[Sammelthread] Alles über das Studium

Brauchst du dein Wissen das du an der Uni gelernt hast im Beruf?

  • Ja ich brauche das meiste davon

    Stimmen: 7 18,9%
  • Ja einen Teil davon aber nicht sehr viel

    Stimmen: 11 29,7%
  • Bin zurzeit an der Uni

    Stimmen: 12 32,4%
  • Nein, eigentlich ging es auch ohne Uni

    Stimmen: 7 18,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    37
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Das ist ein Äpfel und Birnen Vergleich den leider auch manche Medien aufgreifen.
Es fehlt an geeigneten Leuten in technischen Berufen auf allen Ebenen. Sprich Handwerker, Techniker und Ingenieure. Das hat nichts mit Studieren oder nicht studieren sondern mit der gewählten Fachrichtung zu tun.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Das Lohndumping hat dafür gesorgt, dass es in Deutschland in bestimmten Fachbereichen immer weniger Arbeitnehmer gibt. Die wandern einfach aus, weil sie woanders mehr verdienen.;)

Deshalb auch dieser Unsinn mit dem Fachkräftemangel, in der von der Politik und den Behörden propagierten Form gibt es den gar nicht, es gibt nur einen Mangel an Leuten, die sich für (zu) wenig Geld den Arsch aufreißen wollen.:schief:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

...aber ein Student der bis zum Studienabschluss nur in der Schule war und kaum gearbeitet hat, der kennt die Arbeitswelt gar nicht.....
- Pflichtpraktika
- Semesterferienjobs
- Sonstige Jobs

Mach es doch einfach, es steht jedem frei. Wenn du meinst, dass es für Dich, Deine Persönlichkeitsentwicklung und für den Jog wichtig ist, dann mach es. Es ist Dein Leben und es sind Deine Entscheidungen.

Ansonsten ist den Worten vom Inkredible Alk nichts hinzuzufügen.

Umfrage schrieb:
Ja ich brauche das meiste davon .
Das hängt doch immer davon ab, was man für einen Job hat. Ich studierte Physik und Maschinenbau und war lange in der Automobilenforschung. Jedes Fitzelchen des Wissen aus dem Studium war notwendig und noch viel mehr, was man sich im gegeben Fall zu holen weiss, die Unibibliothek ist vor der Haustür. Die meisten unterschätzen, was fundiertes Wissen bringt, um Themen sinnvoll zu bewerten.
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Das Lohndumping hat dafür gesorgt, dass es in Deutschland in bestimmten Fachbereichen immer weniger Arbeitnehmer gibt. Die wandern einfach aus, weil sie woanders mehr verdienen.;)

Deshalb auch dieser Unsinn mit dem Fachkräftemangel, in der von der Politik und den Behörden propagierten Form gibt es den gar nicht, es gibt nur einen Mangel an Leuten, die sich für (zu) wenig Geld den Arsch aufreißen wollen.:schief:
Mangel ist Mangel, egal warum. Nur siehst du halt eine einfache Gehaltsanpassung als mögliche Lösung.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Mangel ist Mangel, egal warum. Nur siehst du halt eine einfache Gehaltsanpassung als mögliche Lösung.
Guck dir mal die Akkordarbeit an.
Ein absoluter Knochenjob, wenn du das ein Leben lang machst, kannst du froh sein, wenn du mit 65 noch grade stehen kannst.
Der Punkt ist nur, früher wurde das auch entsprechend entlohnt, Fließbandarbeiter im Lebensmittelbereich waren tatsächlich mal Spitzenverdiener.

Die Arbeitnehmer, die heute aber bei Hoeneß, Tönnies und Co. in ihren Fleischfabriken arbeiten, sind überwiegend Ausländer aus Rumänien, Ungarn, Serbien, etc. welche hierzulande dafür etwas mehr kriegen als in ihrem Land.

Selbiges in der Metallindustrie, die haben früher mal umgerechnet 2500€ brutto verdient, heute sind es nicht mal mehr 1800€ netto.

Betrachtet man es volkwirtschaftlich (was aber keiner macht, weil so gut wie jeder, der in der Wirtschaft arbeitet, dort berät/sich beraten lässt, d.h. eben auch Politiker, es betriebswirtschaftlich(:P) sieht) ist das alles nichts anderes als ein Kreislauf. Die Leute verdienen weniger, also kaufen sie z.B. schon mal weniger in Fachmärkten, wie Bäcker/Metzger ein, weil die teuerer sind. Den Bäckern/Metzgern geht die Kundschaft ab, sie machen weniger einnahmen, können Mitarbeiter nicht mehr so gut entlohnen. Was wiederum weniger Leute dazu veranlasst, einen Job im (Lebensmittel)handwerk anzunehmen.
Billig importierte Produkte sind natürlich ebenfalls ein Grund.

Das ganze zieht sich sogar bis in hochqualifizierte Berufe durch, quanti hat von seiner Frau mal erzählt (gut, ist ewig her), dass sie in den USA das fünffache verdient. Und das als promovierte Biologin.:schief:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Wie kommst du von Fachkräftemangel auf Bandarbeiter?
So anstrengend der Job auch sein mag, das sitz eben genau keine Fachkraft welche deswegen auch leicht zu ersetzen und im Lohn zu "dumpen" ist.

Quantis Fall kenne ich nicht, klingt auf den ersten Blick aber nach der politischen Entscheidung in Deutschland keine Gentechnik zu erlauben und nicht nach allgemeinem Lohndumping.

(Übrigens hast du Brutto und Netto vertauscht, so viel zu in BWL lernt man nichts ;) )
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Es ist ein prima Beispiel für Lohndumping, den es in der Form insbesondere seit Schröder gibt.

Eines der wenigen Beispiele, wo man durch die Bank noch entsprechend verdienen kann, ist die Automobilindustrie, weil die wirtschaftlich in Deutschland den meisten Nutzen hat. Was wirtschaftlich keinen Nutzen hat, ist u.a. auch der soziale Bereich; Krankenpfleger, Altenpfleger etc. allesamt genauso unterbezahlt, überall fehlt es an qualifizierten Kräften.:schief:

Und selbst in technischen Berufen zieht sich das hin, ich kenne Abteilungsleiter, die sind immerhin Techniker (zwar keine Ingenieure, aber auch keine "Gesellen"), die verdienen nicht mehr als ein normaler Angestellter. Du gehst in Deutschland für nichts studieren und verdienst dann im Ausland das doppelt bis dreifache, warum haben wir hier auch so viele Studenten aus dem Ausland?:schief:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ich sage es mangelt an Leuten in technischen Berufen, du widersprichst dem und begründet das Schlussendlich mit der schlechten Bezahlung in Pflegeberufen?
Sorry, aber dem Gedankengang kann ich nicht folgen.

(Der Kritik an den schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege aber durchaus)
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ich sage es mangelt an Leuten in technischen Berufen, du widersprichst dem und begründet das Schlussendlich mit der schlechten Bezahlung in Pflegeberufen?
Habe doch extra gesagt, die Ausnahme sind mitunter Automobilfirmen.
Bei uns in der Nähe hat vor längerer Zeit ein Zulieferer eröffnet, bei dem verdient man so gut, dass der aus der ganzen Region Elektrotechniker regelrecht anzieht (bzw. von anderen Arbeitgebern "abzieht").
Ein Kumpel von mir (auch ein gelernter Techniker) hat früher bei manroland gearbeitet, die Firma ging ja bekanntlich insolvent. Zwischenzeitlich hat der bei Eurocopter sehr gut verdient (Rüstungsindustrie eben), allerdings war ihm die Entfernung zu hoch, weswegen er zu einem Hersteller für Medizingeräte gewechselt ist - immerhin einer der weltweit führenden. Dort hat er anfangs gut 500€ weniger verdient, später waren es fast 1000.:what:
Jetzt verdient er bei besagtem Automobilzulieferer fast noch mehr, als er bei Eurocopter bekommen hat, während besagter Abteilungsleiter bei einem lokalem Elektrounternehmen auf dem Gehaltsniveau eines ausgelernten Elektrotechnikers ist.:schief:

Mit fehlender Qualifikation hat das definitiv nichts zu tun, gebraucht wird er an allen Ecken und Enden, bei der Frage nach einer Gehaltserhöhung stieß er trotz guter wirtschaftlicher Situation für das Unternehmen nur auf taube Ohren. Als er mit seiner Kündigung drohte, hat sich keiner weiter um ihn bemüht, stattdessen hat sich sein Vorgesetzter nun nach einem Ersatz umgesehen, den er genauso schlecht entlohnen kann.

Entweder wechselst du dann eben in die Automobilindustrie, in einen ändlich gut bezahlten Zweig oder gehst einfach ins Ausland. Wenn Techniker/Ingenieure fehlen, dann muss der Arbeitgeber jene Fachrichtungen halt einfach lukrativer gestalten und Ingeneure nicht wie Techniker und Techniker nicht wie frisch ausgelernte bezahlten.^^
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ok, genug Leute hier kennen mich sowieso, also lege ich dann auch mal die Karten auf den Tisch:

Ich bin derzeit dualer Student der Wirtschaftsinformatik für einen der größeren Konzerne hier im Land.

Die ehrliche Antwort ist: Keine der Antworten kann man wirklich unterstützen.

Es ist möglich sich das benötigte Know-How für einen Job selbst anzueignen, keine Frage. Das hilft dir aber nur wenn du erstmal in einem kleinen Unternehmen oder als Selbstständiger arbeiten willst, denn ohne Studium oder signifikante berufliche Referenzen wirst du es schwer haben irgendwo genommen zu werden.

Ohne Studium fehlen den meisten Menschen, auch denen mit Berufserfahrung, viele Grundlagen. Gerade in den sich sehr schnell entwickelnden Bereichen wie der Informationstechnologie sind diese notwendig, um sich konstant weiterentwickeln zu können.

Allerdings wissen auch die Unternehmen, dass sie ihren frisch gebackenen Absolventen häufig erstmal die Grundlagen des echten Lebens beibringen müssen, weshalb man dort meist erstmal in ein Traineeprogramm gesteckt wird.


Derzeit nimmt die Verbreitung dualer Studiengänge zu, und ich denke dass das auch der Trend der Zukunft ist. Man braucht schlicht und einfach sowohl die Berufserfahrung als auch das Wissen und den Abschluss eines Studiums.
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Das Lohndumping hat dafür gesorgt, dass es in Deutschland in bestimmten Fachbereichen immer weniger Arbeitnehmer gibt. Die wandern einfach aus, weil sie woanders mehr verdienen.;)

Deshalb auch dieser Unsinn mit dem Fachkräftemangel, in der von der Politik und den Behörden propagierten Form gibt es den gar nicht, es gibt nur einen Mangel an Leuten, die sich für (zu) wenig Geld den Arsch aufreißen wollen.:schief:

Das kannst Du meinem Chef mal erzählen. Wir suchen gerade zwei Leute, einen Oracler (Oracle DBA) und einen Security-Fritzen mit Schwerpunkt CheckPoint... Ich habe die Ehre bei den Gesprächen mit Oracler dabei zu sein... neulich habe ich einen nach 10 Minuten nach Hause geschickt...
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Na hioer hat sich ja ne Diskussion entwickelt^^

Zu einem Punkt würde ich gerne meinen Senf ablassen:
Ich sehe die Technikerschule im Gesamtpaket gleichwertig zum FH-Studium. Und da bin ich nicht der einzige.

Nicht. Mal. Ansatzweise.

Ohne Frage ist Respekt angebracht für jeden, der berufsbegleitend einen Techniker macht. Aber der Anspruch im Vergleich zum (fachgleichen) Ingenieursstudium ist Welten davon entfernt. Die Leute, die das nicht erkennen haben mit mindestens einer der beiden Ausbildungsformen keinen Kontakt gehabt.

Ich hab selbst das Ingenieursstudium gemacht und bin im Betrieb heute u.a. zuständig für alle, die bei uns den staatl. gepr. Techniker (Werkstoffkunde oder Maschbau) machen. Was die da machen ist sicherlich richtig und wichtig aber vom Anspruch und auch von der Menge her weit unter dem, was man im Studium tun muss.
Nur um ein paar der zig Beispiele zu nennen: Wir haben staatlich geprüfte Maschinenbautechniker die mit "gut" abgeschlossen haben, die nicht wissen was ein Summenzeichen oder gar Integral ist, die noch nie etwas von Kerbwirkung gehört haben oder wie man entsprechend konstruiert oder gar rechnet, kannten keine schwingende Belastungen oder gar Wöhler/Smith-Diagramme, hatten keine Ahnung von Steuer- und Regelkreisen geschweige denn Programmierung, keine Vorstellung von Wärmemengen/Transport/Thermodynamik und waren nicht in der Lage internationale Normen zu lesen weil sie so gut wie kein Englisch verstehen. Mit Glück können sie ohne große Fehlerzahl einen Bericht schreiben.
Da frage ich mich, was ein solcher Techniker kann wenn er nur eine "befriedigend" oder gar "ausreichend" hätte.

Ich weiß das klingt sehr böse, so ists an sich nicht gemeint (die Leute können auf jeden Fall (theoretisch) mehr als die, die "nur" den Beruf erlernt haben). Ich bin nur jedes Jahr wieder aufs neue am erschrecken was auf den technikerschulen alles nicht gelehrt wird. Es geht ja nicht drum sowas ins Detail zu machen (ein Techniker muss keine Kerbwirkung berechnen können), aber man sollte doch zumindest die Grundlagen der oben genannten Dinge mal gesehen haben (dass man ne winklige Halterung mit nem Radius versieht statt eckig abzusägen).

Da zu behaupten diese Ausbildungen wären gleichwertig (ich kenne noch mehr Leute die das glauben...) ist absolut illusorisch. Zumindest bei unserem Laden ist das auch sehr deutlich im Aufgabenbereich und Gehalt zu sehen.


Derzeit nimmt die Verbreitung dualer Studiengänge zu, und ich denke dass das auch der Trend der Zukunft ist. Man braucht schlicht und einfach sowohl die Berufserfahrung als auch das Wissen und den Abschluss eines Studiums.
Absolut richtig. Als Absolvent dieser Ausbildungsform kann ich nur schätzen, dass das die aktuell beste Variante ist. Beruf erlernen und dann berufsbegleitend weiter studieren hat das Ergebnis, dass man sowohl praktisch als auch theoretisch ziemlich fit ist UND jahrelang Erfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft hat. Besser kanns eigentlich kaum laufen.
Nachteil: Berufsbegleitend vollzeitstudieren (4 Tage studieren + 2 Tage Arbeiten pro Woche) ist eine über Jahre andauernde im Schnitt 60-65h-Woche ohne Urlaub. Da sind einige Kollegen nach wenigen Monaten zusammengeklappt. Und ich hätte das ohne viel Unterstützung im familiären/sozialen Umfeld auch nie geschafft.

Auch wenn es nur Zufall ist, merkt man doch an vielen Stellen, dass Maschinenbauer irgendwie gleich ticken. Eben ein Völkchen für sich.
Beispiel: Sie neigen dazu, sich Bendercartoons als Avatar zuzulegen. :haha:
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ohne Frage ist Respekt angebracht für jeden, der berufsbegleitend einen Techniker macht. Aber der Anspruch im Vergleich zum (fachgleichen) Ingenieursstudium ist Welten davon entfernt.

Kann ich so nur bestätigen.
Wenn ich die Anforderungen und den Stoff meines Informatik Studiums (Schwerpunkt Applikationsentwicklung) mit dem einer HF (Richtung Applikationsentwicklung) vergleiche, ist doch ein grosser Unterschied erkennbar. (Ein Kumpel macht den HF)
Vor allem was "unnötiges" Hintergrundwissen betrifft sieht es bei den HF eher schlecht aus.
Böse gesagt: In der HF lernt man wie man etwas macht, aber nicht warum.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Stryke schrieb:
Derzeit nimmt die Verbreitung dualer Studiengänge zu, und ich denke dass das auch der Trend der Zukunft ist. Man braucht schlicht und einfach sowohl die Berufserfahrung als auch das Wissen und den Abschluss eines Studiums.

Absolut richtig. Als Absolvent dieser Ausbildungsform kann ich nur schätzen, dass das die aktuell beste Variante ist. Beruf erlernen und dann berufsbegleitend weiter studieren hat das Ergebnis, dass man sowohl praktisch als auch theoretisch ziemlich fit ist UND jahrelang Erfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft hat. Besser kanns eigentlich kaum laufen.
Nachteil: Berufsbegleitend vollzeitstudieren (4 Tage studieren + 2 Tage Arbeiten pro Woche) ist eine über Jahre andauernde im Schnitt 60-65h-Woche ohne Urlaub. Da sind einige Kollegen nach wenigen Monaten zusammengeklappt. Und ich hätte das ohne viel Unterstützung im familiären/sozialen Umfeld auch nie geschafft.

Die Verknüpfung von beidem machts.

Wie das duale Studium genau aussieht kann ganz verschieden sein. Ich habe wohl eine der chaotischsten Varianten, da ich in Aachen Vollzeit arbeite und dann etwa einmal im Monat für eine Woche nach Leipzig muss.

Der Arbeitsaufwand ist natürlich recht hoch, aber dafür hat man nach 3 Jahren auch seinen Studienabschluss als auch 3 Jahre Berufserfahrung. Das kann bei der nächsten Einstellung sehr viel wert sein.

Urlaub ... ja hm. Ich habe an und für sich genug Urlaubstage, aber bin durchs Studium natürlich eingeschränkt darin wann ich ihn nehmen kann. Zudem verwende ich auch einiges davon zur Vorbereitung von Klausuren etc.


Trotzdem sehe ich im dualen Studium prinzipiell die Zukunft eines großen Teils unserer qualifizierten Fachkräfte.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Absolut richtig. Als Absolvent dieser Ausbildungsform kann ich nur schätzen, dass das die aktuell beste Variante ist. Beruf erlernen und dann berufsbegleitend weiter studieren hat das Ergebnis, dass man sowohl praktisch als auch theoretisch ziemlich fit ist UND jahrelang Erfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft hat. Besser kanns eigentlich kaum laufen.
Nachteil: Berufsbegleitend vollzeitstudieren (4 Tage studieren + 2 Tage Arbeiten pro Woche) ist eine über Jahre andauernde im Schnitt 60-65h-Woche ohne Urlaub. Da sind einige Kollegen nach wenigen Monaten zusammengeklappt. Und ich hätte das ohne viel Unterstützung im familiären/sozialen Umfeld auch nie geschafft.

Wäre auch mein Favorit weil ich mir sicher bin das den Unternehmen nicht nur eine gute Ausbildung zählt sondern sicherlich auch jede Menge Berufserfahrung. Wie ich es genau mache weiss ich noch nicht, das muss ich mir noch überlegen.
Jedenfalls ein Interessanter Thread und Beiträge :daumen:

Beispiel: Sie neigen dazu, sich Bendercartoons als Avatar zuzulegen. :haha:

Und was für Avatars legen sich Absolventen einen Ingenieursstudiums zu? :schief:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Und was für Avatars legen sich Absolventen einen Ingenieursstudiums zu? :schief:
Och, da gibts Comics von Counterstrikefiguren, von anderen Plüschtieren, Kühlerfiguren...
Aber da soll nicht zu viel verraten werden (nicht jeder Mod der nen seltsamen Avatar hat ist von Beruf Ingenieur^^), nur wie gesagt, die Akademikerquote bei den PCGH-Mods ist, erst recht wenn man die noch mitzählt die aktuell noch daran arbeiten einer zu werden, gemessen an der Gesamtbevölkerung völlig out-of-scale. Glücklicherweise gibts da auch noch einige, die einen "normalen" Beruf ausüben bei uns. Die können den ganzen Akademikerpulk dann notfalls wieder einfangen. :D
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Wir sollten eigentlich eine Quote >75% zu Gunsten der Ingenieurskunst im Mod-Team haben, oder? Bald haben wir sogar einen Herrn Doktor. :ugly: ...aber glücklicherweise keinen Arzt.

...wenn man als Ingenieur keinen Job findet, kann man immer noch bei PCGH als Mod arbeiten - unentgeltlich. :D
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Wir sollten eigentlich eine Quote >75% zu Gunsten der Ingenieurskunst im Mod-Team haben, oder?

Ich glaub 75 haben wir nicht aber die Akademikerquote ich schätze ich schon >50%. Sobald wir demnächst tatsächlich nen Dr.-Ing im Team haben übernehmen die Maschinenbauer endgültig die Kontrolle.
Da ändert dann auch der Anwalt nix mehr. :devil:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Hi zusammen

Gerade habe ich auf YT ein Video gefunden von jemandem der behauptet das man in Japan nicht unbedingt nötig ist eine Uni zu besuchen um einen Job zu bekommen. Auch andere Personen die er fragt bestätigen dies, es gibt aber auch manche die ihm nicht zustimmen. Wie seht ihr das?
Eines vorweg: Es ist natürlich nicht notwendig studiert zu haben, um einen guten und gutbezahlten Job zu bekommen. Allerdings sind die Chancen mit abgeschlossenem Studium um einiges höher.

Ok, nun zum Video:
Es ist nur seine Meinung, und man findet garantiert gegenteilige Meinungen dazu.

1.) Job
Natürlich ist ein Abschluss nicht unbedingt eine sofortige Jobgarantie, aber auch da kommt es auf das Studium selbst an.
Freunde von mir studieren an der Montanuniversität Leoben, Werkstoffe, Petrochemie, Kunststofftechnik etc, die bekommen nach dem Studium garantiert einen Job. Perfekte Überleitung zu seinem zweiten Punkt.
2.) Networking
Und da so gut wie alle, die in den einschlägigen Firmen, die Absolventen der Montanuni aufnehmen selbst auf die Montanuni gegangen sind, hat man da quasi schon ein Network das später extrem nützlich ist.
Das ist vielleicht ein Extrembeispiel, aber während des Studiums kann man sich sicher ein gewisses Network aufbauen. Da geht auch ohne, ja, aber das macht es nicht leichter.

Beim mit dem "out of your comfort zone" hat er sicher nicht unrecht, und viele denken zu beschränkt. Aber auch das kann man mit der Zeit lernen. Und viele lernen genau dieses kreativere, weltoffene Denken im Studium, durch Auslandssemester etc.

Dazu muss man auch seinen kulturellen Kontext in Betracht ziehen: Japan ist völlig anders als unser mitteleuropäisches System.
Dort ist es in der Schule quasi Usus, dass der Lehrer vorne genau vorgibt was zu tun ist, es gibt relativ wenig Freiraum für Kreativität im Unterricht.

In einem Proseminar haben mir das zwei Japanerinnen bestätigt. Bei uns ist der Umgang viel lockerer, der Schüler hat viel mehr Freiraum. Würdest du Schüler fragen: "So, heute dürft ihr ein Thema aussuchen das euch interessiert", dann würden sie völlig verwundert sein, denn sowas gibt es dort kaum. Bei uns hat sich hier relativ viel verändert (es ist lange nicht perfekt, keine Frage), mehr schülerzentriert als lehrerzentriert was den Unterricht anbelangt.

Es kann sein das in Japan die Uni nicht so wichtig ist, stattdessen wird eine Sprachschule empfohlen um sich mit den Umgangsformen und allem was man für den Alltag braucht bekannt zu machen. Seine Gründe warum ein besuch ander Uni oder Hochschule nicht lohnt sind folgende 3:
  1. Arbeit, man brauche keinen Uniabschluss um eine Stelle zu finden, weil man keine Garantie hat eine Stelle zu bekommen
  2. Netzwerk, man lernt zwar viele Leute kennen aber der Arbeitsplatz sei anders
  3. Fähigkeiten, lieber sich spezialisieren weil man eh nicht alles braucht was man lernt.
Ich würde sagen das er Recht hat auch wenn ich bis jetzt nur eine Lehre vorzuweisen habe, so gut wie alles was ich damals gelernt habe war für umsonst! Es war eine Lehre in der Logistik und nachdem ich die abgeschlossen hatte und eine Stelle woanders bekommen hatte, merkte ich das mein Wissen gar nicht gebraucht wird. Andere haben die selbe Arbeit für den selben Lohn gemacht, OHNE die Ausbildung wie ich gemacht zu haben. Mit anderen Worten; meine Lehre war UMSONST!
Vergiss nicht dass Japan seit langer Zeit in einer Wirtschaftskrise steckt.
So, nun zu den Fähigkeiten: Ja, mich nervt es auch extrem wenn ich ziemlich viel lernen muss, weil ich das meiste sowieso bald wieder vergessen habe. Allerdings greift der Gedanke zu kurz: Irgendwann wird dir dieses Wissen nämlich wieder etwas nützen. Du musst es nicht perfekt beherrschen oder wiedergeben können, aber vermutlich kennst du diesen Gedanken "ah, das habe ich schonmal gehört/gelesen".
Außerdem gibt es noch etwas das beim Lernen interessant ist, das nennt sich das Exemplarische Prinzip.
Kleine Beispiele:
-Du lernst wie man einen Brief an einen Freund schreibt. Allerdings lernst du dann noch etwas, was über die eigentliche, unmittelbare Aufgabe (Brief an Freund) hinausgeht, nämlich generell etwas darüber wie man Briefe verfasst, das spezielle Layout, Absender, Grußformel etc.
-Du lernst, wie man Maschine A bedient, gleichzeitig lernst du auch etwas generell wie man Maschinen bedient, etwa Sicherheitsvorkehrungen. Das musst du bei Maschine B dann nicht mehr von Grund auf lernen.
Verstehst du was ich meine?
-Ein Kind soll ein Wort im Wörterbuch suchen, damit es weiß, wie es geschrieben wird. Gleichzeitig lernt das Kind dann, wie man da vorgeht und kann dieses Wissen dann später anwenden.

Man lernt nie nur etwas vollkommen isoliert. Man kann das erworbene Wissen dann auch auf andere Gebiete/Probleme anwenden, und darauf kommt es an.

Hätte nicht gedacht das ein Studium so ist, dachte an viel mehr als nur Theorie, aus irgendeinen Grund muss ein Studium oft auf den Anforderungen der Arbeitgeber stehen für gewisse Jobs, leider erstellen solche Stelleninserate oft von Personalchefs die kaum Ahnung vom Beruf haben außer ihrem eigenen.

Und wo genau kann man denn eine Höhere Ausbildung machen wenn nicht ander Uni? Hochschule?
Als Student der Geisteswissenschaften mag ich es nicht wenn so abschätzig über Theorie gesprochen wird^^ Ich kann diese Einstellung aber schon verstehen, aber deswegen wird es nicht richtiger.
Klar bestehen viele Studien zu nicht unwesentlichen Teilen aus Theorie, aber das ist oft einfach notwendig. Theorie gibt Spielraum, Raum für Fehler, den hast du in der Praxis oftmals nicht.

Dass das Studium selbst weitaus abwechslungsreicher sein kann als nur Theorie, das ist auch klar ;)
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ich glaub 75 haben wir nicht aber die Akademikerquote ich schätze ich schon >50%.
So unrealistisch scheinen mir die 75% Akademiker nicht. Allerdings gibt es denn doch noch ein paar ohne Ing. Müssen wohl intern mal explizit umfragen.
Sobald wir demnächst tatsächlich nen Dr.-Ing im Team haben übernehmen die Maschinenbauer endgültig die Kontrolle.
Da ändert dann auch der Anwalt nix mehr. [emoji317]
Kann ich mich da als 1/3 Maschbauer noch anbiedern? :fresse:

Noch ein Wort zum Dualen Studium:
Bachelor+Master in Regelstudienzeit haben bei uns ganze 10% geschafft. Davon aber alle in der selben Firma. Wie die mitspielt ist neben der eigenen Leistung nämlich entscheidend (ok, dazu siebt besagte Firma auch recht effektiv bei den Bewerbern). Die Hausarbeiten im Master konnte ich z.B. oft auf Themen lenken welche im Job eh zumindest teilweise gefragt waren, aber dafür muss die Freiheit auf beiden Seiten groß genug sein.
Master in zwei Jahren(also "Vollzeit") bei 3 Tagen pro Woche "vollem" Ingenieursjob wahr trotzdem ein Erlebnis wofür sicher nicht jeder geschaffen ist, und man ist auch kein schlechterer Mensch wenn man das nicht will.
 
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