Der dicke Kim macht aber nichts ohne die Chinesen vorher um Erlaubnis zu fragen.
Kim hat schon häufiger Dinge gebracht, über die sich die Chinesen beklagt haben. Und während das geschauspielert gewesen sein könnte, waren es zumindest Dinge, über die wir uns anderen Stelle auch beklagt hätten.
Natürlich bislang nicht annähernd so etwas großes "wie Krieg mit Südkorea wieder aufnehmen", aber in einer Situation, in der China und vor allem die USA wegen Taiwan beschäftigt sind? Ziemlich gut denkbar. Außenpolitisch würde ihn da nichts stoppen, wie weit er bis dahin innenpolitisch/militärisch ist, muss man dann erörtern. Im Gegensatz zu Putin und Xi hat Kim zumindest noch einige Jahrzehnte Luft, muss also keine Torschlusspanik schieben. Dafür ist er aber auch definitiv der duchgeknallteste der drei.
Im Grunde ist das bereits seit dem Ende des WW2 bestehende Doktrin der USA, mindestens zwei aktive Kriege, unter eigener Beteiligung, zugleich kämpfen zu können. Wie gut das dann in der (vor allen modernen) Praxis funktionieren mag ist die andere Frage, dich ich aber lieber weiter theoretischer Natur sehen würde, als in der Praxis erprobt sehen wollen würde...
Nicht "ist". "war". Unter Obama wurde das Ziel von "zwei Kriege in Übersee" (nebst Heimatverteidgung) auf "einen Krieg und einen Luftkrieg in Übersee" reduziert. Das ist einer der Gründe, warum die US-Armee soviel ausgemusterten Schrott in die Ukraine abgeben konnte, sie hatte ihre Kapazitätsplanung in den Jahren zuvor um rund ein Drittel reduziert. Sollte China also die Kontrolle über Taiwanstraße erlangen und eine Invasion starten können, wären die USA laut offizieller Planung mit diesem zweiten Bodenkrieg überfordert oder müssten die Heimatverteidigung einstellen.
In der Praxis würde ich aber schon weitaus früher Probleme erwarten, denn es wurde ja nie so recht definiert, wie groß diese "zwei Kriege" sein dürfen und man hat schon bei Irak + Afhganistan geächzt, was militärisch ehrlich gesagt nur zwei Kindergartenscharmützel waren. (Die nach dem "Krieg" anstehende Zivilsicherung, bei der man komplett versagt hat, war und ist gar nicht auf der Agenda des Militärs)
Gegen die zweitstärkste Armee der Welt und gegen die iirc zahlenmäßig größte Armee der Welt gleichzeitig zu kämpfen traue ich den USA nicht zu. Hart auf hart würde ich erwarten, dass sie schon mit einem von beiden überfordert sind (sofern sie gegen Nordkorea den Rahmen der Menschenrechte einhalten. Plattbomben könnten sie Kim und sein Volk natürlich jederzeit) und im letzten Koreakrieg sowie gegen die via China unterstütze Seite des Vietnamkriegs haben die USA schon jeweils einzeln verloren. Obwohl China und Korea damals noch bessere Bauernansammlungen waren und die UdSSr im Rücken von beiden noch ihre WW2-Wunden leckte. Die US-Armee ist mächtig genug, um einen Angriff auf Südkorea oder auf Taiwan für den Angreifer so verlustreich zu machen, dass es die Sache einfach nicht wert wäre, ja. Aber wenn jemand so blöd ist, trotzdem anzugreifen, dann würde ich eine ähnliche Entwicklung wie in der Ukraine erwarten. Nur viel schneller und viel fürchterlicher, weil statt einer "Sonderaktions"-Truppe und ein paar "unterstützen" direkt die vollen Armeen beider Seiten aufeinander prallen würden.