In den USA gibt es, neben den aus Deutschland bekannten Entschädigungszahlungen für erlittenes Leid, auch Strafzahlungen an Opfer. Letztere bemessen sich nicht an der Höhe des angerichteten Schadens, sondern an den Möglichkeiten des Täters, also in diesem Fall am Umsatz des Unternehmens. Da wären selbst die genannten 400 Millionen beim Umsatz von Riot und mehreren tausend Geschädigten nicht viel gewesen; ein Fünftel davon ist geradezu wenig.
30.000 US-Dollar sind aber auch als reiner Schadensersatz nicht überzogen. Wenn über sieben Jahre hinweg aus sexistischen Gründen Beförderung und beruflicher Aufstieg verweigert wurden, stünden ja allein an entgangenem Lohn durchaus je 40 Monate auf der nächst höheren und übernächsten Gehaltsstufe im Raum. Wenn ein Teamleiter 750 US-Dollar im Monat mehr als eine einfache Entwicklerin erhält und ein Projektleiter 1.500 US-Dollar mehr, dann ergibt das 90.000 US-Dollar und da ist noch kein Cent für entstandenen psychischen Schaden wegen Mobbing oder sexueller Belästigung dabei.