AW: Steam: Änderungen an der Geschenkfunktion sorgen für Kritik
Also wenn ich mich nicht irre, gibt es bei diesen Keyresellern z.B. auch die (scheinbar) freiwillige Angabe wo man sich befindet bzw. wo man seine Steuern zahlt. In den meisten Fällen würde man bei den Keys, wenn man dort denn ehrlich wäre, auf einen sehr ähnlichen Preis kommen, den man auch so in Deutschland bezahlen müsste. Grundsätzlich finde ich Deine Aussage aber interressant, denn man muss hier nicht mal lange suchen, um Personen zu finden, die wahrscheinlich ein gewisses Maß an Gehalt haben, aber dieses eben nicht in dem Maß ausgeben wollen, welches in ihrem Land üblich ist. Schon interessant, dass einige finanziell (also z.B. gehaltstechnisch) gerne von der Globalisierung profitieren, aber nicht bereit sind, dann auch die dementsprechenden Preise zu zahlen. Nur als kleiner Tipp: Wenn jeder so handeln würde wie Du, hätten wir bald keine AAA-Spiele mehr. Globalisierung ist nun mal keine Einbahnstraße.
Ich finde es ehrlich gesagt etwas befremdlich, dass du anhand von drei aufgestellten "Vermutungen" Dir anmaßt mich beurteilen zu können und das dann abschließend als Fakt darstellst. Das ist nicht nur falsch und völlig an den Haaren herbeigezogen, sondern grenzt schon hart an Diffamierung.^^Also, entweder du lieferst hier irgendwelche Beweise oder aber unterlässt zukünftig solche Kaffeesatzleeserei.
Zum Thema. Wer sagt hier bitte das ich nicht bereit bin lokale Preise zu zahlen, nur weil ich das Kernproblem der Globalisierung anspreche? Unternehmen verlagern Arbeitsplätze ins Ausland, da wo die Löhne und Steuern entsprechend billig sind. Statt dann aber den globalen Vorteil an die Kunden weiterzugeben, wird die Globalisierung an der Stelle wieder in Ländergrenzen eingeteilt und dann an das Durchschnittsgehalt angepasst. Das ist Gewinnmaximierung unter 100% iger Ausnutzung der Globalisierung. Warum sollen dann aber nur Unternehmen davon profitieren? Warum darf ich im Ausland legal zu ortsüblichen Preisen Waren beziehen, diese dann aber siehe Steam hier nicht nutzen. Ok, lassen wir mal ganz kurz deinen Versuch einer Argumentation gelten und folgen deiner These man solle die Landes üblichen Ausgaben als Grundlage ansetzen. Was ist dann mit den Gehältern der Mitarbeiter die diese Produkte erzeugt haben, müssten die nicht der gleichen Logik folgend dann auch an die jeweiligen nationalen Preisfestlegungen gekoppelt sein? Sind sie aber nicht und genau da liegt der Hase begraben.
Die einzige Einbahnstraße die aktuell existiert ist das Unternehmen die einzigen Profiteure der Globalisierung sind, nicht aber der Endanwender oder gar die Arbeiter aus Billiglohnländern.
@Grestorn
Bin schon ein wenig enttäuscht das DU diesem diffamierenden und völlig unzutreffenden Anschuldigungs-Post zustimmst.
Davon mal ab möchte ich deinen Punkt ansprechen wo du meintest wir profitieren schon durch günstige Preise. Das ist eine Aussage die man im Detail betrachten muss, zum Beispiel Branchenspezifisch. Es gibt Produkte die man hier sehr gewinnbringend produzieren und verkaufen kann, Stichwort Autoindustrie. Im Prinzip trifft das auf fast alle Innovationsprodukte zu. Wir könnten auch Handys und Fernseher herstellen aber der Markt hat sich da nun einmal nachhaltig nach Asien verschoben. Das bedeutet aber nicht das man solche Produkte mit Industrie 2.0 nicht auch kosteneffizient in Deutschland produzieren lassen könnte. Dann schauen wir auch noch einmal auf Apple, welche utopische Gewinnmargen haben, auf ihre iPhones beispielsweise. Wo profitieren wir da bitte von oder der Chinesische Arbeiter der diese hightec gadgets zu Billigstlöhnen unter miserablen Bedingungen produziert? Gar nicht, in dem Fall sind beide die Verlierer. Lediglich Apple profitiert davon das sie lokal übliche Preise verlangen aber zu Niedrigstlöhnen produzieren lassen können und riesen Gewinne auf Kosten aller anderen kassieren. Das lieber Grestorn ist die Unternehmenseinbahnstraßen-Globalisierung parexcellence.
Und nochmal, ich finde es wirklich absolut untragbar mich hier in solch eine Ecke zu stellen, auf Grund von Vermutungen, nur weil ich diesen Misstand anspreche.^^
Steuerlich ist es laut Abgabenordnung nicht gestattet ein Steuergesetz auf eine Art auszulegen, dass ein vom Gesetzgeber nicht gewolltes Ergebnis herauskommt, wenn dieses Verhalten lediglich der Steuerumgehung dient.
Dies ist aber nicht anwendbar auf den geschilderten Sachverhalt, wenn der Zweck der Handlung nicht vorrangig die Steuerersparnis ist, sondern die Nutzung des niedrigeren Einkaufspreises (Brutto). Tatsächlich ist es alleine Sache des Marktes, ob er solche Möglichkeiten schafft und innerhalb der EU wäre es m. E. auch europarechtswidrig die Freizügigkeit des digitalen Warenverkehrs zu behindern.
Das Steam dies im Inter-EU Kontext tut lässt mir zwar keine Klagemöglichkeiten, ich darf den Dienst aber boykottieren. Da Computerspiele als Kulturgut auch ohne Steam kaum gefährdet sind, gibt es keinen Grund sich aufzuregen. Einzig eine rückwirkende Maßnahme, die unter alten Bedingungen erworbene Games entwertet, ist zu beanstanden.
Sehr gut und genau aus diesem und auch anderen Gründen meide ich Steam so gut wie es geht und habe schon schmerzlichst auf Spiele wie Wolfenstein etc. verzichten müssen.
In der Tat, ich bin ab und zu in Brasilien, wollte neulich dort bei Steam Spiele kaufen. Das funktionierte erst auch, aber zurück in Deutschland konnten die Spiele nicht mehr gestartet werden, ich hätte also jedes Mal einen VPN benutzen müssen
Früher™ hätte ich einfach einen Haufen CDs/DVDs gekauft und wäre unbehelligt wieder nach Hause geflogen
Eben, genau das ist das Problem. Hier werden künstliche Hürden geschaffen zur Gewinnmaximierung. Was früher völlig normal war wird nur durch die zunehmende und alternativlose Monopolisierung des digitalen Vertriebsmodelles wirksam unterbunden so dass wieder nur die Unternehmen und nicht die Endverbraucher oder gar Arbeiter profitieren.
MfG