Psychologen-Verband: Killerspiele leisten Beitrag zu extremen Gewalttaten

Also ich bin ja auch ein Verfechter gegen Zensur und Verbote im Videospielebereich. Ich liebe First Person Shooter bzw. war es immer eines meiner favorisierten Genres.
Jedoch muß sich die Spielebranche auch mal die Frage gefallen lassen, warum es denn immer (soviel) Gewalt sein muß!? Kann man denn nix schöneres spielen als Menschen zu töten? :ugly: Wo bleibt die Kreativität. Seit gefühlt 30 jahren geht es in Spielen ums Töten. Vielleicht sollte die Branche sich nach all den veieln jahren mal ein wenig Selbstkritik auferlegen, und einen ethischen Kodex entwickeln: Mehr Fantasy, mehr Monster statt Menschen, und wenn Menschen, dann auf übermäßige Gewalt verzichten bzw. den Fokus des Spielers auch auf gewaltfreie alternative Lösungswege zu lenken. Gegen blutiges Monsterhäxeln wie in DOOM oder Dead Space ist nichts einzuwenden, da Fantasiegestalten, aber sich an Gewalttaten gegenüber Menschen zu erfreuen finde ich moralisch bendenklich.
Da stimme ich dir teilweise zu. Gerade wenn einen zum Beispiel in Fallout 4 "Raider" einen "sinnlos" angreifen. Keine Chance da zu reden, es gibt auch keine Warnung oder ähnliches, du wirst sogar aktiv gesucht anstatt defensiv zu warten. Das war in Skyrim besser umgesetzt, Räuber könnte man zum Beispiel bezahlen oder ihnen "Angst" einjagen. Solche Spiele gewaltfrei zu machen ist aber sinnfrei, denn Gewalt gehört halt eben zu dieser Welt, ohne wäre das ganze nicht immersiv und auch recht langweilig (kein Bürgerkrieg etwa).
Anders sehe ich es bei Spielen wie CSGO. Da geht es mehr um Strategie und Skill, das Ziel ist es besser zu sein als der andere, dazu ist der Tod eben notwendig.
 
Ok, dass Filme und sogar Einflüsse durch Werbung erwähnt werden, macht es schon etwas glaubwürdiger. Vielleicht haben Killerspiele wirklich einen Effekt in dieser Richtung.
ABER!
Wenn man sich anguckt, wie viele Millionen Leute diese Spiele spielen und auch Filme gucken, ist es einfach völliger Irrsinn, diesen negativen Effekt künstlich aufzubauschen. All zu groß kann er nicht sein, denn sonst gäbe es Amokläufer wie Sand am Meer.
Und zudem muss man auch endlich verstärkt beachten, dass sich tatsächlich fast alle Amokläufer der letzten Jahre nachweislich in psychologischer Behandlung befunden haben. Und das kommt nicht von ungefähr und sowohl Filme als auch Spiele sind daran bestimmt nicht Schuld. Es ist aber sicherlich so, dass diese Medien auf psychisch kranke Menschen noch andere Wirkungen haben können als auf "normale" Leute. Aber um das herauszufinden, braucht man keinen Psychologen.
 
Woher weisst du das? Hast du darüber eine Studie durchgeführt oder kennst eine fundierte Datenlage? Verallgemeinerung, Vorurteile und vorschnelle Aussagen erkenne ich eher hier als in der Pressemitteilung.

Woher weiß ich das? Beobachtungen im Beruf und Privatleben...
Ich habe in einer Stadt studiert, die eine recht bekannte psychologische Fakultät hatte. Dort lernte ich viele Psychologiestudenten und auch Allgemeinmediziner kennen. Meine Erfahrung daraus, die meisten angehenden Psychologen hatten, nennen wir es mal, persönliche Probeleme. Und auch beruflich habe ich in letzter Zeit recht häufig mit Medizinern zu tun und auch da fällt mir ein eklatanter Zusammenhang zwischen "will psychologische Probleme behandeln" und "hat selbst welche" auf.
Natürlich war mein Betrag überspitzt ausgedrückt aber alle meine Erfahrungen mit Menschen, die in der Psyche anderer herumfuschen, zeigt vor allem, dass das scheinbar nicht spurlos an ihnen vorbei geht oder sie von vorn herein vielleicht erstmal selbst einen Spezialisten hätten aufsuchen sollen. Von etwa 40 Psychologiestudenten war nicht einer ohne "auffällige Störungen" dabei, von den 3 Psychatern, mit denen ich arbeite, würde ich sicher keinem Einzigen meine geistige Gesundheit anvertrauen. Die Therapeuten sind daneben nur etwas "schräg"...
Mein persönliches Problem mit der Aussage der Psychologen liegt auch weniger am puren Inhalt, sondern darin, dass auch hier wieder nicht auf die eigentlichen Probleme eingegangen wird (Fehlverhalten der Umgebung der Täter, in München auch Fehler der Psychologen, denn er war in einer Therapie). Es wird immer wieder nur auf die bösen Spiele gezeigt, dass aber die mobbenden Mitschüler, die Lehrer, die auf so etwas nicht reagieren (können), die Familie des Täters (und auch Opfers), die nicht rechtzeitig und angemessen agierten und mit ihrer Wärme vieles hätten verhindern können, die eigentliche Schuld tragen, wird auch von dieser Seite verschwiegen.
Es ist halt viel leichter mit dem Finger auf ein digitales Produkt zu deuten, als auf echte Menschen und damit Wähler/potentielle Kunden zu verärgern -.-

Aber danke für deinen umfassenden Beitrag aus Sicht eines betroffenen, vielleicht solltest du dich mal selbst ganz genau beobachten, vielleicht fällt dir als Psychologe ja etwas an dir auf? (das könnte dann als Beweis für meine These herhalten) ^^
 
Es ist halt viel leichter mit dem Finger auf ein digitales Produkt zu deuten, als auf echte Menschen und damit Wähler/potentielle Kunden zu verärgern -.-

Ich zitere dich hier mal stellvertretend für alle anderen. Dein Beitrag ist halt der aktuellste, nicht böse sein :)

Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass es sich bei PCGH um eine Seite für PCs (und damit auch stark für PC-Spiele) handelt. Dementsprechend werden hier auch eher nur Nachrichten gepostet, die in diesen Bereich passen (Stichwort Zielgruppe). Interessant ist das z.B. bei der Gamestar, wo unter so ziemlich jeder Kinokritik immer ein Nörgler ist, der betont, dass Kinofilme nicht der Inhalt dieser Seite seien.
Ich habe mir mal 5 Minuten genommen und die Pressemitteilungen des BDP der letzten Jahre durchgeschaut. Fazit: Seit 2012 ist die aktuelle Pressemitteilung die einzige zum Thema Computerspiele, die ich beim (zugegebenermaßen flüchtigen) Durchschauen erkennen konnte. Andere Bereiche sind da deutlich stärker angesprochen. Für die aktuelle Debatte interessant wären z. B. Mitteilungen:
Gewaltprävention / Analyse von Gewalt bzw. Aggression:
BDP - Pressemitteilungen 2016 - Schritte aus der Gewalt
BDP - Pressemitteilungen 2015 - Sozialpsychologie der Aggression
Stress (z. B. am Arbeitsplatz):
BDP - Pressemitteilungen 2013 - Burnout und chronischer Stress: die Dosis macht das Gift
BDP - Pressemitteilungen 2015 - Arbeit in Zeiten des Wandels
BDP - Pressemitteilungen 2014 - Psychische Störungen auch in Betrieben meistern
Psychologie und Schule
http://www.bdp-verband.org/bdp/presse/2014/15_buko.html
http://www.bdp-verband.org/bdp/presse/2012/05_schul-pt.html
Kinderrechte:
http://www.bdp-verband.org/bdp/presse/2012/17_kinderrechte.html

All das sind Sachen, die hier einige angesprochen haben mit der Frage, warum niemand danach fragt. Tut man doch, aber warum sollte eine PC-Seite über so etwas berichten? Ich wusste bis gestern nicht einmal, dass es diesen BDP überhaupt gibt. Dann tauchte er in der News auf und ich dachte reflexartig auch sofort: "Nicht schon wieder." Aber Da ich es mir angewöhnt habe, nach Möglichkeit auch die angegeben Quellen einer News zu lesen, konnte ich erkennen, dass es eben nicht um eine allgemeine Verteufelung ging (was die News selbst ja auch schon explizit erwähnte).
Wie gesagt, nur weil es eine auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnittene Seite nicht postet, heißt das nicht, dass Probleme nicht angegangen bzw. angemahnt werden.

Aber natürlich haben diejenigen auch recht, wenn sie sich beschweren, dass manche wirklich wichtigen Dinge nicht oder nur stark verzögert angegangen werden. Da geht mir ja auch einiges gegen den Strich.
 
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Woher weiß ich das? Beobachtungen im Beruf und Privatleben...
Ich habe in einer Stadt studiert, die eine recht bekannte psychologische Fakultät hatte. Dort lernte ich viele Psychologiestudenten und auch Allgemeinmediziner kennen. Meine Erfahrung daraus, die meisten angehenden Psychologen hatten, nennen wir es mal, persönliche Probeleme. Und auch beruflich habe ich in letzter Zeit recht häufig mit Medizinern zu tun und auch da fällt mir ein eklatanter Zusammenhang zwischen "will psychologische Probleme behandeln" und "hat selbst welche" auf.

Genau deswegen gibt es Studien: Weil wir Menschen bei unseren eigenen Beobachtungen nicht objektiv sein können. Hast du verglichen mit Geschichtswissenschaftsstudenten, Architekturstudenten, Jurastudenten usw? Glücklicherweise waren es ja nur Studenten - die dürfen dann ja noch wachsen und machen, falls Sie eine psychotherapeutische Laufbahn einschlagen hoffentlich eine gute Selbsterfahrung (Eigentherapie). Dass man Allgemeinmedizin studieren kann ist mir allerdings neu. Persönliche Probleme haben ziemlich viele Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du in deinem gesamten Leben an einer psychischen Erkrankung leidest, beträgt je nach Metaanalyse bis zu 80%. Über "DIE Mediziner" kann ich nichts sagen und bitte darum, diese nicht mit in den Topf zu werfen. Nur wie kommst du darauf, dass sie psychische Probleme haben? Sagen sie dir das beim Händeschütteln? Oder führst du jedes mal ein diagnostisches Interview (Dauer 1-2h) durch?

Natürlich war mein Betrag überspitzt ausgedrückt aber alle meine Erfahrungen mit Menschen, die in der Psyche anderer herumfuschen, zeigt vor allem, dass das scheinbar nicht spurlos an ihnen vorbei geht oder sie von vorn herein vielleicht erstmal selbst einen Spezialisten hätten aufsuchen sollen. Von etwa 40 Psychologiestudenten war nicht einer ohne "auffällige Störungen" dabei, von den 3 Psychatern, mit denen ich arbeite, würde ich sicher keinem Einzigen meine geistige Gesundheit anvertrauen. Die Therapeuten sind daneben nur etwas "schräg"...

Dein Beitrag ist beleidigend und weist ein Vorurteil auf. Das würde ich eher nicht überspitzt nennen. Von einem Psychiater bekommst du Medikamente - that's it. Dem kannst du deinen Körper inklusive Neurotransmitter anvertrauen. Wieso überhaupt anvertrauen: Da sind wir wieder bei dem Thema Eigenverantwortung. Niemand kann an dir rum(p)fuschen. Du kannst höchstens Feedback bekommen und selbst Dinge verändern. Auffällige Störungen hast du als Fachmann also bei Studenten diagnostiziert... wie genau?
Und: Kennst du den Unterschied zwischen Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten? Und am besten noch Studenten der Allgemeinmedizin?
Das ist das Problem an uns Menschen: Wir bilden Schemata oder Erlebensmuster heraus und sortieren alles ein. Wenn du glaubst, dass alle Psychologen verrückt sind, wirst du auch nur Verrücktes an ihnen finden. Die Informationen, die dazu nicht passen, werden aussen vor gelassen oder eben diskreditiert, so wie du es mit mir machst, indem du auch mich angreifst. Aber wie wäre es mit einem etwas anstrengenderen Vorschlag: Du könntest neue Informationen zulassen und versuchen, Ausnahmen in dein Schema zu integrieren. Dann brauchen wir Menschen auch weniger Vorurteile und Kategorien. Und schnell wird aus "ALLE/DIE Psychologen" oder sonst eine beliebige Gruppe eben "manche". Damit habe ich kein Problem.


Mein persönliches Problem mit der Aussage der Psychologen liegt auch weniger am puren Inhalt, sondern darin, dass auch hier wieder nicht auf die eigentlichen Probleme eingegangen wird (Fehlverhalten der Umgebung der Täter, in München auch Fehler der Psychologen, denn er war in einer Therapie). Es wird immer wieder nur auf die bösen Spiele gezeigt, dass aber die mobbenden Mitschüler, die Lehrer, die auf so etwas nicht reagieren (können), die Familie des Täters (und auch Opfers), die nicht rechtzeitig und angemessen agierten und mit ihrer Wärme vieles hätten verhindern können, die eigentliche Schuld tragen, wird auch von dieser Seite verschwiegen.

In der Pressemitteilung geht es doch genau darum: Medien mit Gewaltinhalten können ein Faktor sein. Was genau fehlt dir denn jetzt noch? Dass nicht erwähnt wird, dass es an der überforderten, ihrerseits psychisch kranken Mutter, dem alkoholabhängigen Vater, dem brutalen großen Bruder, dem Mobbing, der Gesellschaft an sich liegt? Klar, hätten sie auch noch reinschreiben können. Aber es geht doch eben gerade um die Gamescom als Anlass. Was willst du da nun mit den andern Faktoren? Wenn dann Welt-Alkoholiker-Vater-Tag ist wird es eben eine Pressemiteilung dazu geben, dass alkoholkranke Väter auch ein Faktor sind. Ich stimme dir doch in der Einschätzung der Ursachenpluralität zu!
Nur nicht in der Abwertung einer Berufsgruppe, von der manchmal anscheinend selbst nicht weisst, wer nun genau dazugehört (Psych...iater, ...ologe, ...otherapeut, Mediziner).

Aber danke für deinen umfassenden Beitrag aus Sicht eines betroffenen, vielleicht solltest du dich mal selbst ganz genau beobachten, vielleicht fällt dir als Psychologe ja etwas an dir auf? (das könnte dann als Beweis für meine These herhalten) ^^

Leider nein. Es könnte, wie oben bereits erklärt, höchstens ein Beleg oder Hinweis sein.
Aber selbst wenn es deinem Schema widerspräche, würdest du es nicht gelten lassen.
Und genau das ist das Problem, das ich mit Laienforschern habe. Es ist immer so einfach bessere Erklärungen zu haben, auch wenn man dabei zig Fehler macht. Deswegen ist ja Pädagogik auch so einfach. Das muss man nicht studiert haben, diese Idioten. Das weiss man doch alles einfach so besser. Oder Philosophie. Wird auch nicht gebraucht. Kann man einfach so reden. Denken will gelernt sein.

Bei diesen Vorurteilen gegenüber DEN Psychologen und den psychischen Erkrankungen verstehe ich immer wieder, dass meine Klienten sich niemandem privat anvertrauen können und oftmals diffamiert werden. Das bedauere ich sehr.

Ich möchte noch ein mal dafür werben, dass wir als Gruppe der Gamer einer Gruppe der Psychologen (falls es das gibt) offen gegenüber stehen. Mit Intelligenz und Argumentationslogik. Und nicht mit polemischen Beleidigungen und Abwertungen von allem, was uns und unser Hobby gefühlt bedroht. Und ganz ehrlich: Selbst wenn man solch eine Studie anfertigen könnte, in der alle Faktoren einbezogen würden und am Ende käme heraus: Ja, Gaming trägt zu 10% z.B. durch Abstumpfung, weniger Empathie etc. zu mehr Aggressivität oder von mir aus sogar zu Amokläufen bei. Könnten wir das nicht einfach annehmen? Zeigt sich nicht genau in der Art und Weise, wie wir damit umgehen, wie wir wirklich gestrickt sind?

Übrigens: Das populärste Modell zur Entstehung einer psychischen Erkrankung (falls wir Gewalttaten da mal mit dazu zählen) ist das Diathese-Stress-Modell. Es beinhaltet mehrere Faktoren - und nur beim Zusammenspiel dieser kommt es zum Ausbruch. Und möglicherweise ist erhöhter Medienkonsum eben auch in der Diathese oder im Stress enthalten. Ja, ist doch ok. Und gar nicht so unplausibel, wie vor mir ja mehrere andere User hier auch gesagt haben.
 
Hallo im Forum!;)

Hand auf's Herz: Ich habe mir in jüngeren Jahren durchaus schon vorgestellt, eine Person, die mich sehr wütend gemacht hat, umzulegen, und zwar grausam. Ist ok, das ist Vorstellung und Phantasie, und ich hätte es niemals (sag niemals nie bei der Psyche) getan. ABER: Diese Vorstellung hätte ich so nicht gehabt, wenn ich nicht viele gewalthaltige PC-Spiele und Filme gesehen hätte. Da bin ich mir sehr sicher! Wir Menschen prägen uns Dinge ein, die uns vorgemacht werden.
Sind Gewaltphantasien nicht normal und bei jeden Mensch in einen gewissen Grad vorhanden? Auch bei Menschen die keine Gewaltspiele spielen oder solche Filme gucken? Die entscheidene Frage ist doch letztendlich: was senkt genau die Hemmschwelle um Gewalt anzuwenden?

Ich mache mir immer größere Sorgen, wenn ich insbesondere Jungen im Alter von 8-16 Jahren im beruflichen Kontext sehe und behandele, wenn diese reden! Und zwar wegen virtuellen Spielen und Filmen, die definitiv nicht für Alter ausgelegt sind. Problem: Die Eltern dieser Kinder schaffen es manchmal nicht, vernünftige Grenzen zu setzen, sich medienkompetent mit ihren Kids hinzusetzen, zu erklären, sich erklären zu lassen und Regeln aufzustellen. Es hat einen Sinn, dass Spiele eine USK haben. Davon gehe ich fest aus! Sind Spiele damit die einzigen Schuldigen? Natürlich nicht! Sondern die Eltern, die selbst belastet sind durch Scheidung, psychische Erkrankung, zwei Jobs gleichzeitig, das System, ihre eigene Geschichte ... und deswegen den Kontakt zu ihren Kindern verlieren.
Ich plädiere also für einen konstruktiven Umgang mit der jetzigen Situation: Videospiele sind teil unserer Welt und wir müssen lernen, sie auf eine gute Art zu integrieren. Wir brauchen mehr Medienkompetenz. Und dazu darf von mir aus auch Forschung gehören, die ggf. warnt.
Da stimme ich eindeutig zu: die Hauptverwantwortung liegt bei den Eltern. Ich habe selber einen 12 jährigen Sohn und der bekommt nur Medieninhalte zu sehen welche altersgerecht sind.

Genau das ist das Spannende an uns Menschen und an der Wissenschaft! Wissen ist oft temporär und entwickelt sich weiter. Was man im Idealfall im Rahmen einer universitären Laufbahn lernt, ist, Wissen richtig zu bewerten, Widersprüche auszuhalten und einzusortieren. Eine Studie BEWEIST ja nichts. Sie kann etwas aufzeigen, damit ist aber noch nichts bewiesen. Und sie bezieht sich ja auch immer nur auf die Stichprobe - die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei ausreichender Größe für die Population gelten soll. Du sollst gar nichts glauben. Ich persönlich halte auch nicht viel davon, wenn auf Spiegel-Online immer irgendwelche Studien von der Psychologie-Journalistin Jana Hausschild oder wie sie heisst in Allgemeinform gepresst werden. Wissen und Erkenntnis ist immer im Wandel. Eine Theorie gilt immer nur so lange, bis sie widerlegt ist. Popper...

...So ist das eben in einer GUTEN Forschung. Auch widersprüchliche Ergebnisse dürfen berücksichtigt werden, damit ein wissenschaftlicher Diskurs entsteht. Wie langweilig wäre es, wenn die Wissenschaft vom Erleben des Menschen mit einer Studie eindeutig alles erklärt hätte.
Das ist mir schon klar. Nur in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft und alltäglicher Bombardierung mit Informationen wünscht man sich ein bißchen Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Widersprüchliche Studien und Informationen führen eher bei Nicht-Fachleuten zu Verunsicherungen.
 
In der Pressemitteilung geht es doch genau darum: Medien mit Gewaltinhalten können ein Faktor sein.
Falsch!
In der Pressemitteilung geht es einzig speziell um "Einfluss von Killerspielen auf Gewaltbereitschaft"!

Der Report der ISRA ist NICHT die Pressemitteilung sondern eine weiterführende Informationsquelle in der im Gesamten u.a. auch auf den Aspekt der Pressemitteilung eingegangen wird.
 
Falsch!
In der Pressemitteilung geht es einzig speziell um "Einfluss von Killerspielen auf Gewaltbereitschaft"!

Verzeihung, ich hatte ganz vergessen, dass PC-Spiele "Medien" sind. Darüber hinaus:
1.) habe ich selbst gesagt, dass ich die Bezeichnung Killerspiel extrem unangemessen finde.
2.) habe ich zuvor mehrfach genauer geschrieben, dass es um PC-Spiele geht. Jetzt die eine Zeile rauszupicken, in der ich es allgemeiner formuliert habe, ist nicht ganz fair ;-)
 
Kein einziger psychisch gesunder Mensch wird alleine wegen Computerspielen auf den Gedanken kommen, einen Amoklauf zu veranstalten. Wenn man allerdings dahingehend in irgendeiner Form kaputt ist oder kaputtgemacht wurde, ist es kein Wunder, dass entsprechende Darstellungen oder gar virtuelle Interaktionen zu solchen Gedanken führen können. Meiner Ansicht nach macht es im Zweifelsfall auch keinen Unterschied mehr aus, ob es sich beim entsprechenden Medium dann um Bücher, Filme/Fernsehen oder Spiele handelt.

ICH halte ganz alleine alleine die Umfelder der Amokläufer für die Taten verantwortlich. Entweder, weil "kaputten" Menschen kein Halt geboten wurde oder weil das Umfeld sie kaputtgemacht hat.

Wieso? Ganz einfach: Es wird von einem heutzutage doch erwartet, selbst im Kindesalter, sämtliche Sticheleien, Mobbereien und sonstige Sachen die daneben sind einfach zu ertragen. Gerade im jungen Alter geht sowas aber nicht ganz so einfach. Aber selbst wenn das so einfach ginge, ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, wie man wie jeder normale Mensch mal Dampf ablassen muss.

Wenn man dann irgendwann mal Dampf ablässt und man rein deswegen (sei es auch nur gefühlt) der Einzige ist, der den Anschiss bekommt (weil vielleicht entschuldigende/erklärende Begründungen einem nicht geglaubt werden, weil entsprechend Verantwortliche entweder einem einfach aus irgendeiner Überzeugung nicht glauben oder die Gruppe sagt "nein, wir haben natürlich so rein gaaaarnix gemacht..."), egal ob man nun selber der Auslöser war oder nicht, und einem nicht, im Idealfall natürlich schon vorher, geholfen wird, geht man an diesen Sticheleien irgendwann kaputt und entwickelt einen gewissen Hass und vorallem Wut.

Und wenn diese beiden Faktoren groß genug sind, dann ist der Mensch bekanntlich zu allem fähig. Und dann lassen die Betroffen irgendwann mal "so richtig Dampf ab".
 
Du solltest einmal "Registrieren", das es hier um allgemeine Probleme geht die hinterfragt werden müssen.

Denke einmal drüber nach, das würde dir auch gut zu Gesicht stehen.
Erklär mir bitte, was du damit meinst...:schief:
"Killerspiele" sind ein erfundenes Wort. Soetwas gibt es garnicht!
Letzteres sagt meine 2 Jährige Nichte auch über Kichererbsen.

Es ist ein Spiel in dem man Leute tötet. Ein verallgemeinerter, dämlicher Begriff für FPS. Klar gabs sowas bislang nicht, aber inzwischen ist es halt ein Synonym geworden
 
Kein einziger psychisch gesunder Mensch wird alleine wegen Computerspielen auf den Gedanken kommen, einen Amoklauf zu veranstalten.
Und wenn ein psychisch massiv angeschlagener durch Computerspiele noch weiter vereinsamt und als I-Tüpfelchen aller anderen Faktoren dann doch gewaltbereit wird? Ist das auszuschließen? Darum ist es durchaus sinnvoll sich Gedanken zu machen, für welche Gruppen bestimmte Spiele vielleicht etwas weniger geeignet sind. Und wenn das als Ergebnis der Untersuchung heraus kommt, dass im Jugendknast bestimmte Spiele auf dem Index stehen, dann kann man denke ich damit leben. Pädophile in der Psychiatrie dürfen auch kein Kika sehen. Es geht um dieses klitzekleine Promille der Spieler, oder wasauch immer heraus kommt. Bestimmten Leuten sollte auch keine Kettensägen verkauft werden, bei anderen ist eine Aufnahme ich Sportschützenverein zu hinterfragen.
 
Im Grunde gibts in jedem wissenschaftlichen Teilbereich seriöse Studien und solche, die entweder schon im Design Mängel aufweist oder später in der Durchführung Fehler hat oder in ihrer Reichweite beschränkte Aussagekraft hat. Deswegen ist es auch so wichtig, das man Studien minuziös plant und streng nach wissenschaftlichen Standarts agiert und das diese Studien später auch in Fachzeitschriften von andern Wissenschaftlern diskutiert werden.

Gerade in Sozialwissenschaften und mit dem Forschungsobjekt "Mensch" muss man entsprechend vorsichtig sein, gerade auch wie man als Forscher und selbst subjektiver und vorbelasteter Mensch da hinein geht. Aber auch dafür gibts eine Vielzahl an Regeln für seriöse Forschung die man ausführlich im Studium schon behandelt. Hab selbst schon einige kleinere Untersuchungen durchgeführt und selbst die sind ein riesen Aufwand will man die seriös und nachvollziehbar durchführen. Auch muss man sich im klaren sein, dass wenn man beispielsweise qualitative Studien mit Interviews oder Beobachtungen durchführt, das Ergebnisse subjektiv sind und man aus diesen Ergebnissen wiederum in wissenschaftlichen Verfahren mögliche übergreifende und generalisierende Mechanismen herausfiltern muss.

Ich habe im Rahmen meiner PhD Arbeit für die Universität einen Versuchsaufbau/ablauf beschrieben wo es genau um dieses Thema ging: Langzeitwirkung von Videospielen mit hohem Gewaltgrad.
Du hast halt folgende Probleme.
-Du brauchst VIELE Leute die diese Spiele regelmäßig spielen - und jetzt erst anfangen (die, die davor schon gespielt haben, sind ja vielleicht schon manipuliert)
- du brauchst eine ebensogroße Kontrollgruppe die nicht spielt
- du brauchst aus jedem Sozialen Umfeld genug Leute um auch diesen Einfluss abzuwägen. Ebenso natürlich verschiedenste Altersgruppen und beide Geschlechter.
-du musst die Studie über mehre Jahre hinweg durchführen.
- du musst entweder wirklich eine riesige Gruppe Probanden haben, oder nach Möglichkeit andere Einflussfaktoren ausschalten (Fernsehen usw) und gezielt extra untersuchen.
-wie misst du Aggressivität? Dazu gibt es rein chemische Faktoren oder auch praktische Auswirkungen... letztendes sind manche Werte völlig nichtssagend
- was und in welchen Situationen wird getestet?
 
Psychopathen in Filmen die Ihre Rolle besonders gut spielen, Menschen töten und ihre Leber mit einem guten Wein essen, bekommen ein Oskar. Mir fehlen die Worte...
Nicht der Psychopath bekommt den Oscar, sondern der normale Mensch der diesen so mimt, dass man tatsächlich glaubt die Person auf der Leinwand ist ein absolutes Monster
 
Woher weiß ich das? Beobachtungen im Beruf und Privatleben...
Ich habe in einer Stadt studiert, die eine recht bekannte psychologische Fakultät hatte. Dort lernte ich viele Psychologiestudenten und auch Allgemeinmediziner kennen. Meine Erfahrung daraus, die meisten angehenden Psychologen hatten, nennen wir es mal, persönliche Probeleme. Und auch beruflich habe ich in letzter Zeit recht häufig mit Medizinern zu tun und auch da fällt mir ein eklatanter Zusammenhang zwischen "will psychologische Probleme behandeln" und "hat selbst welche" auf.
Natürlich war mein Betrag überspitzt ausgedrückt aber alle meine Erfahrungen mit Menschen, die in der Psyche anderer herumfuschen, zeigt vor allem, dass das scheinbar nicht spurlos an ihnen vorbei geht oder sie von vorn herein vielleicht erstmal selbst einen Spezialisten hätten aufsuchen sollen. Von etwa 40 Psychologiestudenten war nicht einer ohne "auffällige Störungen" dabei, von den 3 Psychatern, mit denen ich arbeite, würde ich sicher keinem Einzigen meine geistige Gesundheit anvertrauen. Die Therapeuten sind daneben nur etwas "schräg"...
Mein persönliches Problem mit der Aussage der Psychologen liegt auch weniger am puren Inhalt, sondern darin, dass auch hier wieder nicht auf die eigentlichen Probleme eingegangen wird (Fehlverhalten der Umgebung der Täter, in München auch Fehler der Psychologen, denn er war in einer Therapie). Es wird immer wieder nur auf die bösen Spiele gezeigt, dass aber die mobbenden Mitschüler, die Lehrer, die auf so etwas nicht reagieren (können), die Familie des Täters (und auch Opfers), die nicht rechtzeitig und angemessen agierten und mit ihrer Wärme vieles hätten verhindern können, die eigentliche Schuld tragen, wird auch von dieser Seite verschwiegen.
Es ist halt viel leichter mit dem Finger auf ein digitales Produkt zu deuten, als auf echte Menschen und damit Wähler/potentielle Kunden zu verärgern -.-

Aber danke für deinen umfassenden Beitrag aus Sicht eines betroffenen, vielleicht solltest du dich mal selbst ganz genau beobachten, vielleicht fällt dir als Psychologe ja etwas an dir auf? (das könnte dann als Beweis für meine These herhalten) ^^

Naja oft sind solch gezeichnete Menschen mit vorerfahrung wesentlich wertvollere Ressourcen für deine eigene Therapie, als "völlig gesunde" Menschen die ihr Wissen nur aus den Büchern und Beobachtungen haben.
Davon abgesehen: Natürlich sind Psychologie-Studierende Menschen die sich mit der Psyche befassen. Also wohl schon länger. Ob es aus reinem Interesse ist, oder aus konkreten eigenen Erfahrungen heraus sollte hier ja nicht die Frage sein. Das ist ja nur eine Frage deren Motivation.
Da Psychische Erkrankungen nicht ansteckend sind, würde ich an solche Menschen nicht so vorurteilsbehaftet gehen. Sie haben meist schon diverse "Tools" gelernt im Leben mit Traumen zurechtzukommen, während der "normale" Mensch das eben nicht kann.
Weder will ich jetzt sagen, dass du zu einem "betroffenen" gehen sollst, dich Therapieren zu lassen, noch dass alle Studierenden oder Psychologen "betroffene" sind (eigentlich schon, aber nicht unbedingt mehr als andere).

Erfahrungsgemäß hat so ziemlich jeder ein gewisses Seelentrauma in sich. Manche mehr manche weniger. Wenn du nur lange genug "bohren" würdest, würde man fast in jedem etwas finden, ein Trauma, eine Schwäche, eine seelische Narbe aufgrund eines Verzichts, Zurückweisungen, Geschwister... irgendwas.
Du hast mit deinem Fingerzeig hier sicher einige beleidigt, denn es gibt auch hier im Forum einige Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater sowie natürlich Psychologie studierende (schließlich hängt Informatik und Gesellschaft sehr stark mit Psychologie zusammen)

Der Unteschied ist, dass bei all meinen Kommilitonen ganz klar ersichtlich war, dass die sich dessen bewusst waren (weil sie sich ja mit ihrem inneren selbst beschäftigt haben) und es durchaus mit einem Interesse wahrgenommen und akzeptiert haben.

Aus persönlichem Beispiel kann ich dir sagen, dass sich meine Depression aus Kindheitstraumen und weiteren Dingen ergeben hat. Ich hab' aber nicht studiert um mich selbst zu "heilen" sondern weil ich mich aufgrund meiner Situation für die Materie interessiert hab'.
Inzwischen bin ich unter anderem an einer Öffentlichen Einrichtung Psychologe für Kinder und diese Kinder urteilen nicht über mich so wie du dies tust, sondern die sind froh' dass sie mit jemanden sprechen können, der sie versteht, ihre Erfahrungen in ähnlicher Art auch erlebt hat.
 
Ich habe mal den für mich wichtigsten Teil deines Posts hervorgeholt und einige Argumente markiert.

Genau hier liegt meiner Meinung der Hase im Pfeffer und ich verweise wieder auf die mangelnde Erziehung und die politische Arbeit der großen Parteien.
Die neben der antiautoritären Erziehung in den 80ern auch den aktuellen Niedergang des Schulsystems und die Unterwanderung unseres Landes mangels nicht
vorhandener Integrationspolitik und Abwertung des Rechtsstaates und der Polizeigewalt für die momentane Situation in unserem Land verantwortlich sind.

Wenn ich dann noch das Aussitzen der aktuellen Probleme und ignorieren der aktuellen Geschehnisse seitens unserer Politik sehe, kann ich verstehen,
dass wir uns den ganzen Kram selber eingebrockt haben und die Computerspiele ein einfacher Grund sind vom eigenen Versagen abzulenken.

Weder die Lehrer, noch die Polizei haben heutzutage noch das Recht in bestimmten Fällen richtig durchzugreifen. Die Lehrer werden schon von den Eltern
telefonisch tyrannisiert, wenn sie mal im Unterricht lauter geworden sind oder der Test etwas schlechter ausgefallen ist. Entsprechend oft fallen die Lehrer
hier für mehrere Monate wegen diverser psychologischer Probleme aus.

Oder der Polizist, der den Steinwerfer nicht mit entsprechender Härte von seinem Vorhaben abbringen kann. Wenn dann die Gerichte die Pflegefälle
jedes Mal wieder laufen lassen, soll man sich nicht wundern, wenn die Hemmschwelle der Kandidaten richtig Null tendiert.

Die Abstumpfung, die durch entsprechende Spiele gefördert wird, ist meiner Meinung nach nur ein kleiner Teil des Ganzen, deswegen habe ich meinen
Post auch so provozierend gestaltet um die Leute mal zum Nachdenken anzuregen.
Es kann sich meiner Meinung nach nur was ändern, wenn die "Rentnerpolitik" in unserem Land durch junge und offene Poliker und Parteien abgelöst wird.
Und sei es nur durch eine starke Opposition, die den momentanen Kurs positv um lenken kann. (Siehe Österreich)


PS: Die Argumente mit den Lehrern und der Polizei beruhen auf Tatsachen, die ich hier immer wieder erlebe und mir graut vor der Zukunft, wenn ich sehe, wie sich die nächsten Generationen sowohl geistig, als auch charakterlich entwickeln.....

nja das ist zu detailiert, im endeffekt ist unsere welt einfach überbevölkert (mit menschen), da kann es nunmal kein gleichgewicht mehr geben. die natürliche reaktion wäre das wir in kannibalismus verfallen (was wir im kleinen auch tun, aber für nötige dezimierung der bevölkerung haben wir zu scharfe waffen so dass krieg eigentlich ausfällt (atombomben oder chemie würden lebensraum vernichten was das problem nur erhöhen würde)) oder von seuchen dahingerafft werden (was dank der hygiene und dem gesundheitssystem auch nur schwer möglich ist). somit ist da ordentlich druck auf dem kessel und es kommt ab und zu zu ausfällen. aber zb bayer bzw monsanto arbeitet an einer lösung, studien haben festgestellt das tiere die mit genveränderten nahrungsmitteln gemästet werden häufiger unfruchtbar werden (zufall oder nicht, naja wohl eher zufall, da die unfruchtbarkeit schon im saatgut integriert ist damit dieses jährlich neu gekauft werden muss und mutationen einigermaßen ausgeschlossen werden, naja mensch gegen natur, ich kann mir schon denken wie es ausgeht).
 
I-Typfelchen-Reiter du. Natürlich gibts auch Schauspieler die sich selbst spielen ;) Charlie Sheen zum Beispiel
PS: Die Argumente mit den Lehrern und der Polizei beruhen auf Tatsachen, die ich hier immer wieder erlebe und mir graut vor der Zukunft, wenn ich sehe, wie sich die nächsten Generationen sowohl geistig, als auch charakterlich entwickeln.....

Kenn ich leider zu gut.
Beide werden heutzutage medial verunglimpft, mit den Finger auf ihre großteils enorm gute, stressige Arbeit gezeigt und diese schlecht geredet.
Sowohl der Umgang in der Öffentlichkeit ist traurig, oder auch, dass diese Berufe dem Staat hier keine Imagecampagne wert sind. In Österreich zumindest ist das mit Absicht, ein öffentlich schlecht gemachter Beruf dem die Schuld unserer Generation in die Schuhe gesteckt wird, dem kann man schneller mal das Gehalt kürzen, schließlich kann der nicht mit der Rückendeckung der Öffentlichkeit rechnen.

Bei uns ist es bei den Lehrern so, dass seit ca 15 Jahren jedes Jahr kleine zusätzliche Arbeitspakete hinzu kommen, die Durchschnittsbelastung eines AHS Lehrers schon weit über den Schnitt eines normalen Arbeiters oder Lehrern anderer Länder liegt und dennoch die Bezahlung auf die tatsächliche Arbeitsstunde gerechnet recht gering ist. Dennoch wird jedes Jahr öffentlich die Debatte angestoßen: Weniger Gehalt, mehr Stunden, weniger "Ferien" (Unterrichtsfreie Zeit in der Lehrer eh zu Fortbildungen verpflichtet sind). Seit ein paar Jährchen kommt auch hinzu: Fortbildungen am Wochenende.

Das hier soll kein Lehrer-Thread sein, aber wer schon mal einen AHS Lehrer mit Schularbeitenfächern gesehen hat, der hat bereits eine 60-80h Woche, "freut" sich, dass er am Wochenende Schularbeiten kontrollieren darf und dann vielleicht an einem seiner wenigen freien Wochenenden auch noch auf Fortbildung geschickt wird.

Medial dargestellt wird dies seit ein paar Jahren so: Faule Lehrer arbeiten 20h die Woche und verdienen bis zu 60.000€ pro Jahr
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist es an der Schule meiner Kinder anders gelagert.

Im Vorabijahrgang gibt es z.B. bis zu 25% Unterrichtsausfall, der Große hatte im letzten Schuljahr nur 1! Woche normalen Unterricht.
Den Rest des Schuljahres sind in jeder Woche bis zu 10 Std. entfallen, sei´s durch Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Klassenfahrten,
Krankheit oder sonstigen Gründen.

Wenn ich dann noch die Ferienzeit (~13 Wochen) dazu rechne, kommen viele Lehrer auf eine gute Arbeitszeit, die eigentlich nicht zu stressig sein sollte.

Natürlich gibt es auch hier wieder einige Ausnahmen, die noch motiviert sind und ordentlich arbeiten, leider gehen diese Lehrer jetzt nach und nach in Rente.

Alle jüngeren Lehrer (Jahrgänge >80er) sind da schon "wesentlich flexibler" in Ihrer Arbeitsauffasung. ;)
Gerade in der Grundschule hier geht es laut anderer Eltern im Freundeskreis völlig bergab, ich bin froh, dass unsere Kinder diese schon lange hinter sich haben.

Der Dominoeffekt wird uns in 20-30 Jahren voll erwischen, es geht ja jetzt schon los, dass viele Firmen Probleme haben Azubis zu finden,
einigermaßen fit in Deutsch und Mathe sind und auch mir fällt es auf, dass die jüngeren (22+) in unserem Clan einige Defizite aufweisen.

Dieses Thema können wir endlos diskutieren, aber solange seitens unserer Politik nicht die Reißleine gezogen wird, werden wir in 30 Jahren ein Volk
von Greisen sein, die an der Armutsgrenze dahinvegetieren, während die heutige Jugend im Niedriglohnsektor oder mit Hartz IV versucht über die
Runden zu kommen. Die "paar" motivierten Zukünftigen werden dann im Ausland, der Politik oder in den Geschäftsetagen der Konzerne ihr Vermögen
weiter anhäufen. Die normale (gebildete) Mittelschicht, die normalerweise für ein gesundes Land steht ist dann ausgestorben.

Aber das werde ich wohl in 30 Jahren nicht mehr miterleben müssen, ich kann nur hoffen, dass meine Kinder nach dem Abitur noch einen vernünftigen Beruf
bekommen können, damit ihre Frau sich dann wie meine Frau damals um die Kinder kümmern kann und ihnen eine vernünftige Erziehung mit auf den
weiteren Lebensweg geben kann.
Heutzutage müssen ja beide Eltern schon Vollzeit arbeiten um dem Kind seinen Platz in der Ganztagsbetreuung zu sichern und um über die Runden zu kommen.
Witzigerweise haben aber viele dieser Kinder sehr oft Designerklammoten an und laufen mit den neuesten Handys Marke Apple oder Samsung durch die Gegend. :stupid:

Man muss eben Prioritäten setzen...... :ugly:
 
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