Samsung SSD 960 Pro/Evo vorgestellt: M.2-Leistungswunder

Es geht ja eigentlich darum, im SSD-Pufferspeicher einer SSHD nur die Daten unterzubringen, die nötig sind, um eine Schreib- und/oder Leseanfrage soweit abzufangen, das die mechanische HDD im Hintergrund genug "Zeit" hat, die restlichen Daten (evtl. sogar tlw. Bypass am SSD-Cache vorbei/parallel direkt zum Bus) zu liefern/schreiben, ohne das es zu den Verzögerungen (bzgl. Zugriffszeit und Transferrate) einer klassischen HDD kommt. Das bedeutet, je schneller die mechanische HDD diese Daten liefern/schreiben kann, desto kleiner kann der SSD-Cache sein.

Nur mit SSD-Cache alleine ist das nicht möglich. So lange der mechanische Teil einer SSHD deutlich langsamer ist, wird es bei der Datenübertragung irgendwann immer dazu kommen, das der SSD-Cache komplett leer oder gefüllt ist, und man quasi wieder so eine Performance hat, als wäre gar kein SSD-Cache vorhanden.


Zum einen das, wobei ich hier gar nicht weiß wie die Daten aktuell auf den Plattern verteilt/angeordnet sind. Aber ich könnte mir vorstellen das hier (nach wie vor?) Stumpf von oben nach unten gearbeitet wird. Zum anderen könnte man hier schon die Performance drastisch erhöhen, in dem man nicht nur parallel die Köpfe benutzt, sondern diese vor allem auch einzeln ansteuert. Damit wäre es dann, durch eine ausgleichende Aufteilung, auch endlich möglich, das die Transferrate einer HDD einen konstanten Wert erreicht. Also nicht mehr von (beim aktuellen 8TB PMR-Modell afaik so) von 220MB/s am äußeren Rand auf 150MB/s am inneren Rand der Platter einbricht, sondern stattdessen zb. konstant 185MB/s schafft.

So oder so, es hat sich bei den HDDs, mal von der gesteigerten Datendichte abgesehen, seit Jahrzehnten überhaupt nichts getan. Und das obwohl dort eigentlich noch sehr viel Potential liegt.

Praktischer Weise machen große Dateien bei Real-World-Zugriffen einen relativ großen Teil aus. Eine SSHD mit intelligentem Algorithmus (Seagates erste mobile-Generation fand ich sehr überzeugend) braucht deswegen keinen großen Flash-Cache, weil sie in diesem nur die kleinen Dateien mit wenigen Kilobyte zwischenspeichert. Auf meiner Systempartition machen beispielsweise Dateien mit mehr als 500 MB 50 Prozent des Speicherplatzbedarfes aus. Selbst flotte M.2-SSDs brauchen für den Transfer dieser Datenmenge 200-400 ms, die Zugriffszeit spielt keine große Rolle mehr.

Angeordnet werden Daten auf Festplatten meinem Wissen erst in der Spur, dann auf anderen Ebenen des Zylinders um Kopfbewegungen zu vermeiden. Eine einzelne Ansteuerung der Köpfe ist aber mit heutiger Technik möglich, denn die Aktuatoren sind viel größer, als der Abstand zwischen zwei Plattern. Es müssen sich also mehrere Arme einen Antrieb teilen. Möglicherweise könnte man zwei Antriebe unterbringen und dann einen Satz Köpfe von innen nach außen und den anderen gleichzeitig von außen nach innen lesen lassen – so hätte man ebenfalls eine konstante Datenrate.
 
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