AW: Retro-Spezial: AMD Athlon Thunderbird - Meister der Manege mit großem Bilderspecial
Wie beschrieben: bei mehr als einem Riegel brach der Durchsatz ein.
Der 820er-Bug gehört zu den bekannteren Bugs von Intel. Damals haben sich alle höhnisch die Mäuler darüber zerrissen.
Der Grund war der, dass der 820er-Chipsatz den sehr beliebten und performanten BX-Chipsatz (für SDRAM) ablösen sollte.
Die Enttäuschung war natürlich immens, als Intel einen Nachfolger für RDRAM vorstellte.
Was der Szene natürlich nicht so gefiel, erstens wegen des Geldes, weil RDRAM im Vergleich schweineteuer war und zweitens wegen des Versuchs, den Usern RDRAM praktisch aufzuzwingen und drittens war es zweifelhaft, dass RDRAM (was schon wirklich schnell war) überhaupt Sinn beim Pentium III machen würde, der seinen maximalen Speicherdurchsatz auch mit "normalem" RAM erreichen konnte und von RDRAM keinen Vorteil hatte.
Und wenn man den vollbestückte, gab es den Fehler.
Außerdem gab es eine Version mit einem Umsetzer (Memory Translator Hub) für normalen Speicher und da kam es auch zu Ärger - Speicherfehler, Abstürze und ähnliche Leckereien.
Als sich herausstellte, das der superteure, angeblich superschnelle RDRAM beim Einsatz von mehr als einem Riegel (spätestens bei drei Riegeln) überhaupt nicht mehr aus dem Quark kam, gab es ein großes Hallo und ziemlich viel Aufriss zu dem Thema. Damals hat man Intel noch viel lieber gebashed als heute.
Und als der Fehler mit den MTH-Boards dazu kam, war praktisch alles aus.
Zitat von heise.de
... mussten Millionen Mainboards verschrottet werden, als im Herbst 1999 Intels erster Anlauf mit dem Chipsatz i820 alias Camino schiefging. Der sollte den Pentium III mit drei Rambus-Speichermodulen verbinden, scheiterte aber daran. Intel verschob sehr kurzfristig die Produktvorstellung, bereits produzierte Boards mit drei Slots wurden eingestampft, bevor sie Endkunden erreichen konnten. Den i820 traf dann in einer anderen Version auch noch das MTH-Desaster: Der sogenannte Memory Translator Hub (MTH) sollte Pentium-III-Boards mit SDRAM statt dem teuren RDRAM möglich machen, doch zu hohe Rauschpegel verursachten Probleme.
Intel ist also ein alter Hase bei Chipsatz-Desastern, nicht erst seit Sandy Bridge.