Noch bis zum Frühjahr 2018 befand sich der prozentuale Teil an Steam -Nutzer, auf deren Rechner Linux als Betriebssystem läuft, in einem deutlichen Tief und betrug lediglich unter 0,3 Prozent.
Prozentual gesehen war es ein Tief, das ist richtig. Wichtig ist aber auch, dass die absolute Anzahl der Linuxnutzer mit Steam gestiegen ist. Der Gamingsektor wächst weltweit sehr stark, während er in den Industrienationen schon seit einiger Zeit für jeden erreichbar war. In den Schwellenländern ist der Anteil der Linuxnutzer deutlich geringer und durch das starke Wachstum hat es dann die relative Anzahl an Linuxnutzern heruntergezogen. Selbst mit dem niedrigeren prozentualen Wert waren es also trotzdem mehr Menschen.
Seit April geht es jedoch wieder deutlich nach oben. Das einstige Hoch aus dem Jahr 2016 von 0,93 Prozent ist wieder in greifbare Nähe gerückt.
Das ist äußerst erfreulich und ich führe es auch auf Proton zurück.
Proton war wirklich ein Befreiungsschlag. Es kamen in den Jahren davor tendenziell immer weniger Blockbuster auf Linux heraus und so leidensfähig sind wohl viele dann doch nicht (mehr) in der heutigen Zeit, dass sie auf ein paar Spiele mal verzichten. Somit musste dieser Hammer einfach kommen.
Tatsächlich kann ich mittlerweile alle Spiele spielen, die mich interessieren. Vorher musste ich Alternativtitel kaufen, die ein ähnliches Spielerlebnis boten.
Die einzige "Einschränkung" ist, dass ich mir jetzt eine Vega56 statt der RX 580 gegönnt habe, um die Leistungsabstriche in AAA-Titeln auszugleichen. Sehr schön finde ich aber, dass Vega mit dem neuesten Code auf Linux in Vulkan um ca. 10% schneller wurde, teils um noch mehr. Ich glaube auch, dass da noch was geht - die Entwickler hatten sich bisher stärker auf Polaris konzentriert, weil Vega für viele Linux-Gamer bis vor kurzem noch recht teuer war.
Es ist somit nur eine logische Konsequenz, dass die massiv gesteigerte Auswahl deutlich mehr Zocker überzeugen kann. Natürlich ist der Weg lang, auch weil es immer ein paar geben wird, die dann wegen 2% FPS-Unterschied sich den Stress mit Windows antun. Wichtig ist es, möglichst viele Argumente durch Qualität und Leistung zu zerstören, die dafür sprechen, DualBoot oder ein reines Windows-Setup zu benutzen. Wenn die kritische Masse erreicht ist, wird es sowieso im Eiltempo von Spieleentwicklern unterstützt. Ich denke, sobald wir da über 3% stehen haben, zeigt es ein starkes Interesse und spätestens ab 5% Linuxnutzern geht es um so viel Geld, dass es ziemlich doof wäre, es nicht mitzunehmen...