Das ist Quark, man könne ja auch Macs nutzen, wenn Windows so doof ist. Nein, Windowsnutzung hat qualitative Vorteile, in vielerlei Hinsicht und genau diese Benefits sorgen für die Verbreitung. Aber das ist die ewige DIkussion. Linuxuser vermögen sich eben nicht in den durchschnittlichen Dau-User hineinzuversetzen.
Die hürde zu einem Mac ist mMn. aber den vorbehalten, die auch das Geld haben sich einen Mac zu leisten (Hackintosh ist weitaus schwerer zu installieren und zu maintainen als ein Arch Linux Derivat mit vernünftigen grafischen Installer, wie EndeavourOS).
Oder man kauft sich einen Uralt-Mac, der schon keine Updates mehr bekommt, wobei dann auf der Hardware besser Linux performt, als das native alte MacOS was drauf ist.
Wer einen PC baut oder fertig kauft / einen Laptop kauft hat in der Regel eine Windows Lizenz rumliegen, hat das schon installiert oder in seltenen Fällen einen Linux Stick bereit stehen.
Qualitative Vorteile und Benefits im Windows Umfeld, ich überlege echt, was das dann am Ende ist, ohne das hinter den Worten mit superlativen zu belassen.
Ich glaube eher, dass Windows so einen großen Marktanteil hat, liegt daran. dass seit je her:
- Windows (fast) überall als Standard installiert ist
- Lizenzen hinterher geschmissen werden (Windows 7 Keys gehen noch für Windows 11)
- Die Grundhandhabung sich nie geändert hat, so kann auch Opa, der vor 15 Jahren Windows in der Arbeit benutzte nun auch seinen Rechner Zuhause perfekt im Browser bedienen (Der Kernel hat sich ja auch lange nicht viel geändert, es waren lange Zeit nur Optische Aspekte und ein paar weitere Features die an das alte Fundament rangeklemmt wurden, aber das ist dem Nutzer eigentlich egal)
- Punkto "+" für die vermutlich (noch) beste out of the box Gaming experience (wobei das ja nach und nach weniger ein Vorteil wird, wenn am Ende ein Großteil der Games unter Linux genauso oder besser ootb dank Proton laufen ist das auch kein Argument mehr - FunFact: Alte Windows Games laufen mit Kompatibilitätslayern besser als unter Windows im Kompatibilitätsmodus, wo sie teilweise gar nicht starten)
Wenn man den Marktanteil außen vor lässt und die Systeme nackt wirklich vergleichen haben wir nach meiner beschränkten Sicht in der Bubble in der ich mich bewege folgende Vorteile/Nachteile:
Vorteile Windows:
- Großer Konzern dahinter, OS wird sicher weiterentwickelt
- Einfaches Gaming, weil Spiele für Windows vorgesehen sind und gerade AntiCheating aktuell noch ein Problem sein kann
- Große Working Software Programme zur Videobearbeitung (Wobei ich finde, dass die auf mac schöner laufen als unter Windows)
- Microsoft Office (Es gibt alternativen, aber viele haben genau das hier in und auswendig gelernt, da kann es schwer fallen alternativen zu probieren, auch wenn die optisch ähnlich sind, ist die Funktionsweise im Detail doch oft anders)
- Handhabung seit jeher fast gleich geblieben (Bis auf das Systemcenter, bringt die alten Icons wieder zurück und behaltet eure Kacheln MS!!)
- Die breite Masse nutzt Windows, daher gute Treiber für alles mögliche und eine große Anzahl an verschiedener Software, die den gleichen Zweck bringen
- DRM bei Spielen oder Streaminganbieter läuft unter Windows besser als unter Linux (ist DRM wirklich ein Vorteil?)
Nachteil Windows:
- Microsoft Office (Ganz erhlich ich bin so froh, dass ich das nicht mehr in der Arbeit nutzen muss)
- Großer Konzern der trotz Bezahl Software deine Daten abgreift und Werbung schaltet
- Wenn man die Lizenz wirklich neu kaufen müsste und MS die nicht hinterher schmeißen würde, bzw. KeySeller nicht die für 4 eur aus wer weiß woher die Keys verteilen würde, wäre Windows mit um die 110-130 Euro nicht so günstig imho.
- Gerade die Masse macht es anfällig für Viren (Auch mit Windows Defender und sontigen Tools passieren oft genug Problemchen, wie der Spool Driver oder eben ein Redlinestealer mal kurz doppelt geklickt weil man falsch geguggt hat oder was dubioses machen wollte und zack sind die Daten weg), bzw. attraktiv für Hacker sich darauf zu konzentrieren und die CVE Listen Tag Täglich auf Windows gefiltert zu durchforsten
- Speicherhungrig (Sowohl RAM als auch Festplatte)
- Datenschutz / Security Aspekte (Die warum auch immer komplett ignoriert oder einfach klein gehalten werden, jeder der mehr am PC zu tun hat sollte sich mit dem Thema ernsthaft außeinander setzen, es interessiert aber wirklich einfach nur die wenigsten, ich hab echt Muffensausen bekommen, als ich an einem gehackten Rechner saß und gesehen hab was da alles im hintergrund läuft und dann an meinen alten Windows Rechner mal ran ging und da nachschauen wollte was übers Netzwerk lief und einfach kaum unterschiede erkennen konnte)
Was viele immer abschreckt und mich bis zu letzt auch abgeschreckt hatte war dass ich immer meinte Linux ist so fummelig.
Ich könnte meinen Rechner auch ohne fummellei unter Linux nutzen, die Installation war echt easy bei EndeavourOS, durchklicken installiert, schneller als unter Windows und ich hab auch keine Minute über Paritionierung nachgedacht, einfach feuer und vergess.
Browser war Firefox schon mit drauf und ein Welcome Screen der sagt "hey wir haben hier eine Ansammlung von wichtigen Infos, die du dir durchlesen kannst, wir haben einen nvidia installer, weil wir wissen, dass nvidia unter linux einfach aufgrund von nvidia noch nicht so optimiert ist, wie es bspw. AMD ist.
Das Steamdeck zeigt die Erfahrung, dass du auch ohne das ganze Tweaking Linux und Gaming und sogar Office Tasks machen kannst. Es sperrt dich erstmal in ein read only OS System ein, also kannst du erstmal wenig schmu treiben, ohne dass du das system für dich entsperrst und musst auf Appimage dateien zurückgreifen (was einer .exe ähnlich kommt die man irgendwo aus dem netz lädt und doppelt anklickt) oder eben das flatpak über discover durchsucht (was den windows store, oder appstore gleich kommt).
Linux ist auch nur fummelig, wenn du das möchtest - nachdem ich meinen Rechner einige Zeit benutzt hatte, wollte ich das Rabbithole erkunden und fing so an mit dem tweaking für meine Tasks und Games um das beste für mich raus zu holen. (Bis auf Escape from Tarkov klappt alles was ich daddeln will).
Ich war jedoch unter Windows schon "advanced" unterwegs und wollte dann unter Linux auch auf das gleiche zurück, also GPU Undervolting (das ist durchweg anders als unter Windows, gerade mit NVIDIA) und zudem habe ich einen Wassertempsensor drinnen von Aquacomputer, dazu gab es erstmals keinen Treiber, habe aber online ein OpenSource Projekt gefunden die zu ähnlichen Produkten schon treiber geschrieben haben, nach kurzem hin und her und liefern von Logdaten konnte gemeinsam dann ein Treiber geschrieben werden! Cool wieder was gelernt.
PS:
Ich glaube, dass mein Opa damit zu Lebzeiten besser gefahren wäre als unter Windows, er war eh nur am Browsen und Fotos sortieren, das geht da genauso. Zudem hat er seinen PC mit 4 Anti Virensoftwares voll gehabt und den CCLeaner weil er immer das gefühl hatte, nachdem er auf corn-Seiten unterwegs war, sich sonstige Viren eingefangen zu haben (ist auch ein paar mal vorgekommen, wäre unter linux weniger oft vorgekommen)
Und er war der durchschnittlichste DAU Windows User den ich je gekannt habe.
Gamer haben in der Regel eh schon mehr Erfahrung im Umgang und Tweaking des OS, gerade wenn es ums Thema Performance Optimierung oder Spielecracks (macht man sowas heut zu tage noch wo es keyforsteam und sonstiges gibt?) oder Emulation geht.
Professionelle Anwender haben in der Regel einen Mac, einige nutzen Windows, wer unter Linux Video und Audiobearbeitung will, wir aber auch fündig, Ardour, das quasi for free DAW ist bspw. ein top Programm um professionelle Audioaufnahmen erstellen zu können für Podcast, Musik oder Hörbücher.
Die größte Hürde ist einfach, dass neue Verhaltensweisen erlernen werden müssten. Der Durchschnittsuser will an seinen PC und seine 4 Tasks machen ohne sich groß gedanken machen zu müssen.
Ich behaupte, wenn man dem Windows-Durchschnittsuser der nur Browsed und ein paar Fotos sortiert und Mails checkt + Videos anschaut ein Linux vorsetzt mit einem Windowstheme von vorne bis hinten durchgezogen, dass er den Unterschied gar nicht merken würde und sich wundern würde, warum der PC so schnell ist, trotz durchschnittlicher Hardware.
Also wenn wir vom wirklichen Durchschnitt ausgehen was wären dann die wirklichen unerlässlichen Vorteile die Windows gegenüber Linux hat. Und das in 2023 und nicht in 2012, bei durchschnittlicher Hardware und durchschnittlicher Nutzung.
(Jetzt muss nur noch einer definieren was der Durchschnittuser auf seinen Durchschnitts-PC im Durchschnitt so tut)