[Review] Noctua NH-D15 im Test - Der AiO-Killer?

Temperaturdioden sind absolut vielleicht nicht wirklich genau, aber relativ sind die durchaus präzise. Solange er immer mit der selben CPU misst, kann ich mir vorstellen, dass die erste Nachkommastelle relevante Informationen enthält. Absolut gesehen vielleicht nicht und wenn er heute auf eine andere 1600 tauscht ist der nächste Kühler bei eigentlich selber Temperatur 3K schlechter oder besser.
Aber da er immer auf der selben CPU misst, fällt die fehlende Kalibrier-Kurve der Sensoren für relative Vergleichbarkeit weg.

Ich messe Netzteile auch mit Messgeräten die zusammen ~10% geschätzte Toleranz für Effizienzmessungen haben. Aber wenn ich das selbe Netzteil 4 Mal messe, komme ich immer im 0,2% Bereich auf das selbe Ergebnis. Weil die Abweichungen konstant die gleichen sind und ich nur zwischen Messungen des gleichen Equips vergleiche.

Ich fand den Test sehr gut, aber ich bin auch Noctua Fanboy und finde zugegebenermaßen alles von dem Hersteller gut :D
Die Bilder sind hervorragend, der Text angenehm zu lesen, detailliert und trotzdem nicht langweilig - wie ich es von dir gewohnt bin.
 
Temperaturdioden sind absolut vielleicht nicht wirklich genau, aber relativ sind die durchaus präzise.

Nein sind diese eben nicht:

TEMPERATURE ........DEVICEREADING......... ERROR
40.21°C ................................38.76°C.............................1.45°C
59.98°C.................................58.45°C...............................1.53°C
80.16°C................................78.69°C ............................... 1.47°C
99.94°C...............................98.38°C...................................1.57°C

Ob ein Kühler besser oder schlechter ist kann man definitiv nur innerhalb der Messauflösung feststellen. Sobald die Differenzwerte unterhalb der Messauflösung fallen ist dies eindeutig nicht mehr möglich. Wenn die Messauflösung bzw. Fehleranteil bei einen Absolutwert von 40 °C bei 1,5 K liegt. Dann macht es eben kein Sinn Nachkomma Werte anzugeben.

Ein DH15 ist übrigens definitv schlechter als eine Wasserkühlung. Bei einer AIO kommt es auf die Umsetzung an. Wenn aber der Volumenstrom ausreichend ist und zwei 2x 120 mm Lüfter zum Einsatz kommen, kann ein DH15 nicht besser sein. Da alleine schon der Wärmeüberkoeffizient mit 8.500 schlechter ist als 12.400 mit 60 l/h bei einer Wasserkühlung/AIO.
Und bei einer Verlustleistung von 65 W gibt des definitiv keinen messbaren Unterschied, da die Abweichung < 1 K sind und nein das kann man nicht mit einer Temperaturdiode messen, da zu bräuchte man schon mind. eine PT100 Messapperatur.

Nachtrag:

Nur weil ein Messwert anscheindend wie oben vier mal nach unten in ein bestimmten Bereich abweicht, ist das noch kein Garant. Wenn man mal eine aussagekraftige Statistik mit 100 Messwerten so einer Temperatudiode erstellt, dann stellt man schnell fest das die Diode genauso oft nach oben abweicht, +- 1,5 und man kann somit keinen eindeutig Trend mehr erstellen.
 
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Dass AiOs nicht zwangsweise besser wie meist billigere HighEnd-Luftkühler kühlen sollte jedem mittlerweile bewusst sein.
Wer aber öfters in seinem PC bastelt wird über den zusätzlichen Platz dankbar sein, den man dank einer AiO im PC hat.

Denn bei allen Ersparnissen, aber der zusätzliche Aufwand, den ich mit meinem damaligen Scythe Mine 2 hatte, um bspw. an den 8-Pin-CPU-Stecker heranzukommen hat mich zweifelsfrei extrem viele Nerven (Blut, Schweiß und Tränen :ugly:) gekostet. Genauso bei der Montage und Demontage des Kühlers - da ist eine AiO am Ende einfacher.
Auch der Optikfaktor, man muss (ein gescheit konstruiertes Case vorausgesetzt...) keine Acht mehr auf irgendwelche Bauhöhen geben...

Bei dem aktuellen Preis des NH-D15 (fast 90€) hat man auch noch ne Menge Auswahl an AiOs. Die hier mitgetestete ML240L RGB kostet mit etwa 65€ sogar knapp mehr wie 20€ weniger, wenn einem die Lüfter also zu laut sind, kauft man sich halt für je 13€ noch zwei NF-P12 Redux-1300er-Lüfter und hat fürn Aufpreis geringer wie 5€ die eierlegende Wollmilchsau.

Viele sehen bei AiOs leider nur die meist extrem teuren Vertreter von Corsair oder NZXT - da gibts aber noch ne ganze, ganze Menge an brauchbaren und preiswerteren Alternativen. Wobei selbst Corsair mit der H100x ein, zumindest den technischen Kenndaten nach, relativ brauchbares und mit 84€ sogar recht bezahlbares Angebot hat.

Luftkühler lohnen sich bis ca. 50€, darüber werden die Aufpreise absurd hoch. Ich weiß zwar gerade nicht was so aktuell ist, aber das schaut doch eher nach nem guten Deal aus...
Scythe Ninja 5 ab €'*'48,13 (2019) | Preisvergleich Geizhals Deutschland

Weitere Kühler (von teuer oben nach billig unten):
Scythe Mugen 5 [Rev. B] ab €'*'44,85 (2019) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
be quiet! Shadow Rock 2 SR1 ab €'*'38,92 (2019) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
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Die Liste könnte man noch länger gestalten, würde Thermalright wenigstens AM4-Montagekits ab Werk beilegen.

Fazit: Der Noctua-Kühler ist zwar sicherlich der King der Luftkühler, aber halt (High End-typisch) hart überteuert.
 
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Nur weil ein Messwert anscheindend wie oben vier mal nach unten in ein bestimmten Bereich abweicht, ist das noch kein Garant. Wenn man mal eine aussagekraftige Statistik mit 100 Messwerten so einer Temperatudiode erstellt, dann stellt man schnell fest das die Diode genauso oft nach oben abweicht, +- 1,5 und man kann somit keinen eindeutig Trend mehr erstellen.

Was aber absolut egal ist, wenn die Diode immer an der selben Stelle gleich viel in die Selbe Richtung abweicht. Die muss nur bei der selben Kerntemperatur jedes mal den gleichen Messwert ausspucken und relative Vergleichbarkeit ist gegeben.
 
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