauscht: das befähigt in keiner Weise zum Informatikstudium. Wer das haben möchte, sollte sich eher nach einer Ausbildung zum FiSi umschauen.
Die Welt der akademischen Informatik ist die Projektarbeit, das Tüfteln an komplexen Systemen und Software, das Entwickeln neuer Technik (Grundlagenforschung), etc. pp.
Den "Fun" mit der fertigen Hardware/Software haben fast immer die anderen. Denn wenn die Sache final wird, geht es sofort weiter zum nächsten Projekt.
Zyko77 sollte sich wirklich überlegen, ob er das Zeug zum akademischen Inormatiker hat, oder es sich eher um eine Träumerei handelt, die ihn in seinem Leben zurückwerfen könnte.
Vielleicht wäre es gut, wenn er sich als mittelfristiges Ziel erst mal das Bestehen eines (Fach-)Abis setzt und danach weiter sieht, ob er noch studieren möchte (und kann). Denn schon diese Hürde meistert auch nicht unbedingt jeder.
Nebenbei würde ich an seiner Stelle weiter Bewerbungen für die Ausbildung zum Fachinformatiker verschicken.