Bin nach einigen Versuchen mit konventionellen Studio-Mikrofonen mittlerweile beim ModMic (V4) gelandet und bisher eigentlich sehr zufrieden.
Zuvor hatte ich schon ein AT2020 USB mit Tischstativ und einen zweckentfremdeten Kleinmembran Kondensator, ebenfalls mit (erhöhtem) Tischstativ. Die reine Klangqualität war einem einfachen Headset oder günstigeren USB-Mikros natürlich in beiden Fällen überlegen, dafür waren sie aber auch sehr sehr empfindlich. In Teamspeak wurde die Übertragung andauernd von vorbeifahrenden Autos (sogar bei geschlossenem Fenster) ausgelöst, wenn nicht schon der Anschlag der mechanischen Tastatur vorausging
Selbst mit einer anderen Platzierung wurde es nicht wesentlich besser; die technische Sensibilität war einfach zu hoch und daher auch mit dem Voice-Activation-Level nicht zu kompensieren.
Mittlerweile ist es dann wie gesagt ein ModMic geworden, welches sich samt Kabel auch relativ einfach am Kopfhörer fixieren lässt. Da es unidirektional (also nur zur Seite des Mundes hin) aufnimmt und auch ein sehr gutes Noise-Cancelling bietet, fallen seit dem Wechsel jegliche Nebengeräusche in der Umgebung weg. Selbst wenn ich etwas "beherzter" auf der Tastatur tippe oder sogar das Fenster aufmache (brausender Berufsverkehrt), in Teamspeak triggert eigentlich nur die eigene Stimme in unmittelbarer Umgebung des Mikros... auch ohne die Voice-Activation auf ein unnatürlich hohes Level zu drehen.
Dabei sei allerdings gesagt, dass man im direkten Vergleich natürlich keine ganz so hoch aufgelöste und klare Stimme erwarten darf. In Anbetracht der Zwecke (VoIP) und des sehr guten Noise-Cancellings ist das für mich allerdings verschmerzbar. Zumal ich bei meinen anderen (Stand-)Mics aufgrund ungünstiger Raumverhältnisse bisher auch mit teils sehr starken Raummoden (Dröhnen durch unmittelbare Reflexionen) zu kämpfen hatte, was nun ebenfalls der Vergangenheit angehört.
Da sollte man sich vorher auf jeden Fall gut überlegen, für welche Zwecke man ein Mikro braucht und welche qualitativen und technischen Anforderungen man stellt. Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres, als wenn man nach einem halben Jahr feststellt, dass die gwählte Kombi doch nicht ganz den gewünschten Vorstellungen entspricht und man dann mehr oder weniger komplett umrüsten muss. XLR und Interfaces haben auch ihren Charme - keine Frage - nutze ich ja auch selbst nach wie vor für diverse Zwecke. Aber allein fürs VoIP finde ich das ModMic aus den o.g. schon ganz praktisch...
PS: ModMics werden übrigens per Tonaderspeisung befeuert und lassen sich daher
nicht an Interfaces mit Phantomspeisung betreiben! Dafür benötigt man dann einen eher konventionellen Mini-Klinken-Eingang, welcher in der Regel seine 3-5V Betriebsspannung zur Verfügung stellt. Beim ModMic fällt dabei meist auch auf, dass der Onboard-Sound vieler Mainboard einfach grottig ist und viel zu viel Rauschen einstreut, keinen ordentlichen Gain bietet. An der Stelle tuts aber auch eine einfache USB-Soundkarte für 10 (
What's the Best USB Sound Card / Audio Adapter? - YouTube / Anmerkung: hohe qualiative Schwankungen bei Sabrent!).
Werde die Tage auch auf einen kleinen Mixer mit 3,5mm Klinke umsteigen, weil mir der Eingang vom MSI-Board zu grottig ist. So lange Antlion noch keine XLR-Version des ModMics rausgebracht hat (leider erst angekündigt, wahrscheinlich frühstens Ende 2016 zu erwarten), wäre das meine derzeitige, teils zwar etwas umständliche aber dafür wenigstens zweckdienliche Lösung.